Juliette oder Das falsche Leben
Roman. Aus d. Französ. v. Hans-Joachim Maass
Aus dem Französischen von Hans-Joachim Maass
Es fließt kein Blut, nur Tinte. Es gibt keine Leiche, aber ein schreckliches Geheimnis. Und es sieht ganz so aus, als existierte eine schicksalhafte Verbindung zwischen den Lebensläufen einer reichen alten Dame...
Es fließt kein Blut, nur Tinte. Es gibt keine Leiche, aber ein schreckliches Geheimnis. Und es sieht ganz so aus, als existierte eine schicksalhafte Verbindung zwischen den Lebensläufen einer reichen alten Dame...
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Produktinformationen zu „Juliette oder Das falsche Leben “
Klappentext zu „Juliette oder Das falsche Leben “
Aus dem Französischen von Hans-Joachim MaassEs fließt kein Blut, nur Tinte. Es gibt keine Leiche, aber ein schreckliches Geheimnis. Und es sieht ganz so aus, als existierte eine schicksalhafte Verbindung zwischen den Lebensläufen einer reichen alten Dame und ihrer jungen Biographin. Juliette, Anfang Zwanzig, lebt das schicke Pariser Großstadtleben der 80er Jahre. Auf einen Tip hin bewirbt sie sich um ein Stipendium bei der Stiftung des amerikanischen Multimillionärs Pernaud-Saint-John und wird dort tatsächlich angenommen. Eine ihrer Aufgaben besteht darin, die Lebensgeschichte seiner sechzigjährigen Witwe Helene niederzuschreiben - die Geschichte eines Familientraumas, dessen Folgen bis in die Gegenwart reichen. Juliettes Aufgabe entwickelt sich zu einem doppelbödigen Spiel: Ständig begegnet sie Menschen, die unerklärlicherweise ihre Nähe suchen, sie erpressen wollen und immer wieder merkwürdige Hinweise geben. Doch ist die Geschichte, die ihr die Witwe diktiert, nicht womöglic hein raffiniert eingefädelter Schwindel? Und: Wer schreibt hier eigentlich wessen Geschichte?
Lese-Probe zu „Juliette oder Das falsche Leben “
Die Ausschreibungsbedingungen, die Juliette erst nach mehreren Minuten inmitten von Kleinanzeigen für Immobilien, Konzertprogramme und Bekanntmachungen gefunden hatte, waren einfach. Es war kein Formular nötig, sondern es genügte, einen Lebenslauf einzureichen, einen Brief, mit dem man sein Interesse begründete, und ein Foto. Daneben wurden ausreichende englische Sprachkenntnisse verlangt, und man mußte mit einer persönlichen Forschungsarbeit den Fähigkeitsnachweis zu interdisziplinärer Arbeit erbringen, die nach Möglichkeit der Bestimmung der Stiftung entsprechen sollte, nämlich "einen Beitrag zur Förderung des Kulturaustauschs zwischen Frankreich und der Neuen Welt zu leisten". Juliette änderte folglich das Thema ihrer Arbeit, warf alles in den Briefkasten und flog sofort nach Salzburg.Zwei Monate verbrachte sie an einem vielbesuchten See in einem kleinen Chalet, das ihre Mutter nach der Wiederheirat mit einem Wiener Apotheker namens Thomas Demel für das ganze Jahr gemietet hatte. Juliette hatte zunächst geplant, mit einer Cousine eine Rundreise durch England zu machen. Eine Woche vor der Abreise hatte die Cousine es jedoch vorgezogen, ihren Verflossenen auf den Balearen zu besuchen. Sie selbst mußte trotzdem dem eisigen Labyrinth entfliehen, in das ihr Vater sich wie jeden Sommer mit einem Stapel von Büchern und einer Scheibe Schinken in Cellophan eingeschlossen hatte, deren Kauf ihn jeden Tag nötigte, das Haus zu verlassen und sich in die menschenleere Hitze der Monceau-Ebene zu begeben. Obwohl das fieberhafte gesellschaftliche Leben der Demels sie belastete Grillpartys bei den Nachbarn von rechts, Angeltouren mit denen von links -, konnte sie wenigstens schlafen und braun werden, da sie einer relativen Abgeschiedenheit sicher war. Seit sie ihren Stiefvater kennengelernt hatte, hatte Juliette beschlossen, das bißchen Deutsch, das sie konnte, zu vergessen, was jede Kommunikation zwischen ihnen erschwerte. Außerdem hatte sie in diesem Sommer ihre treulose
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Cousine dazu gebracht, ihr einen Walkman zu leihen. Meist legte sie nur eine unbespielte Kassette ein, aber die Hauptfunktion des Geräts, seine Abschreckungskraft, blieb.
