Dunkles Eis
Thriller. Deutsche Erstausgabe
Ein Flugzeugabsturz reißt in der Antarktis ein riesiges Loch ins Eis. Darunter kommt ein unerforschtes Höhlensystem hervor. Als ein Rettungsteam spurlos verschwindet, ermitteln Captain Alex Hunter und einige Wissenschaftler in der Tiefe. Und es...
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Produktinformationen zu „Dunkles Eis “
Ein Flugzeugabsturz reißt in der Antarktis ein riesiges Loch ins Eis. Darunter kommt ein unerforschtes Höhlensystem hervor. Als ein Rettungsteam spurlos verschwindet, ermitteln Captain Alex Hunter und einige Wissenschaftler in der Tiefe. Und es scheint, als sei etwas unter dem Eis erwacht.
Klappentext zu „Dunkles Eis “
Ein Flugzeugabsturz in der Antarktis reißt ein riesiges Loch ins Eis. Darunter: Ein unerforschtes Höhlensystem. Das erste Rettungsteam verschwindet spurlos. Captain Alex Hunter und eine Gruppe von Wissenschaftlern werden in die Tiefe geschickt. Doch sie finden keine Spur von Verletzten oder Toten - nur archaische Höhlenmalereien, die vor einem Schrecken aus der Urzeit warnen. Und etwas ist unter dem Eis erwacht
Ein Flugzeugabsturz in der Antarktis reißt ein riesiges Loch ins Eis. Darunter: Ein unerforschtes Höhlensystem. Das erste Rettungsteam verschwindet spurlos. Captain Alex Hunter und eine Gruppe von Wissenschaftlern werden in die Tiefe geschickt. Doch sie finden keine Spur von Verletzten oder Toten - nur archaische Höhlenmalereien, die vor einem Schrecken aus der Urzeit warnen. Und etwas ist unter dem Eis erwacht ...
Lese-Probe zu „Dunkles Eis “
Dunkles Eis von Greig BeckProlog
Die Kolonie Roanoke Island, 1587
Eleanor wiegte die kleine Virginia in den Armen und betrachtete lächelnd das rosige Gesicht des schlafenden Säuglings. Virginia war das erste Neugeborene der Insel. Die Kolonisten freuten sich über den Zuwachs für diesen neuen Vorposten der Zivilisation, ein günstiges Vorzeichen, dachten sie.
Das helle Sonnenlicht des fast schon sommerlichen Tages auf der Insel Roanoke ließ die junge Mutter und ihr Kind in warmem, tröstendem Licht erscheinen, während Eleanor leise ein Schlaflied für den schniefenden Säugling sang.
John White, Eleanors Vater und Gouverneur der Insel, war stolz auf das Erreichte. Dies war Englands goldenes Zeitalter der Kolonisation, und sein Heimatland würde seine weltweite Vorherrschaft weiter festigen, davon war Gouverneur White überzeugt. Zu Beginn der Dekade, im Jahr 1583, hatte Sir Humphrey Gilbert Anspruch auf Neufundland erhoben und das Gebiet zu Englands erster Überseekolonie gemacht, und nun war Roanoke die erste Kolonie in der Neuen Welt.
Bevor er widerwillig nach England zurückkehrte, um weitere Vorräte zu holen, vergewisserte sich Gouverneur White, dass alles in Ordnung war.
Roanoke Island war ein schmaler Landstrich, dicht vor der Küste, zwischen dem Festland und den tückischen Outer Banks des Atlantiks. Die umliegenden Gewässer waren kalt und hatten eine wenig einladende graugrüne Farbe, da die eiskalten Strömungen des Atlantiks die zwölf Kilometer lange Insel umschlossen. Die Insel selbst aber war gottlob eine wahre Oase festen Marschlands, es gab Wiesen mit niedrigem Gras und Eichenwälder, in denen es von Wild nur so wimmelte.
Die eingeborenen Indianer waren im Großen und Ganzen ein freundliches Völkchen mit allerdings fremdartigen Gebräuchen; bisweilen wahrten sie furchtsame Zurückhaltung,
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dann wieder schrien sie aggressiv auf die Kolonisten ein, um sie von bestimmten Waldgegenden fernzuhalten.
