Drei auf die Waffel
Lucia hasst Jan. Aus tiefster Seele. Lucia steht auf Manuele. Auch aus tiefster Seele. Nichts würde sie lieber tun, als immer mit ihm im Eiscafé seiner Eltern zu stehen und den Leuten Eis auf der Waffel zu verkaufen. Und hinterher ein paar Küsse...
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Produktdetails
Produktinformationen zu „Drei auf die Waffel “
Lucia hasst Jan. Aus tiefster Seele.
Lucia steht auf Manuele. Auch aus tiefster Seele. Nichts würde sie lieber tun, als immer mit ihm im Eiscafé seiner Eltern zu stehen und den Leuten Eis auf der Waffel zu verkaufen. Und hinterher ein paar Küsse mit Cappuccinoschaum abzustauben.
Doch plötzlich sitzt Jan mit ihren Eltern am Esstisch und verspeist Brötchen mit Gurken. Haben die denn alle vergessen, was Jan getan hat? Lucias Leben gerät völlig aus den Fugen. Und plötzlich ist sie sich selbst nicht mehr sicher, was sie eigentlich will ...
Reihe "Ich bin Ich!"
Ab 13 Jahren
Klappentext zu „Drei auf die Waffel “
Lucia hasst Jan. Aus tiefster Seele. Lucia steht auf Manuele. Auch aus tiefster Seele. Nichts würde sie lieber tun, als immer mit ihm im Eiscafé seiner Eltern zu stehen und den Leuten Eis auf der Waffel zu verkaufen. Und hinterher ein paar Küsse mit Cappuccinoschaum abzustauben.
Doch plötzlich sitzt Jan mit ihren Eltern am Esstisch und verspeist Brötchen mit Gurken. Haben die denn alle vergessen, was Jan getan hat? Lucias Leben gerät völlig aus den Fugen. Und plötzlich ist sie sich selbst nicht mehr sicher, was sie eigentlich will ...
Reihe "Ich bin Ich!"
Ab 13 Jahren
Lese-Probe zu „Drei auf die Waffel “
Drei auf die Waffel von Lene März Ich spiele gerade mit dem Gedanken, meinen Seesack zu packen und mich bei der Fremdenlegion zu melden, als Martha zwei Blätter aus ihrem Ordner zieht. „Da, für dich.“
Auf der Mitte der Seite sind bunte Felder mit kleinen Bildern. Links oben stehen zwei Felder nebeneinander. Widder und Skorpion – Partnerhoroskop.
„Mensch Martha, was soll ich denn damit?“
„Lesen. Da steht zum Beispiel, dass Rumzicken beim Skorpion nicht ist.“ Weswegen würde ich sonst meinen Seesack packen wollen? Ich brauche kein Horoskop, um zu wissen, dass Schluss mit lustig ist. Dass ich dringend meinen Anwalt sprechen sollte und dass Jan seinen Hund von der Leine gelassen hat. Ich erinnere mich an das Spiel gegen die Russen. Viktor Leblow ärgerte ihn solange, bis das Maß erreicht war. Während Schoob mit dem Schläger um sich warf, gefror Jan zu russischem Packeis. Als wandelnde Naturkatastrophe entschied er das Spiel für die Flying Ducks. Ich erinnere mich an seine Augen: Sie waren blau, aber sie liefen schwarz über. Wie vorhin.
Martha liest solange gut gelaunt vor: „Der Weg zu ihm führt übers Bett. Daraus macht er kein Geheimnis. Er will jetzt und das auch noch sofort. Ja oder nein – mehr Wahl hat man beim Skorpion-Mann nicht. Sollte er sich von einem Nein nicht abschrecken lassen, kann das nur eines bedeuten: Sein Jagd-Instinkt ist geweckt. Achtung: Er ist ein Killer! Er erlegt seine Beute, danach lässt er sie fallen. Falls er das nicht tut, lässt er ein Leben lang nicht los.“
... mehr
Martha beißt in ihr Brötchen und mir dreht sich der Magen um. Während ich meinen Kopf auf die Bank lege und mit dem Leben abschließe, liest sie munter weiter.
„Wie gefällt dir das? Kampf oder gar nicht! Bei Widder und Skorpion läuft nur ein Theaterstück: Der Widerspenstigen Zähmung.“ Sie lacht und beginnt plötzlich in ihrem Ordner zu kramen.