Während Juliette auf dem abschüssigen Sandstrand ausgestreckt lag, was sie zwang, jeden Tag mehrere Stunden Verrenkungen zu machen, um den jeweils günstigsten Einfallswinkel der Sonnenstrahlen auszunutzen, und während zwischen den Windsurfern dreißig oder vierzig Familien bis an den Rand des Sonnenstichs prusteten und schnaubten, hatte sie ein- oder zweimal versucht, ihre Erinnerung auf diese so kühle Eingangshalle mit den drei Türen und den drei Personen zu konzentrieren, die sich nacheinander dort gezeigt hatten. Sie bewahrte von diesem kurzen Einakter den angenehmen Eindruck, mit einer Intrige konfrontiert worden zu sein; einer Intrige mit romanhaften Möglichkeiten - welche die Identität der Akteure, ihre wechselseitigen Beziehungen und ihre Stellung in der unbekannten Organisation, die sie verkörperten, mangels anderer objektiver Information sofort eröffnet hatten. Sie war buchstäblich auf der Schwelle dieser Geschichte zurückgeblieben. Falls sie nun bei der Ausschreibung scheitern sollte, empfände sie weniger Furcht vor ihrer ungewissen Zukunft, als vielmehr Enttäuschung bei der Vorstellung, nicht weiter in diese andere Welt vorzudringen.
Diese Erinnerungen lösten sich in dem rötlichen Schwarz ihrer Augenlider auf, als fühlten sie sich durch die Badenden gestört, von denen einer immer noch lauter schrie als der andere "Komm her" "Zu kalt" - oder sie wurden durch andere ersetzt. Vielleicht lag es auch daran, daß Juliette endlos aus einem Arsenal ähnlicher Ausgangspunkte schöpfen konnte, daß sie ihre Tage damit verbrachte, sich mit geschlossenen Augen unwahrscheinliche Fortsetzungsromane auszudenken. Sie hatte diese Gewohnheit in ihrer Jugend entwickelt. Damals hatte siesich geweigert, die Texte zu lesen, die ihre Eltern sich ausgedacht hatten, und sich statt dessen bemüht, kleineren Begebenheiten aus einem Liebesleben Sinn und Dichte zu geben, das im wesentlichen im Gehirn stattfand. Seitdem hatte sie das Universum ihrer Hirngespinste erweitert.Sie hätte nie vorhersehen können, wie das Leben ihrer Eltern jetzt verlief, überlegte sie, als sie sich unter den gierigen Blicken ihres Halbbruders, eines Blondschopfs von vier Jahren, der sie "Chouliete" nannte, mit Sonnencreme einrieb. Fünfzehn Jahre eines immer unzusammenhängenderen Monologs hatten ihre junge Mutter zermürbt. So hatte sie erst ohne mit der Wimper zu zucken die Wohnung in der Avenue de Villiers verlassen, um dann ebenso entschlossen einen jovialen und wohlhabenden Wiener Witwer zu heiraten, den sie eines Winters im Club Mediterranee von Monastir kennengelernt hatte. Sie schien jetzt in ihrem großen Haus in Grinzing glücklich zu sein, einem mit Biedermeier-Nippes überladenen Neubau, und verbrachte ihre Tage damit, die dicke Bayerin zu überwachen, die sich darum kümmerte, während sie im nächsten Winter ihr zweites Kind erwartete.
Nichts schien sie mehr mit dem schweigsamen alternden Jüngling zu verbinden, bei dem Juliette am liebsten geblieben wäre und der sie manchmal über das Werk eines Dichters der Renaissance hinweg mit einem etwas verstörten Blick betrachtete, wenn er in ihrer Stimme das Echo des verschwundenen mütterlichen Geplappers entdeckte. Das seltsame Paar, das sie waren, funktionierte auf der Basis gleichberechtigter Unabhängigkeit und wechselseitiger Anerkennung, als hätten sie sich beide dafür bedankt, daß keiner von ihnen den Versuch gemacht hatte, die Verschwundene zurückzuhalten. Keiner der beiden war schuldig, und so wechselten sie in der ruhigen Abenddämmerung der gelbgekachelten Küche Blicke voller Dankbarkeit, da sie sich einer gemeinsamen Verantwortung bewußt waren.Als Juliette ihre Mutter in den Ferien wiedertraf, hatte sie sich schon längst für eine oberflächliche Beziehung entschieden, vorgetäuschte Kameradschaft, die ihr Opfer törichterweise zufriedenstellte. Folglich ging dieser Sommer ohne Auseinandersetzung und Aufregung zu Ende und glich darin dem See, der diese gekünstelte Unbeweglichkeit widerspiegelte.
