Don't worry, be fifty - Der Ratgeber
- Neues von Margit Schönberger
- Der Ratgeber zum Nr.1-Bestseller
- Motivierend und unterhaltsam
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Margit Schönbergers Credo lautet: Du bist 50 - genieße es, denn jetzt fängt das Leben erst richtig an!
Don't worry, be fifty (Best.-Nr.: 141229)
Margit Schönbergers Credo lautet: Du bist 50 genieße es, denn jetzt fängt das Leben erst richtig an!
Don'tworry, be fifty - Der Ratgeber von Margit Schönberger
LESEPROBE
Seien Siegut zu sich selbst
DerRuhestand muss
etwasHerrliches sein.
Man kann jaschließlich
nicht ewigden Bauch
einziehen.
BurtReynolds
Sie fühlensich manchmal allein, vielleicht sogar verlassen? Das kann nicht sein, Sieirren sich: Sie haben doch sich selber! Wenn Sie selbst nicht gut zu sich sind,weshalb sollten andere es sein? Sie selbst sollten stets Ihr bester Freund sein- nein, Sie müssen es sogar! Denn das ist die wichtigste Voraussetzung, um auchmit anderen Menschen gut umgehen
und wertvolleFreundschaften pflegen zu können.
Denken Sieauch mal an sich
Wenn Ihnendiese Behauptung merkwürdig vorkommt, sollten Sie sich überlegen, warum sieIhnen so absurd erscheint. Es könnte sein, dass Sie nicht mit sich im Reinensind, dass Sie sich selber zu gering schätzen, vielleicht sogarvernachlässigen. Das allerdings wäre eine Katastrophe - nicht nur für Sie,sondern auch für Ihre Umgebung: Wenn Sie sich selbst nicht als Menschwahrnehmen, wie sollten es dann andere können? Der 50. Geburtstag ist derideale Zeitpunkt, sich solchen Gedanken zu widmen. Beschließen Sie, sich gernzu haben, und lernen Sie, sich zu verwöhnen.
VomSchenken und Beschenktwerden
Ich weißnicht, wie es Ihnen geht - ich jedenfalls verschenke prinzipiell Sachen, dieich selber gerne hätte. Das hat nichts mit Geld oder Luxus zu tun, sondern mitspontanem Sehen und an einen bestimmten Menschen denken. Zu wissen, das wird ermögen, darüber wird er sich freuen. Gegen das »Hätte-ich-auch-selber-gern«-Prinzip ist nichts einzuwenden, weil der Beschenkte die Beteiligung desHerzens meistens erkennt und sich doppelt darüber freut. Und diese Freude istes ja, um derentwillen man schenkt. Weil sie wiederum uns selber glücklichmacht, ist Schenken so gesehen ein positiv besetzter Egoismus. Schenken istjedenfalls eine große Kunst, die man auch sich selbst zugute kommen lassensollte. Vielleicht erinnern Sie sich an den Sketch von Gerhard Polt und GiselaSchneeberger: Die beiden sind eingeladen und suchen in letzter Minute bei sichzu Hause nach einem Mitbringsel. Am Ende fällt ihre Wahl auf eine hässlicheVase, die sie aus irgendeinem verstaubten Winkel ziehen. Nun beginnen siedarüber zu sinnieren und zu diskutieren, von wem sie diese Vase wohl alsGeschenk bekommen haben. Ob es derjenige war, dem sie sie jetzt womöglichwieder zurückbringen? Dieser Sketch macht überdeutlich: Die beiden hegen wenigWertschätzung für ihren Gastgeber - oder zumindest für seine Einladung - unddamit in gewisser Weise auch für sich selber. Solche Abende sind nichts alsGute-Laune-Killer - von Vergnügen kann keine Rede sein.
VermeidenSie freudlose Einladungen
In dieserGeschichte - die, wenn wir ehrlich sind, wahrscheinlich den meisten von unsbekannt vorkommt - steckt gleich noch eine zweite Lektion: Nehmen Sie niemalseine Einladung an, wenn Sie nicht wirklich gerne hingehen. Wir alle kennengenügend Anlässe ähnlicher Art, die sich aus beruflichen Gründen nichtvermeiden lassen und um die wir uns
aus ganzegoistischen Gründen nicht herumdrücken können: Eine Einladung zur Geburtstagsfeier des Chefs ist so ein saurer Apfel, in den man wahrscheinlichbeißen muss, um persönliche Nachteile zu vermeiden. Höflichkeit ist manchmaleben auch anstrengend. Aber generell sollte im übertragenen Sinne gelten: »Nurwo man singt, da lass dich nieder (langweilige Menschen kennen keine Lieder).« Dennes ist Ihre Lebenszeit, die Sie mit ungeliebten und überflüssigenPrivatterminen vergeuden. Lernen Sie, nein zu sagen - das ist das erste Gebotim Kursus »Lerne, dich selbst zu lieben!«. Doch zum Nein-Sagen werden wir inKapitel 6 noch ausführlicher kommen.
