Herzensbrecher
"Danielle Steel ist immer noch die Meisterin der spannenden Unterhaltung."
Funkuhr
Maxine ist eine erfolgreiche Kinder- und Jugend-Psychiaterin in New York. Mit ihrem Ex-Mann, dem Top-Unternehmer Blake hat sie drei Kinder. Blake ist...
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Produktdetails
Produktinformationen zu „Herzensbrecher “
"Danielle Steel ist immer noch die Meisterin der spannenden Unterhaltung."
Funkuhr
Maxine ist eine erfolgreiche Kinder- und Jugend-Psychiaterin in New York. Mit ihrem Ex-Mann, dem Top-Unternehmer Blake hat sie drei Kinder. Blake ist attraktiv, liebenswert und großzügig - aber als Ehemann und Vater jedoch völlig unzuverlässig. Fünf Jahre nach der Scheidung von Blake lernt sie den Internisten Charles kennen. Er ist ganz anders als ihr Exmann, zuverlässig und immer da, wenn man ihn braucht - im Grunde die perfekte Beziehung. Doch da ist immer noch Blake, der für Charles' Geschmack ein bisschen zu oft in Maxines Leben auftaucht.
Klappentext zu „Herzensbrecher “
Maxine Williams, 42, ist eine erfolgreiche Kinder- und Jugendpsychiaterin in New York. Sie gilt als Expertin für Trauma-Therapie und suizidale Jugendliche und hat drei entzückende Kinder mit Blake Williams. Seines Zeichens ihr langjähriger Ehemann und erfolgreicher Dotcom-Unternehmer, noch dazu ist Blake gutaussehend, liebenswert und großzügig. Kurzum: ein unwiderstehlicher Mann, als Ehemann und Vater jedoch völlig unzuver-lässig. Als er sogar die Geburt von Sam, ihres jüngsten Sohnes, verpasst, reicht Maxine schließlich die Scheidung ein. Sie liebt Blake zwar immer noch, ist aber glücklich mit dem geregelten Leben, das sie seit mittlerweile fünf Jahren ohne ihn führt. Und auch als der Internist Charles als neuer Mann in ihr Leben tritt, ist Maxine noch der Ansicht, alles müsse genau so sein. Doch ihr charmanter Ex-Mann Blake sieht das plötzlich ganz anders
Lese-Probe zu „Herzensbrecher “
Herzensbrecher von Danielle Steele1. Kapitel
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Die einmotorige Cessna Caravan neigte sich leicht nach vorn und zog einen weiten Bogen über die
Sümpfe westlich von Miami. Die Maschine flog so hoch, dass sich die Landschaft wie ein Postkartenpanorama präsentierte. Der Wind fuhr in den offenen Laderaum, wo sich eine junge Frau an den Haltegriff klammerte und ängstlich in den unendlich weiten Himmel starrte. Der Mann hinter ihr forderte sie auf zu springen.
»Und wenn sich mein Fallschirm nicht öffnet?« Die Frau warf ihm über die Schulter hinweg einen bangen Blick zu. Sie war eine große, schlanke Blondine mit einer umwerfenden Figur und einem makellosen Gesicht.
»Vertrau mir, Belinda, er wird sich öffnen«, versprach Blake Williams. Das Fallschirmspringen gehörte seit Jahren zu seinen Leidenschaften, und es war ihm jedes Mal ein Genuss, dieses einzigartige Erlebnis mit jemandem zu teilen.
Eine Woche zuvor, bei ein paar gemeinsamen Drinks in einem privaten Nachtklub in South Beach, hatte Belinda zugestimmt, mit ihm zu springen. Am nächsten Tag hatte Blake ihr einen achtstündigen Einführungskurs sowie einen Testsprung mit dem Lehrer spendiert. Es war erst ihre dritte Verabredung gewesen, aber Blake hatte so geschwärmt, dass sich Belinda nach dem zweiten Cosmopolitan lachend dazu bereit erklärte. Sie hatte sich offenbar keine Gedanken über die Konsequenzen gemacht, denn jetzt sah sie ihn ängstlich an und schien sich zu fragen, wie es ihm nur gelungen war, sie zu so etwas zu überreden. Bei dem Sprung mit dem Lehrer hatte sie Todesängste ausgestanden. Aber es war auch aufregend gewesen. Mit Blake zu springen war vermutlich die ultimative Erfahrung. Obwohl sie ihn kaum kannte, war Belinda bereit, mit ihm aus einem Flugzeug zu springen. Trotzdem hatte sie jetzt Angst. Blake beugte sich vor und küsste sie. Sofort fühlte sie sich besser. Wie man es ihr bei dem Übungssprung beigebracht hatte, tat sie einen Schritt ins Leere. Blake folgte ihr Sekunden später. Belinda schoss in freiem Fall auf die Erde zu. Sie schloss die Augen und schrie aus voller Kehle. Als sie die Augen wieder öffnete, sah sie, dass Blake ihr signalisierte, die Reißleine zu ziehen. Dann schwebten sie langsam der Erde entgegen. Blake lächelte sie an und hob den Daumen. Belinda konnte nicht glauben, dass sie es zweimal innerhalb einer Woche getan hatte. Aber Blake war eben so charismatisch, dass er sie sogar von einer solchen Verrücktheit hatte überzeugen können.
Belinda war zweiundzwanzig und arbeitete als Model in Paris, London und New York. Sie hatte Blake kennengelernt, als sie zu Besuch bei Freunden in Miami war. Er war in seiner Boing 737 von St. Bart's herübergeflogen, um sich ebenfalls mit einem Freund zu treffen. Die kleinere Maschine und den Piloten für diesen Sprung hatte er gechartert.
Blake Williams war in allem, was er tat, ein Ass. Er fuhr seit dem College olympiareif Ski, hatte einen Pilotenschein und war passionierter Fallschirmspringer. Er kannte sich hervorragend mit Kunst aus und besaß eine der berühmtesten Sammlungen moderner und präkolumbischer Kunst. Er war ein Connaisseur, was Weine, Architektur, Segeln und Frauen betraf. Blake Williams liebte die schönen Dinge des Lebens. Er hatte in Harvard seinen MBA gemacht, in Princeton den BA, war sechsundvierzig Jahre alt und hatte sich mit fünfunddreißig zur Ruhe gesetzt. Seither genoss er das Leben in vollen Zügen und ließ andere daran teilhaben. Belinda hatte bereits von Blakes Großzügigkeit gehört. Er war der Typ Mann, von dem jede Frau träumt - reich, intelligent, gutaussehend und humorvoll. Doch trotz seines Erfolges in der Geschäftswelt war er kein rücksichtsloser Ellbogentyp. Blake war ein begehrter Junggeselle. Seine Beziehungen während der letzten fünf Jahre waren zwar kurz und eher oberflächlich gewesen, hatten jedoch nie ein hässliches Ende genommen. Auch wenn ihre flüchtigen¬ Bekanntschaften mit ihm längst der Vergangenheit angehörten, liebten ihn die Frauen immer noch.
