Ich fühlte den Himmel
Ohne Augenlicht auf die höchsten Gipfel der Welt
Durch eine seltene Augenkrankheit wurde Erik Weihenmayer vollkommen blind. Aber der Lebenswille des sportlichen jungen Amerikaners blieb ungebrochen. Erst beginnt er zu klettern, dann Berge zu besteigen. Sein Ziel: die sieben höchsten Gipfel aller...
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Produktinformationen zu „Ich fühlte den Himmel “
Durch eine seltene Augenkrankheit wurde Erik Weihenmayer vollkommen blind. Aber der Lebenswille des sportlichen jungen Amerikaners blieb ungebrochen. Erst beginnt er zu klettern, dann Berge zu besteigen. Sein Ziel: die sieben höchsten Gipfel aller Kontinente zu bezwingen. Im Mai 2001 steht er mit 32 Jahren auf dem Dach der Welt, dem Mount Everest, als erster Blinder in der Geschichte der Menschheit. In seinem humorvollen, inspirierenden Buch schildert er all die Abenteuer, die diesem großen Augenblick vorangingen.
"Weihenmayer ist in seinem Buch weit davon entfernt, seine Geschichte als sentimentale Erfolgsstory zu erzählen. Spannend zu lesen!"
Frankfurter Allgemeine Zeitung
Lese-Probe zu „Ich fühlte den Himmel “
"Seit Jahrtausenden hat sich eine enorme Moräne des Kahiltna-Gletschers, 64 Kilometer lang und 1,6 Kilometer dick, Zoll für Zoll die westliche Flanke des Mount McKinley hinuntergeschoben, splitternd, berstend, einstürzend und sich spaltend, als wäre sie lebendig. In der Zone unter 4300 Metern durchziehen riesige gähnende Klüfte das Eis in chaotischen Mustern, doch frisch gefallener Schnee weht über die Öffnungen, gefriert und verbirgt die tiefen Gletscherspalten unter seiner Decke, die an manchen Stellen nur ein paar Zoll dick ist. Vor einiger Zeit hatte ich bei einem Vorbereitungstraining den Fehler begangen, meinen Teamgefährten gegenüber zu prahlen, daß ich aufgrund des leichten Zitterns des Schnees und des hohlen Widerhalls meiner Stiefel spüren könnte, wann wir über einer versteckten Gletscherspalte standen. Also hatten sie beschlossen, meine Behauptung auf ihren Wahrheitsgehalt hin zu überprüfen und mir bei der Überqu erung des besonders berüchtigten Schneefelds unter unserem Lager in 4300 Meter den Vortritt zu lassen. 'Das hast du nun von deiner Angeberei, blinder Superman', rief Jeff, ein guter Freund und einer meiner Teamgefährten, während er und die anderen hinter mir her krochen und das 50 Meter lange Kletterseil, an dem wir angeseilt waren, straff hielten. Die Spannung im Seil gab mir die Gewißheit, daß sie sich jederzeit bäuchlings in den Schnee werfen, mit der Brust die Haue ihrer Eispickel hineintreiben und mich hoffentlich halten würden, falls ich einbrechen sollte. Der trockene bitterkalte Wind heulte über den Gletscher und zerrte an meinem Gore-Tex-Anzug. Der Wind hatte die oberste Schneeschicht zu einer Eiskruste geschliffen, und ich konnte das durchdringende metallene Quietschen meiner Steigeisen hören, während sie sich in das Eis bissen. Ich setzte vorsichtig einen Fuß vor den anderen, horchte bei jedem Schritt, wenn ich das Bein wieder voll bel astete, und zwang mich, rhythmisch zu atmen. Wie standen an diesem Ort, in diesem Moment die Chancen,
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daß ich über eine verborgene Gletscherspalte stolpern würde, dachte ich. Ich untersuchte mit einem Teleskopstock die Stelle vor mir. Anfangs fand er Halt, doch plötzlich stieß er durch den Styroporschnee ins Leere, ich taumelte vorwärts, und der Stock sank bis zum Griff ein. Dann hörte ich das beängstigende Geräusch, das Bergsteiger so sehr fürchten: als würde der Gletscher von einem Messer zertrennt werden. Es schwoll zu einem lauten Zischen an. Ich hatte dieses Geräusch schon früher gehört, den Klang von berstendem Eis, das in Zickzacklinien auf dem gefrorenen Boden auseinanderbrach, doch ich war noch nie so nahe dran gewesen. Der Schnee um mich herum stürzte wie eine Kaskade in sich zusammen. Meine Beinmuskeln wurden wachsweich, und das Seil straffte sich noch mehr, als sich das Team dagegenstemmte. Ich spürte, wie mein Körper schlingerte undder Schnee unter mir wegsackte, u nd es war mir auf der Stelle klar, daß ich eingebrochen war. Ich spürte um mich herum Luft, sie füllte den Raum unter meinen Füßen, um meine Beine und vor meinem Gesicht. Jeff schrie etwas, doch seine Stimme verwehte im stürzenden Schnee und dem Gepolter meiner Ausrüstung. Einen Augenblick später war ich verwirrt, weil ich immer noch stand. 'Es ist eine Wächte! Du bist nur ein paar Zoll eingebrochen', schrie Chris, unser Führer, mit eindringlicher Stimme. 'Huh?' 'Was treibst du dort eigentlich noch? Wartest du drauf, daß du noch einmal einbrichst?' ..."
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Autoren-Porträt von Erik Weihenmayer
Erik Weihenmayer, 1968 in New Jersey geboren, ist Lehrer und Bergsteiger der Weltklasse. Er hat sich zum Ziel gesetzt, den höchsten Berg jedes Kontinents zu besteigen. Im April 2001 nahm er sich den Mount Everest vor. Er hält Vorträge für Blinde und Sehende. Er lebt mit Frau und Tochter in Colorado. Weiteres zum Autor: www.highsightspresentations.com
Bibliographische Angaben
- Autor: Erik Weihenmayer
- 2004, 467 Seiten, Maße: 12 x 19 cm, Kartoniert (TB), Deutsch
- Verlag: Piper Taschenbuch
- ISBN-10: 3492240186
- ISBN-13: 9783492240185
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