„Wo Manuele gerade hereinkommt … Der Zwilling-Mann hat zwei Gesichter. Er braucht Freiheit und viel Auslauf. So unerreichbar er zuweilen wirkt, so zuverlässig ist er bei Freunden und denen, die er wirklich liebt.“
Ich hebe den Kopf und lasse ihn gleich wieder sinken. Der Zwilling-Mann steuert auf Meike zu und nimmt sich die Freiheit, mit ihr über ein Musikstück zu fachsimpeln. Sie teilen sich einen Kopfhörer, nicken im Takt und versichern einander ständig, wie geil sie den Song finden.
„Der Zwilling-Mann hat viele Eisen im Feuer.“
Herr, schicke Blitze herab und lasse Marthas Horoskope in Feuer aufgehen. Ich sehe, wie Meike eine Holland-Gurke aufschneidet und Manuele füttert.
„Der Zwilling-Mann lässt sich gerne verwöhnen.“
Das sehe ich. Vielleicht hätten wir ja eine Fress-Spur durch die Schule legen sollen oder ihm einen Schrebergarten schenken. Draußen kracht es und ich fahre zusammen. Ein greller Blitz steht sekundenlang vorm Fenster und Lena springt mit einem Aufschrei zurück. Als ich mich zu meiner Bank zurückdrehe, liegen zwei verbogene Speichen auf meinem Heft.
Ich muss an Marthas Erzählung denken.
Lucia, wirklich, die Geschichte ist total komisch … Die Luft brannte, denn dann kam er! Wer?Dein Jan!
Die Luft brennt wirklich. Ich drehe mich wie in Zeitlupe um und sehe nur Jan. Jan, Mammutbaumgroß, Jan, wie er das Neonlicht verdunkelt, Jan, die Gerölllawine – wedel, wedel, hier bin ich – doch es ist zu spät. Ich fluche. Steht dazu etwa auch etwas im Horoskop? Ein Blick zu Martha spricht Bände. Sie hat das Lateinbuch aufgeschlagen und übersetzt emsig Cicero.
„Ich will, dass du aufstehst und mit mir nach nebenan gehst.“
„Uiuiui“, sagt Lena von ihrem Fenster aus. „Da ist jemand gar nicht gut gelaunt!“
Danke, Lena! Ich will, dass auf meinem Grabstein „Danke, Lena“ steht. Ich stupse Martha in die Seite. Mal sehen, was sie auf Lager hat, doch sie guckt in ihr Buch und klopft mit ihrem Zeigefinger auf eine bestimmte Zeile im Horoskop.
Bei dieser Verbindung kommt es sehr auf die geistige Reife der Partner an. Da sich beide Sternzeichen in Rage nicht mehr unter Kontrolle haben, kann also keiner gewinnen. Super, Martha, genau das wollte ich wissen. Positive, aufmunternde Worte. Wie ich das schätze! Dann werde ich also mal aufschauen und mich in die Fluten der Zerstörung werfen. Ich werde aufschauen und mich von seinem Blick pfählen lassen. Ich werde mich an seinen Armen, die sich auf meinen Tisch stützen, langsam nach oben arbeiten, das Mahlen seiner Backenknochen überhören und ihm direkt ins Auge schauen. Ich lasse mich nicht unterkriegen. Vor meinen Klassenkameraden nicht und auch ohne sie nicht.
„Na, alter Junge“, grölt da Manuele und schlägt Jan auf den Rücken. „Das sind ja Titanspeichen!“ Er schnappt sich ein Ding und macht vor Jan einen Biegetest.
„Hahaha. Die sind ja kaputt!“
Martha bricht über Cicero zusammen und Lena entfernt sich vom Fenster. Ich glaube, ich hätte gerne gewusst, warum sich Manuele auf unseren Tisch setzt und mit den Beinen wippt, da sagt Jan: „Komm, hau ab und iss deine Gurken woanders!“
Manuele dreht sich gut gelaunt zum Fenster, wo ein weiterer Blitz herunterzuckt, und dreht sich wieder zurück. Er ist die Coolness in Person, während ich nun auch Cicero lese.
„Ich esse meine Gurken, wann und wo immer ich Lust dazu habe.“
Rumms. Die Scheiben vibrieren, als sich der Donner wie ein hungriger Tiger über die Schule wirft. Ich schaue von meinem Buch auf und sehe erst Manuele, dann Jan ins Gesicht. Zwei schwarze Gewässer strudeln sich an und es ist Zeit, aufzustehen, den Schulranzen zu packen und in die Toskana zu fahren. Jan drückt mich auf meinen Stuhl zurück.