Während sie langsam dem menschenleeren Strandabschnitt entgegenschwebten, schaute Belinda bewundernd zu ihm hinüber. Sie konnte immer noch nicht glauben, dass sie mit ihm aus einem Flugzeug gesprungen war. Es war das Aufregendste, was sie je getan hatte. Vermutlich würde sie es nicht wiederholen, aber während sie einander an den Händen hielten und durch den blauen Himmel glitten, ahnte sie, dass sie diesen Augenblick niemals vergessen würde.
»Das macht Spaß, stimmt's?«, rief er ihr zu, und sie nickte überwältigt. Belinda konnte es kaum erwarten, allen zu erzählen, was sie getan hatte, und vor allem, mit wem.
Trotz der anfänglichen Angst lächelte Belinda, als ihre Füße den Boden berührten. Zwei Lehrer der Sprungschule standen bereit und befreiten sie von dem Fallschirm. Blake landete nur wenige Schritte hinter ihr.
Sobald sie die Fallschirme abgelegt hatten, nahm Blake Belinda in die Arme und küsste sie. Seine Küsse waren so berauschend wie alles an ihm.
»Du warst phantastisch!« Er hob Belinda hoch und wirbelte sie durch die Luft. Sie lachte in seinen Armen. Er war der aufregendste Mann, dem sie je begegnet war.
»Nein, du bist phantastisch! Ich hätte nie gedacht, dass ich jemals etwas so Verrücktes tun würde.«
Ihre Freunde hatten sie davor gewarnt, auf eine ernste Beziehung mit Blake Williams zu hoffen. Er ging mit den schönsten Frauen der Welt aus. Eine feste Bindung schien jedoch für ihn nicht in Frage zu kommen, obwohl es auch die schon gegeben hatte. Er hatte drei Kinder und eine Ex-Frau, die er immer noch liebte. Seit der Scheidung wollte er jedoch nichts weiter als sein Leben genießen. Nach einer festen Beziehung stand ihm nicht der Sinn. Sein Durchbruch in der Dotcom-Welt war ebenso legendär wie der Erfolg der Unternehmen, in die er seither investierte. Für Blake Williams hatten sich alle Träume erfüllt.
Während sie nun vom Strand zu dem wartenden Jeep gingen, legte Blake den Arm um Belinda, zog sie an sich und küsste sie leidenschaftlich. Belinda würde diesen Tag nie vergessen. Wie viele Frauen konnten sich schon rühmen, mit Blake Williams aus einem Flugzeug gesprungen zu sein? Vielleicht waren es mehr, als sie ahnte, aber sicher war nicht jede Frau, mit der er ausgegangen war, so mutig gewesen wie sie.
Der Regen prasselte gegen die Scheiben von Maxine Williams' Praxis an der 79th Street. Laut Statistik hatte es in New York seit über fünfzig Jahren nicht mehr so viel geregnet. Es war ein kalter und windiger Novembertag, aber in dem Sprechzimmer war es behaglich warm. An den zartgelb gestrichenen Wänden hingen abstrakte Bilder in gedeckten Farben. Der Raum wirkte freundlich, und die beigefarbenen Polstersessel luden zum Sitzen ein. Hier empfing Maxine ihre Patienten. Der Schreibtisch war schlicht, modern und so ordentlich aufgeräumt, dass man einen chirurgischen Eingriff darauf hätte vornehmen können. Das Sprechzimmer war ebenso makellos wie Maxines äußere Erscheinung. Die tüchtige und zuverlässige Sekretärin Felicia arbeitete nun auch schon seit fast neun Jahren für sie. Maxine verabscheute Unordnung und Veränderungen jeglicher Art. Alles in ihrem Leben war geregelt und lief reibungslos.
Das Diplom an der Wand verriet, dass sie an der Harvard Medical School studiert und dort mit magna cum laude promoviert hatte. Sie war Psychiaterin, eine der führenden Expertinnen für Traumatherapie und manisch-depressive Erkrankungen bei Jugendlichen. In den letzten Jahren hatte sie sich auf die Behandlung suizidgefährdeter Teenager spezialisiert. Bei ihrer Arbeit mit Betroffenen und deren Familien erzielte sie zum Teil beeindruckende Resultate. Maxine hatte zwei Bücher für Laien über die Auswirkungen von Traumata bei Kleinkindern geschrieben und wurde nach Katastrophen oft als Beraterin hinzugezogen. Nach dem Amoklauf in der Schule von Columbine hatte sie dem Psychologenteam angehört, und sie hatte mehrere Artikel über die Folgen des 1 1. Septembers veröffentlicht. Mit zweiundvierzig Jahren war sie eine Koryphäe und genoss hohes Ansehen bei den Kollegen. Häufig wurde sie gebeten, Vorträge zu halten, musste aus Zeitgründen jedoch meistens ablehnen. Die Arbeit mit den Patienten, die Beratungstätigkeit für Behörden und ihre Familie ließen dafür keinen Raum.
Es war ihr wichtig, sich möglichst viel Zeit für ihre Kinder zu nehmen - Daphne war dreizehn, Jack zwölf und Sam gerade sechs Jahre alt geworden. Als alleinerziehende Mutter war sie mit dem Dilemma jeder berufstätigen Mutter konfrontiert, Beruf und Familienleben unter einen Hut zu bringen. Ihr Ex-Mann war ihr keine große Hilfe. Er tauchte auf wie ein Regenbogen, atemberaubend und unangekündigt, um dann ebenso unversehens wieder zu verschwinden.
Während Maxine auf den nächsten Patienten wartete, schaute sie aus dem Fenster und dachte an ihre Kinder. Die Sprechanlage auf ihrem Schreibtisch begann zu summen. Maxine rechnete mit dem nächsten Patienten, einem fünfzehnjährigen Jungen. Stattdessen erklärte Felicia, dass ihr Mann am Telefon sei. Maxine verzog das Gesicht.
»Mein Ex-Mann«, stellte sie klar. Seit fünf Jahren war sie nicht mehr verheiratet.
»Sorry, er meldet sich am Telefon immer als Ihr Mann. Ich habe nicht daran gedacht ...«, entschuldigte sich Felicia.
»Ist schon gut, er vergisst es ja selbst«, antwortete Maxine trocken und griff lächelnd zum Hörer. Sie fragte sich, wo Blake wohl gerade steckte. Das wusste man bei ihm nie. Es war vier Monate her, dass er die Kinder zum letzten Mal gesehen hatte. Im Juli war das gewesen. Er war mit ihnen zu Freunden nach Griechenland geflogen. Die Kinder liebten ihren Vater, aber auf ihre Mom konnten sie sich verlassen. Ihr Dad dagegen kam und ging wie der Wind. Die Kinder verziehen ihm vieles. So war es auch bei ihr gewesen, zehn Jahre lang. Doch sein mangelndes Verantwortungsbewusstsein hatte schließlich jedes Maß erschöpft.
»Hi Blake«, sagte sie und lehnte sich entspannt zurück.
Trotz der Scheidung waren sie gute Freunde geblieben. »Wo steckst du?«
»In Washington DC. Ich bin heute aus Miami gekommen und war ein paar Wochen in St. Bart's.« Maxine dachte an das Haus. Sie war seit fünf Jahren nicht mehr dort gewesen. Das Haus gehörte zu den Dingen, die sie Blake bei der Scheidung bereitwillig überlassen hatte.
