Je mehr Gewalt, desto weniger Revolution.Bd.2
Texte zum gewaltfreien Anarchismus & anarchistischen Pazifismus
Wie radikal kann, darf, muss Gewaltfreiheit sein? Wie radikal ist Gewaltfreiheit überhaupt? Und wie gewaltlos der Anarchismus? Die These "Je mehr Gewalt, desto weniger Revolution" wird - wie schon im ersten Band dieser Textsammlung - durch aktuelle wie...
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Produktinformationen zu „Je mehr Gewalt, desto weniger Revolution.Bd.2 “
Wie radikal kann, darf, muss Gewaltfreiheit sein? Wie radikal ist Gewaltfreiheit überhaupt? Und wie gewaltlos der Anarchismus? Die These "Je mehr Gewalt, desto weniger Revolution" wird - wie schon im ersten Band dieser Textsammlung - durch aktuelle wie historische Beispiele der Kritik an direkter und struktureller Gewalt, auch in sozialen Bewegungen, die sich revolutionär begreifen, verdeutlicht. Solche Kritik wäre nicht möglich, wenn es nicht die Alternative gewaltloser Massenbewegungen gäbe.
Klappentext zu „Je mehr Gewalt, desto weniger Revolution.Bd.2 “
"Gewalt" ist radikaler, "Gewaltlosigkeit" eher gemäßigt, so urteilt schnell die öffentliche Meinung, und so sehen das auch Intellektuelle, Aktivist_innen, Politiker_innen. Sie könnten sich sehr täuschen. Wenn es darum geht, zerstörerische Prozesse "an der Wurzel" zu bekämpfen, kann sich herausstellen, dass "Gegengewalt" eher ein Problem als die Lösung ist. Die These "Je mehr Gewalt, desto weniger Revolution" wird - wie schon im ersten Band dieser Textsammlung - durch aktuelle wie historische Beispiele der Kritik an direkter und struktureller Gewalt, auch in sozialen Bewegungen, die sich revolutionär begreifen, verdeutlicht. Solche Kritik wäre nicht möglich, wenn es nicht die Alternative gewaltloser Massenbewegungen gäbe. Und die Erfahrungen dieser Massenbewegungen, aber auch fast vergessener Einzelner und gewaltlos-anarchistischer Strömungen, stärken die Emanzipationsbewegungen in ihrem Willen, sich nicht zu militarisieren und keine neuen Hierarchien zuzulassen.
Lese-Probe zu „Je mehr Gewalt, desto weniger Revolution.Bd.2 “
Einleitung Wie radikal ist Gewaltlosigkeit? Und wie gewaltlos der Anarchismus? "Gewalt" ist radikaler, "Gewaltlosigkeit" eher gemäßigt, so urteilt schnell die öffentliche Meinung, und so sehen das auch Intellektuelle, Aktivist_innen, Politiker_innen. Sie könnten sich sehr täuschen. Wenn es darum geht, zerstörerische Prozesse "an der Wurzel" zu bekämpfen, kann sich herausstellen, dass "Gegengewalt" eher ein Problem als die Lösung ist. Viele Beispiele auch der letzten Jahre zeigen, dass eine "Verkriegung" sozialer Bewegungen emanzipatorische Entwicklungen ausschließt oder behindert - etwa die Zerstörung demokratischer Hoffnungen des Arabischen Frühlings in Bürgerkriegen und militärischen Interventionen. Andererseits haben gewaltlose Massenbewegungen Regierungen gestürzt (zuletzt Sudan, Algerien ...) und beispielsweise 1989 in einer "friedlichen Revolution" scheinbar festgefügte Strukturen kollabieren lassen. Im Gegensatz zu verbreiteten Zuschreibungen ist das Interesse an Gewaltlosigkeit gerade in "radikalen" sozialen Bewegungen am größten gewesen. So haben anarchistische soziale Bewegungen und besonders einzelne Aktive - ganz im Gegensatz zu ihrer öffentlichen Wahrnehmung als extrem gewalttätig oder terroristisch - sich häufiger gewaltkritisch verhalten und in einigen sozialen Situationen sich ausdrücklich als "gewaltlos" beschrieben, explizit gewaltlose Kampfformen gewählt. Es gibt historisch keinen gewaltlosen Liberalismus oder Konservativismus, aber es gibt gewaltlos-anarchistische Konzeptionen. Bei einer Minderheit von Anarchist_innen und Anarchosyndikalist_innen wurden historische Erfahrungen der Revolutionen und der Arbeiterkämpfe, Erfahrungen mit Repression und Krieg so verarbeitet, dass sie Befreiung gewaltlos dachten und antimilitaristische Aktionen gegen die bewaffneten Gegner der Revolution forderten, statt sich selbst zu bewaffnen: "Je mehr Gewalt, desto weniger Revolution!" Der Zusammenhang von Zielen und Mitteln prägt bereits die
