Die Wurzeln der Seele
Roman
Peter Haff erzählt in seinem Roman die Reise seines Protagonisten zu wild-exotischen Orten in Südamerika, der Gletscherwelt der Magellanstraße und der Atacama-Wüste im Norden Chiles. Eine bewegende Lebensreise, eine Reise des Erzählers zu den Wurzeln der Seele.
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Produktinformationen zu „Die Wurzeln der Seele “
Peter Haff erzählt in seinem Roman die Reise seines Protagonisten zu wild-exotischen Orten in Südamerika, der Gletscherwelt der Magellanstraße und der Atacama-Wüste im Norden Chiles. Eine bewegende Lebensreise, eine Reise des Erzählers zu den Wurzeln der Seele.
Lese-Probe zu „Die Wurzeln der Seele “
Sonnenlicht fällt steil und weiß auf den Asphalt und weicht ihn auf. Wir müssen in Bewegung bleiben, sobald man stillsteht, droht Gefahr. Autos flitzen an uns vorbei, deren Farben das Klima längst verschluckt hat. Nix Bremsen, die Kerle strecken den Fuß einfach durch Löcher im Boden, lacht João, mein Fahrer, ein Baum von einem Mann mit aschefarbenem Kraushaar; die Strecke zum Stadtflughafen Congonhas steckt in seinem Kopf und in seinen Armen wie die Melodie des Bossa-Nova A Garota de Ipanema, die er vor sich hin summt, seit ich im Wagen sitze. Über Hochhäusern, von Lichtspeichen der wandernden Sonne zerstückelt, vertraute Namen: Mannesmann do Brasil, Volkswagen do Brasil. Dann wieder Wellblechfavelas unter einem Himmel aus Wasserglas. Vor uns überquert ein schwarzer Junge mit Fahrrad die Straße, als würde er sich in Zeitlupe bewegen, so langsam, so außerhalb meiner Zeit; über seinem Gesicht schweben Trauben aus weißen Luftballons.Vor zwölf Stunden war ich noch in Europa, ich bin müde, außerdem friere ich, die Klimaanlage kühlt die Luft im Wagen auf sechzehn Grad. João bremst. Der Audi schlingert, kommt vor einem Lastwagen zum Stehen. Ein Mann und eine Frau stürzen auf unseren Wagen zu, beide halten Pistolen in den Händen, sie verharren, als sie das blaue Dreieck an der Windschutzscheibe erkennen, das Panzerung signalisiert, ein Knall, den ich mehr als weißes Wölkchen denn als Geräusch wahrnehme, die beiden wirbeln herum, drehen sich zu dem Volkswagen, der neben uns zum Stehen gekommen ist. Türen werden aufgerissen, und ein Beutel fliegt durch die Luft, schon sind die zwei verschwunden. Blutjunge Gesichter, kaum älter als fünfzehn. Gangues juvenis, sagt João, Kindergangs aus den Favelas. Er bläst rasch alle Luft aus den Backen, sagt, gut daß wir Panzerglas haben. Avenida Celso Garcia lese ich auf einem Schild an der Straßenkreuzung. Die Klimaanlage läuft noch immer auf Hochtouren, trotzdem schwitze ich jetzt. Sao Paulo, eine wunderschöne Katastrophe, João lacht,
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er singt Namen von Tieren vor sich hin, die sich nicht so leicht fangen lassen, Krähen, Schlangen, Ratten. Die Kleine hat aus lauter Wut einen Reifen zerschossen, sagt er. Entspannen Sie sich erstmal, ich wechsle den Reifen, und Sie bleiben hübsch im Wagen sitzen und riegeln sich ein, okay?
Nach zehn Minuten kommt er in seinem federnden Wolfsgang zur Tür und gibt mir ein Zeichen, ich möge die Verriegelung lösen. Wenn wir Glück haben, erwischen Sie die Maschine nach Porto Seguro noch, sagt er.
Portugiesisch ist eine sanfte Sprache. Sie müssen sich beeilen, lächelt die dunkelhäutige Stewardeß der 'Tam Lineas Aereas', ich bringe Sie zum Gate, der Flug ist bereits closed, sie begleitet dieses fremde Wort mit einem scheuen Lächeln. Auf Plateausohlen geht sie vor mir her, ihre Bewegungen sind weich und rund. Bevor sie weggeht, pflückt sie ein Räupchen von meinem Ärmel, ohne den Stoff zu berühren.
Im Flugzeug sitze ich neben einem Mitarbeiter des Internationalen Roten Kreuzes. Gesegnet sei dieses Land, sagt er und verschränkt die Hände vor der Brust, als täte ihm da drin etwas unstillbar weh. Flüsternd erzählt er von den Strapazen, die er auf seiner mehrere Monate dauernden Reise durch Brasilien über sich hatte ergehen lassen. Er genießt die durchstandenen Leiden, die Augen strahlen, während er seinen Heiligenschein aus blondem Flaumhaar schüttelt und von blutigen Durchfällen, Zeckenbissen, Blasen an den Füßen und Moskitos groß wie Maikäfer berichtet.