»Kommst du nach New York? Die Kinder würden sich freuen.« Sie wollte ihm nichts vorschreiben. Er wusste selbst, wie wichtig seine Besuche waren, doch obwohl er die Kinder sehr liebte, kamen sie zu kurz. Trotzdem hingen die drei sehr an ihm.
»Ich wünschte, ich könnte«, sagte er bedauernd. »Aber ich f iege noch heute Abend nach London. Morgen habe ich einen Termin mit dem Architekten. Ich lasse das Haus umbauen.« Nach einer winzigen Pause fügte er verschmitzt hinzu: »Ich habe übrigens gerade ein phantastisches Anwesen in Marrakesch gekauft. Nächste Woche fliege ich hin. Es ist ein heruntergekommener, aber umwerfend schöner Palast.«
»Genau das, was du brauchst«, sagte Maxine und schüttelte den Kopf. Er war unmöglich. Überall kaufte er Häuser. Er ließ sie von berühmten Architekten und Designern umgestalten, verwandelte sie in Sehenswürdigkeiten und verkaufte sie dann weiter. Blake liebte das Projekt mehr als das Ergebnis.
Er besaß Häuser in London und Aspen, eines auf St. Bart's, die obere Hälfte eines Palazzos in Venedig und nun offenbar einen Palast in Marrakesch. Was auch immer er damit vorhatte, es würde genauso umwerfend werden, wie alles, was er in die Hand nahm. Er hatte Geschmack und kühne Ideen. Blake besaß auch eine der weltweit größten Segelyachten. Er selbst benutzte sie nur wenige Wochen im Jahr und verlieh sie in der übrigen Zeit großzügig an Freunde. Unterdessen flog er in der Welt umher, ging auf Safari in Afrika oder befand sich auf Kunstfischzügen in Asien. Zweimal war er in der Antarktis gewesen und mit beeindruckenden Fotos von Eisbergen und Pinguinen zurückgekehrt. Seine Welt war der von Maxine längst entwachsen. Sie war zufrieden mit ihrem geregelten Leben in New York, das sich zwischen der Praxis und ihrer Wohnung an der Ecke Park Avenue und East 84th Street abspielte. Sie ging immer zu Fuß nach Hause, sogar an einem Tag wie diesem. Der kurze Spaziergang ließ sie nach all den Problemen, mit denen sie den Tag über konfrontiert wurde, durchatmen. Häufig überwiesen andere Therapeuten Patienten an sie, wenn es Anzeichen von Suizidgefahr gab. Schwierige Fälle zu behandeln war Maxines Beitrag zu dieser Welt, und sie liebte ihre Arbeit.
»Und, Max, wie läuft's bei dir? Wie geht es den Kindern?«, fragte Blake gut gelaunt wie immer.
»Alles bestens. Jack spielt dieses Jahr wieder in der Fußballmannschaft. Er hat sich ganz schön gemausert«, antwortete sie stolz. Es war, als würde sie Blake von den Kindern eines anderen Mannes erzählen. Er war für die drei eher wie ein Lieblingsonkel als der Vater. Leider war er als Ehemann ähnlich unbeteiligt gewesen und nie aufzufinden, wenn man ihn brauchte.
Anfangs nahm ihn der Aufbau seiner Firma in Anspruch, und nachdem sich der Erfolg einstellte, hatte er noch weniger Zeit. Ständig war er mit anderen Dingen beschäftigt. Er wollte, dass sie die Praxis schloss, aber das kam für Maxine nicht in Frage. Sie hatte hart daran gearbeitet, sich etwas aufzubauen. Das wollte sie nicht aufgeben, gleichgültig, wie reich ihr Ehemann plötzlich war. Die Summen, die er verdiente, überstiegen ihr Vorstellungsvermögen. Und obwohl sie Blake liebte, ging es schließlich nicht mehr. Sie waren einfach zu verschieden. Maxines Ordnungsliebe stand in krassem Gegensatz zu dem Chaos, das Blake verbreitete. Wo er saß, umgab ihn eine Lawine aus Zeitschriften, Büchern, Erdnuss- und Bananenschalen oder leeren Fastfood-Tüten. Stets trug er die Entwürfe für ein neues Bauprojekt mit sich herum, seine Hosentaschen waren voller Zettel mit Namen von Leuten, die er zurückrufen sollte. Er tat es nie. Früher oder später verlor er die Zettel. Ständig riefen Leute an, weil sie irgendwo auf ihn warteten. Er hatte dann mal wieder eine Verabredung vergessen. Im Job war er brillant, aber sonst war sein Leben das reinste Chaos. Er war charmant und liebenswert - und der unzuverlässigste Mensch, den man sich vorstellen konnte. Irgendwann war Maxine es müde geworden, die einzige Erwachsene in der Familie zu sein. Weil Blake spontan zu einer Filmpremiere nach L. A. geflogen war, verpasste er sogar Sams Geburt. Und als die Babysitterin den Kleinen acht Monate später vom Wickeltisch fallen ließ, war Blake nirgendwo zu erreichen. Sam hatte sich den Arm gebrochen und eine leichte Gehirnerschütterung erlitten. Ohne jemandem Bescheid zu sagen, war Blake nach Cabo San Lucas geflogen, um sich ein Haus anzusehen, das von einem seiner Lieblingsarchitekten gebaut worden war und zum Verkauf stand. Auf dem Weg dorthin hatte er sein Handy verloren, und Maxine brauchte zwei Tage, um ihn ausfindig zu machen. Sam erholte sich, doch als Blake nach New York zurückkehrte, bat Maxine ihn um die Scheidung.
Seit sich Geld und Erfolg in seinem Leben eingestellt hatten, funktionierte es einfach nicht mehr. Sie brauchte einen Mann, der Präsenz zeigte. Andernfalls konnte sie ebenso gut allein leben. So verbrachte sie ihre Zeit wenigstens nicht mehr damit, nach ihm zu suchen und sich zu beklagen. Als sie Blake mitteilte, dass sie die Scheidung wolle, reagierte er überrascht. Sie hatten beide geweint, aber Maxines Entschluss stand fest. Sie liebten einander, doch sie erklärte ihm, dass es so nicht weitergehen konnte. Sie strebten nach verschiedenen Dingen. Blake wollte Vergnügen, sie dagegen fand Erfüllung durch die Kinder und in ihrer Arbeit. Als sie noch jung waren, hatten sie das Leben gemeinsam genossen. Doch Maxine war erwachsen geworden, Blake nicht.
»Wenn ich zurück bin, sehe ich mir eins von Jacks Spielen an.«
Maxine betrachtete den an der Scheibe hinunterrinnenden Regen. Und wann wird das sein?, fragte sie sich, sprach es jedoch nicht aus. Blake ahnte offenbar, was sie dachte, und beantwortete die Frage. Er kannte sie besser als jeder andere. Das war das Schwierigste gewesen. Sie hatte sich bei ihm sehr wohl gefühlt. Im Grunde liebte sie ihn immer noch. Blake war der Vater ihrer Kinder, Teil ihrer Familie. Das würde sich nie ändern.
