Hundejahre

Müllers streng im Raum einer sprachlichen Annäherung an die Flurnamen bleibenden bzw. dorthin zurückkehrenden Erläuterungstexte leben auf Schritt und Tritt von einem umfangreichen Hintergrundwissen aus den historischen und geographi-schen Nachbardisziplinen. Nirgends wird eine Lautformation sich selbst oder rein linguistischen Kategorien überlassen. Stets wird sie aus der Sicht des mit ihr (ursprünglich) beleg-ten Gegenstandes kontrolliert. Gleichzeitig übernimmt Müller allerdings die nur einem überlegenen Kenner der germanischen Sprachen und insbesondere des Niederdeutschen mögliche Arbeit der Abgrenzung lautlich ähnlicher Wörter.Die Karten zeigen die Verteilungsbilder der einzelnen Flurbezeichnungen und deren Differenzierung nach Morphologie, Syntax, Kombinatorik. Sie werden im Rahmen des Auftrags eines Flurnamenatlas konstatiert, gewertet, erklärt und mit denen in den Nachbarlandschaften verglichen, werfen aber darüber hinaus einerseits für andere, nichtlinguistische Disziplinen zahlreiche Fragen auf und geben andererseits auch - teilweise unerwartete - Antworten.Leopold Schütte (Westfälische Forschungen 53, 2003)