Ob er die Indiogebiete des oberen Amazonas besucht habe, frage ich.
Er blickt mich erstaunt an und reibt die Hände, als wolle er ein künstliches Frösteln erzeugen. Natürlich, sagt er, für welche Organisation arbeiten Sie? Für keine.
Was machen Sie dann in Brasilien?
Ein Gähnen vortäuschend, lehne ich mich zurück und tue so, als ob ich schlafen möchte. Ich suche einen Bekannten, sage ich, und der Mann mit dem Heiligenschein gibt sich zufrieden.
Einen Bekannten, von dem ich bis vor kurzem glaubte, daß er längst tot sei. Ich war Antonio Guaretti zum ersten Mal in Oman begegnet, im Schatten einer mit Bougainvilleen bewachsenen Lehmmauer in Muskats Altstadt. Einer der Reisegefährten hörte aus seinem Kassettenrekorder die Haffner-Symphonie von Mozart, die Bamberger spielten. Sie spielten so lange, bis der bärtige Führer ihm die Hand auf die Schulter legte und sagte, heute sei ein islamischer Festtag, Sir, es wäre besser, wenn Sie den Apparat ausmachten. Statt Mozart hörten wir dann von weit her aus Lautsprechern die Stimme des Muezzins der Masjid al-Zawawi Moschee. Ich brauche zu Beginn jeder Reise Mozart, sagte der Mann, dann kommt mir das alles nicht so fremd vor. Sein Finger hob sich und wies diskret auf einen älteren Herren, der gekrümmt am Straßenrand stand, in einer Hand den Stock, die andere war auf den Arm einer Dame mit silberweißem Haar gestützt; sie war mir bereits zu Beginn der Reise durch ihre Eleganz und jene seltene Schönheit aufgefallen, die Blake die 'erhabene' nennt, eine Schönheit, die von der Jugend bis ins Alter nicht welkt.
Guaretti, flüsterte der Mann mit dem Kassettenrekorder, kennen Sie ihn? Er besitzt eine Originalpartitur von Mozart, La finta giardiniera. Guarettis Gesicht unter dem Strohhut wirkte leidend. Als ich ein paar Minuten später im Schatten eines Hauseingangs neben ihm stand, fiel mir ein Zug genüßlicher Freude auf, der über seine Züge huschte, während er eine Zigarre anzündete und den Rauchwölkchen nachsah, wie sie im Blauviolett einer Bougainvillea verschwanden.
Ich kenne Mister Guaretti seit Jahren, fuhr mein Reisegefährte flüsternd fort, er war ein bedeutender Kunsthändler. Als er achtzig wurde, hat er seine Niederlassungen in New York und Paris verkauft und fing an, zurück in seine Vergangenheit zu reisen, allerdings ganz anders, als Männer seines Schlages dies für gewöhnlich tun. Er läßt die Inseln der Bedeutsamkeit, die er gesammelt hat, wieder aus seinem Leben verschwinden. Ich verstand nicht sofort. Was läßt er verschwinden?
Guaretti, antwortete der Mann, noch immer flüsternd, läßt an allen Orten, die er auf seinen Reisen besucht, einen Gegenstand aus seiner Sammlung zurück, der ihm in einem bestimmten Augenblick seines Lebens etwas bedeutet hat. Er läßt ihn dort, wo er ihn gekauft hat oder gefunden und wohin er seiner Ansicht nach auch gehört.
Am Abend hatte ich Gelegenheit, Guaretti näher kennenzulernen, in einem Fischrestaurant am Strand von Luenda, wo er Fischköpfe aß. Nur die Köpfe, den Rest ließ er auf seinem Teller liegen. Ich hatte den Eindruck, daß er sich durch das Essen quälte, zugleich aber eine unbändige Freude empfand. Trotz seiner Gebrechlichkeit umgab Guaretti eine Aura von Unzerstörbarkeit. Seine Augen waren von einem intensiven Blaugrau, hin und wieder zuckten die Brauen, wie die Nase eines Jagdhundes zuckt, wenn er Witterung aufnimmt. Es war nicht leicht, seine Augen zu betrachten, ohne das Gefühl zu bekommen, man sei taktlos. Es waren amüsierte, kalt abschätzende Augen. Ich hatte Guaretti an diesem Abend in der Überzeugung verlassen, daß er zu der seltenen Spezies gehörte, der es gelingt, sich alles Störende vom Leib zu halten, ja sogar, so paradox es klingt, die Tatsache, daß er krank werden oder sterben könne, und ich hatte mich gefragt, ob dieser Mann irgendwann einmal in seinem Leben unvergeßlich geliebt hatte.
