Jessica - Unter dem Kreuz des Südens
Band 7
Jessicas Lebenswerk ist zerstört: ihre Farm Seven Hills, die sie unter vielfachen Entbehrungen und Gefahren aufgebaut hat, wurde niedergebrannt. Doch Jessica gehört nicht zu den Frauen, die aufgeben. Ihr Mut und Lebenswille geben ihr die Kraft,...
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Produktinformationen zu „Jessica - Unter dem Kreuz des Südens “
Jessicas Lebenswerk ist zerstört: ihre Farm Seven Hills, die sie unter vielfachen Entbehrungen und Gefahren aufgebaut hat, wurde niedergebrannt. Doch Jessica gehört nicht zu den Frauen, die aufgeben. Ihr Mut und Lebenswille geben ihr die Kraft, Seven Hills aus dem Nichts wieder erstehen zu lassen.
Lese-Probe zu „Jessica - Unter dem Kreuz des Südens “
Jessica - Unter dem Kreuz des Südens von Ashley CarringtonAUSTRALIEN
September 1808
1
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Sie hatte sich im Schlaf entblößt. Die Bettdecke war zu einer Rolle verdreht. Sie hielt sie mit beiden Armen umschlossen und an ihre Brust gepresst, wie sich ein Schiffbrüchiger an eine rettende Planke klammert. Die Beine hatte sie angezogen. Das Nachthemd aus malvenfarbenem Musselin war ihr bis zu den Hüften hochgerutscht. Die nackte Haut ihres rechten Oberschenkels schimmerte im milchigen Licht des Mondes wie polierter Marmor, ebenso die glatten Rundungen ihres Gesäßes, das so klein und fest war wie ihre Brüste. Mondlicht fing sich auch in ihren blonden Locken, die sich wie ein Vorhang über ihr Gesicht gelegt hatten. Sie schien von unruhigen Träumen geplagt, denn sie zog die Beine noch enger an den Körper und wimmerte leise im Schlaf.
Mitchell streckte zögernd die Hand nach ihr aus, um sie zu beruhigen und ihre Blöße zu bedecken. Doch noch bevor er sie berühren konnte, warf sie sich im Traum halb zu ihm herum, und ihr angeschwollener Leib, der sich ihm nackt entgegen-wölbte, ließ ihn zurückzucken. Das Mondlicht, das durch das Fenster ins Schlafzimmer flutete, hob nun ihr Gesicht aus der Dunkelheit. Es war ein Gesicht mit liebreizenden, jedoch noch mädchenhaften Zügen, die erst in einigen Jahren zu voller weiblicher Reife erblüht sein würden. Es war das Gesicht seiner Frau Sarah, und das Kind, das ihren Leib anschwellen ließ, hatte er mit ihr gezeugt. In einer kalten regnerischen Nacht auf Van Diemen's Land, fern von MIRRA BOOKA und der Kolonie New South Wales, die ihm zur zweiten Heimat geworden war. Gezeugt in einem dreckigen Lehmschuppen, in dem er sich hatte verstecken müssen. Nur war dieses Gesicht, das von einer Flut lockigen Haars umflossen wurde, nicht das Gesicht, das er liebte!
Seine Liebe galt Jessica. Doch er hatte diese Liebe verspielt. Sein Glück war ihm entglitten, ohne dass er etwas dagegen hätte unternehmen können. Er hatte es schon in seinen Händen gehalten, die goldene Zukunft mit Jessica, ihr gemeinsames Leben in Liebe und Leidenschaft, erfüllt von Kinderlachen. Doch in einer Nacht des Fiebers hatte ihm das Schicksal genommen, worauf er jahrelang mit unstillbarer Sehnsucht gewartet hatte und was schon so gut wie seins gewesen war.
Nun aber teilte er das Ehebett mit Sarah, der Tochter des einsiedlerischen Töpfers. Und sie, nicht Jessica, würde die Mutter seines Kindes sein. Ein Kind, das ihn immer daran erinnern würde, welch hohen Preis er für seine Ehre gezahlt und was er auf der Insel, auf die er sich vor Lieutenant Forbes' Nachstellungen hatte flüchten müssen, verloren hatte.
Und das andere Kind? Ihr Kind, das Jessica verloren hatte, als Seven Hills abgebrannt war und sie beinahe ein Opfer der Flammen geworden wäre?
Ein Schauer überlief ihn, gefolgt von einem inneren Hitzeschwall. Die Beklemmungsgefühle, die ihn in letzter Zeit immer häufiger überfielen, ließen sein Herz wie wild jagen. Er glaubte, nicht mehr atmen zu können. Ihm war, als läge eine zentnerschwere Last auf seiner Brust, die ihn zu zerquetschen drohte.
Mitchell Hamilton schlug die Decke zurück, schwang sich aus dem Bett und trat zum Fenster. Er presste die Stirn gegen das kühle Glas, schloss die Augen und ballte die Hände zu Fäusten. Einen langen Moment stand er so da, völlig benommen vom rasenden Hämmern in seiner Brust. Ganz allmählich ließ es nach. Er schlug die Augen wieder auf und blickte hinaus in den üppig bepflanzten Innenhof von MIRRA BOOKA. Büsche, Bäume und Ranken wirkten wie aus Blei gegossen und in Nacht erstarrt.
Bis zum Morgengrauen waren es noch einige Stunden hin. Doch an Schlaf war nicht mehr zu denken. Wie konnte er auch ruhig im Bett liegen, während seine Welt und alles, an das er bisher geglaubt hatte, in Stücke fiel?
Er kehrte auf seine Seite des Bettes zurück, verharrte einen Moment und blickte auf Sarah hinunter. Ein Gefühl von Trauer, die ihnen beiden galt, stieg in ihm auf. Sie war eine tapfere, hübsche, junge Frau, die an der Seite ihres Vaters schon so viel hatte ertragen müssen. Es schmerzte ihn, dass er ihre Liebe nicht erwidern konnte und ihr dadurch das Glück vorenthielt, das sie doch so sehr verdient hatte. Er hatte ihr seinen Namen gegeben, sie zur ehrbaren Ehefrau eines freien Siedlers gemacht und ihr die materielle Sicherheit geschenkt, die anderen jungen Frauen allein schon genügt hätte, um an seinem Arm vor den Altar zu treten. Doch jeder Blick aus ihren Augen verriet, dass auch eine so prächtige Farm wie MIRRA BOOKA nicht das aufwiegen konnte, was sie sich von ihm ersehnte - und was er ihr schuldig bleiben musste, da seine Liebe einer anderen Frau gehörte.
Er unterdrückte einen schweren Seufzer, nahm seine Kleider, bückte sich nach seinen Stiefeln und verließ das Zimmer, ohne dass Sarah aus dem Schlaf erwachte. Rasch zog er sich im Nebenzimmer an.
Es war still im Haus. Nur eine einsame Lampe brannte im Flur. Auf Zehenspitzen ging Mitchell Hamilton den Gang hinunter, öffnete die Tür zur vorderen Veranda und trat vor das Farmhaus, das aus vier gleich langen Trakten mit tief heruntergezogenen Dächern bestand und um einen großen Innenhof gebaut war. Es war umgeben von zahlreichen Nebengebäuden, deren solide Bauweise und gepflegtes Äußeres den Wohlstand erkennen ließen, den die Farm ihren Besitzern verschafft hatte.