Selbst nachts machte Juliette dem amourösen Konformismus der jungen Mädchen ihres Alters ein Zugeständnis, der mindestens einen Liebhaber pro Saison vorschreibt, und ließ sich dabei durch die komfortable Langeweile nicht stören. In dem Gartenlokal des Dorfs wurde gespritzter Weißwein serviert, der sie bis ins Hotelzimmer eines italienischen Touristen geführt hatte. Dort, in einem hohem Bett aus geschnitztem Holz, unter dem von der Morgensonne erhellten Federbett, schaute sie ohnmächtig auf das kleine Fenster und spulte zum letzten Mal die Geschichten ab, die ihr der Besuch bei der Stiftung eingeflüstert hatte. Dann dachte sie nicht mehr daran, und auch nicht an den kleinen muskulösen Körper, neben dem sie sie sich ausgedacht hatte.Ihre Rückkehr nach Paris am Wochenende des 15. August - der Sommer wurde schon durch eine plötzliche Abkühlung und sogar einige leichte Regenfälle bedroht - war so verwirrend, daß sie darüber die Rue de Varenne, Pernaud-Saint-John und Co. vollständig vergaß. Die Wohnung in der Avenue de Villiers war leer. Schon seit einiger Zeit, dem Verfallsdatum auf dem Schinkenpäckchen nach zu schließen, das einsam und allein von dem großen amerikanischen Kühlschrank profitierte. Auf ihrem Schreibtisch lag eine Postkarte, die ein Kreuz vor bretonischer Heide zeigte. "Hier ist es viel zu heiß. Da unten sieht es kühler aus. Ich werde versuchen, das Original zu finden. Im Kühlschrank liegt Schinken, und in dem Kasten von Tricosteril ist was Flüssiges." Auf dem Papier formulierte ihr Vater seine Zuneigung genauso ungeschickt wie von Angesicht zu Angesicht.
Die Flucht an sich überraschte sie nicht. Obwohl er kurz vor der Pensionierung stand, nahm er nur selten und überraschend Urlaub.Diesmal kam Juliette in redseliger Laune zurück. Sie war zwei Monate lang so gut wie verstummt gewesen und machte sich bereit, diese Stummheit auszugleichen und für einen Abend das Phantom ihrer Mutter zu wecken, indem sie die Wohnung mit Anekdoten und überdrehten Sprüchen füllte. Die Abwesenheit eines Gesprächspartners überraschte sie. Sie hatte sich schon jeden Satz des Dialogs vorgestellt, der ihre Rückkehr begleiten würde, und spürte eine merkwürdige Trockenheit im Mund, als die Heimkehr so ganz anders ausfiel.Sie irrte einige Zeit im Wohnzimmer herum. Sie hätte die Fensterläden öffnen, ihren Koffer auspacken und die für sie bestimmte vergammelte Schinkenscheibe wegwerfen sollen. Juliette verzichtete auf all das, riß eine Stange Marlboro auf, die sie im Duty-Free-Shop gekauft hatte, zündete sich im Halbdunkel eine Zigarette an, streckte sich auf ihrem Bett aus und plazierte vorsichtig einen Kneipenaschenbecher aus grünem Kunststoff auf ihrem leeren Bauch, damit er nicht das Gleichgewicht verlor.
Zwei Stunden später lagen fünf Kippen darin, und die Unterlage begann gefährlich zu knurren, als sich im Türschloß ein Schlüssel drehte. Juliette rührte sich nicht. Sie beschloß, ihrem Vater als Willkommensgeschenk die Gelegenheit zu einem vertraulichen Gespräch zu bieten. Er würde wie gewohnt ihre grenzenlose Fähigkeit zum Nichtstun begrüßen, ihre konzentrierte Unbeweglichkeit, die Intensität, mit der sie sich der Untätigkeit widmete, und so die Bindung zwischen ihnen mühelos erneuern.Sie hörte das Rascheln einer Nylontasche auf den Steinplatten des Hauseingangs, das Knistern von Papier, dann wurde es kurz still. Juliette stellte vorsichtig ihren Aschenbecher auf den Boden und richtete sich auf den Ellbogen auf. Die Wohnungstür war nicht ins Schloß gefallen, und die Schritte schienen sich jetzt auf dem Treppenabsatz zu entfernen. Der Fahrstuhl fuhr wieder nach unten. Juliette stand auf. Es war schon das Gepäck ihres Vaters, und auf dem Sims auf dem Heizkörper stapelte sich Post. Sie ging hinaus, beugte sich vor und blickte auf den Fahrstuhl hinunter. Vier Stockwerke tiefer erschien der kahle Schädel ihres Vaters, der auf der ersten Treppenstufe saß.
