Hannahs Traum
Roman
Der Überraschungserfolg aus den USA: über 100.000 verkaufte Exemplare!
Eine berührende Geschichte von Tieren und Menschen
Für Leser von John Irving und Sara Gruen
Leseexemplar
Diane Hammond erzählt, wie eine Gruppe erfinderischer Menschen eine alte...
Eine berührende Geschichte von Tieren und Menschen
Für Leser von John Irving und Sara Gruen
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Diane Hammond erzählt, wie eine Gruppe erfinderischer Menschen eine alte...
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Produktdetails
Produktinformationen zu „Hannahs Traum “
Der Überraschungserfolg aus den USA: über 100.000 verkaufte Exemplare!
Eine berührende Geschichte von Tieren und Menschen
Für Leser von John Irving und Sara Gruen
Leseexemplar
Diane Hammond erzählt, wie eine Gruppe erfinderischer Menschen eine alte Elefantendame aus der Gefangenschaft befreit. Eine warmherzige Geschichte, die Mut macht - und gute Laune!
Eine berührende Geschichte von Tieren und Menschen
Für Leser von John Irving und Sara Gruen
Leseexemplar
Diane Hammond erzählt, wie eine Gruppe erfinderischer Menschen eine alte Elefantendame aus der Gefangenschaft befreit. Eine warmherzige Geschichte, die Mut macht - und gute Laune!
Klappentext zu „Hannahs Traum “
"Samson Browns Liebe galt genau zwei Dingen auf dieser Welt: seiner Frau und seiner Elefantendame." Seit einundvierzig Jahren kümmert sich der schwarze Pfleger im kalifornischen Biedelman-Zoo um "seine" Hannah. Er ist alt geworden und müsste längst in den Ruhestand gehen. Doch wer wird sich dann um die Elefantin kümmern? Wer wird ihr Donuts zum Frühstück bringen und sich abends im Stall mit ihr alte Spielfilme ansehen, damit sie nicht so allein ist? Als die quirlige Neva auftaucht, eine Expertin im Umgang mit Dickhäutern, schöpft Samson neue Hoffnung und erzählt ihr von seinem wiederkehrenden Traum: Hannah unter ihresgleichen in einer großen Herde, mit Gras statt Beton unter den Füßen. Doch ausgerechnet jetzt soll Hannah zur wichtigsten Attraktion des Zoos werden ...
"Samson Browns Liebe galt genau zwei Dingen auf dieser Welt: seiner Frau und seiner Elefantendame." Seit einundvierzig Jahren kümmert sich der schwarze Pfleger im kalifornischen Biedelman-Zoo um "seine" Hannah. Er ist alt geworden und müsste längst in den Ruhestand gehen. Doch wer wird sich dann um die Elefantin kümmern? Wer wird ihr Donuts zum Frühstück bringen und sich abends im Stall mit ihr alte Spielfilme ansehen, damit sie nicht so allein ist? Als die quirlige Neva auftaucht, eine Expertin im Umgang mit Dickhäutern, schöpft Samson neue Hoffnung und erzählt ihr von seinem wiederkehrenden Traum: Hannah unter ihresgleichen in einer großen Herde, mit Gras statt Beton unter den Füßen. Doch ausgerechnet jetzt soll Hannah zur wichtigsten Attraktion des Zoos werden ...
Lese-Probe zu „Hannahs Traum “
HANNAHS TRAUM von Diane Hammond 1 ... mehr
Samson Browns Liebe galt genau zwei Dingen auf dieser Welt: seiner Frau und seiner Elefantendame. Natürlich hatte er noch viele andere Menschen gern, und er hatte manch andere von Herzen liebgehabt, die heute nicht mehr unter den Lebenden weilten seine Eltern, seinen Zwillingsbruder Jimmy, einen traurigen alten Hund, den er mal besessen hatte , wirkliche Liebe jedoch, im Hier und Jetzt, behielt er einzig und allein Corinna und Hannah vor. Das wusste er, und er sorgte dafür, dass auch sie es wussten. Eine so innige und ausschließliche Liebe war zwar kein Ersatz für all das, was er ihnen nicht bieten konnte und da gab es so einiges , aber das schmälerte ihren Wert nicht. Für einen Mann wie Sam, der die Dinge realistisch sah, war das schon eine ganze Menge. Die schmerzhafte Wahrheit über die Grenzen der Liebe hatten sie vor dreiundvierzig Jahren kennen gelernt, als Corinna ein totes kleines Mädchen zur Welt brachte, ein äußerlich vollkommenes Baby mit zusammengeballten Händchen, die aussahen wie die Schnecken am Ende eines Geigenhalses. Der Kummer hatte sie fast umgebracht, ein Kummer, so schwer und brutal und unhandlich wie ein Amboss, den sie überallhin mitschleppten, bis sie unter seiner Last zitterten und nicht anders konnten, als ihn abzusetzen. Der