Erzengel Gabriel
Der Bote Gottes
Gabriel hilft den Menschen dabei, selbst zu einem göttlichen Boten zu werden und unterstützt Lehrer, Künstler, Musiker und Schriftsteller bei ihrer Arbeit. Auch Eltern steht er bei der Erziehung ihrer Kinder liebevoll zur Seite.
In ihrem neuen...
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Produktdetails
Produktinformationen zu „Erzengel Gabriel “
Klappentext zu „Erzengel Gabriel “
Gabriel hilft den Menschen dabei, selbst zu einem göttlichen Boten zu werden und unterstützt Lehrer, Künstler, Musiker und Schriftsteller bei ihrer Arbeit. Auch Eltern steht er bei der Erziehung ihrer Kinder liebevoll zur Seite.In ihrem neuen Erzengel-Buch beschreibt Doreen Virtue ausführlich die mythischen und biblischen Hintergründe dieses Engels, erzählt von Begegnungen mit ihm und erklärt, worin seine besondere Bedeutung liegt und wie man mit ihm Kontakt aufnimmt.
Lese-Probe zu „Erzengel Gabriel “
Erzengel Gabriel von Doreen VirtueEinführung
»Fürchtet euch nicht! Siehe, ich verkündige euch große Freude, die allem Volke widerfahren wird.«
Diese poetischen Worte von Erzengel Gabriel während der Verkündigung Mariä wecken in mir und vielen anderen starke Emotionen. Mit diesem Satz vermittelt Gabriel Maria und der Welt die Nachricht über die Geburt eines wahren Wundertäters. Was für eine ungeheuer machtvolle Botschaft er damit der Erde überbringt!
In diesem überkonfessionellen Buch werden wir uns eingehend mit Gabriel, dem Botenengel, beschäftigen. Bis auf den heutigen Tag ist Gabriel ein Boschafter für Mütter, Schriftsteller, Dichter und Künstler überall auf der Welt, wie Sie in den wahren Geschichten auf diesen Seiten lesen können.
Um es gleich vorwegzusagen, ich plädiere weder für die Verehrung noch Anbetung von Engeln. Engel wollen nicht verehrt und angebetet werden. Stattdessen gebührt alle Ehre Gott, der die Engel und uns alle erschaffen hat. Dieses Buch erklärt, wie Gott den Menschen Engel sendet, die in Not sind. Insbesondere hat Erzengel Gabriel die Aufgabe erhalten, Müttern und Boten zu helfen.
Die Geschichte und Symbole von Erzengel Gabriel
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Zusammen mit Erzengel Michael ist Gabriel einer von nur zwei mit Namen genannten Engeln in der kanonischen Bibel, der Bibel, die von den meisten christlichen Glaubensrichtungen akzeptiert wird. Manche Religionen billigen zusätzliche heilige Texte (in der Regel die Schriftrollen vom Toten Meer) als Teil ihrer Bibel, und in diesen Texten werden die anderen Erzengel beschrieben. Zum Beispiel wird der Erzengel Raphael in dem deuterokanonischen Buch Tobit genannt (von katholischen, russisch orthodoxen und altorientalischen Glaubensrichtungen anerkannt), während Uriel nur in apokryphen biblischen Schriften Erwähnung findet. Erzengel Metatron wird im Buch von Enoch beschrieben, einer weiteren Schriftrolle vom Toten Meer.
Obwohl Michael und Gabriel in der kanonischen Bibel namentlich genannt werden, hat nur Gabriel Konversationen und Begegnungen mit Menschen. In allen heiligen Schriften, in denen Gabriel erwähnt wird, gehört es zu den Aufgaben dieses Engels, mit Menschen zu interagieren und ihnen Führung zukommen zu lassen. Wie Sie in diesem Buch sehen werden, arbeitet Gabriel nach wie vor mit Personen in allen Bereichen des Lebens.