Die Kunst,ein Egoist zu sein
In derMünchner Innenstadt liegt mein Pralinen-Lieblingsgeschäft. Pralinen aus derEigenproduktion von Elly Seidel sind zwar vielleicht nicht zum Schnäppchenpreiszu haben, aber sie sind ein Traum für alle Schokoladenliebhaber - und ich kennekaum jemanden, der bei ihrem Anblick nicht sofort glänzende Augen (und einewässrige Zunge) bekommt. Früher habe ich dort ausschließlich zu Geschenkzweckeneingekauft. Inzwischen habe ich mir angewöhnt, auch für meinen Mann und michselbst etwas mitzubesorgen, auch wenn es sich dabei nicht gerade um eineSchlankheitskur handelt. Solche Pralineneinkäufe sind wunderbare Verwöhntage,die ich mir ohne Bedenken gönne.
Es istnicht verboten, manchmal auch ein »Egoist« zu sein, und es ist einfach nichtwahr, dass der gute Mensch an sich selbst zuletzt denkt! Da wird oft etwasverwechselt, denn das Gebot lautet in Wirklichkeit: »Behandle dein Gegenüberso, wie du selbst behandelt werden möchtest.« In unserem Fall müsste es heißen:»Schenke so, wie du selbst beschenkt werden möchtest.« Wenn die ganze Welt sichdaran hielte, kämen wir paradiesischen Zuständen ein großes Stück näher.
Doch esgeht bei der Kunst, ein Egoist zu sein, nicht nur um materielle oderkörperliche Genüsse, sondern auch um ganz handfeste Entscheidungen, die einemden Arbeitsalltag entweder vermiesen oder versüßen können.
Denken Siean sich
Wenn SieZweifel haben, wie viel Gutes Sie sich selber gönnen dürfen, stellen Sie einmalfolgende Überlegungen an:
Warum sindSie abends immer die oder der Letzte im Büro?
Lernen Sie,mit Ihrer Freizeit zu geizen.
Wann habenSie zum letzten Mal einen Stadtbummel gemacht, nur einfach so, um sich an derBetrachtung schöner Dinge zu erfreuen?
Man mussnicht alles kaufen, was einem gefällt.
Warumschlucken Sie Ihren Ärger immer stillschweigend hinunter und riskieren Magen-oder Gallenbeschwerden, statt Ihre Meinung zu äußern?
Lernen Sie,Ihre Feigheit zu überwinden, und stehen Sie zu Ihren Gefühlen.
Wann habenSie zuletzt über eine neue Frisur oder eine neue Haarfarbe nachgedacht?
Manchmalist es gut, sich einfach neu zu erfinden, Haare sind ideal dafür geeignet.
Wann habenSie sich zuletzt selbst Blumen geschenkt?
Sie machennicht nur sich selbst damit Freude, sondern auch allen, die Sie besuchen, egalob im Büro oder zu Hause.
Lernen Sie,sich wertzuschätzen
Ich mussgestehen, ich habe viele Jahre lang zu den Narren gehört, die jede MengeUrlaubstage verschenken. Jahr für Jahr habe ich mich zwar mit dem Personalchefdeswegen angelegt, aber am Ende doch nachgegeben. Dabei gehöre ich eigentlichnicht zu denjenigen Menschen, die sich für unersetzlich halten. Es gab jedochin meinen Augen immer wieder einen guten Grund, die Arbeit nicht einfach fürzwei oder drei Wochen zu unterbrechen
und sieanderen Mitarbeitern aufzubürden. Wenn ich ganz ehrlich bin, muss ich heutezugeben, dass ich mir wohl auch eingebildet habe, es müsse alles exakt nachmeinen Vorstellungen verlaufen, nach meiner ganz individuellen Fasson. Ichwollte nach meiner
Rückkehrauf keinen Fall eine fremde Handschrift in den Vorgängen meines Verantwortungsbereichs haben. Heute weiß ich: Diese Haltung hat damit zu tun,nicht loslassen zu können, sie ist eine bedenkliche Form von übertriebenerLeidenschaft und
Workaholismus.Deutlicher als am Thema Urlaubsverzicht kann man wohl nicht zeigen, dass mansich selber geringer schätzt als das Laufrad, in dem man sich freiwillig,obsessiv und wie vernagelt bewegt.