Tief atmete er die milde Luft der Septembernacht ein, die den Duft der ersten Frühlingsblüten mit sich trug. Der vertraute Geruch der Erde, der Eukalyptusbäume und der gegenüberliegenden Stallungen sowie das Blöken einiger Schafe von einer der nahe gelegenen Weiden taten ihm gut. Wie sehr hatte er sich in den langen Monaten auf Van Diemen's Land danach gesehnt, wieder den Boden seiner Farm bei Parramatta unter den Füßen zu spüren und die prächtigen Weiden, Felder und Äcker zu Pferd zu inspizieren!
Mit schweren Schritten überquerte er den Hof und ging den Weg zum Tor hinauf. Es bestand aus zwei mächtigen Eukalyptusstämmen, die zu beiden Seiten der Straße in die Erde gerammt waren, sowie einem mannsdicken Abschlussbalken mit leichter Krümmung, der die aufragenden Stämme oben verband. In das Holz dieses Balkens stand der Name der Farm eingebrannt, der der Sprache der Aborigines, der Eingeborenen Australiens, entnommen war: MIRRA BOOKA - Kreuz des Südens.
Mitchells Hand glitt über das von Wind und Wetter glatt geschliffene Holz eines der Stämme, die wie Säulen in den Nachthimmel aufragten. Aufrecht und reglos stand er da, die hochgewachsene Gestalt eines Mannes von noch nicht einmal vierzig Jahren, der sein ausgeprägt männliches, markantes Profil dem Vollmond darbot, dessen fahles Licht sich über Hügelland und Busch ergoss.
Sein Blick ging über das weite, hügelige Land von New South Wales, das vor zwanzig Jahren als Strafkolonie gegründet worden war, um die überquellenden britischen Gefängnisse zu entlasten, längst aber auch viele Tausende freier Siedler, Händler, Geschäftsleute und Handwerker angezogen hatte. Und wenn die Zahl der jährlich eintreffenden Sträflinge auch noch immer die der Freien bei Weitem übertraf, so verriet der stetig wachsende Strom derjenigen, die nicht im Zwischendeck eines Sträflingstransporters nach Australien kamen, dass sich so manch freier Mann das von New South Wales erhoffte, was Zehntausende bis zum Unabhängigkeitskrieg in den Kolonien in Amerika gesucht und gefunden hatten: einen Neubeginn und die Chance, in einem fernen Land, einer jungen Kolonie, sein Glück zu machen.
Unwillkürlich wandte er sich in nordwestliche Richtung und starrte in die Nacht. Nur ein Tagesritt durch wildes, kaum bewohntes Buschland lag zwischen MIRRA BOOKA und Jessicas Farm Seven Hills am Hawkesbury River. Wenn er sich jetzt auf sein Pferd schwang, konnte er am Nachmittag bei ihr sein.
Und dann?
Müsste er nicht wieder zurückkehren, ohne auch nur ein Wort mit ihr gesprochen zu haben? Sie hatte ihn die beiden letzten Male von der Farm weisen lassen, ohne dass er sie auch nur zu Gesicht bekommen hätte. Aber auch wenn sie diesmal mit ihm reden würde, was hatte er ihr zu sagen, was sie nicht schon längst wüsste? Und wie bedeutungslos waren Worte angesichts dessen, was geschehen war? Sarah war und blieb seine Frau, und diese Tatsache würde sein weiteres Leben bestimmen.
Und doch muss ich Jessica wiedersehen! Es kann nicht das Ende sein! Nicht so!, sagte eine innere Stimme in ihm voller Verzweiflung. Nie würde er ihren Gesichtsausdruck vergessen, den Unglauben und das wortlose Entsetzen, als er ihr gesagt hatte, dass Sarah seine angetraute Frau war und ein Kind von ihm erwartete. Er hätte es leichter ertragen, mit der neunschwänzigen Peitsche blutig geschlagen zu werden, als immer daran denken zu müssen, welche Qual in ihrem Gesicht gestanden hatte.
Ich muss ihr in die Augen schauen und mit ihr sprechen. Wenn sie versteht, warum ich Sarah heiraten musste, wird sie mir vielleicht auch verzeihen können ... eines Tages.
Er brauchte diese Hoffnung. Nein, Jessica konnte nicht so hartherzig sein, ihn jedes Mal fortzuschicken, ohne mit ihm auch nur ein Wort gesprochen zu haben. Das feste Band ihrer Liebe hatte in den vergangenen acht Jahren, die sie mittlerweile in New South Wales lebten, schon andere scheinbar hoffnungslose Bewährungsproben bestanden und ließ sich nicht so jäh durchtrennen. Von keinem.
Es ist nur ihr Schmerz, der sie im Augenblick so blind und unnachgiebig macht, sagte er sich, um sich selbst Hoffnung zu machen. Ich muss ihr nur Zeit lassen. Dann wird sie schon erkennen, dass keiner von uns sein Schicksal in der eigenen Hand hält und ich nicht anders habe handeln können ... Und dass nichts unsere Liebe zerstören kann! Ihre eigene Liebe wird es ihr sagen!
»Ja, das wird sie ganz bestimmt!«, flüsterte er mit rauer, zitternder Stimme in die Nacht, und sogar in seinen eigenen Ohren klang es wie eine angsterfüllte Beschwörung.
2
Mitchell Hamilton stand am Tor gelehnt, blickte in die Nacht hinaus und war so tief in seine Gedanken versunken, dass er die Schritte in seinem Rücken nicht hörte. Dann aber stieß die metallverstärkte Spitze des Spazierstocks, auf den sich John Hawkley stützte, gegen einen Stein, und Mitchell fuhr zusammen und wandte sich abrupt und ahnungsvoll um.
Überraschung zeigte sich auf seinem Gesicht. Doch schon im nächsten Moment verschloss es sich zu einer kalten, abweisenden Miene. Schweigend starrte er den von Gicht und Rheuma geplagten Mann an, der einmal sein Freund gewesen war, ja mehr noch. Dieser stämmige Farmer mit dem kantigen Gesicht, den buschigen Augenbrauen und dem inzwischen schütteren, ergrauten Haar war ihm fast so etwas wie ein zweiter Vater gewesen - und er John Hawkley der Sohn, den dieser nie gehabt hatte. Doch nun hatte er nur noch Verachtung und wilden Zorn für ihn übrig.
»Ich habe im Salon gesessen, Mitchell, und gehört, wie du aus dem Haus gegangen bist. Ich konnte auch keinen Schlaf finden, habe im Salon aber kein Licht gemacht. Mir ist so vieles durch den Kopf gegangen, und im Dunkeln lässt es sich am besten nachdenken. Oder allein hier im Freien, nicht wahr? Ich bin früher auch immer allein losgezogen, wenn ich mit mir ins Reine kommen musste«, sprudelte John Hawkley rasch und mit einem bittenden Unterton hervor, denn er fürchtete das Schweigen mehr als jedes noch so verletzende Wort, das Mitchell ihm entgegenschleudern konnte.