White fand heraus, dass sie keinen Ärger bekamen, solange sie gewisse Orte auf der Insel mieden. Es entwickelte sich ein sporadischer, etwas nervöser Handelsaustausch, und White war es zufrieden, dass die eingeborene Bevölkerung keine Bedrohung für die Kolonisten darstellte. Seine Hauptsorge galt dem Umstand, dass die Siedlung nicht ausreichend vor den heftigen Meeresstürmen des Atlantiks geschützt war. Sie lag zu nahe am Strand, und jetzt, da Kinder geboren wurden, war er entschlossen, die neugegründete Kolonie während seiner monatelangen Abwesenheit vor unvorhergesehenen Gefahren zu schützen.
White hatte eine kleine Gruppe von Männern beauftragt, das umliegende Gebiet nach geschützten Orten abzusuchen, wo man im Falle schlechten Wetters Zuflucht suchen könnte. Binnen Wochenfrist berichteten die Männer, sie hätten eine große Höhle entdeckt. Der Tiefe entströme zwar ein seltsamer Geruch, aber sie sei trocken und biete Platz für alle hundert Kolonisten. White befahl, Wasserfässer in der Höhle zu deponieren. Er hoffte, alles Nötige getan zu haben, um das Überleben der Kolonie zu sichern, als er an Bord des Schiffes ging, das ihn nach England zurückbringen sollte.
Nicht weit von der Siedlung entfernt schritt Eleanor durchs weiche Gras am Ufer des klaren Baches. Sie kam hierher, um Virginias Kleidchen zu waschen und sie auf den flachen Ufersteinen zu trocknen. Als sie dem jungen Indianermädchen begegnete, hielt sie es für ausgemacht, dass sie Freundinnen werden würden.
Incara – so hieß das Mädchen – kam immer etwa zur gleichen Zeit wie sie zum Bach, um ihre Wäsche zu waschen, und zuerst winkten und lächelten sie einander zu, dann ließen sie sich am Ufer nieder und zeigten einander ihre Säuglinge. Obwohl sie sich mit Worten nicht verständigen konnten, verstanden sie sich trotzdem, denn sie waren beide junge Mütter. Eleanor raffte das Schultertuch und blickte besorgt zum Himmel auf; dunkle Wolken näherten sich von Westen, und es würde bald regnen. Sie richtete sich auf, nahm Virginia auf die Arme und verabschiedete sich von Incara, die zu ihr hochlächelte und sich bemühte, die Meereswogen mit pantomimischen Gesten darzustellen. Eleanor kicherte; vielleicht würde sie demnächst ein Kleid für Incara schneidern, falls ihr Vater genug Stoff mitbrächte.
Der Wind frischte immer mehr auf, sodass Eleanor sich beeilte, zur Kolonie zurückzugelangen. Am Horizont dräuten jetzt mächtige purpurfarbene Wolken, die wie Eiterbeulen über der Insel aufzuplatzen drohten. Als sie die Lichtung am Rande der Kolonie erreichte, kam Eleanor ihr Mann Ananias entgegen. Flüchtig umarmte er sie. Er war außer Atem, und mit den ersten schweren Regentropfen klebte ihm das blonde Haar bereits am Schädel. Er musste schreien, um das Heulen des Sturms zu übertönen, und forderte sie auf, so viel Nahrung und Kleidung zu holen, wie sie tragen könne, denn die ganze Kolonie wolle in den Höhlen im Süden der Insel Zuflucht suchen.
Der Sturm hatte bereits Stroh und Holzschindeln von den Hütten losgerissen und schleuderte sie wie Messer durch die Luft. Als sie zur Mitte des Lagers stapften, wehten ihnen die Böen den Regen schmerzhaft ins Gesicht.
Plötzlich machte Eleanor Incara am Waldrand aus. Sie winkte sie näher, Incara kam herbeigerannt und versuchte sie mit sich zu ziehen. Dabei schüttelte sie heftig den Kopf und zeigte wild gestikulierend Richtung Strand hinunter. In einem fort wiederholte sie mit flehentlich geweiteten Augen das gleiche Wort, das sich anhörte wie «Croatoan».