MancheLeute wiederum fliehen vor ihren Problemen, indem sie die unsinnigsten Reisenbuchen oder gar vom Auswandern träumen. Ohne daran zu denken, dass man sichselbst (und damit auch seine mehr oder weniger verdrängten Probleme) überallhinmitnimmt. Wer Angst davor hat, dass ihm der Himmel auf den Kopf fällt, wie dieGallier in »Asterix und Obelix«, der wird diese Angst in Australien undNeuseeland genauso haben wie in Kanada
oderFeuerland. Der Himmel ist immer über ihm - egal, wo er sich aufhält. Wer Angstvor den Schwierigkeiten des Lebens hat, wird sie nicht durch Flucht verringernkönnen. Wir können uns nicht immer aussuchen, wo wir leben und unserenLebensunterhalt erwirtschaften wollen, wir können überall krank werden, undauch die ewige Jugend gibt es nirgendwo. Eine Flucht, welcher Art auch immer,ist selten eine Lösung. Noch weniger ist
sie einZeichen der Wertschätzung für sich selbst.
DieEntdeckung der Langsamkeit
Menschen,die sich im permanenten Stress befinden - und das tun viele um die 50, weil siemeinen, das Rad immer schneller drehen und damit ihren Elan und ihreJugendlichkeit unter Beweis stellen zu müssen -, sollten dringend lernen, einenGang herunterzuschalten und sich zu entspannen. Das ist manchmal nicht ganz einfach,aber mit ein bisschen gutem Willen und Geduld lernt man sehr schnell, sichselbst zu verwöhnen. Gibt es etwas Schöneres, als in den blauen Himmel zuschauen und Wolkenbilder zu enträtseln, so, wie wir es als Kinder getan haben?Oder sich in ein spannendes Buch zu versenken und damit
in eineandere Welt einzutauchen? Oder auf dem Rücken liegend im Pool, im Weiher, imSee oder im Meer zu schaukeln, schwerelos und alle Probleme vergessend? Odereinen Drink, ein gutes Glas Wein und gutes Essen zu genießen - egal, ob es einemserviert wird oder ob man es liebevoll selbst zubereitet hat? Oder Musik zuhören, die man selbst ausgewählt hat und die nicht bloß dazu da ist,Verkehrsstaumeldungen zu umrahmen oder zu sinnlosem Konsum anzuregen?
UnterbrechenSie den gewohnten Trott
Dabei musses gar kein Urlaub sein, der einen lehrt, dass die Welt nicht nur aus Zahlen,Befehlen und Zwängen besteht. Mir gingen die Augen auf, als ich nachirgendeinem Termin über den Münchner Viktualienmarkt lief und mir die vielenentspannten Menschen auffielen, die da Köstlichkeiten einkauften undanschließend bei Weißwürsten und Bier in der Sonne saßen. Ich beschloss, Büro Bürosein zu lassen und endlich mal wieder auszuprobieren, wie sich das anfühlt. Ichkann Ihnen sagen - es war wunderbar. Schon nach kürzester Zeit hatte ichüberhaupt kein schlechtes Gewissen mehr. Es war unbeschreiblich schön, dasbunte Treiben zu beobachten und einfach mal Fünfe gerade sein zu lassen. Undvon der Sorte Erlebnisse gibt es ganz viele, die man haben könnte. Das kannbeispielsweise ein Besuch im Museum oder eine Nachmittagsvorstellung im Kinosein, die Sie zusammen mit fünf weiteren Selbstliebenden allein im Saal aneinem ganz normalen Wochentag genießen. Auch Schwäne füttern im Park istkostenfrei - und wahrlich kein Privileg einsamer Greise. Dabei lässt sichwunderbar über das Leben und die Liebe nachdenken: Wussten Sie beispielsweise,dass ein Schwanenpaar ein Schwanenleben lang zusammenbleibt?
