Klaus speckt ab!
Wie ein Mann seinen Bauch begradigt
... und zwar mit seinem Gewicht. Klaus, 40 Jahre alt, hat ein dickes Problem: Die Waage zeigt 130 Kilo. Sein liebevoll gepflegter Bauch ist ungesund und überhaupt nicht sexy. 40 Kilo Speck müssen weg, in einem Jahr und dauerhaft. Aufrichtig und herrlich...
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Produktdetails
Produktinformationen zu „Klaus speckt ab! “
... und zwar mit seinem Gewicht. Klaus, 40 Jahre alt, hat ein dickes Problem: Die Waage zeigt 130 Kilo. Sein liebevoll gepflegter Bauch ist ungesund und überhaupt nicht sexy. 40 Kilo Speck müssen weg, in einem Jahr und dauerhaft. Aufrichtig und herrlich selbstironisch schildert Klaus seinen täglichen Kampf gegen Doppelkinn und Speckrollen, gegen Fressattacken und Null-Bock auf Bewegung. Langsam, auf gesunde Art, ohne wundersame Diäten und fernab vom Fitnesswahn erreicht Klaus sein Wohlfühlgewicht. Eine Ernährungsexpertin begleitet ihn durch dieses Jahr und serviert, speziell für schwere Jungs, die neuesten Erkenntnisse der Ernährungsmedizin in leichtverdaulichen Häppchen. Ein authentischer und humorvoller Erfahrungsbericht über den täglichen Kampf gegen überflüssige Pfunde.
Lese-Probe zu „Klaus speckt ab! “
Klaus speckt ab – Wie ein Mann seinen Bauch begradigt von Susanne Reininger und Uwe KaußMission impossible
Es ist ein Sonntag Mitte Oktober. Draußen ist es kalt und grau, aber endlich mal keine Termine. Ich trinke meinen Kaffee und plage mich mit einem richtig schweren Problem. Das Problem bin ich. Denn ich habe in den vergangenen vier Wochen wieder mal fünf Kilo zugenommen. Das wäre ja, rein lebensphilosophisch betrachtet, erst einmal kein Problem, das die Sonntagslaune nachhaltig verderben könnte. Doch die Umstände sind anders. Meine Zehen hatten sich heute früh ganz vorsichtig auf die Waage getastet, so wie mit 12 Jahren beim ersten Versuch, die Spitze des Fünf-Meter-Brettes zu erreichen.
Ich hatte, wie damals beim ersten Sprung, kein gutes Gefühl. Damals bin ich nämlich ziemlich hart mit dem Bauch auf der Wasseroberfl äche aufgeschlagen und fühlte mich noch Stunden danach, als wäre ein vollbeladener 12-Tonner über mich gerollt. Nachdem ich sicheren Halt auf der Waage gefunden hatte, schaute ich. 130 Kilo! Fünf Kilo mehr als vor vier Wochen! Da war es wieder, das tonnenschwere Gefühl!
Ich muss kurz erwähnen, dass meine amtliche Körpergröße 1,79 Meter misst. Und jetzt 130 Kilo, das war zu viel. Viel zu viel.
Ich nehme einen Schluck Kaffee und denke nach. Es ist ausnahmsweise mal Ruhe im Haus, Frau und Tochter amüsieren sich woanders. Meine Anzüge, Erkennungszeichen aller Bürolandsknechte wie ich, sitzen auch schon wieder arg figurbetont.
»Lass die Knöpfe auf, du siehst ja aus wie eine Wurst«, hatte die Frau an meiner Seite schon geschimpft. Ich nahm es hin, ließ die Knöpfe offen und widmete mich meiner Arbeit, denn davon gibt es reichlich in meinem Leben. Nun aber das.
130 Kilo. Und Anzüge sind teuer. Ich hatte schon Böses geahnt, seit ich immer öfter
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ziemlich gemeine Schwitzanfälle bekomme. Ich muss körperliche Anstrengung nur auf dem Bildschirm sehen, schon gerate ich ins Schwitzen. Und erst recht morgens nach dem Frühspurt von der Tiefgarage zur Zeiterfassung. Ich kann ja nicht erst noch duschen gehen und danach dem Sekretariat einen wunderschönen guten Morgen wünschen.
Mal ehrlich: Warum zum Henker soll ich überhaupt etwas ändern, wenn ich mich pudelwohl fühle? Es ist vollkommener Quatsch, was diese Diätratgeber einem wie mir einreden wollen:
Wer zu dick ist, kommt schlecht drauf, ist krank, behäbig, nicht fi t, hat keine Freunde. Unsinn, Jungs! Ich fühle mich auch mit 130 Kilo verdammt gut. Ich bin gut gelaunt – meistens jedenfalls –, werde nicht mit dem Krankenwagen ins Büro gefahren und fehle niemals. Trotzdem spüre ich, dass es Zeit ist, etwas Grundlegendes zu ändern. Schwitzanfälle, ein Kreuz, das dauernd weh tut und ein Ischiasnerv, der nicht mehr mein Kumpel ist, geben genug Anlass dazu. Solche Entscheidungen brauchen für mich übrigens keinen Fanfarenstoß zur öffentlichen Ankündigung. Einfach machen, der Rest ergibt sich.