Der Brief war kurz, von Hand geschrieben, aufgegeben in Sao Paulo am 2. Dezember. Guarettis Schrift war gewissenhaft, jeder Buchstabe war wie eine ägyptische Hieroglyphe gestaltet (beinahe gezeichnet). Er teilte mir mit, er werde nach Zürich kommen und würde sich über einen gemeinsamen Lunch in der Kronenhalle freuen.
Ich hatte unsere Begegnung in Oman und Luenda fast vergessen und rechnete damit, einen Greis an Krücken zu sehen, der eine letzte Reise in die Schweiz unternimmt, um seine Finanzen zu ordnen. Es war kurz vor Weihnachten, Schnee war gefallen, und die Straßen waren rutschig. Ich fragte mich, ob Guaretti bei dem Wetter überhaupt kommen würde.
Er kam. Er kam eine Viertelstunde zu spät. Er war ohne Stock, ohne die Stütze seiner Frau, er war braun gebrannt und ging aufrecht, den pelzgefütterten Mantel hatte er über die Schultern gelegt. Ich hoffe, ich habe Sie nicht zu lange warten lassen, sagte er, mein Zigarrenvorrat ging zur Neige, ich mußte für Nachschub sorgen. Sie kennen das kleine Tabakgeschäft in der Storchengasse? Er blieb noch einen Augenblick stehen und betrachtete die Braques und Picassos an den Wänden. Großartig, sagte er, die Kronenhalle ist das großartigste Restaurant auf der Welt. Er hatte telefonisch sein Lieblingsgericht bestellt, lauwarme, in Bärlauchsud gekochte Schalentiere. Ich kenne wenige Menschen, denen es gegeben ist, mit solch einer barbarisch genüßlichen Andacht zu essen, wie Guaretti dies tat. Beim Anblick der Muscheln und der Langustinis veränderte sich der Ausdruck seines Gesichts, es wurde weich wie in einem glücklichen Traum, sogar die Hände entspannten sich, er lockerte die Finger wie ein Pianist, der sich auf seinen Einsatz vorbereitet.
Als wir vier Stunden später in unsere Mäntel schlüpften, waren wir die letzten Gäste. Santo, der italienische Oberkellner, hatte beim Nachfüllen der Gläser jedesmal erstaunt und bewundernd eine Augenbraue gehoben. Erstaunlich war die Verwandlung Guarettis tatsächlich. Er sah gesünder und jünger aus, als ich ihn in Erinnerung hatte. In den zwei Jahren seit unserer ersten Begegnung hatte sich seine Frau nach vierzigjähriger Ehe von ihm getrennt, die Ärzte hatten den Beginn einer rheumatischen Arthritis festgestellt, und ein Prozeß mit den Trustees of the British Museum war zu seinen Ungunsten entschieden worden. Die Briten durften einen Mumiensarg aus der Zeit Echnatons behalten, der nach Guarettis Auffassung ins Museum von Karnak gehörte.
Das Leben ist wundervoll, finden Sie nicht, sagte er lächelnd. Er saugte an seiner Zigarre und blickte mich nachdenklich an. Die Erbsen legen wir uns selber ins Bett, fuhr er nach einer Weile fort, glauben Sie mir, es kommt nicht so sehr darauf an, Hindernisse beiseite zu räumen und sich Denkmäler zu setzen. Schweigen.
Worauf dann?
Guarettis Hand machte eine Bewegung, als wollte sie das Huschen eines kleinen flinken Tiers nachahmen. Sehr viel früher, als ich einmal Masern hatte und allein in einem dunklen Zimmer lag, fiel es mir ein, sagte er. Man muß Durchlässe finden. Die Löcher in den Mauern. Verstehen Sie das?
Als wir uns verabschiedeten, lud Guaretti mich nach Brasilien ein. Er hatte in der Nähe von Porto Seguro ein Haus gebaut, um dort über sein fünftes Leben nachzudenken, wie er lächelnd sagte; Gesellschaft würden ihm die Reste seiner Kunstsammlung und ein paar große Hunde leisten. Ich nahm die Einladung halbherzig und im Bewußtsein an, daß nie etwas daraus werden würde. Eine Reise nach Südamerika lag in weiter Ferne, und außerdem war unser Abschied von einem schleichenden Gefühl des Widerwillens und der Ablehnung begleitet, für das ich keine Erklärung wußte.
Mozart, die Haffner-Symphonie, eine Detonation zwischen tausend Geigen, Guaretti stürzt im Smoking auf mich zu und ruft, ich solle die Sicherheitsgurte anlegen, wir seien überfallen worden.
Was ist? Geht es Ihnen nicht gut? Der Mann mit dem Heiligenschein beugt sich besorgt über mich. Sie haben gestöhnt ... Ist schon in Ordnung.
