Immer Recht haben!
Ob Atomkraft, Todesstrafe, Klimawandel, Steuerhinterziehung oder die alte Frage Beatles oder Stones: Es gibt kaum etwas Entwürdigenderes, als sich bei einem Streit mit der Geliebten, bei einer Auseinandersetzung unter Geschäftspartnern oder gar...
Ob Atomkraft, Todesstrafe, Klimawandel, Steuerhinterziehung oder die alte Frage Beatles oder Stones: Es gibt kaum etwas Entwürdigenderes, als sich bei einem Streit mit der Geliebten, bei einer Auseinandersetzung unter Geschäftspartnern oder gar bei einer öffentlichen Diskussion von den Argumenten, sprachlichen Finten und psychologischen Tricks des Anderen übertölpeln zu lassen. Doch damit ist jetzt Schluss! Hannes Stein hat den ersten Konversationsführer der Welt geschrieben, ein Buch, das garantiert helfen wird, den kommunikativen Nahkampf immer erfolgreich zu bestehen. Denn hier kann man nicht nur die raffiniertesten Taktiken lernen, die anderen Gesprächsteilnehmer rhetorisch schachmatt zu setzen. Mehr noch: Für alle wichtigen Themen aus Kultur, Wirtschaft, Politik, Religion und Sex liefert Hannes Stein eine absolut schlüssige, folgerichtige und unwiderlegbare Argumentationskette - und zwar Pro wie Kontra. Wasimmer Sie also beweisen wollen:Mit diesem Buch wird es Ihnen gelingen.
"Es ist möglich, dass ich mich blamiere. Indes ist dann immer mit einiger Dialektik zu helfen. Ich habe natürlich alle meine Aufstellungen so gehalten, dass ich im umgekehrten Fall auch Recht habe. "(Karl Marx)
Hör-Probe: Hannes Stein am 3.6.08 bei "Corso. Kultur nach Drei" im "Deutschlandfunk" im Gespräch über sein neues Buch "Immer Recht haben" mit Ulrich Biermann.
Ob Atomkraft, Todesstrafe, Klimawandel, Steuerhinterziehung oder die alte Frage Beatles oder Stones: Es gibt kaum etwas Entwürdigenderes, als sich bei einem Streit mit der Geliebten, bei einer Auseinandersetzung unter Geschäftspartnern oder gar bei einer öffentlichen Diskussion von den Argumenten, sprachlichen Finten und psychologischen Tricks des Anderen übertölpeln zu lassen. Doch damit ist jetzt Schluss! Hannes Stein hat den ersten Konversationsführer der Welt geschrieben, ein Buch, das garantiert helfen wird, den kommunikativen Nahkampf immer erfolgreich zu bestehen. Denn hier kann man nicht nur die raffiniertesten Taktiken lernen, die anderen Gesprächsteilnehmer rhetorisch schachmatt zu setzen. Mehr noch: Für alle wichtigen Themen aus Kultur, Wirtschaft, Politik, Religion und Sex liefert Hannes Stein eine absolut schlüssige, folgerichtige und unwiderlegbare Argumentationskette - und zwar Pro wie Kontra. Was immer Sie also beweisen wollen: Mit diesem Buch wird es Ihnen gelingen.
Ob Atomkraft, Todesstrafe, Klimawandel, Steuerhinterziehung oder die alte Frage Beatles oder Stones: Es gibt kaum etwas Entwürdigenderes, als sich bei einem Streit mit der Geliebten, bei einer Auseinandersetzung unter Geschäftspartnern oder gar bei einer öffentlichen Diskussion von den Argumenten, sprachlichen Finten und psychologischen Tricks des Anderen übertölpeln zu lassen. Doch damit ist jetzt Schluss! Hannes Stein hat den ersten Konversationsführer der Welt geschrieben, ein Buch, das garantiert helfen wird, den kommunikativen Nahkampf immer erfolgreich zu bestehen. Denn hier kann man nicht nur die raffiniertesten Taktiken lernen, die anderen Gesprächsteilnehmer rhetorisch schachmatt zu setzen. Mehr noch: Für alle wichtigen Themen aus Kultur, Wirtschaft, Politik, Religion und Sex liefert Hannes Stein eine absolut schlüssige, folgerichtige und unwiderlegbare Argumentationskette - und zwar Pro wie Kontra. Was immer Sie also beweisen wollen: Mit diesem Buch wird es Ihnen gelingen.