Gabriels Name bedeutet »Kraft Gottes« oder »Stärke Gottes«, abgeleitet von dem semitischen Wort geber, das so viel bedeutet wie »stark sein« oder »mehr Macht anwenden«; und el, das Wort für »Gott« oder »von Gott«. Gabriel ist in erster Linie als »Botenengel« bekannt. Da das Wort Engel »Bote Gottes« bedeutet, wird Gabriel als der Aufseher menschlicher und himmlischer Boten betrachtet. Und da die Vorsilbe arch so viel bedeutet wie »Erster« oder »Chef«, ist Gabriel der »Erste« oder der »Hauptbote«. Und er ist tat sächlich der erste Engel, der in der Bibel erwähnt wird (im Buch Daniel). Zudem spielt er eine wichtige Rolle in den drei monotheistischen Religionen Judaismus, Christentum und Islam.
Gabriel wird ursprünglich im Buch Daniel der Schrift rollen vom Toten Meer erwähnt. Bibelgelehrte stimmen überein, dass das Buch Daniel im zweiten Jahrhundert n. Chr. geschrieben wurde und aus einer Mischung von schriftlich festgehaltenen Traditionen, einer Analyse der Geschichte von Babylon und prophetischen Visionen besteht. Dabei handelt es sich um Visionen und Träume des Königs von Babylon und Daniels, der die Funktion eines offiziellen Trauminterpreten für den König erfüllte. Erzengel Gabriel erfüllt dabei eine wichtige Funktion, indem er Daniel hilft, diese Träume zu interpretieren, einschließlich seiner Prophezeiung im Hinblick auf den kommenden Messias. Die meisten Menschen glauben, dass es bei Daniels Messias-Prophezeiung um Jesus Christus geht, aufgrund der darin enthaltenen Zeitachse sowie weiterer Details.
Das nächste Mal erscheint Erzengel Gabriel im Buch Lukas, dem längsten Text in den synoptischen Evangelien des Neuen Testaments. »Synoptisch« nennt man die Bücher Matthäus, Markus und Lukas, die jeweils die gleichen Bibelgeschichten auf unterschiedliche Weise wiedergeben.
Man nimmt an, dass Lukas ein Arzt und Gefolgsmann des Apostels Paul gewesen ist, der das Evangelium fast 100 Jahre nach Jesus‘ Auferstehung geschrieben hat.
Paul ist der einzige Evangelienverfasser, der Erzengel Gabriel bei seinem Namen nennt.
Als Erstes beschreibt Lukas Gabriels Begegnung mit Zacharias, einem älteren Priester. Sowohl Zacharias als auch seine Gemahlin, Elisabeth, waren Nachkommen von Aaron, Moses älterem Bruder. Sie hatten keine Kinder, und Elisabeth war bereits jenseits ihrer fruchtbaren Jahre. Daher fürchtete sich Zacharias und war überrascht, als er den Erzengel im Tempel sah, wo er als Priester tätig war. Gabriel sagte zu ihm:
»Fürchte dich nicht, Zacharias! Denn dein Gebet ist erhört worden, und deine Frau Elisabeth wird dir einen Sohn gebären, und du sollst ihm den Namen Johannes geben. Und er wird dir Freude und Frohlocken bereiten, und viele werden sich über seine Geburt freuen. Denn er wird groß sein vor dem Herrn; Wein und starkes Getränk wird er nicht trinken, und mit Heiligem Geist wird er erfüllt sein schon von Mutterleib an. Und viele von den Kindern Israels wird er zu dem Herrn, ihrem Gott, zurückführen« (Lukas 1:13-16).
Zunächst debattierte Zacharias mit dem Engel und sagte, er und seine Frau seien zu alt, um Kinder zu kriegen. Doch kurz darauf wurde die Prophezeiung des Engels wahr, und Elisabeth empfing und gebar einen Sohn, der als Johannes der Täufer bekannt werden sollte.
Sechs Monate später brachte Gabriel Maria, der Frau von Joseph, eine ähnliche Verkündigung bezüglich der bevorstehenden Geburt von Jesus Christus. Auch Maria war von dieser Prophezeiung überrascht, da sie noch immer Jungfrau war. Doch genau wie bei Zacharias‘ und Elisabeths ungewöhnlicher Empfängnis stellte sich auch bei Maria die Prophezeiung Gabriels als wahr heraus. Da der Erzengel Daniel geholfen hatte, seine Vision über den kommenden Messias zu interpretieren, wird deutlich, dass Gabriel tatsächlich in zwei Verkündigungen involviert war, die das Erscheinen Jesu voraussagten.