Sie schwenkte die Arme und schlang sie um den eigenen Oberkörper. Aber die Geste sollte nicht bedeuten, dass man sich warm anziehen müsse. Incara versuchte Eleanor zu warnen: Sie solle aufpassen, dass sie nicht zwischen übermenschlichen Kräften zerquetscht würde. Eleanors Vater hatte gemeint, die Eingeborenen glaubten, alles sei das Werk von guten und bösen Geistern – auch das Wetter. Eleanor umarmte Incara eilig und rannte mit den letzten Nachzüglern der Kolonie Richtung Höhle.
Incara hatte das Wort Croatoan so oft wiederholt, dass Eleanor dachte, so laute der Name der Höhle, zu der sie unterwegs waren, und für den Fall, dass sie bei der Rückkehr ihres Vaters noch dort sein sollten, ritzte sie das Wort in die Rinde eines großen Baums an Rande des Lagers ein, damit ihr Vater bei seiner Rückkehr die Indianer nur nach dem Weg zu fragen bräuchte.
Incara eilte zu ihrem Vater Manteo, dem Häuptling des Roanoke-Stamms. Er hatte mit den heiligen Männern um die Feuerstelle in der Mitte der Hütte Platz genommen und beratschlagte mit ihnen. Incara fiel vor ihm auf die Knie und berichtete atemlos, wohin die Kolonisten wollten.
Die Roanoke scherten sich zwar kaum um die Siedler, doch sie kannten die Gefahren, welche die Höhlen bargen. Die Höhlen hatten sich vor langer Zeit dort aufgetan, als die Erde gebebt hatte. Incara kannte die Legenden, die sich um menschenverschlingende Höhlen rankten, und seit vielen Jahren hatte kein junger Jäger mehr die Torheit besessen, sich in eine dieser Höhlen hineinzubegeben. Wer es dennoch wagte, ward nie wieder gesehen.
Inzwischen stürmte es, und den Stammesangehörigen war es verboten, sich den Höhlen auch nur zu nähern. Manteo aber wusste um die Freundschaft, die zwischen Incara und der weißhäutigen «Eleanor» entstanden war, und erklärte zu Incaras großer Erleichterung, er wolle zusammen mit einigen seiner besten Krieger versuchen, die Kolonisten aufzuhalten. Entgegen seinem ausdrücklichen Wunsch schloss Incara sich ihnen an. Die kleine Indianergruppe erreichte die Höhle, als die letzten Kolonisten sich gerade hineinbegaben und sich sogleich daran machten, den Eingang zum Schutz vor den tobenden Elementen zu verschließen. Incara rief laut, bis Eleanor und Ananias kurz in der Höhlenmündung auftauchten.
Der Anblick, der sich Incara und den Kriegern bot, sollten sie nie vergessen: Eleanor stand im Regen und hielt ihre Tochter in den Armen. Als sie Incara zum Abschied lächelnd zuwinkte, wandte Ananias auf einmal ruckartig den Kopf, als hätte ihn jemand gerufen, und rannte in die Höhle zurück. Eleanor blickte sich über die Schulter nach ihm um, als plötzlich aus der Tiefe der Höhle laute Rufe zu vernehmen waren. Sie drehte sich um, und dann verschwand auch sie in der Dunkelheit.
Es dauerte nicht lange, da ertönten Geschrei und lautes Wehklagen. Als sie die Rufe und Schreie der Angst und Verzweiflung hörte, sank Incara wimmernd auf die Knie.
Sie raffte Laub und Erde zusammen und schmierte sich alles wie von Sinnen ins Haar und ins Gesicht. Selbst die tapferen Roanoke-Krieger wurden kreidebleich vor Angst, während die Schreie nach und nach verstummten. Manteo blickte lange zur Höhle hinüber, er dachte an die alten Legenden und stellte sich vor, wie sein Volk diese Katastrophe verkraften würde. Als er sich von der Höhle abwandte, war sein Entschluss gefasst: Sie würden die Insel unverzüglich verlassen.
Copyright ©2009 by Rowohlt Verlag GmbH, Reinbek bei Hamburg
White fand heraus, dass sie keinen Ärger bekamen, solange sie gewisse Orte auf der Insel mieden. Es entwickelte sich ein sporadischer, etwas nervöser Handelsaustausch, und White war es zufrieden, dass die eingeborene Bevölkerung keine Bedrohung für die Kolonisten darstellte. Seine Hauptsorge galt dem Umstand, dass die Siedlung nicht ausreichend vor den heftigen Meeresstürmen des Atlantiks geschützt war. Sie lag zu nahe am Strand, und jetzt, da Kinder geboren wurden, war er entschlossen, die neugegründete Kolonie während seiner monatelangen Abwesenheit vor unvorhergesehenen Gefahren zu schützen.