»Zu Thanksgiving werde ich da sein«, sagte er. »Das ist ja schon in ein paar Wochen.«
Maxine seufzte. »Soll ich es den Kindern schon sagen oder lieber noch warten?« Sie wollte die drei nicht schon wieder enttäuschen. Blake änderte oft spontan seine Pläne und vergaß darüber die Kinder, genauso wie er es mit ihr getan hatte. Er ließ sich zu leicht ablenken. Diesen Zug an ihm hatte sie verabscheut, vor allem, wenn die Kinder darunter zu leiden hatten. Er brauchte ja den traurigen Ausdruck in ihren Augen nicht zu ertragen, wenn Daddy am Ende doch nicht erschien.
Sam war noch zu klein gewesen, um sich an die gemeinsame Zeit zu erinnern. Trotzdem liebte er seinen Vater. Bei der Scheidung war er ein Jahr alt gewesen. Er kannte das Leben so, wie es jetzt war, und verließ sich immer auf seine Mom. Jack und Daffy kannten ihren Dad besser, obwohl auch ihre Erinnerungen an früher allmählich verblassten.
»Du kannst ihnen ruhig sagen, dass ich komme. Ich vergesse es nicht«, versprach Blake mit sanfter Stimme. »Und was ist mit dir? Geht es dir gut? Ist der Märchenprinz schon aufgetaucht?«
Sie lächelte über diese Frage, die er ihr jedes Mal stellte. In seinem Leben gab es viele Frauen, und die meisten von ihnen waren sehr jung. Doch in ihrem Leben gab es keinen Mann. Weder war sie daran interessiert, noch hatte sie Zeit dafür.
»Ich hatte schon seit einem Jahr keine Verabredung mehr«, antwortete sie ehrlich. Sie hatte keine Geheimnisse vor ihm. Blake war wie ein Bruder für sie. Über sein Leben wurde in der Presse hinlänglich berichtet. Ständig war er in den Klatschkolumnen Thema, mit wechselnden Models, Schauspielerinnen oder Rockstars an seiner Seite. Für kurze Zeit war er mit einer berühmten Prinzessin zusammen gewesen, und Maxine hatte sich in dem bestätigt gefühlt, was sie schon länger dachte: Er lebte in einer anderen Welt als sie. Sie war die Erde. Er war das Feuer.
»So wird das nie etwas!«, schimpfte er. »Du arbeitest zu viel. Das hast du schon immer getan.«
»Ich liebe meinen Job«, erwiderte sie gelassen.
Das war ihm nicht neu. Schon früher hatte er sie kaum dazu bewegen können, sich einen Tag freizunehmen. Daran hatte sich nichts geändert, nur dass sie die Wochenenden jetzt mit den Kindern verbrachte und ein Telefondienst Anrufe für sie entgegennahm. Sie fuhren oft zu dem Haus in Southampton, das sie bei der Scheidung bekommen hatte. Es war wunderschön, für Blake aber zu bieder. Für Maxine und die Kinder dagegen war es ideal. Es war ein altes, weitläufiges Familienanwesen und unmittelbar am Strand gelegen.
»Dürfen die Kinder zum Thanksgiving Dinner zu mir kommen?«, fragte Blake vorsichtig. Er nahm stets Rücksicht auf Maxines Pläne. Ihm war klar, wie sehr sie sich bemühte, den dreien ein geordnetes Leben zu bieten. Und sie plante gern im Voraus.
»Ja, das geht. Mittags bin ich mit ihnen bei meinen Eltern.« Maxines Vater war ebenfalls Arzt, Orthopäde und Unfallchirurg, und genauso gewissenhaft und penibel wie sie selbst. Sie kam nach ihm, und er war für sie immer das große Vorbild gewesen. Maxine war ein Einzelkind, und ihre Mutter hatte nie gearbeitet. Ihre Kindheit war ganz anders verlaufen als die von Blake. Sein Leben war eine Serie glücklicher Zufälle.
Er war direkt nach der Geburt von einem älteren Ehepaar adoptiert worden. Später stellte er Nachforschungen an und fand heraus, dass seine leibliche Mutter ein fünfzehnjähriges Mädchen aus Iowa gewesen war. Als er sie aufsuchte, war sie mit einem Polizisten verheiratet und hatte vier weitere Kinder bekommen. Sie war überrascht, als Blake plötzlich vor ihr stand. Sie hatten nichts gemein. Blake verspürte Mitgefühl, denn sie hatte kein leichtes Leben, ständig Geldsorgen und einen Ehemann, der trank. Sie erzählte Blake, dass sein leiblicher Vater ein attraktiver, charmanter Draufgänger gewesen sei, erst siebzehn, als Blake zur Welt kam. Zwei Monate nach seinem Schulabschluss starb er bei einem Verkehrsunfall. Eine Heirat hatte er ohnehin abgelehnt. Da hatten die streng katholischen Eltern seiner Mutter darauf bestanden, dass sie das Kind zur Adoption freigab, nachdem sie bis zur Geburt in einer anderen Stadt untergetaucht war. Seine Adoptiveltern waren liebevoll und gut situiert. Der Vater arbeitete als Anwalt für Steuerrecht an der Wall Street und hatte Blake in die Grundlagen des klugen Investierens eingewiesen. Er sorgte dafür, dass Blake erst in Princeton studierte und später einen Abschluss in Harvard machte. Seine Mutter hatte gemeinnützige Arbeit verrichtet und ihm beigebracht, dass man der Welt auch etwas zurückgeben muss. Blake hatte beide Lektionen gut gelernt, und die von ihm gegründete Stiftung unterstützte zahlreiche Wohltätigkeitsorganisationen. Von den meisten kannte er nicht einmal den Namen, die Schecks stellte er trotzdem aus.
Seine Eltern starben kurz nach seiner Heirat mit Maxine. Die beiden waren wunderbare Menschen und hingebungsvolle Eltern gewesen. Blake hatte immer bedauert, dass sie seine Kinder nicht kennengelernt hatten. Sie hatten auch seinen beruflichen Erfolg nicht mehr erlebt. Manchmal fragte er sich, was sie zu seinem gegenwärtigen Lebensstil sagen würden. Wenn er spät in der Nacht wach lag, kam er zu dem Schluss, dass sie nicht begeistert gewesen wären. Ihm war durchaus bewusst, wie viel Glück er gehabt hatte. Aber er genoss sein Leben und hatte sich an vieles gewöhnt, so dass es ihm schwerfallen würde, einen Gang zurückzuschalten. Außerdem schadete er niemandem. Er hätte gern mehr von seinen Kindern gehabt, aber es fehlte ständig die Zeit. Wenn er die drei dann endlich sah, versuchte er, sie für alles zu entschädigen. Auf seine Weise war er zu ihrem Traumvater geworden. Blake schlug ihnen keinen Wunsch ab. Maxine stand für Stabilität und Ordnung. Er bot ihnen Aufregung und Spaß. In gewisser Weise hatte er diese Rolle früher auch für seine Frau gespielt.