Sechshundert Jahre nach Jesus' irdischem Leben erhielt der Prophet Mohammed im arabischen Mekka einen Besuch von Erzengel Gabriel, als er in einer Höhle meditierte. Von diesem Zeitpunkt an bis zu seinem Tod wurden Mohammed immer wieder Offenbarungen von Gabriel zuteil. Mohammeds schriftliche Offenbarungen des Erzengels sind das Fundament der islamischen heiligen Schrift, des Korans. Darin wird der Erzengel als Jibril bezeichnet, die arabische Übersetzung des Namens Gabriel.
Im Buch Mohammed: The Man and His Faith von T. Andrae zitiert der Autor Mohammed, der seine Interaktionen mit Erzengel Gabriel beschreibt:
»Die Offenbarung kommt auf zwei Arten zu mir. Manchmal besucht Gabriel mich und spricht mit mir wie ein Mensch zum anderen. Aber dann vergesse ich, was er gesagt hat. Doch dann kommt wieder die Botschaft zu mir wie mit dem Ton einer Glocke, der mein Herz verwirrt. Und was mir auf diese Weise offenbart wird, verlässt mich nie.«
Gabriel wird auch im Buch Enoch aus den Schriftrollen vom Toten Meer erwähnt, den drei kanonischen Büchern der Äthiopisch-Orthodoxen Kirche und der Eritreisch-Orthodoxen Tewahedo-Kirche. Enoch war der Urgroßvater von Noah und der Urgroßenkel von Adam, der mithilfe der Erzengel Gabriel und Michael den Himmel besuchte und einen klaren Blick auf Gott und die Engel erhascht hatte. Am Ende seines Lebens wurde Enoch von Gott zum Erzengel Metatron ernannt.
Im ersten Buch Enoch beordert Gott Erzengel Gabriel, gefallene Engel von der Erde zu vertreiben, die sich mit Menschenfrauen paarten, um Kinder und Sünder hervorzubringen. Im Buch Enoch wird Gabriel auch beschrieben als »einer der heiligen Engel, die den Garten Eden, die Schlangen und die Cherubim überwachen« (1 Enoch 20:7).
Außerdem spielt Gabriel wichtige Rollen in hebräischen midrashins (Legenden und Texte, die näher auf die Geschichten in der hebräischen Bibel eingehen). Laut den midrashins oblag Gabriel die Aufgabe, dafür zu sorgen, dass Abraham als Baby am Leben blieb. Außerdem lehrte er Joseph verschiedene Sprachen. Und er sorgte dafür, dass Baby Moses weinte, um die Aufmerksamkeit der Tochter des Pharao auf sich zu ziehen, die ihn daraufhin an Kindes statt annahm.
Gabriels Symbole: Lilien und ein Horn
Jeder Erzengel hat ein Symbol, das seine individuelle Mission deutlich macht. Erzengel Michael zum Beispiel hat ein Schwert, weil er über die Angst triumphiert. Raphaels Symbol ist ein Fisch, weil im Buch Tobit geschrieben steht, wie der Erzengel einen blinden Mann heilte, indem er gemahlenen Fisch in seine Augen gab (begleitet von Gebeten um Heilung).
Zu den Symbolen Gabriels gehören ein Horn bzw. eine Trompete aus Kupfer und weiße Lilienblüten. Das Horn benutzt der Erzengel, um Botschaften zu verkünden und unsere Aufmerksamkeit zu erlangen. Manche Menschen glauben, dass Gabriels Horn auch am »Jüngsten Tag« zum Einsatz kommen wird, wenngleich es sich hierbei um eine Legende handelt, die erst Jahrhunderte nach der Entstehung der Bibel ihren Anfang nahm, zum Beispiel in der volkstümlichen Literatur, unter anderem dem Buch Paradise Lost von John Milton, sowie in Gemälden, die spätestens ab dem 15. Jahrhundert entstanden.
Gabriel wird in der Regel mit einer langstieligen weißen Lilie abgebildet. Lilien repräsentieren Reinheit und spirituellen Glauben. Außerdem werden sie mit Mutter Marias Demut und Bescheidenheit assoziiert, daher hält Gabriel diese Blumen in der Hand als Zeichen für die Verbindung zur gesegneten Mutter. Lilien mit drei Blütenblättern sind ein Symbol für die Heilige Dreifaltigkeit und die Basis der fleurde- lis, der bourbonischen Lilie, des ehemals königlichen Wappens Frankreichs.