»Und wenn du bis zum Jüngsten Tag im Dunkeln sitzen und nachdenken würdest, du würdest nie mit dir ins Reine kommen - sofern du dir auch nur einen winzigen Rest Gewissen bewahrt hast!«, erwiderte Mitchell mit bitterer Verachtung. »Aber daran sind ja wohl starke Zweifel angebracht.« Er machte Anstalten, sich zu entfernen.
John Hawkley trat ihm in den Weg. »Mitchell! Bitte, lass mich nicht wieder einfach so stehen! So geht es nicht weiter! Das muss ein Ende haben!«, flehte er ihn an, seine Miene so beschwörend wie seine Stimme.
»Was muss ein Ende haben?«
»Dass du mir aus dem Weg gehst und kein Wort mehr mit mir sprichst! Zwei Wochen geht das schon so! Damit muss Schluss sein. Es macht mich völlig fertig und das Leben auf MIRRA BOOKA unerträglich.«
»So? Ich mache das Leben auf MIRRA BOOKA unerträglich? Was erwartest du denn? Dass ich mit dir im Dunkeln sitze und mir die grotesken Rechtfertigungen deiner Verbrechen anhöre?«, fuhr er ihn mühsam beherrscht an. »Dass du alles nur für mich getan hast, weil du immer nur mein Bestes wolltest, ja? Ist es das, was du mir erzählen willst? Willst du mir ins Gesicht sagen, dass du Jessica hast ermorden lassen wollen, weil es für mich angeblich das Beste gewesen wäre?«
»Ich habe keine Verbrechen begangen!«, widersprach John Hawkley heftig und glaubte fast selbst an seine Beteuerung. Dass er zusammen mit Lieutenant Kenneth Forbes und Deborah Simonton den Plan geschmiedet hatte, der Jessicas finanziellen Ruin zum Ziel gehabt hatte, konnte er schlecht aus seiner Erinnerung streichen. Doch was er mit aller Macht verdrängte, war die Tatsache, dass er Jessicas Tod befohlen hatte - und damit sogar dem korrupten Offizier in den Rücken gefallen war. Kenneth Forbes hatte Jessicas geschäftliche Vernichtung gewünscht, aber darauf bestanden, dass ihr selbst kein Haar gekrümmt wurde - weil er nämlich verrückt nach ihr war, nach der eigenen Halbschwester! Ja, so verrückt wie Mitchell, der sich ihretwegen sogar mit ihm duelliert hatte, daraufhin flüchten musste und sich ein halbes Jahr auf Van Diemen's Land versteckt hatte, im Haus des einsiedlerischen Töpfers Cedric Blunt, mit dessen Tochter er dann als seine Frau nach MIRRA BOOKA zurückgekehrt war! Ein unbedarftes Töpfermädchen als Herrin auf seiner Farm! Und zudem noch im sechsten Monat schwanger! Auch wenn sie die Tochter eines Freien war, so war es doch fast so schlimm, als hätte er dieses verfluchte Sträflingsweib Jessica Brading geheiratet! Ein Albtraum! Die letzten Wochen waren ein einziger, nicht enden wollender Albtraum. All seine Träume zerbröselten wie gebackene Sommererde zwischen seinen Fingern. Doch er durfte nicht zulassen, dass Mitchell sich von ihm abkehrte. Er hatte doch alles nur für ihn getan! Warum sah er das denn nicht?
»Und ich habe Jessica Brading auch nicht ermorden lassen wollen!«, fuhr er mit beschwörendem Nachdruck fort. Jetzt galt es zu retten, was noch zu retten war. Jede Lüge, jeder falsche Schwur sollte ihm dafür recht sein. »Dass der Flussschiffer Jonas Duckworth ihr die Farm niedergebrannt und ihr nach dem Leben getrachtet hat, war ein persönlicher Racheakt, mit dem ich nichts zu tun habe! Das musst du mir glauben, Mitchell! Du hast mein heiliges Ehrenwort! Ich hatte damit nichts zu tun. Es weiß doch jedes Kind am Hawkesbury River, dass Duckworth sich geschworen hatte, sich an ihr dafür zu rächen, dass sie ihn aus dem Frachtgeschäft auf dem Fluss gedrängt und ihn auch noch um sein Schiff gebracht hat.«
»Lüg mich doch nicht an! Kein Wort glaube ich dir! Duckworth war erledigt und hätte von sich aus nie etwas gegen Jessica unternommen. Er hatte auch gar nicht das Geld, sich diese heruntergekommene Farm als Unterschlupf und Ausgangsbasis für seine verbrecherischen Aktionen gegen Seven Hills zuzulegen. Und wenn es ihm allein um seine Rache an Jessica gegangen wäre, hätte er nicht eine ganze Bande um sich geschart, monatelang seinen Terror auf den Weiden getrieben und Tausende von hilflosen Schafen niedergemetzelt oder im Fluss ertrinken lassen. Dahinter steckt mehr! Viel mehr! Nämlich ein teuflischer Plan und das notwendige Kapital!«, hielt er ihm erregt vor, und er war jetzt direkt froh, dass John ihn zu dieser Aussprache gezwungen hatte.
Endlich konnte er sich von der Seele reden, was ihn während der letzten Wochen Tag und Nacht gequält hatte, seit Ian McIntosh mit der Leiche des Flussschiffers auf MIRRA BOOKA aufgetaucht war: der unverständliche, verbrecherische Verrat dieses Mannes, den er bewundert und respektiert, als Lehrer und Partner geschätzt und als seinen einzigen Freund angesehen hatte, dem er blindes Vertrauen schenken konnte. O ja, blind war er in der Tat gewesen!
John Hawkley legte ihm eine Hand auf den Arm. »Mitchell! Bitte, glaube mir! Bei allem, was wir gemeinsam durchgestanden und erreicht haben hier auf MIRRA BOOKA ... «, begann er.