„Du isst Gurke in meinem Revier.“
Ich bemerke, wie Martha mit ihrem Stuhl nach hinten rutscht und Lena in Richtung Ausgang geht. Ein Wunder wäre jetzt gut. Ein Heiliger, der seinen Stab über uns hält, die Wogen teilt oder glättet.
„Ich hab noch eine Gurke, Jungs!“
Ich sagte ein Wunder – nicht Meike. Sie spreißelt wie angestochen zwischen Jan, Manuele und ihrem Gurkenschäler hin und her und frohlockt.
„Ich muss sie nur schälen, Jungs.“
Jan schlägt die Gurke aus. Manuele signalisiert „Ja“, Meike schält und Martha schreibt wie eine Verrückte SMS. Sie berührt mit der Stuhllehne mittlerweile das Fenster, an ihren Beinbewegungen sehe ich, dass sie am liebsten weiterfahren würde.
„Hier“, flötet Meike, „Du kriegst das große Stück, weil du so groß bist, und du das kleine.“
Jetzt will ich aber wirklich aufstehen, doch diesmal drückt mich Manuele auf den Stuhl zurück.
„Ich will die ganze Gurke. Ich teile nicht“, sagt er.„Ich auch nicht.“
In der Klasse ist es muckmäuschenstill geworden, kein Mensch spricht, kein Mensch bewegt sich, alles guckt, alles wartet auf den großen Showdown. Darauf, dass das Aushängeschild der Schule und zukünftige Profispieler Jan Schneider den smarten Mädchenschwarm Manuele am Schlafittchen packt und mit dem Kopf nach unten aus dem Fenster hängt. Doch da steht Willems in der Tür – wie der Geist aus der Flasche, wie der Heilige mit dem Stab, wie das Wunder, das keiner mehr sehen will.
„Raus hier, alle raus dem Klassenzimmer! Hier oben hat keiner etwas zu suchen!“
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„Wie gefällt dir das? Kampf oder gar nicht! Bei Widder und Skorpion läuft nur ein Theaterstück: Der Widerspenstigen Zähmung.“ Sie lacht und beginnt plötzlich in ihrem Ordner zu kramen.
„Wo Manuele gerade hereinkommt … Der Zwilling-Mann hat zwei Gesichter. Er braucht Freiheit und viel Auslauf. So unerreichbar er zuweilen wirkt, so zuverlässig ist er bei Freunden und denen, die er wirklich liebt.“
Ich hebe den Kopf und lasse ihn gleich wieder sinken. Der Zwilling-Mann steuert auf Meike zu und nimmt sich die Freiheit, mit ihr über ein Musikstück zu fachsimpeln. Sie teilen sich einen Kopfhörer, nicken im Takt und versichern einander ständig, wie geil sie den Song finden.
„Der Zwilling-Mann hat viele Eisen im Feuer.“
Herr, schicke Blitze herab und lasse Marthas Horoskope in Feuer aufgehen. Ich sehe, wie Meike eine Holland-Gurke aufschneidet und Manuele füttert.
„Der Zwilling-Mann lässt sich gerne verwöhnen.“
Das sehe ich. Vielleicht hätten wir ja eine Fress-Spur durch die Schule legen sollen oder ihm einen Schrebergarten schenken. Draußen kracht es und ich fahre zusammen. Ein greller Blitz steht sekundenlang vorm Fenster und Lena springt mit einem Aufschrei zurück. Als ich mich zu meiner Bank zurückdrehe, liegen zwei verbogene Speichen auf meinem Heft.
Ich muss an Marthas Erzählung denken.
Lucia, wirklich, die Geschichte ist total komisch … Die Luft brannte, denn dann kam er! Wer?Dein Jan!
Die Luft brennt wirklich. Ich drehe mich wie in Zeitlupe um und sehe nur Jan. Jan, Mammutbaumgroß, Jan, wie er das Neonlicht verdunkelt, Jan, die Gerölllawine – wedel, wedel, hier bin ich – doch es ist zu spät. Ich fluche. Steht dazu etwa auch etwas im Horoskop? Ein Blick zu Martha spricht Bände. Sie hat das Lateinbuch aufgeschlagen und übersetzt emsig Cicero.
„Ich will, dass du aufstehst und mit mir nach nebenan gehst.“
„Uiuiui“, sagt Lena von ihrem Fenster aus. „Da ist jemand gar nicht gut gelaunt!“
Danke, Lena! Ich will, dass auf meinem Grabstein „Danke, Lena“ steht. Ich stupse Martha in die Seite. Mal sehen, was sie auf Lager hat, doch sie guckt in ihr Buch und klopft mit ihrem Zeigefinger auf eine bestimmte Zeile im Horoskop.