Eine Leserin namens Michele Lackey erzählte mir ihr Erlebnis mit Gabriel und dieser besonderen Blume:
»Eines späten Abends fuhr ich zum Lebensmittelladen an der Ecke, um noch schnell eine Kleinigkeit einzukaufen. Die Wochen zuvor waren ziemlich stressig gewesen, da ich meinen Job in einem Yoga-Retreat- Center aufgegeben hatte und ein neues Wirkungsfeld suchte. Ich war verwirrt und nicht sicher, was ich im Hinblick auf meine Karriere erwarten konnte.
Die Kaffeetheke in dem Laden war geschlossen, und die Stühle standen schon auf den Tischen. Plötzlich hielt ich inne. Auf einem der Tische direkt vor mir lag ein langstieliges lilienförmiges Maiglöckchen - die gleiche Art von Blumen, mit denen Gabriel in vielen Bildern dargestellt wird! Auf dem Weg zur Kasse fragte ich mich, wie sie wohl dahin gekommen sein mochte. (Übrigens hatte ich die Blume nicht mitgenommen, weil ich Angst hatte, die Kassiererin könnte glauben, ich hätte sie aus der Blumenabteilung gestohlen. Manchmal kann der logische Verstand schon ein echtes Hindernis sein!) Während ich in der Schlange vor der Kasse wartete, beschloss ich, beim Hinausgehen die Blume nun doch mitzunehmen. Aber als ich sie holen wollte, war sie nicht mehr da! Irgendwie kam mir das alles sehr mysteriös vor.
Ich weiß zwar nicht, was mit ihr passiert ist, doch seit jenem Tag sind Maiglöckchen für mich heilig. Wann immer ich eine dieser Blumen sehe, fühle ich eine besonders starke Verbindung zu ihr. Mittlerweile benutze ich sie auch bei meiner Heilungs-Blumen-Meditation - mit wunderbarer Wirkung. Außerdem erinnert sie mich jedes Mal an Erzengel Gabriel. Ich bin zutiefst dankbar für dieses Erlebnis, das mich im Laufe der Jahre immer wieder mit dem deutlich empfundenen Gefühl göttlicher Präsenz beschenkt hat.«
Obwohl in der Bibel nie erwähnt wird, dass Gabriel ein Horn in der Hand hält, ist dieses Instrument sowohl zu einem buchstäblichen als auch zu einem künstlerischen Symbol des Erzengels geworden, mit dem er seine Botschaften verkündet. Da Gabriel in zwei apokryphen heiligen Texten erscheint - im Buch Daniel und im Buch Enoch, in denen historische apokalyptische Ereignisse aus jener Zeit beschrieben werden -, sind viele Menschen zu dem Schluss gekommen, dass Gabriels Horn auch erschallen wird, um die »Endzeit« anzukündigen. Dieser Glaubenssatz wird auch in hebräischen midrashins erwähnt.
Dies scheint eine eher dunkle Interpretation des Horns zu sein, während es wahrscheinlicher ist, dass sie benutzt wurde, um die Aufmerksamkeit der Menschen aufzurütteln, damit sie auf die bevorstehende Botschaft hören! In Wahrheit spielt Gabriel eine wichtigere Rolle bei der Verkündigung neuer Anfänge (wie bei der bevorstehenden Geburt von Johannes dem Täufer und Jesus Christus) als in Endzeit-Prophezeiungen.
Ist Gabriel männlich oder weiblich?
Das Thema von Gabriels Geschlechtszugehörigkeit hat seit jeher Kontroversen und Spekulationen ausgelöst. Ist Gabriel ein männlicher oder ein weiblicher Engel? Die Bibel des Alten und des Neuen Testaments, der Koran und die Schriftrollen vom Toten Meer sprechen von »ihm«, wenn sie Gabriel meinen. Doch auf zahllosen Gemälden der Verkündigung wird Gabriel mit einem weiblichen Gesicht und Körper und weiblicher Bekleidung dargestellt. Achten Sie einmal auf die Bilder und Gemälde von Gabriel in diesem Buch, und Sie werden sehen, dass er langes, gewelltes Haar hat und ein fließendes Gewand trägt.