Arzt hatte ihnen gesagt, dass sie nichts hätten tun können, um ihr Kind lebend zur Welt zu bringen; so etwas passiere mitunter einfach, sagte er, warum, wisse man manchmal nicht. Was auch immer der Grund gewesen sein mochte, der Verlust dieses Babys hatte sie jedenfalls für immer verändert, vor allem Corinna, eine Frau, die sich vom Leben nur dreierlei gewünscht hatte: Sam, ein Kind zum Großziehen und eine halbwegs gute Beziehung zum Herrgott. Sam war in all den Jahren da gewesen. Ihre Beziehung zum Herrgott stand auf einem anderen Blatt. Trotzdem war Corinna mit ihren fünfundsechzig Jahren so robust wie ein alter Baum, jemand, auf den Verlass war, auch in stürmischen Zeiten. So oft schon hatte sie ihm die Kraft gegeben, weiterzumachen, diese stattliche, schöne Frau, die sich immer Zeit nahm, wenn Leute zum Reden vorbeikamen oder ihre Ansichten zu irgendeinem Thema wissen wollten. Und bei Gott, Ansichten hatte Corinna allerdings, und das nicht zu knapp. Ich habe Ansichten, die ich umsonst weiterverschenke, an jeden, der sie haben möchte, sagte sie gern. Sam hat sie schon alle gehört, und Gott hat schon lange aufgehört, mir zuzuhören. Und dann lachte sie immer, und ihr Lachen hörte sich an wie warmer Sirup, der aus einer Kanne rinnt. Sam bog an der Ecke Powers und Luke Street ab und fuhr dann in den Drive-in des Dunkin' Donuts. »Hey«, begrüßte er Rayette am Verkaufsfenster. »Hey, Schätzchen«, sagte sie. Rayette war eine nett aussehende junge Frau, die ihr Haar in einer Million dünner Zöpfchen trug, eine Frisur, die Corinna ihr ein Mal im Monat erneuerte. Rayette, das fiel positiv auf, legte immer Wert auf ein gepflegtes Äußeres, ganz egal, was gerade mit ihren beiden Kindern und ihrem unzuverlässigen Ehemann los sein mochte und es hatte den Anschein, als sei immer gerade irgendetwas los. »Möchten Sie heute welche mit Buttercreme?«, fragte sie ihn. »Die kommen frisch aus dem Ofen.« »Nein. Die mag sie nicht mehr so gern wie früher. Ich hätte lieber zwei mit Pudding und einen mit Marmelade. Haben Sie die mit Erdbeermarmelade? Die mag sie am liebsten.«
»Klar doch, Schätzchen.« Seit Jahren verkaufte sie ihm nun schon Donuts. Als sie mit seiner Tüte Donuts und einem Becher Kaffee am Fenster wieder auftauchte, fragte er: »Wie lange sind Sie jetzt schon hier bei Dunkin' Donuts? Zehn Jahre, so in etwa?« »Ha, eher vierzehn, Schätzchen. Wo leben Sie denn?« Rayette runzelte die Stirn. »Ende November bin ich fünfzehn Jahre hier.« Derzeit hatten sie September. » Schätzchen, wir werden alt.« »Wem sagen Sie das«, seufzte Sam kopfschüttelnd. Rayette hielt die Tüte mit dem Gebäck weiter in der Hand, während er unter dem Fahrersitz Kleingeld hervorkramte. »Scheibenkleister. Entschuldigung, aber ich weiß doch, dass ich hier unten noch ein paar Vierteldollarmünzen habe ...« Er machte sie ausfindig und gab sie Rayette, die ihm die Gebäcktüte und einen Becher Kaffee reichte, der heiß genug war, um ein Nashorn zu verbrühen. Einmal hatte Sam seinen Becher unvorsichtigerweise nicht in den Halter gestellt, und er war beim Fahren umgekippt und hatte ihm eine nicht gerade kleine Brandblase am Bein beschert. Er konnte verstehen, warum diese Frau seinerzeit ihren Prozess gegen McDonald's gewonnen hatte. Mit Geldgier, wie ihr von den meisten Leuten unterstellt wurde, hatte das nichts zu tun. »Was ist aus diesem neuen Mädchen geworden, das ihr hattet?«, fragte er, während er den Becher in dem Halter auf der Beifahrerseite des Armaturenbretts unterbrachte. »Ist die schon wieder weg?« »Na ja, Sie wissen doch, wie die jungen Leute heute so sind. Die haben keine Ausdauer mehr, bilden sich ein, sie müssten über Nacht reich werden, und wenn daraus nichts wird, lassen sie einen sitzen, als wäre man irgendwie daran schuld.« »Mmmmmmmh.« Sam schnupperte an der Tüte mit den appetitlich duftenden Donuts. Seit der Arzt vor einem Jahr bei ihm Diabetes festgestellt hatte, musste er auf ihren Genuss leider verzichten. »Corinna hat erzählt, Sie dächten wieder darüber nach, in Rente zu gehen«, sagte Rayette und lehnte sich, auf ihre Ellbogen gestützt, ein wenig aus dem Fenster. »Ja, darüber denke ich nach.