Karneval der Götter
Mythologie, Moderne und Nation in Chinas 20. Jahrhundert
Warum interessieren sich chinesische Intellektuelle und Kulturschaffende auch heute noch für den Mythos? Karneval der Götter ergründet diese Frage bezugnehmend auf Theorien zu ästhetischen und diskursiven Konstruktionen (post-)moderner nationaler Identität....
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Produktinformationen zu „Karneval der Götter “
Klappentext zu „Karneval der Götter “
Warum interessieren sich chinesische Intellektuelle und Kulturschaffende auch heute noch für den Mythos? Karneval der Götter ergründet diese Frage bezugnehmend auf Theorien zu ästhetischen und diskursiven Konstruktionen (post-)moderner nationaler Identität. Die Autorin veranschaulicht die Bedeutung von Mythen und Mythologien in der Moderne: Was zeichnet ihre narrativen Strukturen aus? Welche Rolle spielen Symbole in der Steuerung kollektiver Identitätsbildungsprozesse? - Dynamiken sozialen Wandels spiegeln sich im beweglichen Einsatz mythologischer Vokabularien und Narrative wieder. Karneval der Götter erörtert auch, wie Aktualisierungen von Mythen die Möglichkeit eröffnen, Werte und Orientierungen zu hinterfragen, ohne die Kontinuität der eigenen Kultur aufkündigen zu müssen.Die Publikation analysiert schwerpunktmässig neuhistorische Romane erfolgreicher Autoren wie Mo Yan und zeigt deren Strategien der literarischen Remythisierung und Konstruktion eines polymythischen kulturellen Imaginaire auf. Sekundäre Mythen wie diejenigen der revolutionären Yan'an-Gemeinschaft oder einer globalkapitalistischen, harmonischen Konsumentengemeinschaft werden als ideologische Konstrukte entlarvt und primäre Mythen als wichtige Wegmarken des kollektiven Denk- und Vorstellungsraums einer ästhetischen (Gegen-)Moderne neu legitimiert.
Inhaltsverzeichnis zu „Karneval der Götter “
Inhalt: Mythos und Moderne: westliche Denkfiguren - Chinesische Zugänge zum Mythos - Mythophorien der nationalen Krise - Krisen der Ordnung, Mythen der Kontinuität - Mythologie als Mnemotopie - Nahrung als einverleibte Identität: Sitiogonien - Orientierungen - Fiktion als Spiegelkabinett der Zeitgeschichte. Vier Interviews - Revolution zwischen Geschichtszeichen und Retro-Mythos - Zurück zur Polymythie - Szenarien der Verstrickung - Das überidentifizierte Subjekt: Wu Zetian - Epiphanie des subalternen Subjekts: Muttermythen - Entwürfe posthumanistischer Subjektivität.
Autoren-Porträt von Andrea Riemenschnitter
Andrea Riemenschnitter (*1958) studierte Sinologie, Germanistik und Soziologie in Bonn, Taipei und Göttingen und ist seit 2002 Professorin für Moderne Chinesische Sprache und Literatur an der Universität Zürich. Gegenstand ihrer Forschung sind ästhetische und intellektuelle Positionsnahmen zur chinesischen Modernität. Ihre Veröffentlichungen umfassen u.a. die Titel China zwischen Himmel und Erde: Literarische Kosmographie und nationale Krise im 17. Jahrhundert (1998), Diasporic Histories. Archives of Chinese Transnationalism (hg. mit D. Madsen, 2009), und Jia Pingwa. Geschichten vom Taibai-Berg (2009).
Bibliographische Angaben
- Autor: Andrea Riemenschnitter
- 2010, Neuausgabe, 608 Seiten, Maße: 16,1 x 23,6 cm, Gebunden, Deutsch
- Verlag: Peter Lang Ltd. International Academic Publishers
- ISBN-10: 3034305842
- ISBN-13: 9783034305846
- Erscheinungsdatum: 29.12.2010
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