Als der Fahrstuhl im Erdgeschoß stehenblieb, erhob ihr Vater sich langsam, stützte sich am Handlauf ab und wechselte ein paar Worte mit der brünetten jungen Frau, die ihn verließ. Aus dieser Entfernung war nicht zu hören, was die beiden sagten, man konnte nur sehen, daß sie sich irgendwie beruhigten. Juliette unterdrückte ein leichtes Zittern und betrat wieder die Wohnung, wo sie versuchte, einen Anschein von Normalität zurückzugewinnen. So fand sie sich reglos mitten in der Küche stehend wieder, als ihr Vater erschien.Er war blaß, lächelte aber. Er war den ganzen Tag ununterbrochen gefahren und hatte vor der Loge der Pförtnerin einer plötzlichen Benommenheit nachgegeben, als er in die Kühle des Hausflurs trat. Sie hatte darauf bestanden, ihm seine Sachen nach oben zu bringen. Vater und Tochter umarmten sich nicht. Juliette hätte nicht sagen können, wann sie zum letzten Mal eine solche Geste konventioneller Zärtlichkeit ausgetauscht hätten. Sie hatte seine Schamhaftigkeit geerbt, und ihr Takt war seither ständig von einer Zurückhaltung geprägt, die nicht mehr durch die überschwenglichen Gefühlsausbrüche gestört wurde, die ihr einst ihre Mutter aufgezwungen hatte. Juliette begnügte sich damit, ihrem Vater einen Stuhl heranzuziehen, und drehte sich zum Spülbecken um, wo sie ihnen beiden ein Glas Wasser eingoß.
"Wie hast du sie gefunden?""Schwanger, fröhlich, überlastet. Sie backt ihr Brot selbst." Juliette zog die Augenbrauen hoch und machte eine Kehrtwendung. NWeißt du man hat nicht mal Zeit sich mit ihr zu streiten." Die Erzählungen, die sie abzuspulen plante, hatten sich unterdessen verflüchtigt. Das vertraute Schweigen legte sich wieder über sie beide, wenn auch eher ungewollt. Man hätte zumindest ein Zwiegespräch versuchen müssen, bevor die Dinge ihren gewohnten Verlauf nahmen. Sie ging los, um im Gepäck das Schwarzbrot und den hausgemachten Liptauer Käse zu suchen, machte eine halbe Flasche Bordeaux auf und deckte notdürftig den Tisch.
Sein Schwächeanfall von eben schien vollständig vergessen zu sein. Ihr Vater hatte wieder Farbe und war sogar ein wenig braun geworden. Er erzählte bruchstückhaft von seinen Spaziergängen in den Dünen und dann weiter unten an dem eisigen Wasser der Bucht von Morbihan. Trotzdem hatte sich etwas verändert. Als er, wie immer, mit dem Gesicht zum Fenster saß, starrte er auf den kleinen, in Dunkelheit gehüllten Hof hinaus, einen veritablen schwarzen Schacht, und Juliette zappelte unruhig, als könnte ihre Reglosigkeit etwas Unumkehrbares und Verhängnisvolles auslösen. Insgeheim beobachtete sie seine Halssehnen, die sich überdeutlich abzeichneten; sein Gesicht wurde von einer gefältelten Halskrause umrahmt, wie man sie von bestimmten prähistorischen Tieren kennt. Es erstaunte sie, ihrem Vater gegenüber nichts als einen Ausbruch ungerechtfertigter Wut zu empfinden. Sie nahm es ihm übel, daß er so in sich zusammensackte und plötzlich die Jahre erkennen ließ wie etwas unverzeihlich Obszönes. "Und dein Stiefvater?"
"Er hat für Waldheim gestimmt. Er sagt, daß die ausländische Presse übertreibt. Er hat es sogar geschafft, es mir auf Französisch zu erklären. "Er diese Erbitterung nicht verstehen, Mitterrand auch ein alter Petain-Anhänger." In solchen Fällen konzentrierte ich mich ganz auf meinen Germknödel. Ich frage mich übrigens, um welche ausländische Presse es sich handelt. Außer Mamas Abonnement der "Elle"... Sie haben vielleicht gerade noch was von dem Prozeß gegen Klaus Barbie läuten gehört. Meist hat er mich mit einer etwas übertriebenen Höflichkeit behandelt, als wäre ich das Au-pair-Mädchen. Aber er gab sich die größte Mühe, mir nicht zu zeigen, daß er mir eine Gunst erweist, wenn er mich mit ihnen essen läßt. Entschuldige mich, ich muß Marianne anrufen. Sie müßte wieder von Ibiza zurück sein."
Eine feige Ausrede war immer noch besser als diese gequälten Unterhaltungen. Marianne hatte den Anrufbeantworter eingeschaltet, aber der Stapel von Umschlägen, die neben dem Telefon lagen, lieferten Juliette einen neuen Vorwand zu schweigen. Der erste Brief des Stapels, der vom Iz. Juli datiert war, trug in der linken Ecke den Stempel der Sti ftung Pernaud-Saint-JoHn. Juliette nahm den Brief mit in die Küche, ohne ihn zu öffnen, um die Fassung zurückzugewinnen, während ihr Vater die beiden Gedecke in den Geschirrspüler stellte. "Mademoiselle", las sie ganz leise, "wir haben die Ehre, Ihnen mitzuteilen, daß wir uns von Ihrer Bewerbung eine günstige Meinung gebildet haben. Wir laden Sie ein, sich am I8. August um Io Uhr der Kommission vorzustellen, die mit der endgültigen Auswahl betraut ist." Gut, das war übermorgen.