Mitchell schnitt ihm das Wort ab. »Nein! Du hast John Duckworth den Auftrag erteilt, Jessicas Farm zu vernichten - und sie umzubringen. Und du hast ihn auch mit genügend Geld versorgt, dass er diese Bande um sich scharen konnte, die dann die Massaker und den Brand ausgeführt hat! Hör doch endlich auf, dies leugnen zu wollen! Ich brauche keine Beweise im juristischen Sinne, um das zu wissen. Deine Reaktion hat mir alles gesagt, was ich wissen muss, John! Zudem hat Duckworth vor seinem Tod noch Ian McIntosh gestanden, dass du ihn beauftragt und auch bezahlt hast!«
John Hawkley machte eine verächtliche Geste mit seinem Spazierstock. »Ian McIntosh! Wer ist das schon? Ein irischer Emanzipist, der sich auf Seven Hills als großmäuliger Verwalter aufspielt! Ein ehemaliger Sträfling, der sich das so zurechtgelegt hat, um mir etwas ans Zeug zu flicken, weil er weiß, wie wenig ich von seinesgleichen halte! Leute seines Schlags sind den Dreck nicht wert, auf den sie ihre Füße setzen! Sie sind Lügner, Verbrecher, Abschaum der Gesellschaft, menschliches Gespei, das nicht von ungefähr in Ketten an diese Küste gebracht wird!«, erregte er sich. »Und diesem Mann glaubst du mehr als mir, der ich alles für dich getan habe? Warum hat er ihn denn umgebracht, he? Warum hat er Duckworth nicht einem Gericht zugeführt und ihn dort seine Geschichte erzählen lassen? Ich werde dir sagen, warum er das nicht getan hat und warum Duckworth angeblich in einem Kampf auf Leben und Tod ungewollt getötet wurde: Nämlich weil er vor Gericht die Wahrheit gesagt hätte! Aber eine Wahrheit, die diesem irischen Rebellen natürlich nicht in den Kram gepasst hätte! Abgestochen haben sie ihn, um ihn für ihre hinterhältigen Zwecke zu missbrauchen, dieses Geschmeiß!«
Mitchell hasste es aus tiefster Seele, wie John über einen aufrechten Mann wie Ian McIntosh sprach, denn genauso dachte er auch über Jessica. Dabei wusste er ganz genau, wie geringfügig die Verbrechen waren, wegen derer man nach Australien deportiert werden konnte: Einmal Wildern im Forellenbach des Gutsherrn reichte bereits, um nach New South Wales verbannt zu werden. Und als Ire brauchte man noch nicht einmal zur Waffe gegen die Engländer zu greifen, um am Galgen oder auf einem Deportationsschiff zu landen. Da genügte es schon, dass man sich mit dem gesprochenen Wort gegen die Ausplünderung und Rechtlosigkeit im eigenen Land zur Wehr setzte oder einem Verwandten Unterschlupf gewährte, der sich auf der Flucht befand. Und was Jessica anging, so hatte man sie wegen eines Verbrechens nach Australien verbannt, das sie gar nicht begangen hatte.
All das war John Hawkley nur zu gut bekannt, und früher einmal hatte auch er differenzierte Meinungen über die Rechtmäßigkeit so mancher Deportation vertreten und häufig mit ihm darin übereingestimmt, dass die Korruption des New South Wales Corps, das für die Bewachung der Sträflinge und die Sicherheit der Kolonie verantwortlich war, dass diese Soldaten und Offiziere im Rock des Königs jahraus, jahrein Verbrechen begingen, gegen die sich die der meisten Sträflinge geradezu lächerlich ausnahmen. Doch davon wollte er seit einiger Zeit nichts mehr wissen, weil es nicht zu dem grotesken Bild passte, das er sich von Jessica und allen gemacht hatte, die zu ihr standen und ihr Bewunderung zollten.
»John, du kannst Mister McIntosh und Jessica noch sosehr in den Dreck ziehen, es wird nichts nützen«, antwortete er voller Zorn. »Der Schmutz, mit dem du um dich wirfst, bleibt allein an dir kleben!«
John Hawkley straffte sich. »Mitchell, so sprichst du nicht mit mir! Ich bin nicht nur dein Partner, sondern habe wohl auch einige andere ... Rechte, an die ich dich offenbar erinnern muss!«, begehrte er auf und fand zu seinem herrisch selbstbewussten Ton zurück, den die Leute auf MIRRA BOOKA und in den Kontoren und Geschäften am Hafen von Parramatta und Sydney so gut kannten. Es war der Ton eines Mannes, der sich seines herausragenden Besitzes und seiner gehobenen gesellschaftlichen Stellung in der Kolonie nur zu bewusst war.
»Ich bitte dich darum!«, forderte Mitchell ihn knapp auf. Ein Dingo heulte in der Ferne und veranlasste zwei andere Wildhunde, ihm aus dem nächtlichen Busch zu antworten. Sie klangen gar nicht mal so weit entfernt. Fast glaubte er spüren zu können, wie die Schafe auf den Weiden die Köpfe in den Wind hoben und sich näher zusammendrängten. Bald kam die Zeit des Lammens. Die Jungtiere waren für Dingos leichte Beute, wenn die Weidehirten nicht auf der Hut waren und keine Zucht in ihren Herdehunden hatten. Ein überscharfer Wachhund konnte dabei ebenso viel Schaden anrichten wie ein fauler, feiger. Aber James Yawdall, der Verwalter, den John während seiner Abwesenheit hatte einstellen müssen, um mit der Arbeit fertig zu werden, hatte die Farm gut im Griff, wie er sich überzeugt hatte, und besaß daher auch sein Vertrauen.
»Das will ich gern tun, mein Bester!« John Hawkley rieb sich mit der linken Hand über die schmerzenden, gichtgezeichneten Knöchel seiner rechten. »Aber ich nehme an, du wirst dich auch so noch gut daran erinnern, was dir nach dem Untergang der Txadewind geblieben war, als du vor acht Jahren nach Sydney kamst.«
»Genug!«
John Hawkley lachte geringschätzig. »Ja, die Kraft und Illusionen eines jungen Mannes, der wohl einen guten Grund hatte, England den Rücken zu kehren, und der davon träumte, sich in New South Wales etwas Eigenes aufzubauen, worauf er nach zehn Jahren nicht nur mit Stolz, sondern auch mit der vollen Börse des Erfolgreichen in der Tasche blicken könnte«, höhnte er.
»Der Grund, der mich von England nach Australien brachte, stände einem jeden Gentleman gut zu Gesicht, John«, gab er kühl zurück. »Und was meine finanziellen Mittel betrifft ... «
»... so hattest du gerade mal genug Geld für eine kleine, schäbige Farm irgendwo da draußen im Busch«, fuhr John Hawkley ihm barsch ins Wort, »für ein paar Dutzend magere Tiere und vielleicht zwei versoffene Emanzipisten als Arbeitskräfte, die erst nach ihrem morgendlichen Schluck Rum aus ihrer dreckigen Lehmhütte gekrochen kommen!«
»Andere haben schon mit weniger Kapital Großes aufgebaut!«
Hawkley warf ihm einen sarkastischen Blick zu. »Andere haben mit nichts ein Königreich geschaffen! So wie ich mit meiner Hände Arbeit MIRRA BOOKA aufgebaut habe, als in Parramatta noch keine zwanzig Lehmhütten standen und alles lebensgefährliche Wildnis war, was sich außerhalb einer Musketenreichweite von Sydney befand!«
Mitchell zuckte die Achseln. »Es ist immer das Vorrecht des Pioniers, zu behaupten, dass die nach ihm kommende Generation nicht in der Lage gewesen wäre, dasselbe zu schaffen.«
Hawkley hob den Stock und deutete mit dem Knauf auf ihn. »Viele haben auch nach mir bewiesen, dass sie Manns genug sind, sich da draußen zu behaupten und sich nicht von diesem gnadenlosen Land zerbrechen zu lassen ... «
»Ja, Jessica zum Beispiel«, warf Mitchell ein. »Da draußen herrscht heute noch die Wildnis! Und sie hat nach dem Tod ihres Mannes die Farm nicht nur zusammengehalten, sondern Seven Hills noch größer und erfolgreicher gemacht! Bis du ihr Duckworth geschickt hast, um sie zu vernichten!«
»... aber du hättest ganz sicher nicht zu ihnen gezählt«, fuhr sein Partner grimmig fort. »Du hättest noch nicht einmal den Fuß auf den Ochsenkarren und die erste Bergkette der Blue Mountains zu Gesicht bekommen! Denn als ich dich nach dem Untergang unseres Schiffs hier auf MIRRA BOOKA wiedersah, stand dir der Tod im Gesicht geschrieben. Typhus! Erinnerst du dich wieder?«
»Ich habe nichts vergessen«, erklärte Mitchell kühl.