Vergleichen Sie dies mit Darstellungen von Erzengel Michael, der stets mit ultramaskulinen Gesichtszügen, einer Rüstung und kräftigen Muskeln abgebildet wird.
Letztendlich haben Engel keinen menschlichen Körper mit männlichen oder weiblichen Geschlechtsmerkmalen.
In den meisten Gemälden und Statuen der Verkündigung ist Gabriel weiblich dargestellt.
Übersetzung: Angelika Hansen
© Copyright by Allegria Verlag
Zusammen mit Erzengel Michael ist Gabriel einer von nur zwei mit Namen genannten Engeln in der kanonischen Bibel, der Bibel, die von den meisten christlichen Glaubensrichtungen akzeptiert wird. Manche Religionen billigen zusätzliche heilige Texte (in der Regel die Schriftrollen vom Toten Meer) als Teil ihrer Bibel, und in diesen Texten werden die anderen Erzengel beschrieben. Zum Beispiel wird der Erzengel Raphael in dem deuterokanonischen Buch Tobit genannt (von katholischen, russisch orthodoxen und altorientalischen Glaubensrichtungen anerkannt), während Uriel nur in apokryphen biblischen Schriften Erwähnung findet. Erzengel Metatron wird im Buch von Enoch beschrieben, einer weiteren Schriftrolle vom Toten Meer.
Obwohl Michael und Gabriel in der kanonischen Bibel namentlich genannt werden, hat nur Gabriel Konversationen und Begegnungen mit Menschen. In allen heiligen Schriften, in denen Gabriel erwähnt wird, gehört es zu den Aufgaben dieses Engels, mit Menschen zu interagieren und ihnen Führung zukommen zu lassen. Wie Sie in diesem Buch sehen werden, arbeitet Gabriel nach wie vor mit Personen in allen Bereichen des Lebens.
Gabriels Name bedeutet »Kraft Gottes« oder »Stärke Gottes«, abgeleitet von dem semitischen Wort geber, das so viel bedeutet wie »stark sein« oder »mehr Macht anwenden«; und el, das Wort für »Gott« oder »von Gott«. Gabriel ist in erster Linie als »Botenengel« bekannt. Da das Wort Engel »Bote Gottes« bedeutet, wird Gabriel als der Aufseher menschlicher und himmlischer Boten betrachtet. Und da die Vorsilbe arch so viel bedeutet wie »Erster« oder »Chef«, ist Gabriel der »Erste« oder der »Hauptbote«. Und er ist tat sächlich der erste Engel, der in der Bibel erwähnt wird (im Buch Daniel). Zudem spielt er eine wichtige Rolle in den drei monotheistischen Religionen Judaismus, Christentum und Islam.
Gabriel wird ursprünglich im Buch Daniel der Schrift rollen vom Toten Meer erwähnt. Bibelgelehrte stimmen überein, dass das Buch Daniel im zweiten Jahrhundert n. Chr. geschrieben wurde und aus einer Mischung von schriftlich festgehaltenen Traditionen, einer Analyse der Geschichte von Babylon und prophetischen Visionen besteht. Dabei handelt es sich um Visionen und Träume des Königs von Babylon und Daniels, der die Funktion eines offiziellen Trauminterpreten für den König erfüllte. Erzengel Gabriel erfüllt dabei eine wichtige Funktion, indem er Daniel hilft, diese Träume zu interpretieren, einschließlich seiner Prophezeiung im Hinblick auf den kommenden Messias. Die meisten Menschen glauben, dass es bei Daniels Messias-Prophezeiung um Jesus Christus geht, aufgrund der darin enthaltenen Zeitachse sowie weiterer Details.
Das nächste Mal erscheint Erzengel Gabriel im Buch Lukas, dem längsten Text in den synoptischen Evangelien des Neuen Testaments. »Synoptisch« nennt man die Bücher Matthäus, Markus und Lukas, die jeweils die gleichen Bibelgeschichten auf unterschiedliche Weise wiedergeben.
Man nimmt an, dass Lukas ein Arzt und Gefolgsmann des Apostels Paul gewesen ist, der das Evangelium fast 100 Jahre nach Jesus‘ Auferstehung geschrieben hat.
Paul ist der einzige Evangelienverfasser, der Erzengel Gabriel bei seinem Namen nennt.