"Papa, wie lange bist du weg gewesen?" "Eine Woche, nein, eigentlich zehn Tage.""Dieser Brief ist vor einem Monat angekommen. Du hättest mich anrufen können."Juliette bereute diesen Vorwurf sofort. Schon die bloße Existenz des Telefons stürzte ihn in Panik. Er nahm nur selten ab. Und wenn er wirklich einmal telefonieren mußte, sprach er entweder zu laut oder zu leise. Genau in diesem Augenblick läutete das Ding, und Juliette nahm ab. Es war eine Marianne in Hochform, die wieder mal Schluß gemacht hatte und vorschlug, Juliette abzuholen. "Sagen wir in einer Stunde unten - oder ich komme hoch und schminke mich bei dir." Es gebe bei Basile einen Umtrunk für alleingelassene August-Urlauber."Du hast mir nichts davon gesagt. Worum geht's denn? Ein Stipendium?"Ihr Vater stand in der Türöffnung und hielt ein sauberes Geschirrhandtuch in der Hand. Nein, tatsächlich. Sie hatte vergessen, es ihm zu sagen. Er machte ein neugieriges, fast ungeduldiges Gesicht."Es geht um das Honorar für ein paar Unterrichtsstunden. Sie bitten mich übermorgen zu einer Anhörung.""Vor Helene Saint-John?""Davon weiß ich nichts. Woher weißt du, wer das ist?" "Ich muß es in "Le Monde" gelesen haben. Du gehst aus?" "Ja, Marianne kommt.""Oh. Ich glaube, ich werde schlafen gehen."
Während Juliette auf dem abschüssigen Sandstrand ausgestreckt lag, was sie zwang, jeden Tag mehrere Stunden Verrenkungen zu machen, um den jeweils günstigsten Einfallswinkel der Sonnenstrahlen auszunutzen, und während zwischen den Windsurfern dreißig oder vierzig Familien bis an den Rand des Sonnenstichs prusteten und schnaubten, hatte sie ein- oder zweimal versucht, ihre Erinnerung auf diese so kühle Eingangshalle mit den drei Türen und den drei Personen zu konzentrieren, die sich nacheinander dort gezeigt hatten. Sie bewahrte von diesem kurzen Einakter den angenehmen Eindruck, mit einer Intrige konfrontiert worden zu sein; einer Intrige mit romanhaften Möglichkeiten - welche die Identität der Akteure, ihre wechselseitigen Beziehungen und ihre Stellung in der unbekannten Organisation, die sie verkörperten, mangels anderer objektiver Information sofort eröffnet hatten. Sie war buchstäblich auf der Schwelle dieser Geschichte zurückgeblieben. Falls sie nun bei der Ausschreibung scheitern sollte, empfände sie weniger Furcht vor ihrer ungewissen Zukunft, als vielmehr Enttäuschung bei der Vorstellung, nicht weiter in diese andere Welt vorzudringen.
Diese Erinnerungen lösten sich in dem rötlichen Schwarz ihrer Augenlider auf, als fühlten sie sich durch die Badenden gestört, von denen einer immer noch lauter schrie als der andere "Komm her" "Zu kalt" - oder sie wurden durch andere ersetzt. Vielleicht lag es auch daran, daß Juliette endlos aus einem Arsenal ähnlicher Ausgangspunkte schöpfen konnte, daß sie ihre Tage damit verbrachte, sich mit geschlossenen Augen unwahrscheinliche Fortsetzungsromane auszudenken. Sie hatte diese Gewohnheit in ihrer Jugend entwickelt. Damals hatte siesich geweigert, die Texte zu lesen, die ihre Eltern sich ausgedacht hatten, und sich statt dessen bemüht, kleineren Begebenheiten aus einem Liebesleben Sinn und Dichte zu geben, das im wesentlichen im Gehirn stattfand. Seitdem hatte sie das Universum ihrer Hirngespinste erweitert.Sie hätte nie vorhersehen können, wie das Leben ihrer Eltern jetzt verlief, überlegte sie, als sie sich unter den gierigen Blicken ihres Halbbruders, eines Blondschopfs von vier Jahren, der sie "Chouliete" nannte, mit Sonnencreme einrieb. Fünfzehn Jahre eines immer unzusammenhängenderen Monologs hatten ihre junge Mutter zermürbt. So hatte sie erst ohne mit der Wimper zu zucken die Wohnung in der Avenue de Villiers verlassen, um dann ebenso entschlossen einen jovialen und wohlhabenden Wiener Witwer zu heiraten, den sie eines Winters im Club Mediterranee von Monastir kennengelernt hatte. Sie schien jetzt in ihrem großen Haus in Grinzing glücklich zu sein, einem mit Biedermeier-Nippes überladenen Neubau, und verbrachte ihre Tage damit, die dicke Bayerin zu überwachen, die sich darum kümmerte, während sie im nächsten Winter ihr zweites Kind erwartete.