« »Also, diesmal sollten Sie das aber wirklich machen, Schätzchen. Dass jemand seine Pensionierung gleich zweimal aufschiebt, wie Sie, das habe ich noch nie gehört.« »Ich gehe dann in den Ruhestand, wenn es für Hannah die richtige Zeit ist.« Rayette schüttelte bloß den Kopf. »Sie kommt schon darüber hinweg, Schätzchen. Gott verleiht all Seinen Geschöpfen Kraft, glauben Sie mir. Was haben Sie nicht in all den Jahren schon für sie getan.« »Ja. Tja, ich muss weiter«, sagte Sam. Dass Hannah auch nur ansatzweise in ein schiefes Licht gerückt wurde, hatte er noch nie geduldet und würde es auch nie tun. »Bis bald also.« »Ich freue mich schon darauf«, sagte Rayette. »Geben Sie schön gut Acht mit Ihrem Kaffee.« Sam fädelte sich in seinem alten Dodge Dart wieder in den morgendlichen Verkehr ein, sorgsam darauf bedacht, dass Kaffee und Donuts nicht umkippten. Er war ein vorsichtiger Mensch, und das zahlte sich aus. Mit seinen achtundsechzig Jahren, das fand sogar er selbst, sah er noch verflixt gut aus. Seine Haltung war kerzengerade und selbstbewusst, von einem Bauch, selbst einem kleinen, den man einem Mann in seinem Alter ohne weiteres verziehen hätte, keine Spur; auch von grauen Schläfen konnte nicht die Rede sein. Von hinten hätte man ihn gut für einen Zwanzigjährigen halten können, doch wenn er sich umdrehte, verriet sein Gesicht die Wahrheit. Es war von tiefen Falten durchfurcht, wie eine Straßenkarte, die irgendwo in weiter Ferne anfing in Cincinnati möglicherweise, wo er zur Welt gekommen war, oder in Yakima im Staate Washington, wo sein Vater eine Gemüsefarm bewirtschaftete; dann Korea, wo Sam als Soldat gewesen war und die schließlich genau hier, in Bladenham, Washington, endete. Während er die letzte Meile zum Max L. Biedelman Zoo zurücklegte, musste er gegen das starke Verlangen ankämpfen, sich einen Bissen von einem der Donuts zu genehmigen. Er trank nicht und rauchte nicht, schon sein ganzes Leben lang, aber seine Dunkin' Donuts fehlten ihm doch sehr. Selbst für den pazifischen Nordwesten, der nicht eben arm an Sonderlingen und Exzentrikern ist, stellte Max L. Biedelman eine exotische Erscheinung dar. Zunächst einmal handelte es sich bei Max um eine Frau Maxine Leona Biedelman, geboren 1873 in Seattle, Washington, die einzige Nachfahrin des Holzmagnaten Arthur Biedelman und seiner Frau Ruby. Ruby und Arthur entstammten beide soliden, ehrbaren Familien aus San Francisco, ein Umstand, der Arthur völlig gleichgültig war, während Ruby sich daran festklammerte wie an einem Rettungsanker. Als Max geboren wurde, hatte Arthur durch die Abholzung der Ausläufer des Kaskadengebirges bereits ein Vermögen verdient und konnte seiner Reiselust frönen. Das Mädchen war gerade sechs, als er mit ihr und Ruby die erste von vielen Safaris durch Kenia unternahm. Die ohnehin zartbesaitete Ruby behauptete später oft, ihr kastanienbraunes Haar, auf das sie sehr stolz war, sei innerhalb einer Woche nach ihrer Ankunft in Afrika schneeweiß geworden, weil sie ständig solche Angst auszustehen hatte vor Nashörnern, Schlammsuhlen, Kochen unter freiem Himmel, Käfern, dem Kilimandscharo, Toilettengruben, Massair-Männern, Regen, Donner und alles an frischen Lebensmitteln, ob gekauft oder selbst gesammelt. Am Ende der Reise war sie nervlich völlig zerrüttet, so viel zumindest stand fest. Gleich nach ihrer Rückkehr nach Hause zog sie sich in ihr Bett zurück. Später behauptete sie, sie hätte die nächsten neunzehn Jahre dort verbracht, obwohl Max immer daran festhielt, dass ihre Mutter, sobald sie und ihr Vater zur nächsten Reise aufgebrochen waren, ihre vermeintliche Bettlägerigkeit aufgab und eifrig am gesellschaftlichen Leben teilnahm. Max selbst war aus härterem Holz geschnitzt, weshalb ihr Vater ihr den Spitznamen »Prachtjunge« verlieh. Sie ging für ihr Leben gern auf Safari und zeigte keine Furcht, nicht einmal in unmittelbarer Nähe von Löwen die, das war sehr sonderbar, mehr als einmal dabei gesichtet wurden, wie sie ganz in der Nähe lagerten und das Mädchen wie hypnotisiert anstarrten. Arthur erzählte besonders gern die Geschichte von der Gepardin, die Max bis auf zehn Meter an sich und ihre Jungen herankommen ließ und sie nur gelassen blinzelnd mit ihren honigfarbenen Augen