Ich war für ein paar Sekunden eingeschlafen und muß versucht haben, die Sicherheitsgurte anzulegen. Der Mann musterte mich besorgt. Wir werden gleich landen, sagte er, waren Sie schon mal in Porto Seguro? Das Internationale Rote Kreuz hatte zur Fünfhundertjahrfeier der Entdeckung Brasiliens eine Ausstellung über das Schicksal der Tupi-Indianer gezeigt. Haben Sie mal was von Babtistas gehört ...
Ich habe in Anastasio Babtistas Reiseführer über Porto Seguro und die Mündungsgebiete des Rio Buranhém gelesen - Liebesgedichte eines einäugigen Piloten, der mit seiner Moth jahrzehntelang die Küsten seiner Heimat abflog und eines Tages spurlos in den grünen Wäldern verschwand. Babtistas war einer der letzten Tupi-Indianer; er hatte mit vier Frauen zwölf Söhne gezeugt, das war sein Beitrag zur Erhaltung des nahezu ausgerotteten Stammes. Wo die Maschine der Tam Lineas Aereas jetzt beim Landeflug die Arme des Flusses auf seiner ganzen Breite überfliegt, hatte Babtistas' in die Vergangenheit gewandtes Auge aus achthundert Fuß Höhe auf den weißen Küstenbogen von Itacimirin geblickt, wo fünfhundert Jahre zuvor ein Dutzend Karavellen Anker warf, um das Land seiner Vorfahren "zur Ehre Gottes des Allmächtigen und zum Vorteil der Portugiesischen Krone" zu rauben.
Ein Indianer, vielleicht ist es einer von Babtistas Söhnen, kommt auf mich zu und möchte mein Gepäck tragen; als der sehnige Junge merkt, daß ich nur eine Reisetasche habe, verändert sich sein Gesichtsausdruck, er schenkt mir ein breites Lächeln, als ob er sehr glücklich wäre, mich zu sehen, er breitet die Arme aus und deutet auf das tiefe Blau über dem Rio Buranhém. Er schenkt mir einen Himmel, der ihm nicht mehr gehört.
Ich hatte Guaretti nie ohne Krawatte gesehen, in Oman war er bei der größten Hitze im Tropenanzug mit Weste auf Exkursionen gegangen. Jetzt steht da ein Urlauber in Shorts und einem mit Libellen bedruckten Hemd, das weit über seine Hose fällt.
Wie war die Reise, fragt er und streift die Asche von seiner Zigarre. Hat João Sie ordentlich durch die Stadt kutschiert? Er blickt auf meine Tasche. Ihr Gepäck? Ausgezeichnet. Wir nehmen das Lufttaxi, da ist nicht viel Platz.
Guaretti hat einen drei Tage alten Bart, weiße Stoppeln betonen das tiefe Braun seiner Haut. Leicht hinkend, als sei ein Bein kürzer, geht er vor mir aufs Rollfeld. Ich freue mich, sagt er, als wir in den Astro klettern, ich bin sicher, es wird Ihnen hier gefallen. Er erklärt, viele Hausbesitzer entlang der Küste würden den Helikopter dem Auto vorziehen, weil man oft stundenlang auf die Fähre über den Fluß warten müsse.
Eine träge in der Sonne lauernde Python, so windet sich der Rio Buranhém dem Meer zu. Ebbe. Ablaufendes Wasser hinterläßt in Riffkronen opalfarbene Strudel und Kreise. Scheinbar ohne Fahrt zu machen, schwebt der Astro über einem Dorf, taucht dann ab in einen Wald aus dunklem verborgenem Grün. Kokospalmen, sagt Guaretti, passen Sie auf, daß Ihnen nicht eine von den Nüssen auf den Kopf fällt. Auf dem Grundstück war eine Kokosplantage, der frühere Besitzer hat sie nach dem ältesten Baum Brasiliens benannt, La Cariniana.
Guaretti begleitet mich zu einem Holzhaus direkt am Meer. Die zur Terrasse offenen Räume stünden zu meiner alleinigen Verfügung, sagt er. Es gäbe Schlangen. Auch vor nächtlichen Spaziergängen warnt er, am Strand sei es gefährlich und auf dem Grundstück ließe der Nachtwächter die Hunde frei, eine Meute von Rottweilerrüden. Wir brauchen sie zu unserem Schutz, denken Sie an Ihr kleines Abenteuer in der Avenida Celso Garcia. Wie lange haben Sie geplant hierzubleiben?
Bis zum Wochenende. Am Sonntag fliege ich nach Buenos Aires.
Ich glaubte, in seinen Augen Mißbilligung aufblitzen zu sehen, dann dieses Lachen, zwei kleine metallische Takte, die mir bei unserer ersten Begegnung bereits aufgefallen waren. Könnte sein, daß Sie Ihren Plan ändern, sagte er. Glaube kaum.