Bei dieser Verbindung kommt es sehr auf die geistige Reife der Partner an. Da sich beide Sternzeichen in Rage nicht mehr unter Kontrolle haben, kann also keiner gewinnen. Super, Martha, genau das wollte ich wissen. Positive, aufmunternde Worte. Wie ich das schätze! Dann werde ich also mal aufschauen und mich in die Fluten der Zerstörung werfen. Ich werde aufschauen und mich von seinem Blick pfählen lassen. Ich werde mich an seinen Armen, die sich auf meinen Tisch stützen, langsam nach oben arbeiten, das Mahlen seiner Backenknochen überhören und ihm direkt ins Auge schauen. Ich lasse mich nicht unterkriegen. Vor meinen Klassenkameraden nicht und auch ohne sie nicht.
„Na, alter Junge“, grölt da Manuele und schlägt Jan auf den Rücken. „Das sind ja Titanspeichen!“ Er schnappt sich ein Ding und macht vor Jan einen Biegetest.
„Hahaha. Die sind ja kaputt!“
Martha bricht über Cicero zusammen und Lena entfernt sich vom Fenster. Ich glaube, ich hätte gerne gewusst, warum sich Manuele auf unseren Tisch setzt und mit den Beinen wippt, da sagt Jan: „Komm, hau ab und iss deine Gurken woanders!“
Manuele dreht sich gut gelaunt zum Fenster, wo ein weiterer Blitz herunterzuckt, und dreht sich wieder zurück. Er ist die Coolness in Person, während ich nun auch Cicero lese.
„Ich esse meine Gurken, wann und wo immer ich Lust dazu habe.“
Rumms. Die Scheiben vibrieren, als sich der Donner wie ein hungriger Tiger über die Schule wirft. Ich schaue von meinem Buch auf und sehe erst Manuele, dann Jan ins Gesicht. Zwei schwarze Gewässer strudeln sich an und es ist Zeit, aufzustehen, den Schulranzen zu packen und in die Toskana zu fahren. Jan drückt mich auf meinen Stuhl zurück.
„Du isst Gurke in meinem Revier.“
Ich bemerke, wie Martha mit ihrem Stuhl nach hinten rutscht und Lena in Richtung Ausgang geht. Ein Wunder wäre jetzt gut. Ein Heiliger, der seinen Stab über uns hält, die Wogen teilt oder glättet.
„Ich hab noch eine Gurke, Jungs!“
Ich sagte ein Wunder – nicht Meike. Sie spreißelt wie angestochen zwischen Jan, Manuele und ihrem Gurkenschäler hin und her und frohlockt.
„Ich muss sie nur schälen, Jungs.“
Jan schlägt die Gurke aus. Manuele signalisiert „Ja“, Meike schält und Martha schreibt wie eine Verrückte SMS. Sie berührt mit der Stuhllehne mittlerweile das Fenster, an ihren Beinbewegungen sehe ich, dass sie am liebsten weiterfahren würde.
„Hier“, flötet Meike, „Du kriegst das große Stück, weil du so groß bist, und du das kleine.“
Jetzt will ich aber wirklich aufstehen, doch diesmal drückt mich Manuele auf den Stuhl zurück.
„Ich will die ganze Gurke. Ich teile nicht“, sagt er.„Ich auch nicht.“
In der Klasse ist es muckmäuschenstill geworden, kein Mensch spricht, kein Mensch bewegt sich, alles guckt, alles wartet auf den großen Showdown. Darauf, dass das Aushängeschild der Schule und zukünftige Profispieler Jan Schneider den smarten Mädchenschwarm Manuele am Schlafittchen packt und mit dem Kopf nach unten aus dem Fenster hängt. Doch da steht Willems in der Tür – wie der Geist aus der Flasche, wie der Heilige mit dem Stab, wie das Wunder, das keiner mehr sehen will.
„Raus hier, alle raus dem Klassenzimmer! Hier oben hat keiner etwas zu suchen!“
Copyright © by Thienemann Verlag
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Bibliographische Angaben
- Autor: Lene März
- Altersempfehlung: 13 - 16 Jahre
- 2009, 332 Seiten, Maße: 12,6 x 20,6 cm, Kartoniert (TB), Deutsch
- Verlag: Thienemann in der Thienemann-Esslinger Verlag GmbH
- ISBN-10: 3522500792
- ISBN-13: 9783522500791
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