White hatte eine kleine Gruppe von Männern beauftragt, das umliegende Gebiet nach geschützten Orten abzusuchen, wo man im Falle schlechten Wetters Zuflucht suchen könnte. Binnen Wochenfrist berichteten die Männer, sie hätten eine große Höhle entdeckt. Der Tiefe entströme zwar ein seltsamer Geruch, aber sie sei trocken und biete Platz für alle hundert Kolonisten. White befahl, Wasserfässer in der Höhle zu deponieren. Er hoffte, alles Nötige getan zu haben, um das Überleben der Kolonie zu sichern, als er an Bord des Schiffes ging, das ihn nach England zurückbringen sollte.
Nicht weit von der Siedlung entfernt schritt Eleanor durchs weiche Gras am Ufer des klaren Baches. Sie kam hierher, um Virginias Kleidchen zu waschen und sie auf den flachen Ufersteinen zu trocknen. Als sie dem jungen Indianermädchen begegnete, hielt sie es für ausgemacht, dass sie Freundinnen werden würden.
Incara – so hieß das Mädchen – kam immer etwa zur gleichen Zeit wie sie zum Bach, um ihre Wäsche zu waschen, und zuerst winkten und lächelten sie einander zu, dann ließen sie sich am Ufer nieder und zeigten einander ihre Säuglinge. Obwohl sie sich mit Worten nicht verständigen konnten, verstanden sie sich trotzdem, denn sie waren beide junge Mütter. Eleanor raffte das Schultertuch und blickte besorgt zum Himmel auf; dunkle Wolken näherten sich von Westen, und es würde bald regnen. Sie richtete sich auf, nahm Virginia auf die Arme und verabschiedete sich von Incara, die zu ihr hochlächelte und sich bemühte, die Meereswogen mit pantomimischen Gesten darzustellen. Eleanor kicherte; vielleicht würde sie demnächst ein Kleid für Incara schneidern, falls ihr Vater genug Stoff mitbrächte.
Der Wind frischte immer mehr auf, sodass Eleanor sich beeilte, zur Kolonie zurückzugelangen. Am Horizont dräuten jetzt mächtige purpurfarbene Wolken, die wie Eiterbeulen über der Insel aufzuplatzen drohten. Als sie die Lichtung am Rande der Kolonie erreichte, kam Eleanor ihr Mann Ananias entgegen. Flüchtig umarmte er sie. Er war außer Atem, und mit den ersten schweren Regentropfen klebte ihm das blonde Haar bereits am Schädel. Er musste schreien, um das Heulen des Sturms zu übertönen, und forderte sie auf, so viel Nahrung und Kleidung zu holen, wie sie tragen könne, denn die ganze Kolonie wolle in den Höhlen im Süden der Insel Zuflucht suchen.
Der Sturm hatte bereits Stroh und Holzschindeln von den Hütten losgerissen und schleuderte sie wie Messer durch die Luft. Als sie zur Mitte des Lagers stapften, wehten ihnen die Böen den Regen schmerzhaft ins Gesicht.
Plötzlich machte Eleanor Incara am Waldrand aus. Sie winkte sie näher, Incara kam herbeigerannt und versuchte sie mit sich zu ziehen. Dabei schüttelte sie heftig den Kopf und zeigte wild gestikulierend Richtung Strand hinunter. In einem fort wiederholte sie mit flehentlich geweiteten Augen das gleiche Wort, das sich anhörte wie «Croatoan».
Sie schwenkte die Arme und schlang sie um den eigenen Oberkörper. Aber die Geste sollte nicht bedeuten, dass man sich warm anziehen müsse. Incara versuchte Eleanor zu warnen: Sie solle aufpassen, dass sie nicht zwischen übermenschlichen Kräften zerquetscht würde. Eleanors Vater hatte gemeint, die Eingeborenen glaubten, alles sei das Werk von guten und bösen Geistern – auch das Wetter. Eleanor umarmte Incara eilig und rannte mit den letzten Nachzüglern der Kolonie Richtung Höhle.