Blake fragte, wie es ihren Eltern gehe. Besonders Maxines Vater hatte er immer gemocht. Er war ein hart arbeitender, ernsthafter Mann mit festen Wertvorstellungen und hoher Moral, wenn auch ein bisschen phantasielos. Im Grunde war er eine ernstere Ausgabe von Maxine. Aber trotz ihrer unterschiedlichen Vorstellungen waren er und Blake immer gut miteinander ausgekommen. Sein Schwiegervater hatte ihn stets neckend als »Filou« bezeichnet. Blake gefiel das. Er fand, es klang sexy und aufregend. In den letzten Jahren war Maxines Vater jedoch enttäuscht, dass Blake für die Kinder so wenig Zeit hatte. Und er bedauerte, dass Maxine die Verantwortung für sie allein trug.
...
Übersetzung: Silvia Kinkel
Genehmigte Lizenzausgabe für Verlagsgruppe Weltbild GmbH,
Steinerne Furt, 86167 Augsburg
Die einmotorige Cessna Caravan neigte sich leicht nach vorn und zog einen weiten Bogen über die
Sümpfe westlich von Miami. Die Maschine flog so hoch, dass sich die Landschaft wie ein Postkartenpanorama präsentierte. Der Wind fuhr in den offenen Laderaum, wo sich eine junge Frau an den Haltegriff klammerte und ängstlich in den unendlich weiten Himmel starrte. Der Mann hinter ihr forderte sie auf zu springen.
»Und wenn sich mein Fallschirm nicht öffnet?« Die Frau warf ihm über die Schulter hinweg einen bangen Blick zu. Sie war eine große, schlanke Blondine mit einer umwerfenden Figur und einem makellosen Gesicht.
»Vertrau mir, Belinda, er wird sich öffnen«, versprach Blake Williams. Das Fallschirmspringen gehörte seit Jahren zu seinen Leidenschaften, und es war ihm jedes Mal ein Genuss, dieses einzigartige Erlebnis mit jemandem zu teilen.
Eine Woche zuvor, bei ein paar gemeinsamen Drinks in einem privaten Nachtklub in South Beach, hatte Belinda zugestimmt, mit ihm zu springen. Am nächsten Tag hatte Blake ihr einen achtstündigen Einführungskurs sowie einen Testsprung mit dem Lehrer spendiert. Es war erst ihre dritte Verabredung gewesen, aber Blake hatte so geschwärmt, dass sich Belinda nach dem zweiten Cosmopolitan lachend dazu bereit erklärte. Sie hatte sich offenbar keine Gedanken über die Konsequenzen gemacht, denn jetzt sah sie ihn ängstlich an und schien sich zu fragen, wie es ihm nur gelungen war, sie zu so etwas zu überreden. Bei dem Sprung mit dem Lehrer hatte sie Todesängste ausgestanden. Aber es war auch aufregend gewesen. Mit Blake zu springen war vermutlich die ultimative Erfahrung. Obwohl sie ihn kaum kannte, war Belinda bereit, mit ihm aus einem Flugzeug zu springen. Trotzdem hatte sie jetzt Angst. Blake beugte sich vor und küsste sie. Sofort fühlte sie sich besser. Wie man es ihr bei dem Übungssprung beigebracht hatte, tat sie einen Schritt ins Leere. Blake folgte ihr Sekunden später. Belinda schoss in freiem Fall auf die Erde zu. Sie schloss die Augen und schrie aus voller Kehle. Als sie die Augen wieder öffnete, sah sie, dass Blake ihr signalisierte, die Reißleine zu ziehen. Dann schwebten sie langsam der Erde entgegen. Blake lächelte sie an und hob den Daumen. Belinda konnte nicht glauben, dass sie es zweimal innerhalb einer Woche getan hatte. Aber Blake war eben so charismatisch, dass er sie sogar von einer solchen Verrücktheit hatte überzeugen können.
Belinda war zweiundzwanzig und arbeitete als Model in Paris, London und New York. Sie hatte Blake kennengelernt, als sie zu Besuch bei Freunden in Miami war. Er war in seiner Boing 737 von St. Bart's herübergeflogen, um sich ebenfalls mit einem Freund zu treffen. Die kleinere Maschine und den Piloten für diesen Sprung hatte er gechartert.
Blake Williams war in allem, was er tat, ein Ass. Er fuhr seit dem College olympiareif Ski, hatte einen Pilotenschein und war passionierter Fallschirmspringer. Er kannte sich hervorragend mit Kunst aus und besaß eine der berühmtesten Sammlungen moderner und präkolumbischer Kunst. Er war ein Connaisseur, was Weine, Architektur, Segeln und Frauen betraf. Blake Williams liebte die schönen Dinge des Lebens. Er hatte in Harvard seinen MBA gemacht, in Princeton den BA, war sechsundvierzig Jahre alt und hatte sich mit fünfunddreißig zur Ruhe gesetzt. Seither genoss er das Leben in vollen Zügen und ließ andere daran teilhaben. Belinda hatte bereits von Blakes Großzügigkeit gehört. Er war der Typ Mann, von dem jede Frau träumt - reich, intelligent, gutaussehend und humorvoll. Doch trotz seines Erfolges in der Geschäftswelt war er kein rücksichtsloser Ellbogentyp. Blake war ein begehrter Junggeselle. Seine Beziehungen während der letzten fünf Jahre waren zwar kurz und eher oberflächlich gewesen, hatten jedoch nie ein hässliches Ende genommen. Auch wenn ihre flüchtigen¬ Bekanntschaften mit ihm längst der Vergangenheit angehörten, liebten ihn die Frauen immer noch.
Während sie langsam dem menschenleeren Strandabschnitt entgegenschwebten, schaute Belinda bewundernd zu ihm hinüber. Sie konnte immer noch nicht glauben, dass sie mit ihm aus einem Flugzeug gesprungen war. Es war das Aufregendste, was sie je getan hatte. Vermutlich würde sie es nicht wiederholen, aber während sie einander an den Händen hielten und durch den blauen Himmel glitten, ahnte sie, dass sie diesen Augenblick niemals vergessen würde.
»Das macht Spaß, stimmt's?«, rief er ihr zu, und sie nickte überwältigt. Belinda konnte es kaum erwarten, allen zu erzählen, was sie getan hatte, und vor allem, mit wem.
Trotz der anfänglichen Angst lächelte Belinda, als ihre Füße den Boden berührten. Zwei Lehrer der Sprungschule standen bereit und befreiten sie von dem Fallschirm. Blake landete nur wenige Schritte hinter ihr.
Sobald sie die Fallschirme abgelegt hatten, nahm Blake Belinda in die Arme und küsste sie. Seine Küsse waren so berauschend wie alles an ihm.
»Du warst phantastisch!« Er hob Belinda hoch und wirbelte sie durch die Luft. Sie lachte in seinen Armen. Er war der aufregendste Mann, dem sie je begegnet war.
»Nein, du bist phantastisch! Ich hätte nie gedacht, dass ich jemals etwas so Verrücktes tun würde.«
Ihre Freunde hatten sie davor gewarnt, auf eine ernste Beziehung mit Blake Williams zu hoffen. Er ging mit den schönsten Frauen der Welt aus. Eine feste Bindung schien jedoch für ihn nicht in Frage zu kommen, obwohl es auch die schon gegeben hatte. Er hatte drei Kinder und eine Ex-Frau, die er immer noch liebte. Seit der Scheidung wollte er jedoch nichts weiter als sein Leben genießen. Nach einer festen Beziehung stand ihm nicht der Sinn. Sein Durchbruch in der Dotcom-Welt war ebenso legendär wie der Erfolg der Unternehmen, in die er seither investierte. Für Blake Williams hatten sich alle Träume erfüllt.