"Es ist möglich, dass ich mich blamiere. Indes ist dann immer mit einiger Dialektik zu helfen. Ich habe natürlich alle meine Aufstellungen so gehalten, dass ich im umgekehrten Fall auch Recht habe." Karl Marx
»DIE SUPPEN IS’ VERSALZEN«ODERKAMPFREGELN FÜR DASZIVILISIERTE GESPRÄCH Schweigen ist Gold – aber Reden ist Silber
Ein Tiroler Bergbauernehepaar hatte einen Sohn, der war stumm wie ein Klotz. Der Junge tat alles, was man ihm an Arbeiten auftrug und war auch sonst anstellig, nur hatte er sein liebes Leben lang noch keinen Ton gesagt. Eines Abends, so wird erzählt, saß die Bergbauernfamilie am Bergbauernfamilientisch. Da tat plötzlich der Klotz den Mund auf und sprach die geflügelten Worte: »Die Suppen is’ versalzen.« Alle starrten, alle staunten; die Löffel blieben in der Luft über den dampfenden Schüsseln stehen. Endlich fasste der pater familias sich ein Herz. »Bub, warum hast denn bis jetzt nie nichts geredet?«, fragte er. Der Klotz senkte den Blick: »Weil«, sagte er, »bis jetzt ist die Suppen ja nie versalzen gewesen.«
Dieses Buch wird Ihnen dabei rhetorisch auf die Sprünge helfen. Wenn wir nun einmal sprechen müssen, können wir es auch auf elegante und überzeugende Art tun. Bildlich gesprochen: Wer unter spastischen Zuckungen leidet, kann sich immer noch auf den Tanzboden wagen und so tun, als sei das, was er da vollführt, Foxtrott. Allerdings muss er dazu die nötigen Tanzschritte kennen. * * * Wollen Sie Recht haben oder etwas erreichen?
Es gibt Opernführer, in denen steht, welche Handlung das Musiktheaterstück hat, in dem wir gerade sitzen und wieder einmal nur Bahnhof verstehen, während wir uns an der ergreifenden Zwölftonmusik ergötzen. Es gibt Theaterführer, in denen man schwarz auf weiß die Handlung des Dramas nachlesen kann, bevor man sich ins Parkett wagt und von dort aus nachschaut, was der Regisseur mit seinen tollen Regie-Einfällen daraus gemacht hat. Es gibt Reiseführer, in denen werden Gegenden beschrieben, wo sich Kojote und Büffel gute Nacht sagen, während im Hintergrund der Niagarafall rauscht. Das vorliegende Werk folgt diesen erlesenen Vorbildern: Es ist sozusagen ein KONVERSATIONSFÜHRER (und damit das erste Buch seiner Art). Es will klare Maßstäbe setzen, wie und worüber in der Öffentlichkeit gesprochen werden kann. Nicht mehr und nicht weniger. Machen wir uns zunächst klar, zu welchem Zweck wir im Alltag miteinander kommunizieren. Eigentlich gibt es nur zwei Gründe, warum wir ein Gespräch anknüpfen: 1. um etwas zu erreichen, oder 2. um Recht zu haben. Was den ersten Fall betrifft, so bitte ich Sie, die Wendung »etwas erreichen« möglichst breit aufzufassen – gemeint ist alles vom Einstellungsgespräch über die erotische Werbung bis zu der entspannten Plauderei, in die Polizisten einen Geiselgangster verwickeln. Wollen Sie dabei erfolgreich sein, gilt für Gespräche dieser Sorte immer dasselbe: nur nicht widersprechen! Versuchen Sie möglichst im Voraus, die Meinung Ihres Gegenübers zu eruieren, bestätigen Sie diese ebenso geist- wie wortreich – und schmuggeln Sie dann Ihren eigenen Vorschlag unter. Eine Szene in dem Film »Der Untergang des amerikanischen Imperiums« zeigt, wie das in der Praxis aussieht. Zwei mittelhässliche Mittvierziger machen vor, wie sie in der Disco blutjunge Studentinnen abschleppen, und sagen zu diesem Behufe solche Sachen wie: »Mademoiselle, finden Sie Atomkraftwerke nicht auch furchtbar? Und das Waldsterben erst!