Nichts schien sie mehr mit dem schweigsamen alternden Jüngling zu verbinden, bei dem Juliette am liebsten geblieben wäre und der sie manchmal über das Werk eines Dichters der Renaissance hinweg mit einem etwas verstörten Blick betrachtete, wenn er in ihrer Stimme das Echo des verschwundenen mütterlichen Geplappers entdeckte. Das seltsame Paar, das sie waren, funktionierte auf der Basis gleichberechtigter Unabhängigkeit und wechselseitiger Anerkennung, als hätten sie sich beide dafür bedankt, daß keiner von ihnen den Versuch gemacht hatte, die Verschwundene zurückzuhalten. Keiner der beiden war schuldig, und so wechselten sie in der ruhigen Abenddämmerung der gelbgekachelten Küche Blicke voller Dankbarkeit, da sie sich einer gemeinsamen Verantwortung bewußt waren.Als Juliette ihre Mutter in den Ferien wiedertraf, hatte sie sich schon längst für eine oberflächliche Beziehung entschieden, vorgetäuschte Kameradschaft, die ihr Opfer törichterweise zufriedenstellte. Folglich ging dieser Sommer ohne Auseinandersetzung und Aufregung zu Ende und glich darin dem See, der diese gekünstelte Unbeweglichkeit widerspiegelte.
Selbst nachts machte Juliette dem amourösen Konformismus der jungen Mädchen ihres Alters ein Zugeständnis, der mindestens einen Liebhaber pro Saison vorschreibt, und ließ sich dabei durch die komfortable Langeweile nicht stören. In dem Gartenlokal des Dorfs wurde gespritzter Weißwein serviert, der sie bis ins Hotelzimmer eines italienischen Touristen geführt hatte. Dort, in einem hohem Bett aus geschnitztem Holz, unter dem von der Morgensonne erhellten Federbett, schaute sie ohnmächtig auf das kleine Fenster und spulte zum letzten Mal die Geschichten ab, die ihr der Besuch bei der Stiftung eingeflüstert hatte. Dann dachte sie nicht mehr daran, und auch nicht an den kleinen muskulösen Körper, neben dem sie sie sich ausgedacht hatte.Ihre Rückkehr nach Paris am Wochenende des 15. August - der Sommer wurde schon durch eine plötzliche Abkühlung und sogar einige leichte Regenfälle bedroht - war so verwirrend, daß sie darüber die Rue de Varenne, Pernaud-Saint-John und Co. vollständig vergaß. Die Wohnung in der Avenue de Villiers war leer. Schon seit einiger Zeit, dem Verfallsdatum auf dem Schinkenpäckchen nach zu schließen, das einsam und allein von dem großen amerikanischen Kühlschrank profitierte. Auf ihrem Schreibtisch lag eine Postkarte, die ein Kreuz vor bretonischer Heide zeigte. "Hier ist es viel zu heiß. Da unten sieht es kühler aus. Ich werde versuchen, das Original zu finden. Im Kühlschrank liegt Schinken, und in dem Kasten von Tricosteril ist was Flüssiges." Auf dem Papier formulierte ihr Vater seine Zuneigung genauso ungeschickt wie von Angesicht zu Angesicht.
Die Flucht an sich überraschte sie nicht. Obwohl er kurz vor der Pensionierung stand, nahm er nur selten und überraschend Urlaub.Diesmal kam Juliette in redseliger Laune zurück. Sie war zwei Monate lang so gut wie verstummt gewesen und machte sich bereit, diese Stummheit auszugleichen und für einen Abend das Phantom ihrer Mutter zu wecken, indem sie die Wohnung mit Anekdoten und überdrehten Sprüchen füllte. Die Abwesenheit eines Gesprächspartners überraschte sie. Sie hatte sich schon jeden Satz des Dialogs vorgestellt, der ihre Rückkehr begleiten würde, und spürte eine merkwürdige Trockenheit im Mund, als die Heimkehr so ganz anders ausfiel.Sie irrte einige Zeit im Wohnzimmer herum. Sie hätte die Fensterläden öffnen, ihren Koffer auspacken und die für sie bestimmte vergammelte Schinkenscheibe wegwerfen sollen. Juliette verzichtete auf all das, riß eine Stange Marlboro auf, die sie im Duty-Free-Shop gekauft hatte, zündete sich im Halbdunkel eine Zigarette an, streckte sich auf ihrem Bett aus und plazierte vorsichtig einen Kneipenaschenbecher aus grünem Kunststoff auf ihrem leeren Bauch, damit er nicht das Gleichgewicht verlor.