...
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Sie hatte sich im Schlaf entblößt. Die Bettdecke war zu einer Rolle verdreht. Sie hielt sie mit beiden Armen umschlossen und an ihre Brust gepresst, wie sich ein Schiffbrüchiger an eine rettende Planke klammert. Die Beine hatte sie angezogen. Das Nachthemd aus malvenfarbenem Musselin war ihr bis zu den Hüften hochgerutscht. Die nackte Haut ihres rechten Oberschenkels schimmerte im milchigen Licht des Mondes wie polierter Marmor, ebenso die glatten Rundungen ihres Gesäßes, das so klein und fest war wie ihre Brüste. Mondlicht fing sich auch in ihren blonden Locken, die sich wie ein Vorhang über ihr Gesicht gelegt hatten. Sie schien von unruhigen Träumen geplagt, denn sie zog die Beine noch enger an den Körper und wimmerte leise im Schlaf.
Mitchell streckte zögernd die Hand nach ihr aus, um sie zu beruhigen und ihre Blöße zu bedecken. Doch noch bevor er sie berühren konnte, warf sie sich im Traum halb zu ihm herum, und ihr angeschwollener Leib, der sich ihm nackt entgegen-wölbte, ließ ihn zurückzucken. Das Mondlicht, das durch das Fenster ins Schlafzimmer flutete, hob nun ihr Gesicht aus der Dunkelheit. Es war ein Gesicht mit liebreizenden, jedoch noch mädchenhaften Zügen, die erst in einigen Jahren zu voller weiblicher Reife erblüht sein würden. Es war das Gesicht seiner Frau Sarah, und das Kind, das ihren Leib anschwellen ließ, hatte er mit ihr gezeugt. In einer kalten regnerischen Nacht auf Van Diemen's Land, fern von MIRRA BOOKA und der Kolonie New South Wales, die ihm zur zweiten Heimat geworden war. Gezeugt in einem dreckigen Lehmschuppen, in dem er sich hatte verstecken müssen. Nur war dieses Gesicht, das von einer Flut lockigen Haars umflossen wurde, nicht das Gesicht, das er liebte!
Seine Liebe galt Jessica. Doch er hatte diese Liebe verspielt. Sein Glück war ihm entglitten, ohne dass er etwas dagegen hätte unternehmen können. Er hatte es schon in seinen Händen gehalten, die goldene Zukunft mit Jessica, ihr gemeinsames Leben in Liebe und Leidenschaft, erfüllt von Kinderlachen. Doch in einer Nacht des Fiebers hatte ihm das Schicksal genommen, worauf er jahrelang mit unstillbarer Sehnsucht gewartet hatte und was schon so gut wie seins gewesen war.
Nun aber teilte er das Ehebett mit Sarah, der Tochter des einsiedlerischen Töpfers. Und sie, nicht Jessica, würde die Mutter seines Kindes sein. Ein Kind, das ihn immer daran erinnern würde, welch hohen Preis er für seine Ehre gezahlt und was er auf der Insel, auf die er sich vor Lieutenant Forbes' Nachstellungen hatte flüchten müssen, verloren hatte.
Und das andere Kind? Ihr Kind, das Jessica verloren hatte, als Seven Hills abgebrannt war und sie beinahe ein Opfer der Flammen geworden wäre?
Ein Schauer überlief ihn, gefolgt von einem inneren Hitzeschwall. Die Beklemmungsgefühle, die ihn in letzter Zeit immer häufiger überfielen, ließen sein Herz wie wild jagen. Er glaubte, nicht mehr atmen zu können. Ihm war, als läge eine zentnerschwere Last auf seiner Brust, die ihn zu zerquetschen drohte.
Mitchell Hamilton schlug die Decke zurück, schwang sich aus dem Bett und trat zum Fenster. Er presste die Stirn gegen das kühle Glas, schloss die Augen und ballte die Hände zu Fäusten. Einen langen Moment stand er so da, völlig benommen vom rasenden Hämmern in seiner Brust. Ganz allmählich ließ es nach. Er schlug die Augen wieder auf und blickte hinaus in den üppig bepflanzten Innenhof von MIRRA BOOKA. Büsche, Bäume und Ranken wirkten wie aus Blei gegossen und in Nacht erstarrt.
Bis zum Morgengrauen waren es noch einige Stunden hin. Doch an Schlaf war nicht mehr zu denken. Wie konnte er auch ruhig im Bett liegen, während seine Welt und alles, an das er bisher geglaubt hatte, in Stücke fiel?
Er kehrte auf seine Seite des Bettes zurück, verharrte einen Moment und blickte auf Sarah hinunter. Ein Gefühl von Trauer, die ihnen beiden galt, stieg in ihm auf. Sie war eine tapfere, hübsche, junge Frau, die an der Seite ihres Vaters schon so viel hatte ertragen müssen. Es schmerzte ihn, dass er ihre Liebe nicht erwidern konnte und ihr dadurch das Glück vorenthielt, das sie doch so sehr verdient hatte. Er hatte ihr seinen Namen gegeben, sie zur ehrbaren Ehefrau eines freien Siedlers gemacht und ihr die materielle Sicherheit geschenkt, die anderen jungen Frauen allein schon genügt hätte, um an seinem Arm vor den Altar zu treten. Doch jeder Blick aus ihren Augen verriet, dass auch eine so prächtige Farm wie MIRRA BOOKA nicht das aufwiegen konnte, was sie sich von ihm ersehnte - und was er ihr schuldig bleiben musste, da seine Liebe einer anderen Frau gehörte.
Er unterdrückte einen schweren Seufzer, nahm seine Kleider, bückte sich nach seinen Stiefeln und verließ das Zimmer, ohne dass Sarah aus dem Schlaf erwachte. Rasch zog er sich im Nebenzimmer an.
Es war still im Haus. Nur eine einsame Lampe brannte im Flur. Auf Zehenspitzen ging Mitchell Hamilton den Gang hinunter, öffnete die Tür zur vorderen Veranda und trat vor das Farmhaus, das aus vier gleich langen Trakten mit tief heruntergezogenen Dächern bestand und um einen großen Innenhof gebaut war. Es war umgeben von zahlreichen Nebengebäuden, deren solide Bauweise und gepflegtes Äußeres den Wohlstand erkennen ließen, den die Farm ihren Besitzern verschafft hatte.
Tief atmete er die milde Luft der Septembernacht ein, die den Duft der ersten Frühlingsblüten mit sich trug. Der vertraute Geruch der Erde, der Eukalyptusbäume und der gegenüberliegenden Stallungen sowie das Blöken einiger Schafe von einer der nahe gelegenen Weiden taten ihm gut. Wie sehr hatte er sich in den langen Monaten auf Van Diemen's Land danach gesehnt, wieder den Boden seiner Farm bei Parramatta unter den Füßen zu spüren und die prächtigen Weiden, Felder und Äcker zu Pferd zu inspizieren!