War nur so ein Gedanke.
Von der Terrasse fällt der Blick auf ein Korallenriff und kleine, vor Anker liegende Fischerboote. Sie bilden einen farbigen Vordergrund zur farblosen Weite des Atlantiks, der hier keinen Horizont besitzt, Wasser und Himmel verschwimmen, kein Grau, kein Blau, eine Unfarbe, die den Augen weh tut. Vom Meer her weht eine Mittagsbrise, kurze sommerliche Stöße von einem Tangwind, einem Muschelwind, dazwischen lange Brisen aus Salz. Ich ziehe die Schuhe aus und gehe in die Küche, um einen Caipirinha zu mixen. Ich verspüre leichtes Unbehagen, das zusammen mit der Müdigkeit ein Gefühl des Unwohlseins verursacht, eine Art Übelkeit.
Durch das mit einem Moskitonetz gesicherte Küchenfenster schaut man in Räume aus grünem Licht. Baumstämme mit rauhen, aufgeworfenen Narben, Eidechsen, die auf Beute lauern. Hier und dort der Schatten eines unsichtbaren Vogels. La Cariniana - ein Ort, wo man vielleicht irgendwann aufhört, alles zu fangen, was die Welt einem zuwirft. Trotzdem dieses Unwohlsein.
Nach zehn Minuten kommt er in seinem federnden Wolfsgang zur Tür und gibt mir ein Zeichen, ich möge die Verriegelung lösen. Wenn wir Glück haben, erwischen Sie die Maschine nach Porto Seguro noch, sagt er.
Portugiesisch ist eine sanfte Sprache. Sie müssen sich beeilen, lächelt die dunkelhäutige Stewardeß der 'Tam Lineas Aereas', ich bringe Sie zum Gate, der Flug ist bereits closed, sie begleitet dieses fremde Wort mit einem scheuen Lächeln. Auf Plateausohlen geht sie vor mir her, ihre Bewegungen sind weich und rund. Bevor sie weggeht, pflückt sie ein Räupchen von meinem Ärmel, ohne den Stoff zu berühren.
Im Flugzeug sitze ich neben einem Mitarbeiter des Internationalen Roten Kreuzes. Gesegnet sei dieses Land, sagt er und verschränkt die Hände vor der Brust, als täte ihm da drin etwas unstillbar weh. Flüsternd erzählt er von den Strapazen, die er auf seiner mehrere Monate dauernden Reise durch Brasilien über sich hatte ergehen lassen. Er genießt die durchstandenen Leiden, die Augen strahlen, während er seinen Heiligenschein aus blondem Flaumhaar schüttelt und von blutigen Durchfällen, Zeckenbissen, Blasen an den Füßen und Moskitos groß wie Maikäfer berichtet.
Ob er die Indiogebiete des oberen Amazonas besucht habe, frage ich.
Er blickt mich erstaunt an und reibt die Hände, als wolle er ein künstliches Frösteln erzeugen. Natürlich, sagt er, für welche Organisation arbeiten Sie? Für keine.
Was machen Sie dann in Brasilien?
Ein Gähnen vortäuschend, lehne ich mich zurück und tue so, als ob ich schlafen möchte. Ich suche einen Bekannten, sage ich, und der Mann mit dem Heiligenschein gibt sich zufrieden.
Einen Bekannten, von dem ich bis vor kurzem glaubte, daß er längst tot sei. Ich war Antonio Guaretti zum ersten Mal in Oman begegnet, im Schatten einer mit Bougainvilleen bewachsenen Lehmmauer in Muskats Altstadt. Einer der Reisegefährten hörte aus seinem Kassettenrekorder die Haffner-Symphonie von Mozart, die Bamberger spielten. Sie spielten so lange, bis der bärtige Führer ihm die Hand auf die Schulter legte und sagte, heute sei ein islamischer Festtag, Sir, es wäre besser, wenn Sie den Apparat ausmachten. Statt Mozart hörten wir dann von weit her aus Lautsprechern die Stimme des Muezzins der Masjid al-Zawawi Moschee. Ich brauche zu Beginn jeder Reise Mozart, sagte der Mann, dann kommt mir das alles nicht so fremd vor. Sein Finger hob sich und wies diskret auf einen älteren Herren, der gekrümmt am Straßenrand stand, in einer Hand den Stock, die andere war auf den Arm einer Dame mit silberweißem Haar gestützt; sie war mir bereits zu Beginn der Reise durch ihre Eleganz und jene seltene Schönheit aufgefallen, die Blake die 'erhabene' nennt, eine Schönheit, die von der Jugend bis ins Alter nicht welkt.