Als Erstes beschreibt Lukas Gabriels Begegnung mit Zacharias, einem älteren Priester. Sowohl Zacharias als auch seine Gemahlin, Elisabeth, waren Nachkommen von Aaron, Moses älterem Bruder. Sie hatten keine Kinder, und Elisabeth war bereits jenseits ihrer fruchtbaren Jahre. Daher fürchtete sich Zacharias und war überrascht, als er den Erzengel im Tempel sah, wo er als Priester tätig war. Gabriel sagte zu ihm:
»Fürchte dich nicht, Zacharias! Denn dein Gebet ist erhört worden, und deine Frau Elisabeth wird dir einen Sohn gebären, und du sollst ihm den Namen Johannes geben. Und er wird dir Freude und Frohlocken bereiten, und viele werden sich über seine Geburt freuen. Denn er wird groß sein vor dem Herrn; Wein und starkes Getränk wird er nicht trinken, und mit Heiligem Geist wird er erfüllt sein schon von Mutterleib an. Und viele von den Kindern Israels wird er zu dem Herrn, ihrem Gott, zurückführen« (Lukas 1:13-16).
Zunächst debattierte Zacharias mit dem Engel und sagte, er und seine Frau seien zu alt, um Kinder zu kriegen. Doch kurz darauf wurde die Prophezeiung des Engels wahr, und Elisabeth empfing und gebar einen Sohn, der als Johannes der Täufer bekannt werden sollte.
Sechs Monate später brachte Gabriel Maria, der Frau von Joseph, eine ähnliche Verkündigung bezüglich der bevorstehenden Geburt von Jesus Christus. Auch Maria war von dieser Prophezeiung überrascht, da sie noch immer Jungfrau war. Doch genau wie bei Zacharias‘ und Elisabeths ungewöhnlicher Empfängnis stellte sich auch bei Maria die Prophezeiung Gabriels als wahr heraus. Da der Erzengel Daniel geholfen hatte, seine Vision über den kommenden Messias zu interpretieren, wird deutlich, dass Gabriel tatsächlich in zwei Verkündigungen involviert war, die das Erscheinen Jesu voraussagten.
Sechshundert Jahre nach Jesus' irdischem Leben erhielt der Prophet Mohammed im arabischen Mekka einen Besuch von Erzengel Gabriel, als er in einer Höhle meditierte. Von diesem Zeitpunkt an bis zu seinem Tod wurden Mohammed immer wieder Offenbarungen von Gabriel zuteil. Mohammeds schriftliche Offenbarungen des Erzengels sind das Fundament der islamischen heiligen Schrift, des Korans. Darin wird der Erzengel als Jibril bezeichnet, die arabische Übersetzung des Namens Gabriel.
Im Buch Mohammed: The Man and His Faith von T. Andrae zitiert der Autor Mohammed, der seine Interaktionen mit Erzengel Gabriel beschreibt:
»Die Offenbarung kommt auf zwei Arten zu mir. Manchmal besucht Gabriel mich und spricht mit mir wie ein Mensch zum anderen. Aber dann vergesse ich, was er gesagt hat. Doch dann kommt wieder die Botschaft zu mir wie mit dem Ton einer Glocke, der mein Herz verwirrt. Und was mir auf diese Weise offenbart wird, verlässt mich nie.«
Gabriel wird auch im Buch Enoch aus den Schriftrollen vom Toten Meer erwähnt, den drei kanonischen Büchern der Äthiopisch-Orthodoxen Kirche und der Eritreisch-Orthodoxen Tewahedo-Kirche. Enoch war der Urgroßvater von Noah und der Urgroßenkel von Adam, der mithilfe der Erzengel Gabriel und Michael den Himmel besuchte und einen klaren Blick auf Gott und die Engel erhascht hatte. Am Ende seines Lebens wurde Enoch von Gott zum Erzengel Metatron ernannt.
Im ersten Buch Enoch beordert Gott Erzengel Gabriel, gefallene Engel von der Erde zu vertreiben, die sich mit Menschenfrauen paarten, um Kinder und Sünder hervorzubringen. Im Buch Enoch wird Gabriel auch beschrieben als »einer der heiligen Engel, die den Garten Eden, die Schlangen und die Cherubim überwachen« (1 Enoch 20:7).