« Dabei bewegen sie ihre unförmigen Körper zu den Rhythmen imaginärer Musik. Im Wesentlichen funktionieren Verhandlungen mit bewaffneten Bankräubern nach denselben Prinzipien. Erst einmal sucht man nach Feldern der Übereinstimmung; dann wiegt man die andere Seite in dem Glauben, es werde ewig so harmonisch weitergehen; dabei macht man klar, dass gewisse Grenzen nicht überschritten werden dürfen. (Wenn das Mädchen sagt, dass es seinem Freund treu zu bleiben gedenkt, wird das Gespräch über Atomkraftwerke abrupt abgebrochen. Dasselbe gilt für den Fall, dass die Bankräuber anfangen, Geiseln zu erschießen.) Zum taktisch richtigen Zeitpunkt, den nur die Erfahrung lehren kann, heißt die Devise: Zugriff! Dann wird gestürmt und alle Verteidigungsstellungen werden machtvoll durchbrochen, in der Hoffnung, dass der Sieg mit den Tapferen sein möge. Mit dem zweiten Fall des zivilisierten Gesprächs verhält es sich erheblich komplizierter. Zunächst einmal sollten wir die grundsätzliche Frage klären: Warum ist es überhaupt so schön und erstrebenswert, Recht zu haben? Hierauf gibt es verschiedene Antworten, die freilich alle in dieselbe Richtung weisen. Wir wollen falsche Meinungen ausmerzen. Es wäre geradezu grob und fahrlässig, wenn eine als falsch erkannte Ansicht – weniger höflich ausgedrückt: irgendwelcher Unsinn – unwidersprochen im zwischenmenschlichen Raum stehen bliebe. Also müssen wir diese Ansicht mit ein paar gezielten Hieben rhetorisch erledigen. Wir wollen die Welt retten. Nehmen wir an, wir haben erkannt, dass nur der Kommunismus unsere Gesellschaft vor dem Ruin bewahren kann – in diesem Fall wäre es doch wohl verantwortungslos, antikommunistische Propaganda zu dulden, wie man sie heutzutage leider ständig über sich ergehen lassen muss. Es ist dann unsere Pflicht als Mitmensch und Staatsbürger, dem Kommunismus mithilfe von hitzigen Diskussionen zum welthistorischen Sieg zu verhelfen! Wir möchten vor anderen glänzen. Früher haben Männer einander noch verprügelt, wenn sie ihrer Angebeteten gefallen wollten – der Sieger schleifte die Frau dann an den Haaren in seine moosbehangene Höhle. Heute liefern sie sich zum selben Zweck häufig Wortgefechte. Dies ist nicht der richtige Moment, um den zivilisatorischen Fortschritt zu kommentieren, der darin zum Ausdruck kommen mag. Klar sollte aber sein: Bei Prügeleien steht am Ende meistens der Stärkere noch senkrecht – bei Wortgefechten triumphiert der Gerissene. Wir wollen uns gut fühlen. In diesem Zusammenhang sei an das legendäre Interview erinnert, das nach einem Boxkampf mit dem Star Henry Maske und seinem Gegner Rocchigiani ausgestrahlt wurde. Während Maske feinsinnig um das Eigentliche herumredete, brachte es Rocchigiani genial auf den Punkt: »Mann am Boden, jutet Jefühl!« Man könnte einwenden, auf die Motivation komme es gar nicht an, letztlich laufe die ganze Rechthaberei nur auf Hahnenkämpfe hinaus. Diesen Einwand kann man nur entkräften, indem man ihm Recht gibt – und hinzufügt: Hahnenkämpfe, bei denen keine Tiere zu Schaden kommen, sind eine noble sportliche Disziplin. Die holde Damenwelt möge übrigens verzeihen, dass ich den »Hennenkampf« hier nicht eigens aufführe. Es liegt nicht daran, dass ich ihn für weniger wichtig halte als die männliche Variante – mir scheint nur, dass streitende Hühner sich, wenn man sie aus der Distanz betrachtet, kaum von debattierenden Hahnenkammträgern unterscheiden. Hier wie dort fliegen die Federn und die Fetzen; hier wie dort foltert schrillwildes Gegacker das Trommelfell; hier wie dort soll das, was nach dem Ende der Kampfhandlungen vom Gegner übrig geblieben ist, gerade noch für den Kochtopf taugen. Das Schöne an der menschlichen Kommunikation ist, dass all dies nur metaphorisch stimmt, so dass der zerzauste, zerhackte Gegner von gestern schon heute wieder putzmunter und ohne eine Schramme auf dem Kampfplatz steht: bereit zur nächsten Runde. © Eichborn Verlag
- Autor: Hannes Stein
- 2008, 243 Seiten, mit Abbildungen, Maße: 12,7 x 18,8 cm, Gebunden, Deutsch
- Verlag: Eichborn
- ISBN-10: 3821809639
- ISBN-13: 9783821809632
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