Während sie nun vom Strand zu dem wartenden Jeep gingen, legte Blake den Arm um Belinda, zog sie an sich und küsste sie leidenschaftlich. Belinda würde diesen Tag nie vergessen. Wie viele Frauen konnten sich schon rühmen, mit Blake Williams aus einem Flugzeug gesprungen zu sein? Vielleicht waren es mehr, als sie ahnte, aber sicher war nicht jede Frau, mit der er ausgegangen war, so mutig gewesen wie sie.
Der Regen prasselte gegen die Scheiben von Maxine Williams' Praxis an der 79th Street. Laut Statistik hatte es in New York seit über fünfzig Jahren nicht mehr so viel geregnet. Es war ein kalter und windiger Novembertag, aber in dem Sprechzimmer war es behaglich warm. An den zartgelb gestrichenen Wänden hingen abstrakte Bilder in gedeckten Farben. Der Raum wirkte freundlich, und die beigefarbenen Polstersessel luden zum Sitzen ein. Hier empfing Maxine ihre Patienten. Der Schreibtisch war schlicht, modern und so ordentlich aufgeräumt, dass man einen chirurgischen Eingriff darauf hätte vornehmen können. Das Sprechzimmer war ebenso makellos wie Maxines äußere Erscheinung. Die tüchtige und zuverlässige Sekretärin Felicia arbeitete nun auch schon seit fast neun Jahren für sie. Maxine verabscheute Unordnung und Veränderungen jeglicher Art. Alles in ihrem Leben war geregelt und lief reibungslos.
Das Diplom an der Wand verriet, dass sie an der Harvard Medical School studiert und dort mit magna cum laude promoviert hatte. Sie war Psychiaterin, eine der führenden Expertinnen für Traumatherapie und manisch-depressive Erkrankungen bei Jugendlichen. In den letzten Jahren hatte sie sich auf die Behandlung suizidgefährdeter Teenager spezialisiert. Bei ihrer Arbeit mit Betroffenen und deren Familien erzielte sie zum Teil beeindruckende Resultate. Maxine hatte zwei Bücher für Laien über die Auswirkungen von Traumata bei Kleinkindern geschrieben und wurde nach Katastrophen oft als Beraterin hinzugezogen. Nach dem Amoklauf in der Schule von Columbine hatte sie dem Psychologenteam angehört, und sie hatte mehrere Artikel über die Folgen des 1 1. Septembers veröffentlicht. Mit zweiundvierzig Jahren war sie eine Koryphäe und genoss hohes Ansehen bei den Kollegen. Häufig wurde sie gebeten, Vorträge zu halten, musste aus Zeitgründen jedoch meistens ablehnen. Die Arbeit mit den Patienten, die Beratungstätigkeit für Behörden und ihre Familie ließen dafür keinen Raum.
Es war ihr wichtig, sich möglichst viel Zeit für ihre Kinder zu nehmen - Daphne war dreizehn, Jack zwölf und Sam gerade sechs Jahre alt geworden. Als alleinerziehende Mutter war sie mit dem Dilemma jeder berufstätigen Mutter konfrontiert, Beruf und Familienleben unter einen Hut zu bringen. Ihr Ex-Mann war ihr keine große Hilfe. Er tauchte auf wie ein Regenbogen, atemberaubend und unangekündigt, um dann ebenso unversehens wieder zu verschwinden.
Während Maxine auf den nächsten Patienten wartete, schaute sie aus dem Fenster und dachte an ihre Kinder. Die Sprechanlage auf ihrem Schreibtisch begann zu summen. Maxine rechnete mit dem nächsten Patienten, einem fünfzehnjährigen Jungen. Stattdessen erklärte Felicia, dass ihr Mann am Telefon sei. Maxine verzog das Gesicht.
»Mein Ex-Mann«, stellte sie klar. Seit fünf Jahren war sie nicht mehr verheiratet.
»Sorry, er meldet sich am Telefon immer als Ihr Mann. Ich habe nicht daran gedacht ...«, entschuldigte sich Felicia.
»Ist schon gut, er vergisst es ja selbst«, antwortete Maxine trocken und griff lächelnd zum Hörer. Sie fragte sich, wo Blake wohl gerade steckte. Das wusste man bei ihm nie. Es war vier Monate her, dass er die Kinder zum letzten Mal gesehen hatte. Im Juli war das gewesen. Er war mit ihnen zu Freunden nach Griechenland geflogen. Die Kinder liebten ihren Vater, aber auf ihre Mom konnten sie sich verlassen. Ihr Dad dagegen kam und ging wie der Wind. Die Kinder verziehen ihm vieles. So war es auch bei ihr gewesen, zehn Jahre lang. Doch sein mangelndes Verantwortungsbewusstsein hatte schließlich jedes Maß erschöpft.
»Hi Blake«, sagte sie und lehnte sich entspannt zurück.
Trotz der Scheidung waren sie gute Freunde geblieben. »Wo steckst du?«
»In Washington DC. Ich bin heute aus Miami gekommen und war ein paar Wochen in St. Bart's.« Maxine dachte an das Haus. Sie war seit fünf Jahren nicht mehr dort gewesen. Das Haus gehörte zu den Dingen, die sie Blake bei der Scheidung bereitwillig überlassen hatte.
»Kommst du nach New York? Die Kinder würden sich freuen.« Sie wollte ihm nichts vorschreiben. Er wusste selbst, wie wichtig seine Besuche waren, doch obwohl er die Kinder sehr liebte, kamen sie zu kurz. Trotzdem hingen die drei sehr an ihm.
»Ich wünschte, ich könnte«, sagte er bedauernd. »Aber ich f iege noch heute Abend nach London. Morgen habe ich einen Termin mit dem Architekten. Ich lasse das Haus umbauen.« Nach einer winzigen Pause fügte er verschmitzt hinzu: »Ich habe übrigens gerade ein phantastisches Anwesen in Marrakesch gekauft. Nächste Woche fliege ich hin. Es ist ein heruntergekommener, aber umwerfend schöner Palast.«
»Genau das, was du brauchst«, sagte Maxine und schüttelte den Kopf. Er war unmöglich. Überall kaufte er Häuser. Er ließ sie von berühmten Architekten und Designern umgestalten, verwandelte sie in Sehenswürdigkeiten und verkaufte sie dann weiter. Blake liebte das Projekt mehr als das Ergebnis.