anschaute. Im Alter von vierzehn Jahren unternahm Max mit Arthur eine Reise nach Burma, wo sie die Bekanntschaft von Mahuts machten, Elefantenführern, die ihren Lebensunterhalt seit Generationen damit bestritten, dass sie in den burmesischen Teakwäldern Hartholz schlugen. Das Gesehene und Erlebte begeisterte Max so sehr, dass sie den Elefanten zu ihrem persönlichen Lieblingstier erkor und in späteren Jahren noch häufig nach Burma und Thailand zurückkehrte, um mit den Mahuts und ihren Tieren zusammenzuleben. Nach Arthurs viel zu frühem Tod infolge eines Fiebers im Jahr 1898 und Rubys anschließender Rückkehr zu ihrer Familie nach San Francisco verfügte Max mit fünfundzwanzig Jahren über ein ansehnliches Erbe, zu dem auch Havenside gehörte, das dreihundert Morgen große Anwesen ihrer Eltern in der kleinen ländlichen Gemeinde Bladenham, Washington. Der Besitz umfasste sanft gewellte Hügel und Waldungen, die im Sommer nach Heu und Äpfeln dufteten. Im Winter trug der Wind, wenn er sich drehte, den Salzwassergeruch vom Puget Sound heran. Arthur hatte das viktorianische Herrenhaus mit seinen fünfzig Zimmern nach dem Vorbild der prächtigen Häuser von Newport, Rhode Island, gestalten lassen. Nach seinem Tod gewährte Max der Öffentlichkeit ein Mal im Jahr Zutritt zu Havenside. Sie stand am schmiedeeisernen Tor und begrüßte jeden einzelnen Besucher persönlich, eine eindrucksvolle, langbeinige, silberhaarige Frau, die stets Männerkleidung trug, am liebsten Buschmontur, und auf Schritt und Tritt einen Jagdstuhl oder eine Reitgerte bei sich hatte. Nur an kalten Winterabenden wich sie von ihrer Marotte ab und hüllte sich in wallende türkische Gewänder. Das ganze Jahr über war auf dem Anwesen ein Expeditionszelt aus Leinwand aufgeschlagen, in dem sie nicht selten übernachtete, ungeachtet der Jahreszeit oder des Wetters. Ihre Nachbarn fanden sie ziemlich flott, wenn auch etwas eigenartig. Im Lauf der Zeit legte sie sich eine wachsende Sammlung wilder und exotischer Tiere zu, deren Häuser und Freigehege Mitte der fünfziger Jahre fast die Hälfte der Grundfläche von Havenside einnahmen. Die Unterkünfte waren nicht luxuriös, für ihre Zeit aber ganz anständig, und die Tiere wurden gut ernährt und gepflegt. Strohhütten mit kegelförmigen Dächern, kleine Ställe und verspielte Pavillons dienten all jenen Tieren als Unterkunft, die aus wärmeren Gefilden stammten; besonders die Tapire litten im Winter, da sie kein Fell besaßen. Max' größter Stolz aber waren zwei Elefantenkühe aus Burma, die ihr nach jahrzehntelanger Arbeit in den Teakwäldern von ihren Mahut Freunden geschenkt worden waren. Sie erzählte mit Vorliebe von »meinen Mädchen« und brachte ihnen jeden Nachmittag zur Teezeit süßes Baklava-Gebäck. Jeden Tag beteiligte sie sich aktiv an der Arbeit, die von ihren Angestellten, den Tierpflegern und Gärtnern, verrichtet wurde. 1953 starb die erste ihrer geliebten Elefantenkühe an Altersschwäche, und um sie zu ersetzen, erwarb Max Hannah, ein kleines zweijähriges Elefantenmädchen, das in Burma ein Auge eingebüßt hatte, als es seiner Mutter in eine Plantage gefolgt war. Damals, mit immerhin achtzig Jahren, stand Max bereits in Verhandlungen mit dem Stadtrat von Bladenham, um nach ihrem Tod sowohl ihr gesamtes Anwesen als auch die Tiersammlung der Stadt zu hinterlassen, gekoppelt an die Bedingung, dass es ihren Tieren niemals an etwas fehlen würde. Dieses Versprechen wurde ihr seinerzeit ebenso leichten wie reinen Herzens gemacht. Im Herbst 1995 bot das Elefantenhaus einen traurigen Anblick, daran konnte auch der frische gelbe Farbanstrich der Innenwände nichts ändern. Infolge unzulänglicher Isolierung drang beständig Feuchtigkeit in das Gebäude ein, das mit seiner hohen, ungedämmten Decke und dem in luftiger Höhe angelegten Heuboden seltsam ausgehöhlt wirkte. In dem Haus befand sich außerdem eine kleine Küche, ein winziges Büro, ein offener Bereich, der mit einigen billigen Sesseln, Beistelltischchen und einem Fernseher mit Großbildschirm bestückt war, einem Wohnzimmer nicht unähnlich, sowie an der hinteren Wand der Bereich, in dem Hannah untergebracht war. »Hey, meine Kleine«, sagte Sam leise, als er in diesen hinteren Bereich trat. »Wie geht es meinem Schätzchen?