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antiautoritär-sozialistische Staats- und Parteienkritik, die Kritik am Zentralismus. Utopien einer Gesellschaft, die durch gegenseitige Hilfe und freie Vereinbarungen gekennzeichnet ist, die sich föderalistisch "von unten nach oben" organisiert, sind im Widerspruch zu Kampfformen, die auf Befehl und Gehorsam ausgerichtet sind. Umgekehrt gab es bei Gesellschaftskritiker_innen und in sozialen Bewegungen, die sich selbst als "gewaltlos" definierten (z.B. Tolstoi, Gandhi) zahlreiche Berührungspunkte mit dem Anarchismus. Hier wurde also zuerst über eine "gewaltlose Revolution" nachgedacht und geschrieben. Wie schon nach dem Ersten Weltkrieg entstanden auch nach den Erfahrungen der Massentötungen im Zweiten Weltkrieg, den Erfahrungen der Lager und der Atombomben auf Hiroshima und Nagasaki unter Pazifist_innen, Sozialist_innen und Nonkonformist_innen Ideen über eine "gewaltlose Revolution" gegen die Wurzeln der Massenmorde, die in gesellschaftlichen Strukturen gesehen wurden. Auch die atomare Vernichtungsdrohung während des Kalten Kriegs, die Erwartung eines dritten Weltkriegs veranlasste (allerdings äußerst marginalisierte) Minderheiten darüber nachzudenken, ob nicht ein gewaltloser Aufstand gegen die Vernichtungsdrohung der Ausweg sein könnte. Nach den Erfahrungen mit der US-Bürgerrechtsbewegung und der Opposition gegen den Vietnamkrieg (als etwa Einberufungsbescheide verbrannt wurden oder die Berrigan-Brüder und andere katholische Ordensleute Akten der Einberufungsämter mit selbstgefertigtem Napalm übergossen) wurde die Idee einer "revolutionären Gewaltlosigkeit" international verbreitet und einzelne Organisationen legten sich auf ein Programm der gewaltlosen Revolution fest. Diese Gruppen wurden später häufig auch in den ökologischen Bewegungen aktiv und propagierten etwa in den Bewegungen gegen Atomkraftwerke ihre Organisationskonzepte mit Bezugsgruppen und Sprecherräten, um auch in der Aktion nicht-hierarchische Formen der Koordinierung zu ermöglichen. Auch "Training" für gewaltfreie Akti
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Inhaltsverzeichnis zu „Je mehr Gewalt, desto weniger Revolution.Bd.2 “
Einleitung Von Arbeitsgruppe Anarchismus und Gewaltfreiheit Gewaltlosigkeit - eine Idee des Anarchismus Von Rolf Cantzen Zur Geschichte des Anarchopazifismus Kriegsverhinderung und Soziale Revolution Von Sarah Moor Revolution - gegen die Gewalt Von S. Münster Die revolutionären Antworten suchen Ein Diskussionsbeitrag zum "Manifest für eine gewaltfreie Revolution" (1972) Gewaltfrei-revolutionär organisieren Reflexionen zum Movement for a New Society Von George Lakey und Betsy Raasch-Gilman Gewaltkritik in der sozialistischen Frauenzeitschrift "Die Schaffende Frau" Von S. Münster Errico Malatesta und der Weg der Revolution Malatestas Anarchismus zwischen bewaffnetem Aufstand und anarchistischer Gewaltkritik Von Sebastian Kalicha Hem Day (1902-1969) Ein belgischer, frankophoner gewaltfreier Anarchist Von Xavier Bekaert Lasst uns gewaltfrei bleiben! Von Hem Day (1968) Für ein anarchistisches, gewaltfrei-revolutionäres Gegennarrativ Eine Kritik anarchistischer Gewaltapologie am Beispiel des Buches "How Nonviolence Protects the State" Von Sebastian Kalicha Hinweise zu den Texten, Erstveröffentlichungen und Übersetzungen
Bibliographische Angaben
- 2021, 202 Seiten, Maße: 12,8 x 20,1 cm, Kartoniert (TB), Deutsch
- Herausgegeben: Arbeitsgruppe Anarchismus und Gewaltfreiheit
- Verlag: Graswurzelrevolution
- ISBN-10: 3939045411
- ISBN-13: 9783939045410
- Erscheinungsdatum: 06.07.2021
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