Mit schweren Schritten überquerte er den Hof und ging den Weg zum Tor hinauf. Es bestand aus zwei mächtigen Eukalyptusstämmen, die zu beiden Seiten der Straße in die Erde gerammt waren, sowie einem mannsdicken Abschlussbalken mit leichter Krümmung, der die aufragenden Stämme oben verband. In das Holz dieses Balkens stand der Name der Farm eingebrannt, der der Sprache der Aborigines, der Eingeborenen Australiens, entnommen war: MIRRA BOOKA - Kreuz des Südens.
Mitchells Hand glitt über das von Wind und Wetter glatt geschliffene Holz eines der Stämme, die wie Säulen in den Nachthimmel aufragten. Aufrecht und reglos stand er da, die hochgewachsene Gestalt eines Mannes von noch nicht einmal vierzig Jahren, der sein ausgeprägt männliches, markantes Profil dem Vollmond darbot, dessen fahles Licht sich über Hügelland und Busch ergoss.
Sein Blick ging über das weite, hügelige Land von New South Wales, das vor zwanzig Jahren als Strafkolonie gegründet worden war, um die überquellenden britischen Gefängnisse zu entlasten, längst aber auch viele Tausende freier Siedler, Händler, Geschäftsleute und Handwerker angezogen hatte. Und wenn die Zahl der jährlich eintreffenden Sträflinge auch noch immer die der Freien bei Weitem übertraf, so verriet der stetig wachsende Strom derjenigen, die nicht im Zwischendeck eines Sträflingstransporters nach Australien kamen, dass sich so manch freier Mann das von New South Wales erhoffte, was Zehntausende bis zum Unabhängigkeitskrieg in den Kolonien in Amerika gesucht und gefunden hatten: einen Neubeginn und die Chance, in einem fernen Land, einer jungen Kolonie, sein Glück zu machen.
Unwillkürlich wandte er sich in nordwestliche Richtung und starrte in die Nacht. Nur ein Tagesritt durch wildes, kaum bewohntes Buschland lag zwischen MIRRA BOOKA und Jessicas Farm Seven Hills am Hawkesbury River. Wenn er sich jetzt auf sein Pferd schwang, konnte er am Nachmittag bei ihr sein.
Und dann?
Müsste er nicht wieder zurückkehren, ohne auch nur ein Wort mit ihr gesprochen zu haben? Sie hatte ihn die beiden letzten Male von der Farm weisen lassen, ohne dass er sie auch nur zu Gesicht bekommen hätte. Aber auch wenn sie diesmal mit ihm reden würde, was hatte er ihr zu sagen, was sie nicht schon längst wüsste? Und wie bedeutungslos waren Worte angesichts dessen, was geschehen war? Sarah war und blieb seine Frau, und diese Tatsache würde sein weiteres Leben bestimmen.
Und doch muss ich Jessica wiedersehen! Es kann nicht das Ende sein! Nicht so!, sagte eine innere Stimme in ihm voller Verzweiflung. Nie würde er ihren Gesichtsausdruck vergessen, den Unglauben und das wortlose Entsetzen, als er ihr gesagt hatte, dass Sarah seine angetraute Frau war und ein Kind von ihm erwartete. Er hätte es leichter ertragen, mit der neunschwänzigen Peitsche blutig geschlagen zu werden, als immer daran denken zu müssen, welche Qual in ihrem Gesicht gestanden hatte.
Ich muss ihr in die Augen schauen und mit ihr sprechen. Wenn sie versteht, warum ich Sarah heiraten musste, wird sie mir vielleicht auch verzeihen können ... eines Tages.
Er brauchte diese Hoffnung. Nein, Jessica konnte nicht so hartherzig sein, ihn jedes Mal fortzuschicken, ohne mit ihm auch nur ein Wort gesprochen zu haben. Das feste Band ihrer Liebe hatte in den vergangenen acht Jahren, die sie mittlerweile in New South Wales lebten, schon andere scheinbar hoffnungslose Bewährungsproben bestanden und ließ sich nicht so jäh durchtrennen. Von keinem.
Es ist nur ihr Schmerz, der sie im Augenblick so blind und unnachgiebig macht, sagte er sich, um sich selbst Hoffnung zu machen. Ich muss ihr nur Zeit lassen. Dann wird sie schon erkennen, dass keiner von uns sein Schicksal in der eigenen Hand hält und ich nicht anders habe handeln können ... Und dass nichts unsere Liebe zerstören kann! Ihre eigene Liebe wird es ihr sagen!
»Ja, das wird sie ganz bestimmt!«, flüsterte er mit rauer, zitternder Stimme in die Nacht, und sogar in seinen eigenen Ohren klang es wie eine angsterfüllte Beschwörung.
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Mitchell Hamilton stand am Tor gelehnt, blickte in die Nacht hinaus und war so tief in seine Gedanken versunken, dass er die Schritte in seinem Rücken nicht hörte. Dann aber stieß die metallverstärkte Spitze des Spazierstocks, auf den sich John Hawkley stützte, gegen einen Stein, und Mitchell fuhr zusammen und wandte sich abrupt und ahnungsvoll um.
Überraschung zeigte sich auf seinem Gesicht. Doch schon im nächsten Moment verschloss es sich zu einer kalten, abweisenden Miene. Schweigend starrte er den von Gicht und Rheuma geplagten Mann an, der einmal sein Freund gewesen war, ja mehr noch. Dieser stämmige Farmer mit dem kantigen Gesicht, den buschigen Augenbrauen und dem inzwischen schütteren, ergrauten Haar war ihm fast so etwas wie ein zweiter Vater gewesen - und er John Hawkley der Sohn, den dieser nie gehabt hatte. Doch nun hatte er nur noch Verachtung und wilden Zorn für ihn übrig.
»Ich habe im Salon gesessen, Mitchell, und gehört, wie du aus dem Haus gegangen bist. Ich konnte auch keinen Schlaf finden, habe im Salon aber kein Licht gemacht. Mir ist so vieles durch den Kopf gegangen, und im Dunkeln lässt es sich am besten nachdenken. Oder allein hier im Freien, nicht wahr? Ich bin früher auch immer allein losgezogen, wenn ich mit mir ins Reine kommen musste«, sprudelte John Hawkley rasch und mit einem bittenden Unterton hervor, denn er fürchtete das Schweigen mehr als jedes noch so verletzende Wort, das Mitchell ihm entgegenschleudern konnte.
»Und wenn du bis zum Jüngsten Tag im Dunkeln sitzen und nachdenken würdest, du würdest nie mit dir ins Reine kommen - sofern du dir auch nur einen winzigen Rest Gewissen bewahrt hast!«, erwiderte Mitchell mit bitterer Verachtung. »Aber daran sind ja wohl starke Zweifel angebracht.« Er machte Anstalten, sich zu entfernen.
John Hawkley trat ihm in den Weg. »Mitchell! Bitte, lass mich nicht wieder einfach so stehen! So geht es nicht weiter! Das muss ein Ende haben!«, flehte er ihn an, seine Miene so beschwörend wie seine Stimme.