Zwei Stunden später lagen fünf Kippen darin, und die Unterlage begann gefährlich zu knurren, als sich im Türschloß ein Schlüssel drehte. Juliette rührte sich nicht. Sie beschloß, ihrem Vater als Willkommensgeschenk die Gelegenheit zu einem vertraulichen Gespräch zu bieten. Er würde wie gewohnt ihre grenzenlose Fähigkeit zum Nichtstun begrüßen, ihre konzentrierte Unbeweglichkeit, die Intensität, mit der sie sich der Untätigkeit widmete, und so die Bindung zwischen ihnen mühelos erneuern.Sie hörte das Rascheln einer Nylontasche auf den Steinplatten des Hauseingangs, das Knistern von Papier, dann wurde es kurz still. Juliette stellte vorsichtig ihren Aschenbecher auf den Boden und richtete sich auf den Ellbogen auf. Die Wohnungstür war nicht ins Schloß gefallen, und die Schritte schienen sich jetzt auf dem Treppenabsatz zu entfernen. Der Fahrstuhl fuhr wieder nach unten. Juliette stand auf. Es war schon das Gepäck ihres Vaters, und auf dem Sims auf dem Heizkörper stapelte sich Post. Sie ging hinaus, beugte sich vor und blickte auf den Fahrstuhl hinunter. Vier Stockwerke tiefer erschien der kahle Schädel ihres Vaters, der auf der ersten Treppenstufe saß.
Als der Fahrstuhl im Erdgeschoß stehenblieb, erhob ihr Vater sich langsam, stützte sich am Handlauf ab und wechselte ein paar Worte mit der brünetten jungen Frau, die ihn verließ. Aus dieser Entfernung war nicht zu hören, was die beiden sagten, man konnte nur sehen, daß sie sich irgendwie beruhigten. Juliette unterdrückte ein leichtes Zittern und betrat wieder die Wohnung, wo sie versuchte, einen Anschein von Normalität zurückzugewinnen. So fand sie sich reglos mitten in der Küche stehend wieder, als ihr Vater erschien.Er war blaß, lächelte aber. Er war den ganzen Tag ununterbrochen gefahren und hatte vor der Loge der Pförtnerin einer plötzlichen Benommenheit nachgegeben, als er in die Kühle des Hausflurs trat. Sie hatte darauf bestanden, ihm seine Sachen nach oben zu bringen. Vater und Tochter umarmten sich nicht. Juliette hätte nicht sagen können, wann sie zum letzten Mal eine solche Geste konventioneller Zärtlichkeit ausgetauscht hätten. Sie hatte seine Schamhaftigkeit geerbt, und ihr Takt war seither ständig von einer Zurückhaltung geprägt, die nicht mehr durch die überschwenglichen Gefühlsausbrüche gestört wurde, die ihr einst ihre Mutter aufgezwungen hatte. Juliette begnügte sich damit, ihrem Vater einen Stuhl heranzuziehen, und drehte sich zum Spülbecken um, wo sie ihnen beiden ein Glas Wasser eingoß.
"Wie hast du sie gefunden?""Schwanger, fröhlich, überlastet. Sie backt ihr Brot selbst." Juliette zog die Augenbrauen hoch und machte eine Kehrtwendung. NWeißt du man hat nicht mal Zeit sich mit ihr zu streiten." Die Erzählungen, die sie abzuspulen plante, hatten sich unterdessen verflüchtigt. Das vertraute Schweigen legte sich wieder über sie beide, wenn auch eher ungewollt. Man hätte zumindest ein Zwiegespräch versuchen müssen, bevor die Dinge ihren gewohnten Verlauf nahmen. Sie ging los, um im Gepäck das Schwarzbrot und den hausgemachten Liptauer Käse zu suchen, machte eine halbe Flasche Bordeaux auf und deckte notdürftig den Tisch.
Sein Schwächeanfall von eben schien vollständig vergessen zu sein. Ihr Vater hatte wieder Farbe und war sogar ein wenig braun geworden. Er erzählte bruchstückhaft von seinen Spaziergängen in den Dünen und dann weiter unten an dem eisigen Wasser der Bucht von Morbihan. Trotzdem hatte sich etwas verändert. Als er, wie immer, mit dem Gesicht zum Fenster saß, starrte er auf den kleinen, in Dunkelheit gehüllten Hof hinaus, einen veritablen schwarzen Schacht, und Juliette zappelte unruhig, als könnte ihre Reglosigkeit etwas Unumkehrbares und Verhängnisvolles auslösen. Insgeheim beobachtete sie seine Halssehnen, die sich überdeutlich abzeichneten; sein Gesicht wurde von einer gefältelten Halskrause umrahmt, wie man sie von bestimmten prähistorischen Tieren kennt. Es erstaunte sie, ihrem Vater gegenüber nichts als einen Ausbruch ungerechtfertigter Wut zu empfinden. Sie nahm es ihm übel, daß er so in sich zusammensackte und plötzlich die Jahre erkennen ließ wie etwas unverzeihlich Obszönes. "Und dein Stiefvater?"