Spielen Siedoch mal die Diva
Sicher gibtes Dinge, die Sie schon immer mal ausprobieren wollten, sich aber nicht getrauthaben, weil es Ihnen zu extravagant und anspruchsvoll vorkam:
Doch wasspricht dagegen, mal eine Probefahrt mit Ihrem Traumauto zu machen? Natürlichkönnen Sie es sich nicht leisten. Aber ausprobieren, das kostet nichts!
Auch dieBesichtigung Ihres Traumhauses ist kein Vergehen. Alle Verkäufer leben von derHoffnung, dass einer von uns seine Träume früher oder später doch wahr macht.Sie brauchen also bei einem solchen Schnuppertemin kein schlechtes Gewissen zuhaben.
Sie könnenaußerdem so viele Kleider oder Schuhe anprobieren, wie Sie möchten. Sie müssensie nicht kaufen.
Genießenmacht Laune
Es gibtnoch viele andere Möglichkeiten, sich selbst etwas Gutes zu tun: Wie wäre es z.B. mit einem spontanen Besuch im Straßencafé - zu einer Zeit, die am Nachmittagmitten in der Woche liegt, während Sie eigentlich im Büro sein müssten? Soetwas dürfen
Sie sichruhig einmal leisten, indem Sie offiziell eine Stunde Auszeit nehmen. TrauenSie sich, und denken Sie nicht an die Stapel auf Ihrem Schreibtisch. Die könnenSie genauso gut übermorgen abarbeiten, wenn es regnet. Sitzen Sie lieberentspannt in der Sonne, genießen Sie Ihr Eis oder Ihren Cappuccino undbeobachten Sie die Passanten, die an Ihnen vorbeiflanieren. Für diese kleinenSelbstliebe-Geschenke abseits der üblichen Tour lassen sich dieGleitzeitvereinbarungen moderner Arbeitszeitpolitik wunderbar nutzen. Übrigensbeziehen sich meine Anregungen ganz bewusst nicht auf Zweierbeziehungen.Erstens,
weil dannmeistens schon wieder »Kompromisszwang« besteht, und zweitens, weil Sie javielleicht wirklich alleine leben. (Falls Sie das ändern wollen, bieten sichbei solchen kleinen Abenteuern abseits vom Arbeits- und Alltagstrottwahrscheinlich viel eher Gelegenheiten, jemanden kennenzulernen, als sie sichim Büro ergeben!)
Die Zeitenvor der Spaßgesellschaft
Wenn wirschon dabei sind, darüber nachzudenken, wie man sich selbst ein bisschenverwöhnen könnte, dann ist auch etwas anderes bedenkenswert. Nämlich die überraschendeTatsache, dass uns solche Alltagsabenteuer nur ganz selten in den Sinn kommen. Wahrscheinlichliegt es daran, dass wir weit vor der Generation geboren wurden, die mitLiedern aufwuchs wie »Ich will Spaß, ich will Spaß « oder gar davon träumt,Superstar zu werden. Wir haben Superstars noch angehimmelt und bestenfalls aus
der Bravo ausgeschnittenund wären gar nicht auf die Idee gekommen, selbst nach den Sternen zu greifen! Diemeisten Menschen, die heute um die 50 Jahre alt sind, wurden nicht allein vonihren Eltern, sondern sehr stark auch von ihren Großeltern erzogen. DieserErziehungsstil war eine Mischung aus kompromissloser Strenge undNachgiebigkeit, gepaart
mit einemmoralisch erhobenen Zeigefinger. Damals, in den 50er Jahren war großer Ernstangesagt, es herrschten Verantwortungsbewusstsein im Übermaß und eine geradezuverbissene Arbeitswut der Wirtschaftswundereltern, die schlechte (besser gesagt:schlimme) Zeiten hinter sich und bessere vor sich hatten.