»Was muss ein Ende haben?«
»Dass du mir aus dem Weg gehst und kein Wort mehr mit mir sprichst! Zwei Wochen geht das schon so! Damit muss Schluss sein. Es macht mich völlig fertig und das Leben auf MIRRA BOOKA unerträglich.«
»So? Ich mache das Leben auf MIRRA BOOKA unerträglich? Was erwartest du denn? Dass ich mit dir im Dunkeln sitze und mir die grotesken Rechtfertigungen deiner Verbrechen anhöre?«, fuhr er ihn mühsam beherrscht an. »Dass du alles nur für mich getan hast, weil du immer nur mein Bestes wolltest, ja? Ist es das, was du mir erzählen willst? Willst du mir ins Gesicht sagen, dass du Jessica hast ermorden lassen wollen, weil es für mich angeblich das Beste gewesen wäre?«
»Ich habe keine Verbrechen begangen!«, widersprach John Hawkley heftig und glaubte fast selbst an seine Beteuerung. Dass er zusammen mit Lieutenant Kenneth Forbes und Deborah Simonton den Plan geschmiedet hatte, der Jessicas finanziellen Ruin zum Ziel gehabt hatte, konnte er schlecht aus seiner Erinnerung streichen. Doch was er mit aller Macht verdrängte, war die Tatsache, dass er Jessicas Tod befohlen hatte - und damit sogar dem korrupten Offizier in den Rücken gefallen war. Kenneth Forbes hatte Jessicas geschäftliche Vernichtung gewünscht, aber darauf bestanden, dass ihr selbst kein Haar gekrümmt wurde - weil er nämlich verrückt nach ihr war, nach der eigenen Halbschwester! Ja, so verrückt wie Mitchell, der sich ihretwegen sogar mit ihm duelliert hatte, daraufhin flüchten musste und sich ein halbes Jahr auf Van Diemen's Land versteckt hatte, im Haus des einsiedlerischen Töpfers Cedric Blunt, mit dessen Tochter er dann als seine Frau nach MIRRA BOOKA zurückgekehrt war! Ein unbedarftes Töpfermädchen als Herrin auf seiner Farm! Und zudem noch im sechsten Monat schwanger! Auch wenn sie die Tochter eines Freien war, so war es doch fast so schlimm, als hätte er dieses verfluchte Sträflingsweib Jessica Brading geheiratet! Ein Albtraum! Die letzten Wochen waren ein einziger, nicht enden wollender Albtraum. All seine Träume zerbröselten wie gebackene Sommererde zwischen seinen Fingern. Doch er durfte nicht zulassen, dass Mitchell sich von ihm abkehrte. Er hatte doch alles nur für ihn getan! Warum sah er das denn nicht?
»Und ich habe Jessica Brading auch nicht ermorden lassen wollen!«, fuhr er mit beschwörendem Nachdruck fort. Jetzt galt es zu retten, was noch zu retten war. Jede Lüge, jeder falsche Schwur sollte ihm dafür recht sein. »Dass der Flussschiffer Jonas Duckworth ihr die Farm niedergebrannt und ihr nach dem Leben getrachtet hat, war ein persönlicher Racheakt, mit dem ich nichts zu tun habe! Das musst du mir glauben, Mitchell! Du hast mein heiliges Ehrenwort! Ich hatte damit nichts zu tun. Es weiß doch jedes Kind am Hawkesbury River, dass Duckworth sich geschworen hatte, sich an ihr dafür zu rächen, dass sie ihn aus dem Frachtgeschäft auf dem Fluss gedrängt und ihn auch noch um sein Schiff gebracht hat.«
»Lüg mich doch nicht an! Kein Wort glaube ich dir! Duckworth war erledigt und hätte von sich aus nie etwas gegen Jessica unternommen. Er hatte auch gar nicht das Geld, sich diese heruntergekommene Farm als Unterschlupf und Ausgangsbasis für seine verbrecherischen Aktionen gegen Seven Hills zuzulegen. Und wenn es ihm allein um seine Rache an Jessica gegangen wäre, hätte er nicht eine ganze Bande um sich geschart, monatelang seinen Terror auf den Weiden getrieben und Tausende von hilflosen Schafen niedergemetzelt oder im Fluss ertrinken lassen. Dahinter steckt mehr! Viel mehr! Nämlich ein teuflischer Plan und das notwendige Kapital!«, hielt er ihm erregt vor, und er war jetzt direkt froh, dass John ihn zu dieser Aussprache gezwungen hatte.
Endlich konnte er sich von der Seele reden, was ihn während der letzten Wochen Tag und Nacht gequält hatte, seit Ian McIntosh mit der Leiche des Flussschiffers auf MIRRA BOOKA aufgetaucht war: der unverständliche, verbrecherische Verrat dieses Mannes, den er bewundert und respektiert, als Lehrer und Partner geschätzt und als seinen einzigen Freund angesehen hatte, dem er blindes Vertrauen schenken konnte. O ja, blind war er in der Tat gewesen!
John Hawkley legte ihm eine Hand auf den Arm. »Mitchell! Bitte, glaube mir! Bei allem, was wir gemeinsam durchgestanden und erreicht haben hier auf MIRRA BOOKA ... «, begann er.
Mitchell schnitt ihm das Wort ab. »Nein! Du hast John Duckworth den Auftrag erteilt, Jessicas Farm zu vernichten - und sie umzubringen. Und du hast ihn auch mit genügend Geld versorgt, dass er diese Bande um sich scharen konnte, die dann die Massaker und den Brand ausgeführt hat! Hör doch endlich auf, dies leugnen zu wollen! Ich brauche keine Beweise im juristischen Sinne, um das zu wissen. Deine Reaktion hat mir alles gesagt, was ich wissen muss, John! Zudem hat Duckworth vor seinem Tod noch Ian McIntosh gestanden, dass du ihn beauftragt und auch bezahlt hast!«
John Hawkley machte eine verächtliche Geste mit seinem Spazierstock. »Ian McIntosh! Wer ist das schon? Ein irischer Emanzipist, der sich auf Seven Hills als großmäuliger Verwalter aufspielt! Ein ehemaliger Sträfling, der sich das so zurechtgelegt hat, um mir etwas ans Zeug zu flicken, weil er weiß, wie wenig ich von seinesgleichen halte! Leute seines Schlags sind den Dreck nicht wert, auf den sie ihre Füße setzen! Sie sind Lügner, Verbrecher, Abschaum der Gesellschaft, menschliches Gespei, das nicht von ungefähr in Ketten an diese Küste gebracht wird!«, erregte er sich. »Und diesem Mann glaubst du mehr als mir, der ich alles für dich getan habe? Warum hat er ihn denn umgebracht, he? Warum hat er Duckworth nicht einem Gericht zugeführt und ihn dort seine Geschichte erzählen lassen? Ich werde dir sagen, warum er das nicht getan hat und warum Duckworth angeblich in einem Kampf auf Leben und Tod ungewollt getötet wurde: Nämlich weil er vor Gericht die Wahrheit gesagt hätte! Aber eine Wahrheit, die diesem irischen Rebellen natürlich nicht in den Kram gepasst hätte! Abgestochen haben sie ihn, um ihn für ihre hinterhältigen Zwecke zu missbrauchen, dieses Geschmeiß!«
Mitchell hasste es aus tiefster Seele, wie John über einen aufrechten Mann wie Ian McIntosh sprach, denn genauso dachte er auch über Jessica. Dabei wusste er ganz genau, wie geringfügig die Verbrechen waren, wegen derer man nach Australien deportiert werden konnte: Einmal Wildern im Forellenbach des Gutsherrn reichte bereits, um nach New South Wales verbannt zu werden. Und als Ire brauchte man noch nicht einmal zur Waffe gegen die Engländer zu greifen, um am Galgen oder auf einem Deportationsschiff zu landen. Da genügte es schon, dass man sich mit dem gesprochenen Wort gegen die Ausplünderung und Rechtlosigkeit im eigenen Land zur Wehr setzte oder einem Verwandten Unterschlupf gewährte, der sich auf der Flucht befand. Und was Jessica anging, so hatte man sie wegen eines Verbrechens nach Australien verbannt, das sie gar nicht begangen hatte.