"Er hat für Waldheim gestimmt. Er sagt, daß die ausländische Presse übertreibt. Er hat es sogar geschafft, es mir auf Französisch zu erklären. "Er diese Erbitterung nicht verstehen, Mitterrand auch ein alter Petain-Anhänger." In solchen Fällen konzentrierte ich mich ganz auf meinen Germknödel. Ich frage mich übrigens, um welche ausländische Presse es sich handelt. Außer Mamas Abonnement der "Elle"... Sie haben vielleicht gerade noch was von dem Prozeß gegen Klaus Barbie läuten gehört. Meist hat er mich mit einer etwas übertriebenen Höflichkeit behandelt, als wäre ich das Au-pair-Mädchen. Aber er gab sich die größte Mühe, mir nicht zu zeigen, daß er mir eine Gunst erweist, wenn er mich mit ihnen essen läßt. Entschuldige mich, ich muß Marianne anrufen. Sie müßte wieder von Ibiza zurück sein."
Eine feige Ausrede war immer noch besser als diese gequälten Unterhaltungen. Marianne hatte den Anrufbeantworter eingeschaltet, aber der Stapel von Umschlägen, die neben dem Telefon lagen, lieferten Juliette einen neuen Vorwand zu schweigen. Der erste Brief des Stapels, der vom Iz. Juli datiert war, trug in der linken Ecke den Stempel der Sti ftung Pernaud-Saint-JoHn. Juliette nahm den Brief mit in die Küche, ohne ihn zu öffnen, um die Fassung zurückzugewinnen, während ihr Vater die beiden Gedecke in den Geschirrspüler stellte. "Mademoiselle", las sie ganz leise, "wir haben die Ehre, Ihnen mitzuteilen, daß wir uns von Ihrer Bewerbung eine günstige Meinung gebildet haben. Wir laden Sie ein, sich am I8. August um Io Uhr der Kommission vorzustellen, die mit der endgültigen Auswahl betraut ist." Gut, das war übermorgen.
"Papa, wie lange bist du weg gewesen?" "Eine Woche, nein, eigentlich zehn Tage.""Dieser Brief ist vor einem Monat angekommen. Du hättest mich anrufen können."Juliette bereute diesen Vorwurf sofort. Schon die bloße Existenz des Telefons stürzte ihn in Panik. Er nahm nur selten ab. Und wenn er wirklich einmal telefonieren mußte, sprach er entweder zu laut oder zu leise. Genau in diesem Augenblick läutete das Ding, und Juliette nahm ab. Es war eine Marianne in Hochform, die wieder mal Schluß gemacht hatte und vorschlug, Juliette abzuholen. "Sagen wir in einer Stunde unten - oder ich komme hoch und schminke mich bei dir." Es gebe bei Basile einen Umtrunk für alleingelassene August-Urlauber."Du hast mir nichts davon gesagt. Worum geht's denn? Ein Stipendium?"Ihr Vater stand in der Türöffnung und hielt ein sauberes Geschirrhandtuch in der Hand. Nein, tatsächlich. Sie hatte vergessen, es ihm zu sagen. Er machte ein neugieriges, fast ungeduldiges Gesicht."Es geht um das Honorar für ein paar Unterrichtsstunden. Sie bitten mich übermorgen zu einer Anhörung.""Vor Helene Saint-John?""Davon weiß ich nichts. Woher weißt du, wer das ist?" "Ich muß es in "Le Monde" gelesen haben. Du gehst aus?" "Ja, Marianne kommt.""Oh. Ich glaube, ich werde schlafen gehen."
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Autoren-Porträt von Julie Wolkenstein
Julie Wolkenstein, Jahrgang 1968, ist Dozentin für Vergleichende Literaturwissenschaften an der Universität von Caen und Henry-James-Expertin. 'Juliette oder Das falsche Leben' ist ihr erster Roman, der in der französischen Presse begeistert gefeiert wurde. 2000 erschien ihr zweiter Roman 'L'Heure Anglaise'.
Bibliographische Angaben
- Autor: Julie Wolkenstein
- 2001, 195 Seiten, Maße: 21 cm, Taschenbuch, Deutsch
- Verlag: DTV
- ISBN-10: 3423242701
- ISBN-13: 9783423242707
Rezension zu „Juliette oder Das falsche Leben “
"Spannungsroman, messerscharfe Gesellschaftsanalyse und Kriminalstück zugleich, in dem nicht nach einem Mörder gefahndet wird, sondern nach dem Erzähler der Geschichte, ist 'Juliette oder Das falsche Leben' die größte literarische Überraschung des Jahres." Josyane Savigneau in 'Le Monde des Livres'"Dieses Romandebüt hat ein ganzes Konzert von Lobeshymnen hervorgerufen - das auch so bald nicht wieder verstummen wird." Nicolas d'Estienne d'Orves in 'Le Figaro'
"Man weiß nicht, wovon man am stärksten begeistert sein soll: von dieser durchtriebenen Romankonstruktion, von der glasklaren Analyse des Pariser Großstadtlebens in den 80ern, von der unvergleichlichen Sprache oder von der Coolness, mit der Juliette lebt und Julie schreibt." Jérôme Garcin in 'Le Nouvel Observateur'
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