Incara hatte das Wort Croatoan so oft wiederholt, dass Eleanor dachte, so laute der Name der Höhle, zu der sie unterwegs waren, und für den Fall, dass sie bei der Rückkehr ihres Vaters noch dort sein sollten, ritzte sie das Wort in die Rinde eines großen Baums an Rande des Lagers ein, damit ihr Vater bei seiner Rückkehr die Indianer nur nach dem Weg zu fragen bräuchte.
Incara eilte zu ihrem Vater Manteo, dem Häuptling des Roanoke-Stamms. Er hatte mit den heiligen Männern um die Feuerstelle in der Mitte der Hütte Platz genommen und beratschlagte mit ihnen. Incara fiel vor ihm auf die Knie und berichtete atemlos, wohin die Kolonisten wollten.
Die Roanoke scherten sich zwar kaum um die Siedler, doch sie kannten die Gefahren, welche die Höhlen bargen. Die Höhlen hatten sich vor langer Zeit dort aufgetan, als die Erde gebebt hatte. Incara kannte die Legenden, die sich um menschenverschlingende Höhlen rankten, und seit vielen Jahren hatte kein junger Jäger mehr die Torheit besessen, sich in eine dieser Höhlen hineinzubegeben. Wer es dennoch wagte, ward nie wieder gesehen.
Inzwischen stürmte es, und den Stammesangehörigen war es verboten, sich den Höhlen auch nur zu nähern. Manteo aber wusste um die Freundschaft, die zwischen Incara und der weißhäutigen «Eleanor» entstanden war, und erklärte zu Incaras großer Erleichterung, er wolle zusammen mit einigen seiner besten Krieger versuchen, die Kolonisten aufzuhalten. Entgegen seinem ausdrücklichen Wunsch schloss Incara sich ihnen an. Die kleine Indianergruppe erreichte die Höhle, als die letzten Kolonisten sich gerade hineinbegaben und sich sogleich daran machten, den Eingang zum Schutz vor den tobenden Elementen zu verschließen. Incara rief laut, bis Eleanor und Ananias kurz in der Höhlenmündung auftauchten.
Der Anblick, der sich Incara und den Kriegern bot, sollten sie nie vergessen: Eleanor stand im Regen und hielt ihre Tochter in den Armen. Als sie Incara zum Abschied lächelnd zuwinkte, wandte Ananias auf einmal ruckartig den Kopf, als hätte ihn jemand gerufen, und rannte in die Höhle zurück. Eleanor blickte sich über die Schulter nach ihm um, als plötzlich aus der Tiefe der Höhle laute Rufe zu vernehmen waren. Sie drehte sich um, und dann verschwand auch sie in der Dunkelheit.
Es dauerte nicht lange, da ertönten Geschrei und lautes Wehklagen. Als sie die Rufe und Schreie der Angst und Verzweiflung hörte, sank Incara wimmernd auf die Knie.
Sie raffte Laub und Erde zusammen und schmierte sich alles wie von Sinnen ins Haar und ins Gesicht. Selbst die tapferen Roanoke-Krieger wurden kreidebleich vor Angst, während die Schreie nach und nach verstummten. Manteo blickte lange zur Höhle hinüber, er dachte an die alten Legenden und stellte sich vor, wie sein Volk diese Katastrophe verkraften würde. Als er sich von der Höhle abwandte, war sein Entschluss gefasst: Sie würden die Insel unverzüglich verlassen.
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Autoren-Porträt von Greig Beck
Norbert Stöbe, geboren 1953 in Troisdorf, begann schon als Chemiestudent zu schreiben. Neben seiner Tätigkeit als Chemiker am Institut Textilchemie und Makromolekulare Chemie der RWTH Aachen begann er zudem als Übersetzer zu arbeiten. Norbert Stöbe ist einer der bekanntesten deutschen Science-Fiction-Schriftsteller. Für seine Romane wurde er bereits mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet. Norbert Stöbelebt als freier Autor und Übersetzer in Stolberg-Dorff.
Bibliographische Angaben
- Autor: Greig Beck
- 2009, 368 Seiten, Maße: 11,4 x 19 cm, Kartoniert (TB), Deutsch
- Übersetzung: Stöbe, Norbert
- Übersetzer: Norbert Stöbe
- Verlag: Rowohlt TB.
- ISBN-10: 3499252813
- ISBN-13: 9783499252815
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