Kind, versprich mir, dass du dich erschießt
Der Untergang der kleinen Leute 1945
Der Krieg ist fast vorbei – und doch sahen Tausende Menschen 1945 Selbstmord als letzten Ausweg. Der Historiker Florian Huber hat über dieses lang verschwiegen und verdrängte Phänomen ein starkes Buch geschrieben. ...
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Produktinformationen zu „Kind, versprich mir, dass du dich erschießt “
Der Krieg ist fast vorbei – und doch sahen Tausende Menschen 1945 Selbstmord als letzten Ausweg. Der Historiker Florian Huber hat über dieses lang verschwiegen und verdrängte Phänomen ein starkes Buch geschrieben.
Adolf Hitler erschoss sich am 30. April 1945. Auch Goebbels und Himmler wählten den Freitod. Doch nicht nur diese NS-Größen töteten sich selbst – auch die einfachen Leute aus dem Volk taten es. Im Zuge der Befreiung kam es zu einer regelrechten Selbstmordwelle. Der Einmarsch der Roten Armee verbreitete Panik unter der Bevölkerung und deren Soldaten rückten mit enormer Brutalität vor. Schon im Vorfeld hatte die NS-Propaganda ihr übriges dazu beigetragen, dass die Angst vor der Roten Armee riesig war. Statt den Einmarsch abzuwarten, glaubten viele mit dem Freitod das geringere Übel zu wählen. Zudem wurde sich so mancher angesichts des untergehenden Reiches seiner Schuld bewusst und floh aus Angst vor Vergeltung in den Tod.
Besonders drastisch war die Lage östlich der Elbe beispielsweise in Demmin, einer Kleinstadt in Vorpommern. In weniger als einer Woche nahmen sich hier Tausende das Leben: Mütter nahmen ihre Kinder aus Angst vor den Soldaten mit in den Tod, Alte und Junge nahmen sich das Leben, erhängten sich, gingen ins Wasser …
Florian Huber wollte mehr über dieses Sterben wissen und warum es so lange verdrängt wurde. Anhand von Tagebüchern, Berichten und Briefen rekonstruiert er das Drama dieser Tage. „Kind, versprich mir, dass du dich erschießt“ ist eine fesselnde Reportage und eine fundierte Studie über die Gemütswelt der Menschen im Dritten Reich.
Klappentext zu „Kind, versprich mir, dass du dich erschießt “
Am 30. April 1945 schoss sich Adolf Hitler in Berlin eine Kugel in den Kopf. Zur selben Zeit strömten im Städtchen Demmin scharenweise normale Leute, Frauen, Männer und Kinder in Flüsse und Wälder, um sich dort umzubringen. Es war der größte Massenselbstmord in der deutschen Geschichte, der sich vielerorts ähnlich wiederholte. In welchen Abgrund hatten die Menschen geblickt, dass sie angesichts der Befreiung vom Dritten Reich nur im Tod einen Ausweg sahen? Die andere Reaktion auf den Sinnverlust von 1945 wirkt in der Generation der Kriegskinder und -enkel bis heute nach: das Schweigen, Verdrängen und Vergessen. Beidem lag dasselbe Motiv zugrunde, nämlich die Flucht vor dem Unerträglichen. Die tieferen Ursachen aber verbargen sich in der Innenwelt der Deutschen, die zwölf Jahre lang im emotionalen Ausnahmezustand gelebt hatten. Florian Huber entwickelt die Geschichte der Sinn- und Gefühlswelt der Menschen im Dritten Reich im Wechsel von historischer Reportage und Mentalitätsstudie - ein fesselnder Blick auf die Gefühle der kleinen Leute, die in ihren Untergang marschierten.
Autoren-Porträt von Florian Huber
Huber, FlorianFlorian Huber, geboren 1967, promovierte als Historiker zur Besatzungspolitik der Briten in Deutschland. Er ist der Autor von historischen Büchern wie »Meine DDR. Leben im anderen Deutschland« und »Schabowskis Irrtum. Das Drama des 9. November«. Als Filmemacher hat Florian Huber preisgekrönte Dokumentarfilme zu zeitgeschichtlichen Stoffen produziert, darunter der Mauerfall, das mysteriöse Ende des Dichters Antoine de Saint-Exupéry sowie die Olympischen Spiele von 1936.
Bibliographische Angaben
- Autor: Florian Huber
- 2015, 6, 304 Seiten, 20 Schwarz-Weiß-Abbildungen, Gebunden, Deutsch
- Verlag: BERLIN VERLAG
- ISBN-10: 3827012473
- ISBN-13: 9783827012470
- Erscheinungsdatum: 13.02.2015
Pressezitat
"Nach dem Krieg hat niemand mehr über diese Selbstvernichtung sprechen wollen. Hubers Buch ist das erste, das dieses Thema in solcher Gründlichkeit behandelt. Und es ist vielleicht das erschütterndste und ergreifendste von den vielen, die in jüngster Zeit über den Zweiten Weltkrieg erschienen sind.", Oranienburger Generalanzeiger, Uwe Stiehler, 16.01.2016
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