Außerdem spielt Gabriel wichtige Rollen in hebräischen midrashins (Legenden und Texte, die näher auf die Geschichten in der hebräischen Bibel eingehen). Laut den midrashins oblag Gabriel die Aufgabe, dafür zu sorgen, dass Abraham als Baby am Leben blieb. Außerdem lehrte er Joseph verschiedene Sprachen. Und er sorgte dafür, dass Baby Moses weinte, um die Aufmerksamkeit der Tochter des Pharao auf sich zu ziehen, die ihn daraufhin an Kindes statt annahm.
Gabriels Symbole: Lilien und ein Horn
Jeder Erzengel hat ein Symbol, das seine individuelle Mission deutlich macht. Erzengel Michael zum Beispiel hat ein Schwert, weil er über die Angst triumphiert. Raphaels Symbol ist ein Fisch, weil im Buch Tobit geschrieben steht, wie der Erzengel einen blinden Mann heilte, indem er gemahlenen Fisch in seine Augen gab (begleitet von Gebeten um Heilung).
Zu den Symbolen Gabriels gehören ein Horn bzw. eine Trompete aus Kupfer und weiße Lilienblüten. Das Horn benutzt der Erzengel, um Botschaften zu verkünden und unsere Aufmerksamkeit zu erlangen. Manche Menschen glauben, dass Gabriels Horn auch am »Jüngsten Tag« zum Einsatz kommen wird, wenngleich es sich hierbei um eine Legende handelt, die erst Jahrhunderte nach der Entstehung der Bibel ihren Anfang nahm, zum Beispiel in der volkstümlichen Literatur, unter anderem dem Buch Paradise Lost von John Milton, sowie in Gemälden, die spätestens ab dem 15. Jahrhundert entstanden.
Gabriel wird in der Regel mit einer langstieligen weißen Lilie abgebildet. Lilien repräsentieren Reinheit und spirituellen Glauben. Außerdem werden sie mit Mutter Marias Demut und Bescheidenheit assoziiert, daher hält Gabriel diese Blumen in der Hand als Zeichen für die Verbindung zur gesegneten Mutter. Lilien mit drei Blütenblättern sind ein Symbol für die Heilige Dreifaltigkeit und die Basis der fleurde- lis, der bourbonischen Lilie, des ehemals königlichen Wappens Frankreichs.
Eine Leserin namens Michele Lackey erzählte mir ihr Erlebnis mit Gabriel und dieser besonderen Blume:
»Eines späten Abends fuhr ich zum Lebensmittelladen an der Ecke, um noch schnell eine Kleinigkeit einzukaufen. Die Wochen zuvor waren ziemlich stressig gewesen, da ich meinen Job in einem Yoga-Retreat- Center aufgegeben hatte und ein neues Wirkungsfeld suchte. Ich war verwirrt und nicht sicher, was ich im Hinblick auf meine Karriere erwarten konnte.
Die Kaffeetheke in dem Laden war geschlossen, und die Stühle standen schon auf den Tischen. Plötzlich hielt ich inne. Auf einem der Tische direkt vor mir lag ein langstieliges lilienförmiges Maiglöckchen - die gleiche Art von Blumen, mit denen Gabriel in vielen Bildern dargestellt wird! Auf dem Weg zur Kasse fragte ich mich, wie sie wohl dahin gekommen sein mochte. (Übrigens hatte ich die Blume nicht mitgenommen, weil ich Angst hatte, die Kassiererin könnte glauben, ich hätte sie aus der Blumenabteilung gestohlen. Manchmal kann der logische Verstand schon ein echtes Hindernis sein!) Während ich in der Schlange vor der Kasse wartete, beschloss ich, beim Hinausgehen die Blume nun doch mitzunehmen. Aber als ich sie holen wollte, war sie nicht mehr da! Irgendwie kam mir das alles sehr mysteriös vor.