« Hannah hob den Rüssel und rumpelte eine Begrüßung, mit der sie ihn in den letzten einundvierzig Jahren fast jeden Tag empfangen hatte. »Wie war deine Nacht? Hast du das Gewitter gehört, das hier durchgezogen ist? Lieber Himmel, Mama wäre vor Schreck fast aus dem Bett gesprungen. So eine kräftige Frau wie sie und lässt sich vom Donner erschrecken, das ist schon eine Schande. Hier, schau mal, was Papa dir mitgebracht hat.« Sam nahm die Donuts aus der Papiertüte und reihte sie liebevoll auf dem Brett des einzigen, viel zu kleinen Fensters auf, das sich in Hannahs Unterkunft befand. Hannah untersuchte einen Donut nach dem anderen, atmete behutsam ein und stieß beim Ausatmen kleine Puderzuckerwölkchen aus. »Nur zu, Schätzchen. Das sind die mit der Puddingfüllung, die du so gern magst. Und einer mit Erdbeermarmelade. Ich konnte kaum die Finger aus der Tüte lassen, das kannst du mir glauben. Fast hätte ich zugegriffen, aber ich hab doch zu viel Angst, dass Mama mir auf die Schliche kommt.« Sam gluckste leise. »Denn sie kommt mir immer auf die Schliche, ich hab keine Ahnung, wie. Als der Herrgott diese Frau erschuf, muss er ihr übernatürliche Kräfte verliehen haben.« Während Hannah ihre Donuts verspeiste, ging Sam neben ihrem linken Vorderfuß in die Hocke und hakte die schwere Kette von dem Fußring los. Die Haut unter dem Ring war ganz blank gescheuert, und manchmal gab es sogar offene Stellen. Heute aber nicht. »Lass Papa mal einen Blick auf diesen Fuß werfen, Schätzchen.« Hannah hob ihren Fuß. Max Biedelman hatte ihm erklärt, wie die Fußnägel eines Elefanten beschaffen sein sollten: glatt, mit elastischer, eng anliegender Nagelhaut. Zwei von Hannahs Nägeln jedoch wölbten sich stark vor und sonderten einen üblen Geruch ab, wegen darunterliegender Wunden; ein weiterer Nagel wies einen tiefen Spalt auf, den Sam seit einiger Zeit mit Sorge beobachtete. Seit zehn Jahren oder länger zeigte sein Mädchen Anzeichen von Arthritis, weil sie immer auf hartem Betonboden stehen musste, und je mehr sich die Arthritis verschlimmerte, desto sonderbarer ging sie, und je sonderbarer sie ging, desto unregelmäßiger nutzte sie ihre Fußballen ab, was wiederum unregelmäßigen Druck auf ihre Fußnägel zur Folge hatte, die daraufhin einrissen und sich spalteten. Sam verwandte so viel Zeit auf die Pflege von Hannahs Füßen, dass er Corinna gegenüber hin und wieder im Scherz bemerkte, demnächst könne er noch in ihrem Frisiersalon als Fußpfleger aushelfen. Jetzt zog er eine kleine Plastikdose mit Salbe aus der Tasche. »Versuchen wir's mal hiermit, Schätzchen.
Aus dem Amerikanischen von Ulrike Thiesmeyer
»Klar doch, Schätzchen.« Seit Jahren verkaufte sie ihm nun schon Donuts. Als sie mit seiner Tüte Donuts und einem Becher Kaffee am Fenster wieder auftauchte, fragte er: »Wie lange sind Sie jetzt schon hier bei Dunkin' Donuts? Zehn Jahre, so in etwa?« »Ha, eher vierzehn, Schätzchen. Wo leben Sie denn?« Rayette runzelte die Stirn. »Ende November bin ich fünfzehn Jahre hier.« Derzeit hatten sie September. » Schätzchen, wir werden alt.« »Wem sagen Sie das«, seufzte Sam kopfschüttelnd. Rayette hielt die Tüte mit dem Gebäck weiter in der Hand, während er unter dem Fahrersitz Kleingeld hervorkramte. »Scheibenkleister. Entschuldigung, aber ich weiß doch, dass ich hier unten noch ein paar Vierteldollarmünzen habe ...« Er machte sie ausfindig und gab sie Rayette, die ihm die Gebäcktüte und einen Becher Kaffee reichte, der heiß genug war, um ein Nashorn zu verbrühen. Einmal hatte Sam seinen Becher unvorsichtigerweise nicht in den Halter gestellt, und er war beim Fahren umgekippt und hatte ihm eine nicht gerade kleine Brandblase am Bein beschert. Er konnte verstehen, warum diese Frau seinerzeit ihren Prozess gegen McDonald's gewonnen hatte. Mit Geldgier, wie ihr von den meisten Leuten unterstellt wurde, hatte das nichts zu tun. »Was ist aus diesem neuen Mädchen geworden, das ihr hattet?«, fragte er, während er den Becher in dem Halter auf der Beifahrerseite des Armaturenbretts unterbrachte. »Ist die schon wieder weg?