Guaretti, flüsterte der Mann mit dem Kassettenrekorder, kennen Sie ihn? Er besitzt eine Originalpartitur von Mozart, La finta giardiniera. Guarettis Gesicht unter dem Strohhut wirkte leidend. Als ich ein paar Minuten später im Schatten eines Hauseingangs neben ihm stand, fiel mir ein Zug genüßlicher Freude auf, der über seine Züge huschte, während er eine Zigarre anzündete und den Rauchwölkchen nachsah, wie sie im Blauviolett einer Bougainvillea verschwanden.
Ich kenne Mister Guaretti seit Jahren, fuhr mein Reisegefährte flüsternd fort, er war ein bedeutender Kunsthändler. Als er achtzig wurde, hat er seine Niederlassungen in New York und Paris verkauft und fing an, zurück in seine Vergangenheit zu reisen, allerdings ganz anders, als Männer seines Schlages dies für gewöhnlich tun. Er läßt die Inseln der Bedeutsamkeit, die er gesammelt hat, wieder aus seinem Leben verschwinden. Ich verstand nicht sofort. Was läßt er verschwinden?
Guaretti, antwortete der Mann, noch immer flüsternd, läßt an allen Orten, die er auf seinen Reisen besucht, einen Gegenstand aus seiner Sammlung zurück, der ihm in einem bestimmten Augenblick seines Lebens etwas bedeutet hat. Er läßt ihn dort, wo er ihn gekauft hat oder gefunden und wohin er seiner Ansicht nach auch gehört.
Am Abend hatte ich Gelegenheit, Guaretti näher kennenzulernen, in einem Fischrestaurant am Strand von Luenda, wo er Fischköpfe aß. Nur die Köpfe, den Rest ließ er auf seinem Teller liegen. Ich hatte den Eindruck, daß er sich durch das Essen quälte, zugleich aber eine unbändige Freude empfand. Trotz seiner Gebrechlichkeit umgab Guaretti eine Aura von Unzerstörbarkeit. Seine Augen waren von einem intensiven Blaugrau, hin und wieder zuckten die Brauen, wie die Nase eines Jagdhundes zuckt, wenn er Witterung aufnimmt. Es war nicht leicht, seine Augen zu betrachten, ohne das Gefühl zu bekommen, man sei taktlos. Es waren amüsierte, kalt abschätzende Augen. Ich hatte Guaretti an diesem Abend in der Überzeugung verlassen, daß er zu der seltenen Spezies gehörte, der es gelingt, sich alles Störende vom Leib zu halten, ja sogar, so paradox es klingt, die Tatsache, daß er krank werden oder sterben könne, und ich hatte mich gefragt, ob dieser Mann irgendwann einmal in seinem Leben unvergeßlich geliebt hatte.
Der Brief war kurz, von Hand geschrieben, aufgegeben in Sao Paulo am 2. Dezember. Guarettis Schrift war gewissenhaft, jeder Buchstabe war wie eine ägyptische Hieroglyphe gestaltet (beinahe gezeichnet). Er teilte mir mit, er werde nach Zürich kommen und würde sich über einen gemeinsamen Lunch in der Kronenhalle freuen.
Ich hatte unsere Begegnung in Oman und Luenda fast vergessen und rechnete damit, einen Greis an Krücken zu sehen, der eine letzte Reise in die Schweiz unternimmt, um seine Finanzen zu ordnen. Es war kurz vor Weihnachten, Schnee war gefallen, und die Straßen waren rutschig. Ich fragte mich, ob Guaretti bei dem Wetter überhaupt kommen würde.
Er kam. Er kam eine Viertelstunde zu spät. Er war ohne Stock, ohne die Stütze seiner Frau, er war braun gebrannt und ging aufrecht, den pelzgefütterten Mantel hatte er über die Schultern gelegt. Ich hoffe, ich habe Sie nicht zu lange warten lassen, sagte er, mein Zigarrenvorrat ging zur Neige, ich mußte für Nachschub sorgen. Sie kennen das kleine Tabakgeschäft in der Storchengasse? Er blieb noch einen Augenblick stehen und betrachtete die Braques und Picassos an den Wänden. Großartig, sagte er, die Kronenhalle ist das großartigste Restaurant auf der Welt. Er hatte telefonisch sein Lieblingsgericht bestellt, lauwarme, in Bärlauchsud gekochte Schalentiere. Ich kenne wenige Menschen, denen es gegeben ist, mit solch einer barbarisch genüßlichen Andacht zu essen, wie Guaretti dies tat. Beim Anblick der Muscheln und der Langustinis veränderte sich der Ausdruck seines Gesichts, es wurde weich wie in einem glücklichen Traum, sogar die Hände entspannten sich, er lockerte die Finger wie ein Pianist, der sich auf seinen Einsatz vorbereitet.