Er besaß Häuser in London und Aspen, eines auf St. Bart's, die obere Hälfte eines Palazzos in Venedig und nun offenbar einen Palast in Marrakesch. Was auch immer er damit vorhatte, es würde genauso umwerfend werden, wie alles, was er in die Hand nahm. Er hatte Geschmack und kühne Ideen. Blake besaß auch eine der weltweit größten Segelyachten. Er selbst benutzte sie nur wenige Wochen im Jahr und verlieh sie in der übrigen Zeit großzügig an Freunde. Unterdessen flog er in der Welt umher, ging auf Safari in Afrika oder befand sich auf Kunstfischzügen in Asien. Zweimal war er in der Antarktis gewesen und mit beeindruckenden Fotos von Eisbergen und Pinguinen zurückgekehrt. Seine Welt war der von Maxine längst entwachsen. Sie war zufrieden mit ihrem geregelten Leben in New York, das sich zwischen der Praxis und ihrer Wohnung an der Ecke Park Avenue und East 84th Street abspielte. Sie ging immer zu Fuß nach Hause, sogar an einem Tag wie diesem. Der kurze Spaziergang ließ sie nach all den Problemen, mit denen sie den Tag über konfrontiert wurde, durchatmen. Häufig überwiesen andere Therapeuten Patienten an sie, wenn es Anzeichen von Suizidgefahr gab. Schwierige Fälle zu behandeln war Maxines Beitrag zu dieser Welt, und sie liebte ihre Arbeit.
»Und, Max, wie läuft's bei dir? Wie geht es den Kindern?«, fragte Blake gut gelaunt wie immer.
»Alles bestens. Jack spielt dieses Jahr wieder in der Fußballmannschaft. Er hat sich ganz schön gemausert«, antwortete sie stolz. Es war, als würde sie Blake von den Kindern eines anderen Mannes erzählen. Er war für die drei eher wie ein Lieblingsonkel als der Vater. Leider war er als Ehemann ähnlich unbeteiligt gewesen und nie aufzufinden, wenn man ihn brauchte.
Anfangs nahm ihn der Aufbau seiner Firma in Anspruch, und nachdem sich der Erfolg einstellte, hatte er noch weniger Zeit. Ständig war er mit anderen Dingen beschäftigt. Er wollte, dass sie die Praxis schloss, aber das kam für Maxine nicht in Frage. Sie hatte hart daran gearbeitet, sich etwas aufzubauen. Das wollte sie nicht aufgeben, gleichgültig, wie reich ihr Ehemann plötzlich war. Die Summen, die er verdiente, überstiegen ihr Vorstellungsvermögen. Und obwohl sie Blake liebte, ging es schließlich nicht mehr. Sie waren einfach zu verschieden. Maxines Ordnungsliebe stand in krassem Gegensatz zu dem Chaos, das Blake verbreitete. Wo er saß, umgab ihn eine Lawine aus Zeitschriften, Büchern, Erdnuss- und Bananenschalen oder leeren Fastfood-Tüten. Stets trug er die Entwürfe für ein neues Bauprojekt mit sich herum, seine Hosentaschen waren voller Zettel mit Namen von Leuten, die er zurückrufen sollte. Er tat es nie. Früher oder später verlor er die Zettel. Ständig riefen Leute an, weil sie irgendwo auf ihn warteten. Er hatte dann mal wieder eine Verabredung vergessen. Im Job war er brillant, aber sonst war sein Leben das reinste Chaos. Er war charmant und liebenswert - und der unzuverlässigste Mensch, den man sich vorstellen konnte. Irgendwann war Maxine es müde geworden, die einzige Erwachsene in der Familie zu sein. Weil Blake spontan zu einer Filmpremiere nach L. A. geflogen war, verpasste er sogar Sams Geburt. Und als die Babysitterin den Kleinen acht Monate später vom Wickeltisch fallen ließ, war Blake nirgendwo zu erreichen. Sam hatte sich den Arm gebrochen und eine leichte Gehirnerschütterung erlitten. Ohne jemandem Bescheid zu sagen, war Blake nach Cabo San Lucas geflogen, um sich ein Haus anzusehen, das von einem seiner Lieblingsarchitekten gebaut worden war und zum Verkauf stand. Auf dem Weg dorthin hatte er sein Handy verloren, und Maxine brauchte zwei Tage, um ihn ausfindig zu machen. Sam erholte sich, doch als Blake nach New York zurückkehrte, bat Maxine ihn um die Scheidung.
Seit sich Geld und Erfolg in seinem Leben eingestellt hatten, funktionierte es einfach nicht mehr. Sie brauchte einen Mann, der Präsenz zeigte. Andernfalls konnte sie ebenso gut allein leben. So verbrachte sie ihre Zeit wenigstens nicht mehr damit, nach ihm zu suchen und sich zu beklagen. Als sie Blake mitteilte, dass sie die Scheidung wolle, reagierte er überrascht. Sie hatten beide geweint, aber Maxines Entschluss stand fest. Sie liebten einander, doch sie erklärte ihm, dass es so nicht weitergehen konnte. Sie strebten nach verschiedenen Dingen. Blake wollte Vergnügen, sie dagegen fand Erfüllung durch die Kinder und in ihrer Arbeit. Als sie noch jung waren, hatten sie das Leben gemeinsam genossen. Doch Maxine war erwachsen geworden, Blake nicht.
»Wenn ich zurück bin, sehe ich mir eins von Jacks Spielen an.«
Maxine betrachtete den an der Scheibe hinunterrinnenden Regen. Und wann wird das sein?, fragte sie sich, sprach es jedoch nicht aus. Blake ahnte offenbar, was sie dachte, und beantwortete die Frage. Er kannte sie besser als jeder andere. Das war das Schwierigste gewesen. Sie hatte sich bei ihm sehr wohl gefühlt. Im Grunde liebte sie ihn immer noch. Blake war der Vater ihrer Kinder, Teil ihrer Familie. Das würde sich nie ändern.
»Zu Thanksgiving werde ich da sein«, sagte er. »Das ist ja schon in ein paar Wochen.«
Maxine seufzte. »Soll ich es den Kindern schon sagen oder lieber noch warten?« Sie wollte die drei nicht schon wieder enttäuschen. Blake änderte oft spontan seine Pläne und vergaß darüber die Kinder, genauso wie er es mit ihr getan hatte. Er ließ sich zu leicht ablenken. Diesen Zug an ihm hatte sie verabscheut, vor allem, wenn die Kinder darunter zu leiden hatten. Er brauchte ja den traurigen Ausdruck in ihren Augen nicht zu ertragen, wenn Daddy am Ende doch nicht erschien.
Sam war noch zu klein gewesen, um sich an die gemeinsame Zeit zu erinnern. Trotzdem liebte er seinen Vater. Bei der Scheidung war er ein Jahr alt gewesen. Er kannte das Leben so, wie es jetzt war, und verließ sich immer auf seine Mom. Jack und Daffy kannten ihren Dad besser, obwohl auch ihre Erinnerungen an früher allmählich verblassten.
»Du kannst ihnen ruhig sagen, dass ich komme. Ich vergesse es nicht«, versprach Blake mit sanfter Stimme. »Und was ist mit dir? Geht es dir gut? Ist der Märchenprinz schon aufgetaucht?«
Sie lächelte über diese Frage, die er ihr jedes Mal stellte. In seinem Leben gab es viele Frauen, und die meisten von ihnen waren sehr jung. Doch in ihrem Leben gab es keinen Mann. Weder war sie daran interessiert, noch hatte sie Zeit dafür.