« »Na ja, Sie wissen doch, wie die jungen Leute heute so sind. Die haben keine Ausdauer mehr, bilden sich ein, sie müssten über Nacht reich werden, und wenn daraus nichts wird, lassen sie einen sitzen, als wäre man irgendwie daran schuld.« »Mmmmmmmh.« Sam schnupperte an der Tüte mit den appetitlich duftenden Donuts. Seit der Arzt vor einem Jahr bei ihm Diabetes festgestellt hatte, musste er auf ihren Genuss leider verzichten. »Corinna hat erzählt, Sie dächten wieder darüber nach, in Rente zu gehen«, sagte Rayette und lehnte sich, auf ihre Ellbogen gestützt, ein wenig aus dem Fenster. »Ja, darüber denke ich nach.« »Also, diesmal sollten Sie das aber wirklich machen, Schätzchen. Dass jemand seine Pensionierung gleich zweimal aufschiebt, wie Sie, das habe ich noch nie gehört.« »Ich gehe dann in den Ruhestand, wenn es für Hannah die richtige Zeit ist.« Rayette schüttelte bloß den Kopf. »Sie kommt schon darüber hinweg, Schätzchen. Gott verleiht all Seinen Geschöpfen Kraft, glauben Sie mir. Was haben Sie nicht in all den Jahren schon für sie getan.« »Ja. Tja, ich muss weiter«, sagte Sam. Dass Hannah auch nur ansatzweise in ein schiefes Licht gerückt wurde, hatte er noch nie geduldet und würde es auch nie tun. »Bis bald also.« »Ich freue mich schon darauf«, sagte Rayette. »Geben Sie schön gut Acht mit Ihrem Kaffee.« Sam fädelte sich in seinem alten Dodge Dart wieder in den morgendlichen Verkehr ein, sorgsam darauf bedacht, dass Kaffee und Donuts nicht umkippten. Er war ein vorsichtiger Mensch, und das zahlte sich aus. Mit seinen achtundsechzig Jahren, das fand sogar er selbst, sah er noch verflixt gut aus. Seine Haltung war kerzengerade und selbstbewusst, von einem Bauch, selbst einem kleinen, den man einem Mann in seinem Alter ohne weiteres verziehen hätte, keine Spur; auch von grauen Schläfen konnte nicht die Rede sein. Von hinten hätte man ihn gut für einen Zwanzigjährigen halten können, doch wenn er sich umdrehte, verriet sein Gesicht die Wahrheit. Es war von tiefen Falten durchfurcht, wie eine Straßenkarte, die irgendwo in weiter Ferne anfing in Cincinnati möglicherweise, wo er zur Welt gekommen war, oder in Yakima im Staate Washington, wo sein Vater eine Gemüsefarm bewirtschaftete; dann Korea, wo Sam als Soldat gewesen war und die schließlich genau hier, in Bladenham, Washington, endete. Während er die letzte Meile zum Max L. Biedelman Zoo zurücklegte, musste er gegen das starke Verlangen ankämpfen, sich einen Bissen von einem der Donuts zu genehmigen. Er trank nicht und rauchte nicht, schon sein ganzes Leben lang, aber seine Dunkin' Donuts fehlten ihm doch sehr. Selbst für den pazifischen Nordwesten, der nicht eben arm an Sonderlingen und Exzentrikern ist, stellte Max L. Biedelman eine exotische Erscheinung dar. Zunächst einmal handelte es sich bei Max um eine Frau Maxine Leona Biedelman, geboren 1873 in Seattle, Washington, die einzige Nachfahrin des Holzmagnaten Arthur Biedelman und seiner Frau Ruby. Ruby und Arthur entstammten beide soliden, ehrbaren Familien aus San Francisco, ein Umstand, der Arthur völlig gleichgültig war, während Ruby sich daran festklammerte wie an einem Rettungsanker. Als Max geboren wurde, hatte Arthur durch die Abholzung der Ausläufer des Kaskadengebirges bereits ein Vermögen verdient und konnte seiner Reiselust frönen. Das Mädchen war gerade sechs, als er mit ihr und Ruby die erste von vielen Safaris durch Kenia unternahm. Die ohnehin zartbesaitete Ruby behauptete später oft, ihr kastanienbraunes Haar, auf das sie sehr stolz war, sei innerhalb einer Woche nach ihrer Ankunft in Afrika schneeweiß geworden, weil sie ständig solche Angst auszustehen hatte vor Nashörnern, Schlammsuhlen, Kochen unter freiem Himmel, Käfern, dem Kilimandscharo, Toilettengruben, Massair-Männern, Regen, Donner und alles an frischen Lebensmitteln, ob gekauft oder selbst gesammelt. Am Ende der Reise war sie nervlich völlig zerrüttet, so viel zumindest stand fest. Gleich nach ihrer Rückkehr nach Hause zog sie sich in ihr Bett zurück. Später behauptete sie, sie hätte die nächsten neunzehn Jahre dort verbracht, obwohl Max immer daran festhielt, dass ihre Mutter, sobald sie und ihr Vater zur nächsten Reise aufgebrochen waren, ihre vermeintliche Bettlägerigkeit aufgab und eifrig am gesellschaftlichen Leben