Als wir vier Stunden später in unsere Mäntel schlüpften, waren wir die letzten Gäste. Santo, der italienische Oberkellner, hatte beim Nachfüllen der Gläser jedesmal erstaunt und bewundernd eine Augenbraue gehoben. Erstaunlich war die Verwandlung Guarettis tatsächlich. Er sah gesünder und jünger aus, als ich ihn in Erinnerung hatte. In den zwei Jahren seit unserer ersten Begegnung hatte sich seine Frau nach vierzigjähriger Ehe von ihm getrennt, die Ärzte hatten den Beginn einer rheumatischen Arthritis festgestellt, und ein Prozeß mit den Trustees of the British Museum war zu seinen Ungunsten entschieden worden. Die Briten durften einen Mumiensarg aus der Zeit Echnatons behalten, der nach Guarettis Auffassung ins Museum von Karnak gehörte.
Das Leben ist wundervoll, finden Sie nicht, sagte er lächelnd. Er saugte an seiner Zigarre und blickte mich nachdenklich an. Die Erbsen legen wir uns selber ins Bett, fuhr er nach einer Weile fort, glauben Sie mir, es kommt nicht so sehr darauf an, Hindernisse beiseite zu räumen und sich Denkmäler zu setzen. Schweigen.
Worauf dann?
Guarettis Hand machte eine Bewegung, als wollte sie das Huschen eines kleinen flinken Tiers nachahmen. Sehr viel früher, als ich einmal Masern hatte und allein in einem dunklen Zimmer lag, fiel es mir ein, sagte er. Man muß Durchlässe finden. Die Löcher in den Mauern. Verstehen Sie das?
Als wir uns verabschiedeten, lud Guaretti mich nach Brasilien ein. Er hatte in der Nähe von Porto Seguro ein Haus gebaut, um dort über sein fünftes Leben nachzudenken, wie er lächelnd sagte; Gesellschaft würden ihm die Reste seiner Kunstsammlung und ein paar große Hunde leisten. Ich nahm die Einladung halbherzig und im Bewußtsein an, daß nie etwas daraus werden würde. Eine Reise nach Südamerika lag in weiter Ferne, und außerdem war unser Abschied von einem schleichenden Gefühl des Widerwillens und der Ablehnung begleitet, für das ich keine Erklärung wußte.
Mozart, die Haffner-Symphonie, eine Detonation zwischen tausend Geigen, Guaretti stürzt im Smoking auf mich zu und ruft, ich solle die Sicherheitsgurte anlegen, wir seien überfallen worden.
Was ist? Geht es Ihnen nicht gut? Der Mann mit dem Heiligenschein beugt sich besorgt über mich. Sie haben gestöhnt ... Ist schon in Ordnung.
Ich war für ein paar Sekunden eingeschlafen und muß versucht haben, die Sicherheitsgurte anzulegen. Der Mann musterte mich besorgt. Wir werden gleich landen, sagte er, waren Sie schon mal in Porto Seguro? Das Internationale Rote Kreuz hatte zur Fünfhundertjahrfeier der Entdeckung Brasiliens eine Ausstellung über das Schicksal der Tupi-Indianer gezeigt. Haben Sie mal was von Babtistas gehört ...
Ich habe in Anastasio Babtistas Reiseführer über Porto Seguro und die Mündungsgebiete des Rio Buranhém gelesen - Liebesgedichte eines einäugigen Piloten, der mit seiner Moth jahrzehntelang die Küsten seiner Heimat abflog und eines Tages spurlos in den grünen Wäldern verschwand. Babtistas war einer der letzten Tupi-Indianer; er hatte mit vier Frauen zwölf Söhne gezeugt, das war sein Beitrag zur Erhaltung des nahezu ausgerotteten Stammes. Wo die Maschine der Tam Lineas Aereas jetzt beim Landeflug die Arme des Flusses auf seiner ganzen Breite überfliegt, hatte Babtistas' in die Vergangenheit gewandtes Auge aus achthundert Fuß Höhe auf den weißen Küstenbogen von Itacimirin geblickt, wo fünfhundert Jahre zuvor ein Dutzend Karavellen Anker warf, um das Land seiner Vorfahren "zur Ehre Gottes des Allmächtigen und zum Vorteil der Portugiesischen Krone" zu rauben.
Ein Indianer, vielleicht ist es einer von Babtistas Söhnen, kommt auf mich zu und möchte mein Gepäck tragen; als der sehnige Junge merkt, daß ich nur eine Reisetasche habe, verändert sich sein Gesichtsausdruck, er schenkt mir ein breites Lächeln, als ob er sehr glücklich wäre, mich zu sehen, er breitet die Arme aus und deutet auf das tiefe Blau über dem Rio Buranhém. Er schenkt mir einen Himmel, der ihm nicht mehr gehört.