All das war John Hawkley nur zu gut bekannt, und früher einmal hatte auch er differenzierte Meinungen über die Rechtmäßigkeit so mancher Deportation vertreten und häufig mit ihm darin übereingestimmt, dass die Korruption des New South Wales Corps, das für die Bewachung der Sträflinge und die Sicherheit der Kolonie verantwortlich war, dass diese Soldaten und Offiziere im Rock des Königs jahraus, jahrein Verbrechen begingen, gegen die sich die der meisten Sträflinge geradezu lächerlich ausnahmen. Doch davon wollte er seit einiger Zeit nichts mehr wissen, weil es nicht zu dem grotesken Bild passte, das er sich von Jessica und allen gemacht hatte, die zu ihr standen und ihr Bewunderung zollten.
»John, du kannst Mister McIntosh und Jessica noch sosehr in den Dreck ziehen, es wird nichts nützen«, antwortete er voller Zorn. »Der Schmutz, mit dem du um dich wirfst, bleibt allein an dir kleben!«
John Hawkley straffte sich. »Mitchell, so sprichst du nicht mit mir! Ich bin nicht nur dein Partner, sondern habe wohl auch einige andere ... Rechte, an die ich dich offenbar erinnern muss!«, begehrte er auf und fand zu seinem herrisch selbstbewussten Ton zurück, den die Leute auf MIRRA BOOKA und in den Kontoren und Geschäften am Hafen von Parramatta und Sydney so gut kannten. Es war der Ton eines Mannes, der sich seines herausragenden Besitzes und seiner gehobenen gesellschaftlichen Stellung in der Kolonie nur zu bewusst war.
»Ich bitte dich darum!«, forderte Mitchell ihn knapp auf. Ein Dingo heulte in der Ferne und veranlasste zwei andere Wildhunde, ihm aus dem nächtlichen Busch zu antworten. Sie klangen gar nicht mal so weit entfernt. Fast glaubte er spüren zu können, wie die Schafe auf den Weiden die Köpfe in den Wind hoben und sich näher zusammendrängten. Bald kam die Zeit des Lammens. Die Jungtiere waren für Dingos leichte Beute, wenn die Weidehirten nicht auf der Hut waren und keine Zucht in ihren Herdehunden hatten. Ein überscharfer Wachhund konnte dabei ebenso viel Schaden anrichten wie ein fauler, feiger. Aber James Yawdall, der Verwalter, den John während seiner Abwesenheit hatte einstellen müssen, um mit der Arbeit fertig zu werden, hatte die Farm gut im Griff, wie er sich überzeugt hatte, und besaß daher auch sein Vertrauen.
»Das will ich gern tun, mein Bester!« John Hawkley rieb sich mit der linken Hand über die schmerzenden, gichtgezeichneten Knöchel seiner rechten. »Aber ich nehme an, du wirst dich auch so noch gut daran erinnern, was dir nach dem Untergang der Txadewind geblieben war, als du vor acht Jahren nach Sydney kamst.«
»Genug!«
John Hawkley lachte geringschätzig. »Ja, die Kraft und Illusionen eines jungen Mannes, der wohl einen guten Grund hatte, England den Rücken zu kehren, und der davon träumte, sich in New South Wales etwas Eigenes aufzubauen, worauf er nach zehn Jahren nicht nur mit Stolz, sondern auch mit der vollen Börse des Erfolgreichen in der Tasche blicken könnte«, höhnte er.
»Der Grund, der mich von England nach Australien brachte, stände einem jeden Gentleman gut zu Gesicht, John«, gab er kühl zurück. »Und was meine finanziellen Mittel betrifft ... «
»... so hattest du gerade mal genug Geld für eine kleine, schäbige Farm irgendwo da draußen im Busch«, fuhr John Hawkley ihm barsch ins Wort, »für ein paar Dutzend magere Tiere und vielleicht zwei versoffene Emanzipisten als Arbeitskräfte, die erst nach ihrem morgendlichen Schluck Rum aus ihrer dreckigen Lehmhütte gekrochen kommen!«
»Andere haben schon mit weniger Kapital Großes aufgebaut!«
Hawkley warf ihm einen sarkastischen Blick zu. »Andere haben mit nichts ein Königreich geschaffen! So wie ich mit meiner Hände Arbeit MIRRA BOOKA aufgebaut habe, als in Parramatta noch keine zwanzig Lehmhütten standen und alles lebensgefährliche Wildnis war, was sich außerhalb einer Musketenreichweite von Sydney befand!«
Mitchell zuckte die Achseln. »Es ist immer das Vorrecht des Pioniers, zu behaupten, dass die nach ihm kommende Generation nicht in der Lage gewesen wäre, dasselbe zu schaffen.«
Hawkley hob den Stock und deutete mit dem Knauf auf ihn. »Viele haben auch nach mir bewiesen, dass sie Manns genug sind, sich da draußen zu behaupten und sich nicht von diesem gnadenlosen Land zerbrechen zu lassen ... «
»Ja, Jessica zum Beispiel«, warf Mitchell ein. »Da draußen herrscht heute noch die Wildnis! Und sie hat nach dem Tod ihres Mannes die Farm nicht nur zusammengehalten, sondern Seven Hills noch größer und erfolgreicher gemacht! Bis du ihr Duckworth geschickt hast, um sie zu vernichten!«
»... aber du hättest ganz sicher nicht zu ihnen gezählt«, fuhr sein Partner grimmig fort. »Du hättest noch nicht einmal den Fuß auf den Ochsenkarren und die erste Bergkette der Blue Mountains zu Gesicht bekommen! Denn als ich dich nach dem Untergang unseres Schiffs hier auf MIRRA BOOKA wiedersah, stand dir der Tod im Gesicht geschrieben. Typhus! Erinnerst du dich wieder?«
»Ich habe nichts vergessen«, erklärte Mitchell kühl.
...
Genehmigte Lizenzausgabe für Verlagsgruppe Weltbild GmbH,
Steinerne Furt, 86167 Augsburg
... weniger
Bibliographische Angaben
- Autor: Ashley Carrington
- 2012, 1, 320 Seiten, Maße: 12,5 x 18,7 cm, Taschenbuch
- Verlag: Weltbild
- ISBN-10: 3863650239
- ISBN-13: 9783863650230
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