Als Konsumnoch keine Selbstverständlichkeit war
Und danndie unvergesslichen Höhepunkte: Wer erinnert sich nicht noch dunkel an dasehrfurchtsvolle Staunen und die große Freude, als der erste VW Käfer, Opel oderFiat vor der Tür stand? Da gibt es noch alte Fotos, die die ganze Familiezeigen, stolz um das Auto versammelt. Sein Erwerb war hart erkauft durch die ständigeüberstundenbedingte Abwesenheit der Väter. Damals waren Weihnachts- oderGeburtstagsgeschenke für Mütter noch so praktisch ausgerichtet, wie sie esheute nicht mehr sein dürften, weil man dies als lieblos und unpersönlich empfindenwürde: Staubsauger, Schnellkochtöpfe oder Haartrockner haben in diesen Jahrenkeine Frau beleidigt - es waren technische Innovationen, ja sogar kleineSensationen, und somit für viele Familien teuer bezahlte Luxusartikel. Wer siefrüher als andere besaß, wurde beneidet und bewundert. Ich erinnere mich nochan unseren ersten Kühlschrank und eine amerikanische Kaffeemaschine namensPercoletta, über die irgendein Superstar der US-Schlagerwelt sogar einen Songgemacht
hatte. Garnicht zu reden von unserem ersten VW Käfer! Vater stellte ihn eines Tagesunbemerkt von Mutter und mir demonstrativ vor unseren Zaun, und wir rätselten,wem er gehören mochte und warum er ausgerechnet so auffällig vor unserem Haus parkte.(In der ganzen Straße hatte damals noch niemand ein Auto, darum stand auchnirgendwo sonst eines geparkt.) Der Jubel, der Stolz und die Freude über dieseNeuerwerbung wurde später nur noch von der Anschaffung des ersten TV-Gerätsübertroffen! Schade, dass wir solche Freuden kaum mehr kennen! Ein Computer isteine Selbstverständlichkeit, ein neuer DVD-Player löst lediglich die veralteteTechnik des Videorekorders ab.
Das Lebengelassener angehen
Inzwischenhat sich auch das kurze Aufbegehren der jungen Leute in der 68er-Zeit längstverflüchtigt und ist für viele von uns heute das, was für die Großväter undVäter einstmals deren immer wieder erzählte Kriegserinnerungen waren (soweitüber sie gesprochen werden konnte und sie nicht von einem bleiernen Schweigenüberdeckt wurden). Doch auch der Glanz dieser langmähnigen, sexrevolutionärenZeiten ist in letzter Zeit allmählich verblasst. Zudem sind wir fast allelängst selbst zu jenem Establishment geworden, das vor gut 40 Jahren von denjugendlichen »Revolutionären« mit Hohn und Spott übergossen wurde. Tatsächlich verhaltenwir uns nicht sehr viel anders als unsere Eltern, denen sicherlich nie gesagtwurde, dass sie sich ruhig ein bisschen selbst verwöhnen sollten. WobeiVerwöhnen längst nichts mehr mit Konsumartikeln der üblichen Art zu tun hat,die selbstverständlich
gewordensind. (Aber mit der Selbstliebe tun sich die Deutschen aus gutem Grund sowiesorecht schwer.) So gesehen sind wir 50er die Ersten, die selbst ausprobieren, waswir auch unseren Kindern und Enkelkindern jederzeit neidlos zugestehen würden:das Leben etwas gelassener anzugehen und das bisschen »Egoismus«, das anderenin keiner Weise schadet, endlich auch für sich in Anspruch zu nehmen.
So lernenSie, sich selbst zu schätzen
StreichenSie das Wörtchen »man« aus Ihrem Vokabular, und lernen Sie, ohne Befangenheit»ich« zu sagen.
Sagen Siezu Vorschlägen und Bitten nicht sofort bereitwillig ja, sondern überlegen Sie,was eine Zusage für Sie bedeutet, und entscheiden Sie erst dann. Damit sind Sienoch lange kein Egoist, sondern behalten einfach die Entscheidung in der Hand.
Machen Siesich einmal in der Woche oder im Monat eine Liste von Dingen, die Sie gerne tunwürden, sich aber bisher nicht gegönnt haben. Dann setzen Sie diese Wünsche indie Tat um.
SchreibenSie Ihr größtes Problem auf einen Zettel, falten Sie ihn und werfen Sie ihn beieinem Spaziergang von einer Brücke in den Fluss. Damit ist Ihr Problem zwar nichtverschwunden, aber Sie haben immerhin damit begonnen, daran zu arbeiten. Siehaben eine erste Handlung vollzogen: Symbolik ist nicht zu unterschätzen!
SchenkenSie sich mindestens einmal im Monat selbst einen Blumenstrauß. Stecken Sie dasGeld dafür nicht in Ihr Sparschwein, da drin ist es finster und freudlos, sonderngeben Sie es für diesen Strauß aus!
© VerlagDroemerKnaur
- Autor: Margit Schönberger
- 2007, 160 Seiten, Maße: 14 x 21,3 cm, Kartoniert (TB), Deutsch
- Verlag: Knaur
- ISBN-10: 3426645378
- ISBN-13: 9783426645376
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