Ich hatte Guaretti nie ohne Krawatte gesehen, in Oman war er bei der größten Hitze im Tropenanzug mit Weste auf Exkursionen gegangen. Jetzt steht da ein Urlauber in Shorts und einem mit Libellen bedruckten Hemd, das weit über seine Hose fällt.
Wie war die Reise, fragt er und streift die Asche von seiner Zigarre. Hat João Sie ordentlich durch die Stadt kutschiert? Er blickt auf meine Tasche. Ihr Gepäck? Ausgezeichnet. Wir nehmen das Lufttaxi, da ist nicht viel Platz.
Guaretti hat einen drei Tage alten Bart, weiße Stoppeln betonen das tiefe Braun seiner Haut. Leicht hinkend, als sei ein Bein kürzer, geht er vor mir aufs Rollfeld. Ich freue mich, sagt er, als wir in den Astro klettern, ich bin sicher, es wird Ihnen hier gefallen. Er erklärt, viele Hausbesitzer entlang der Küste würden den Helikopter dem Auto vorziehen, weil man oft stundenlang auf die Fähre über den Fluß warten müsse.
Eine träge in der Sonne lauernde Python, so windet sich der Rio Buranhém dem Meer zu. Ebbe. Ablaufendes Wasser hinterläßt in Riffkronen opalfarbene Strudel und Kreise. Scheinbar ohne Fahrt zu machen, schwebt der Astro über einem Dorf, taucht dann ab in einen Wald aus dunklem verborgenem Grün. Kokospalmen, sagt Guaretti, passen Sie auf, daß Ihnen nicht eine von den Nüssen auf den Kopf fällt. Auf dem Grundstück war eine Kokosplantage, der frühere Besitzer hat sie nach dem ältesten Baum Brasiliens benannt, La Cariniana.
Guaretti begleitet mich zu einem Holzhaus direkt am Meer. Die zur Terrasse offenen Räume stünden zu meiner alleinigen Verfügung, sagt er. Es gäbe Schlangen. Auch vor nächtlichen Spaziergängen warnt er, am Strand sei es gefährlich und auf dem Grundstück ließe der Nachtwächter die Hunde frei, eine Meute von Rottweilerrüden. Wir brauchen sie zu unserem Schutz, denken Sie an Ihr kleines Abenteuer in der Avenida Celso Garcia. Wie lange haben Sie geplant hierzubleiben?
Bis zum Wochenende. Am Sonntag fliege ich nach Buenos Aires.
Ich glaubte, in seinen Augen Mißbilligung aufblitzen zu sehen, dann dieses Lachen, zwei kleine metallische Takte, die mir bei unserer ersten Begegnung bereits aufgefallen waren. Könnte sein, daß Sie Ihren Plan ändern, sagte er. Glaube kaum.
War nur so ein Gedanke.
Von der Terrasse fällt der Blick auf ein Korallenriff und kleine, vor Anker liegende Fischerboote. Sie bilden einen farbigen Vordergrund zur farblosen Weite des Atlantiks, der hier keinen Horizont besitzt, Wasser und Himmel verschwimmen, kein Grau, kein Blau, eine Unfarbe, die den Augen weh tut. Vom Meer her weht eine Mittagsbrise, kurze sommerliche Stöße von einem Tangwind, einem Muschelwind, dazwischen lange Brisen aus Salz. Ich ziehe die Schuhe aus und gehe in die Küche, um einen Caipirinha zu mixen. Ich verspüre leichtes Unbehagen, das zusammen mit der Müdigkeit ein Gefühl des Unwohlseins verursacht, eine Art Übelkeit.
Durch das mit einem Moskitonetz gesicherte Küchenfenster schaut man in Räume aus grünem Licht. Baumstämme mit rauhen, aufgeworfenen Narben, Eidechsen, die auf Beute lauern. Hier und dort der Schatten eines unsichtbaren Vogels. La Cariniana - ein Ort, wo man vielleicht irgendwann aufhört, alles zu fangen, was die Welt einem zuwirft. Trotzdem dieses Unwohlsein.
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Autoren-Porträt von Peter Haff
Peter Haff wurde 1938 in München geboren. Er studierte Volkswirtschaft und Geschichte. Bekannt wurde er durch seine literarischen Werke, aber auch durch seine Bilder, Collagen und Skulpturen, mit denen er seit 1988 auf Ausstellungen im In- und Ausland vertreten ist. Peter Haff lebt heute in Kilchberg bei Zürich und in Südfrankreich.
Bibliographische Angaben
- Autor: Peter Haff
- 2002, 1, 172 Seiten, Maße: 12,5 x 21 cm, Gebunden, Deutsch
- Verlag: Luchterhand Literaturverlag
- ISBN-10: 3630871305
- ISBN-13: 9783630871301
Rezension zu „Die Wurzeln der Seele “
"Ein Autor, dessen Romane einen allmählichen, dann immer stärkeren Sog ausüben." (Süddeutsche Zeitung)
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