Ich weiß zwar nicht, was mit ihr passiert ist, doch seit jenem Tag sind Maiglöckchen für mich heilig. Wann immer ich eine dieser Blumen sehe, fühle ich eine besonders starke Verbindung zu ihr. Mittlerweile benutze ich sie auch bei meiner Heilungs-Blumen-Meditation - mit wunderbarer Wirkung. Außerdem erinnert sie mich jedes Mal an Erzengel Gabriel. Ich bin zutiefst dankbar für dieses Erlebnis, das mich im Laufe der Jahre immer wieder mit dem deutlich empfundenen Gefühl göttlicher Präsenz beschenkt hat.«
Obwohl in der Bibel nie erwähnt wird, dass Gabriel ein Horn in der Hand hält, ist dieses Instrument sowohl zu einem buchstäblichen als auch zu einem künstlerischen Symbol des Erzengels geworden, mit dem er seine Botschaften verkündet. Da Gabriel in zwei apokryphen heiligen Texten erscheint - im Buch Daniel und im Buch Enoch, in denen historische apokalyptische Ereignisse aus jener Zeit beschrieben werden -, sind viele Menschen zu dem Schluss gekommen, dass Gabriels Horn auch erschallen wird, um die »Endzeit« anzukündigen. Dieser Glaubenssatz wird auch in hebräischen midrashins erwähnt.
Dies scheint eine eher dunkle Interpretation des Horns zu sein, während es wahrscheinlicher ist, dass sie benutzt wurde, um die Aufmerksamkeit der Menschen aufzurütteln, damit sie auf die bevorstehende Botschaft hören! In Wahrheit spielt Gabriel eine wichtigere Rolle bei der Verkündigung neuer Anfänge (wie bei der bevorstehenden Geburt von Johannes dem Täufer und Jesus Christus) als in Endzeit-Prophezeiungen.
Ist Gabriel männlich oder weiblich?
Das Thema von Gabriels Geschlechtszugehörigkeit hat seit jeher Kontroversen und Spekulationen ausgelöst. Ist Gabriel ein männlicher oder ein weiblicher Engel? Die Bibel des Alten und des Neuen Testaments, der Koran und die Schriftrollen vom Toten Meer sprechen von »ihm«, wenn sie Gabriel meinen. Doch auf zahllosen Gemälden der Verkündigung wird Gabriel mit einem weiblichen Gesicht und Körper und weiblicher Bekleidung dargestellt. Achten Sie einmal auf die Bilder und Gemälde von Gabriel in diesem Buch, und Sie werden sehen, dass er langes, gewelltes Haar hat und ein fließendes Gewand trägt.
Vergleichen Sie dies mit Darstellungen von Erzengel Michael, der stets mit ultramaskulinen Gesichtszügen, einer Rüstung und kräftigen Muskeln abgebildet wird.
Letztendlich haben Engel keinen menschlichen Körper mit männlichen oder weiblichen Geschlechtsmerkmalen.
In den meisten Gemälden und Statuen der Verkündigung ist Gabriel weiblich dargestellt.
Übersetzung: Angelika Hansen
© Copyright by Allegria Verlag
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Autoren-Porträt von Doreen Virtue
Doreen Virtue ist Psychologin und Familientherapeutin. Sie stammt aus einer hellseherisch begabten Familie und nutzte schon als Kind ihren 'sechsten Sinn' zur Kommunikation mit ihren 'unsichtbaren Freunden' ein. In der von ihr entwickelten Engeltherapie verbindet sie ihre Kompetenz als Psychologin mit ihren spirituellen Fähigkeiten. Doreen Virtue lebt in Kalifornien und gibt weltweit regelmäßig Workshops, in denen sie ihre Engeltherapie unterrichtet. Ihre Bücher, Kartendecks und CDs haben sie zur bekanntesten Engel-Autorin in Deutschland gemacht.Angelika Hansen stammt aus Köln und arbeitete in zahlreichen Berufen u.a. auch als Schauspielerin für Fellini. Seit über zwanzig Jahren bereist sie als Journalistin, Übersetzerin und Autorin die Welt. Sie lebte längere Zeit in den USA, Australien und Ostasien. Die Weltenbummlerin hat keinen festen Wohnsitz und berichtet in ihren Büchern von den Menschen und Kulturen, denen sie auf ihren Reisen begegnet.
Bibliographische Angaben
- Autor: Doreen Virtue
- 2014, 208 Seiten, Maße: 9,5 x 22,1 cm, Gebunden, Deutsch
- Übersetzung: Hansen, Angelika
- Übersetzer: Angelika Hansen
- Verlag: ALLEGRIA
- ISBN-10: 3793422585
- ISBN-13: 9783793422587
- Erscheinungsdatum: 28.02.2014
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