»Ich hatte schon seit einem Jahr keine Verabredung mehr«, antwortete sie ehrlich. Sie hatte keine Geheimnisse vor ihm. Blake war wie ein Bruder für sie. Über sein Leben wurde in der Presse hinlänglich berichtet. Ständig war er in den Klatschkolumnen Thema, mit wechselnden Models, Schauspielerinnen oder Rockstars an seiner Seite. Für kurze Zeit war er mit einer berühmten Prinzessin zusammen gewesen, und Maxine hatte sich in dem bestätigt gefühlt, was sie schon länger dachte: Er lebte in einer anderen Welt als sie. Sie war die Erde. Er war das Feuer.
»So wird das nie etwas!«, schimpfte er. »Du arbeitest zu viel. Das hast du schon immer getan.«
»Ich liebe meinen Job«, erwiderte sie gelassen.
Das war ihm nicht neu. Schon früher hatte er sie kaum dazu bewegen können, sich einen Tag freizunehmen. Daran hatte sich nichts geändert, nur dass sie die Wochenenden jetzt mit den Kindern verbrachte und ein Telefondienst Anrufe für sie entgegennahm. Sie fuhren oft zu dem Haus in Southampton, das sie bei der Scheidung bekommen hatte. Es war wunderschön, für Blake aber zu bieder. Für Maxine und die Kinder dagegen war es ideal. Es war ein altes, weitläufiges Familienanwesen und unmittelbar am Strand gelegen.
»Dürfen die Kinder zum Thanksgiving Dinner zu mir kommen?«, fragte Blake vorsichtig. Er nahm stets Rücksicht auf Maxines Pläne. Ihm war klar, wie sehr sie sich bemühte, den dreien ein geordnetes Leben zu bieten. Und sie plante gern im Voraus.
»Ja, das geht. Mittags bin ich mit ihnen bei meinen Eltern.« Maxines Vater war ebenfalls Arzt, Orthopäde und Unfallchirurg, und genauso gewissenhaft und penibel wie sie selbst. Sie kam nach ihm, und er war für sie immer das große Vorbild gewesen. Maxine war ein Einzelkind, und ihre Mutter hatte nie gearbeitet. Ihre Kindheit war ganz anders verlaufen als die von Blake. Sein Leben war eine Serie glücklicher Zufälle.
Er war direkt nach der Geburt von einem älteren Ehepaar adoptiert worden. Später stellte er Nachforschungen an und fand heraus, dass seine leibliche Mutter ein fünfzehnjähriges Mädchen aus Iowa gewesen war. Als er sie aufsuchte, war sie mit einem Polizisten verheiratet und hatte vier weitere Kinder bekommen. Sie war überrascht, als Blake plötzlich vor ihr stand. Sie hatten nichts gemein. Blake verspürte Mitgefühl, denn sie hatte kein leichtes Leben, ständig Geldsorgen und einen Ehemann, der trank. Sie erzählte Blake, dass sein leiblicher Vater ein attraktiver, charmanter Draufgänger gewesen sei, erst siebzehn, als Blake zur Welt kam. Zwei Monate nach seinem Schulabschluss starb er bei einem Verkehrsunfall. Eine Heirat hatte er ohnehin abgelehnt. Da hatten die streng katholischen Eltern seiner Mutter darauf bestanden, dass sie das Kind zur Adoption freigab, nachdem sie bis zur Geburt in einer anderen Stadt untergetaucht war. Seine Adoptiveltern waren liebevoll und gut situiert. Der Vater arbeitete als Anwalt für Steuerrecht an der Wall Street und hatte Blake in die Grundlagen des klugen Investierens eingewiesen. Er sorgte dafür, dass Blake erst in Princeton studierte und später einen Abschluss in Harvard machte. Seine Mutter hatte gemeinnützige Arbeit verrichtet und ihm beigebracht, dass man der Welt auch etwas zurückgeben muss. Blake hatte beide Lektionen gut gelernt, und die von ihm gegründete Stiftung unterstützte zahlreiche Wohltätigkeitsorganisationen. Von den meisten kannte er nicht einmal den Namen, die Schecks stellte er trotzdem aus.
Seine Eltern starben kurz nach seiner Heirat mit Maxine. Die beiden waren wunderbare Menschen und hingebungsvolle Eltern gewesen. Blake hatte immer bedauert, dass sie seine Kinder nicht kennengelernt hatten. Sie hatten auch seinen beruflichen Erfolg nicht mehr erlebt. Manchmal fragte er sich, was sie zu seinem gegenwärtigen Lebensstil sagen würden. Wenn er spät in der Nacht wach lag, kam er zu dem Schluss, dass sie nicht begeistert gewesen wären. Ihm war durchaus bewusst, wie viel Glück er gehabt hatte. Aber er genoss sein Leben und hatte sich an vieles gewöhnt, so dass es ihm schwerfallen würde, einen Gang zurückzuschalten. Außerdem schadete er niemandem. Er hätte gern mehr von seinen Kindern gehabt, aber es fehlte ständig die Zeit. Wenn er die drei dann endlich sah, versuchte er, sie für alles zu entschädigen. Auf seine Weise war er zu ihrem Traumvater geworden. Blake schlug ihnen keinen Wunsch ab. Maxine stand für Stabilität und Ordnung. Er bot ihnen Aufregung und Spaß. In gewisser Weise hatte er diese Rolle früher auch für seine Frau gespielt.
Blake fragte, wie es ihren Eltern gehe. Besonders Maxines Vater hatte er immer gemocht. Er war ein hart arbeitender, ernsthafter Mann mit festen Wertvorstellungen und hoher Moral, wenn auch ein bisschen phantasielos. Im Grunde war er eine ernstere Ausgabe von Maxine. Aber trotz ihrer unterschiedlichen Vorstellungen waren er und Blake immer gut miteinander ausgekommen. Sein Schwiegervater hatte ihn stets neckend als »Filou« bezeichnet. Blake gefiel das. Er fand, es klang sexy und aufregend. In den letzten Jahren war Maxines Vater jedoch enttäuscht, dass Blake für die Kinder so wenig Zeit hatte. Und er bedauerte, dass Maxine die Verantwortung für sie allein trug.
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Übersetzung: Silvia Kinkel
Genehmigte Lizenzausgabe für Verlagsgruppe Weltbild GmbH,
Steinerne Furt, 86167 Augsburg
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Autoren-Porträt von Danielle Steel
Danielle Steel ist eine der erfolgreichsten Autorinnen der Welt – mit 600 Millionen verkauften Büchern, die in knapp 50 Ländern erschienen sind. Nahezu jeder ihrer über 80 Romane schaffte es auf die New-York-Times-Bestsellerliste. Neben dem Schreiben widmet sich die Mutter von neun Kindern intensiv ihrer Familie und engagiert sich für verschiedene soziale Stiftungen. Danielle Steel lebt heute in San Francisco und verbringt mehrere Monate des Jahres in Frankreich.Mehr über die Autorin erfahren Sie unter: www.daniellesteel.com
Bibliographische Angaben
- Autor: Danielle Steel
- 336 Seiten, Maße: 14,2 x 22 cm, Geb. mit Su.
- Verlag: Weltbild
- ISBN-10: 3863651413
- ISBN-13: 9783863651411
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