teilnahm. Max selbst war aus härterem Holz geschnitzt, weshalb ihr Vater ihr den Spitznamen »Prachtjunge« verlieh. Sie ging für ihr Leben gern auf Safari und zeigte keine Furcht, nicht einmal in unmittelbarer Nähe von Löwen die, das war sehr sonderbar, mehr als einmal dabei gesichtet wurden, wie sie ganz in der Nähe lagerten und das Mädchen wie hypnotisiert anstarrten. Arthur erzählte besonders gern die Geschichte von der Gepardin, die Max bis auf zehn Meter an sich und ihre Jungen herankommen ließ und sie nur gelassen blinzelnd mit ihren honigfarbenen Augen anschaute. Im Alter von vierzehn Jahren unternahm Max mit Arthur eine Reise nach Burma, wo sie die Bekanntschaft von Mahuts machten, Elefantenführern, die ihren Lebensunterhalt seit Generationen damit bestritten, dass sie in den burmesischen Teakwäldern Hartholz schlugen. Das Gesehene und Erlebte begeisterte Max so sehr, dass sie den Elefanten zu ihrem persönlichen Lieblingstier erkor und in späteren Jahren noch häufig nach Burma und Thailand zurückkehrte, um mit den Mahuts und ihren Tieren zusammenzuleben. Nach Arthurs viel zu frühem Tod infolge eines Fiebers im Jahr 1898 und Rubys anschließender Rückkehr zu ihrer Familie nach San Francisco verfügte Max mit fünfundzwanzig Jahren über ein ansehnliches Erbe, zu dem auch Havenside gehörte, das dreihundert Morgen große Anwesen ihrer Eltern in der kleinen ländlichen Gemeinde Bladenham, Washington. Der Besitz umfasste sanft gewellte Hügel und Waldungen, die im Sommer nach Heu und Äpfeln dufteten. Im Winter trug der Wind, wenn er sich drehte, den Salzwassergeruch vom Puget Sound heran. Arthur hatte das viktorianische Herrenhaus mit seinen fünfzig Zimmern nach dem Vorbild der prächtigen Häuser von Newport, Rhode Island, gestalten lassen. Nach seinem Tod gewährte Max der Öffentlichkeit ein Mal im Jahr Zutritt zu Havenside. Sie stand am schmiedeeisernen Tor und begrüßte jeden einzelnen Besucher persönlich, eine eindrucksvolle, langbeinige, silberhaarige Frau, die stets Männerkleidung trug, am liebsten Buschmontur, und auf Schritt und Tritt einen Jagdstuhl oder eine Reitgerte bei sich hatte. Nur an kalten Winterabenden wich sie von ihrer Marotte ab und hüllte sich in wallende türkische Gewänder. Das ganze Jahr über war auf dem Anwesen ein Expeditionszelt aus Leinwand aufgeschlagen, in dem sie nicht selten übernachtete, ungeachtet der Jahreszeit oder des Wetters. Ihre Nachbarn fanden sie ziemlich flott, wenn auch etwas eigenartig. Im Lauf der Zeit legte sie sich eine wachsende Sammlung wilder und exotischer Tiere zu, deren Häuser und Freigehege Mitte der fünfziger Jahre fast die Hälfte der Grundfläche von Havenside einnahmen. Die Unterkünfte waren nicht luxuriös, für ihre Zeit aber ganz anständig, und die Tiere wurden gut ernährt und gepflegt. Strohhütten mit kegelförmigen Dächern, kleine Ställe und verspielte Pavillons dienten all jenen Tieren als Unterkunft, die aus wärmeren Gefilden stammten; besonders die Tapire litten im Winter, da sie kein Fell besaßen. Max' größter Stolz aber waren zwei Elefantenkühe aus Burma, die ihr nach jahrzehntelanger Arbeit in den Teakwäldern von ihren Mahut Freunden geschenkt worden waren. Sie erzählte mit Vorliebe von »meinen Mädchen« und brachte ihnen jeden Nachmittag zur Teezeit süßes Baklava-Gebäck. Jeden Tag beteiligte sie sich aktiv an der Arbeit, die von ihren Angestellten, den Tierpflegern und Gärtnern, verrichtet wurde. 1953 starb die erste ihrer geliebten Elefantenkühe an Altersschwäche, und um sie zu ersetzen, erwarb Max Hannah, ein kleines zweijähriges Elefantenmädchen, das in Burma ein Auge eingebüßt hatte, als es seiner Mutter in eine Plantage gefolgt war. Damals, mit immerhin achtzig Jahren, stand Max bereits in Verhandlungen mit dem Stadtrat von Bladenham, um nach ihrem Tod sowohl ihr gesamtes Anwesen als auch die Tiersammlung der Stadt zu hinterlassen, gekoppelt an die Bedingung, dass es ihren Tieren niemals an etwas fehlen würde. Dieses Versprechen wurde ihr seinerzeit ebenso leichten wie reinen Herzens gemacht. Im Herbst 1995 bot das Elefantenhaus einen traurigen Anblick, daran konnte auch der frische gelbe Farbanstrich der Innenwände nichts ändern. Infolge unzulänglicher Isolierung drang beständig Feuchtigkeit in das Gebäude ein, das mit seiner hohen, ungedämmten Decke und dem in luftiger Höhe angelegten Heuboden seltsam ausgehöhlt wirkte. In dem Haus befand sich außerdem eine kleine Küche, ein winziges Büro, ein offener Bereich, der mit einigen billigen Sesseln, Beistelltischchen und einem Fernseher mit Großbildschirm bestückt war, einem Wohnzimmer nicht unähnlich, sowie an der hinteren Wand der Bereich, in dem Hannah untergebracht war. »Hey, meine Kleine«, sagte Sam leise, als er in diesen hinteren Bereich trat. »Wie geht es meinem Schätzchen?« Hannah hob den Rüssel und rumpelte eine Begrüßung, mit der sie ihn in den letzten einundvierzig Jahren fast jeden Tag empfangen hatte. »Wie war deine Nacht? Hast du das Gewitter gehört, das hier durchgezogen ist? Lieber Himmel, Mama wäre vor Schreck fast aus dem Bett gesprungen. So eine kräftige Frau wie sie und lässt sich vom Donner erschrecken, das ist schon eine Schande. Hier, schau mal, was Papa dir mitgebracht hat.« Sam nahm die Donuts aus der Papiertüte und reihte sie liebevoll auf dem Brett des einzigen, viel zu kleinen Fensters auf, das sich in Hannahs Unterkunft befand. Hannah untersuchte einen Donut nach dem anderen, atmete behutsam ein und stieß beim Ausatmen kleine Puderzuckerwölkchen aus. »Nur zu, Schätzchen. Das sind die mit der Puddingfüllung, die du so gern magst. Und einer mit Erdbeermarmelade. Ich konnte kaum die Finger aus der Tüte lassen, das kannst du mir glauben. Fast hätte ich zugegriffen, aber ich hab doch zu viel Angst, dass Mama mir auf die Schliche kommt.« Sam gluckste leise. »Denn sie kommt mir immer auf die Schliche, ich hab keine Ahnung, wie. Als der Herrgott diese Frau erschuf, muss er ihr übernatürliche Kräfte verliehen haben.« Während Hannah ihre Donuts verspeiste, ging Sam neben ihrem linken Vorderfuß in die Hocke und hakte die schwere Kette von dem Fußring los. Die Haut unter dem Ring war ganz blank gescheuert, und manchmal gab es sogar offene Stellen. Heute aber nicht. »Lass Papa mal einen Blick auf diesen Fuß werfen, Schätzchen.« Hannah hob ihren Fuß. Max Biedelman hatte ihm erklärt, wie die Fußnägel eines Elefanten beschaffen sein sollten: glatt, mit elastischer, eng anliegender Nagelhaut. Zwei von Hannahs Nägeln jedoch wölbten sich stark vor und sonderten einen üblen Geruch ab, wegen darunterliegender Wunden; ein weiterer Nagel wies einen tiefen Spalt auf, den Sam seit einiger Zeit mit Sorge beobachtete. Seit zehn Jahren oder länger zeigte sein Mädchen Anzeichen von Arthritis, weil sie immer auf hartem Betonboden stehen musste, und je mehr sich die Arthritis verschlimmerte, desto sonderbarer ging sie, und je sonderbarer sie ging, desto unregelmäßiger nutzte sie ihre Fußballen ab, was wiederum unregelmäßigen Druck auf ihre Fußnägel zur Folge hatte, die daraufhin einrissen und sich spalteten. Sam verwandte so viel Zeit auf die Pflege von Hannahs Füßen, dass er Corinna gegenüber hin und wieder im Scherz bemerkte, demnächst könne er noch in ihrem Frisiersalon als Fußpfleger aushelfen. Jetzt zog er eine kleine Plastikdose mit Salbe aus der Tasche. »Versuchen wir's mal hiermit, Schätzchen.
Aus dem Amerikanischen von Ulrike Thiesmeyer
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Autoren-Porträt von Diane Hammond
Diane Hammong wurde 1957 in Queens, NY geboren. Sie ist seit fünfundzwanzig Jahren im Bereich Marketing- und Öffentlichkeitsarbeit tätig und war u. a. Sprecherin von Keiko, dem berühmten Wal in dem Film Free Willy, sowie der Free Willy Keiko Foundation.
Bibliographische Angaben
- Autor: Diane Hammond
- 2010, 350 Seiten, Maße: 14,6 x 22,4 cm, Gebunden, Deutsch
- Übersetzung: Thiesmeyer, Ulrike
- Übersetzer: Ulrike Thiesmeyer
- Verlag: Bloomsbury
- ISBN-10: 3827008913
- ISBN-13: 9783827008916
Rezension zu „Hannahs Traum “
"Momente voller lebensnaher Gefühle werden alle Leser bezaubern, die sichein Happy End wünschen"Publishers Weekly"Ein Roman, der das Herz erwärmt."The Nova Scotian"Unwiderstehlich - macht wunderbar gute Laune. Diane Hammond zeigt,dass Liebe tatsächlich in allen Formen und Größen möglich ist."Booklist
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