So habe ich es in den meisten wichtigen Dingen des Lebens getan, und es war jedenfalls nicht grundlegend falsch.
Nun drängte sich mit dem nächsten Schluck Kaffee die schwierigere Frage auf: Was nur ändern? Man muss sich Ziele setzen, denke ich. Das kriegt man immerhin als Second-Hand- Weisheit, gut erhalten und immer wieder neu gestrichen, auf jedem Wir-sind-eine-Familie-Motivationsseminar in der Firma erzählt. Vor 20 Jahren war ich ein trainierter Kampfsportler und Taekwondo-Trainer mit Schwarzem Gurt. Ich hatte eine richtig gute Zeit, mein Kampf-, Fit- und Verführgewicht lag damals bei 80 Kilo. Na ja, das ist verdammt lang her. Ich rechne: Das war vor 20 Jahren; Kinder, wie die Zeit vergeht! Taekwondo habe ich unter Schmerzen vor ein paar Jahren aufgeben müssen, wegen der Knochen und dem Job.
Aber ich fühle mich trotzdem noch ziemlich jung – wieso also nicht wieder so aussehen? Hey, das klingt nach einem guten Ziel. Ich rechne kurz nach: Äh, aber das wären ja 45!! Kilo!! Damals habe ich vor Wettkämpfen innerhalb nur einer Woche sechs Kilo runtergeschafft. Hühnchen und Reis, Salat, 100-Grad-Sauna bis kurz vorm Kreislaufkollaps. Aber in den vergangenen Jahren, vor allem seit ich ins Ü 30-Universum eingereist bin, funktioniert das so nicht mehr. Zunehmen, Diät beschließen, hungern, abnehmen, wieder essen und zunehmen – so läuft das heute. Deswegen kaufe ich dauernd neue Anzüge. Früher hatte ich Hosengröße 32, heute sitzt 58 recht fi gurbetont. 45 Kilo weniger – das scheint mir so realistisch zu sein wie der Einschlag eines Meteoriten im Garten.
So fasse ich den zweiten Entschluss des heutigen Tages: Ich werde abnehmen, aber diesmal einfach ohne Diät. Das klingt zwar wie Duschen ohne Nasswerden, aber es muss gehen. So viel es eben muss. Nur wie? Die Haustür schließt, es lärmt im Flur und schließlich vor meiner Nase. Die Damen sind zurück. Ich muss das Projekt erst mal vertagen und schiebe den Kaffeebecher zur Seite. Der Rest des Tages vergeht mit mäßig sinnvollen Putz- und Heimwerkerarbeiten nach genauer Anweisung meiner besseren Hälfte. Am Abend schleiche ich mich in mein telefonzellengroßes Arbeitszimmer und rufe eine gute Freundin an (ja, wirklich nur eine Freundin, nichts weiter!), die in Diät- und Ernährungsdingen sehr kundig ist.
»Endlich mal eine gute Idee«, kommentiert sie trocken meinen Anti-Diät-Plan, »hätte nicht gedacht, dass du mal so vernünftig wirst. Wird übrigens auch Zeit!« Ich vernehme darin die elegante Andeutung eines Kompliments und bedanke mich artig. Ich höre ihrem Grundsatzvortrag mit interessiertem Nicken zu. Ihre Argumente sind schlüssig: Ich muss mehr Energie aus meinem Körper abführen als ihm zuführen. Nur wo ist der Unterschied zur Diät? Da mache ich doch genau das, nur, dass es nicht funktioniert! Sie erklärt es mir: »Du sitzt in einer Badewanne mit halb verstopftem Abfluss. Wenn mehr Wasser in die Wanne plätschert, als durch den Abfluss rausfließt, wird sie immer voller und läuft über. Läuft so wenig Wasser durch den Hahn in die Wanne, wie durch den Abfluss hinausgeht, bleibt die Wassermenge auf dem immer gleichen Stand. Und tropft es nur noch in die Wanne, läuft sie irgendwann leer. Für dich bedeutet das: weniger Wasser rein in die Wanne, aber so viel wie möglich raus – mit einem entscheidenden Unterschied!«
Und der wäre? »Wenn du das Wasser zu schnell ablässt, sitzt du nackt in der Wanne und frierst wie ein Schneider. Also drehst du den Hahn wieder voll auf. Die Wanne füllt sich wieder mit warmem Wasser, und alles ist angenehm wie immer. Aufs Körpergewicht übertragen ist das so: Du hungerst dir die Kilos runter – Stöpsel aus der Wanne. Du hast irgendwann genug Frust vom Dauerhungern – du frierst ohne warmes Wasser.
Dann schlägst du endlich wieder rein – super, du hast ja eh abgenommen. Hauptsache wieder was Richtiges essen und sich gut fühlen! Du drehst den Hahn voll auf. Und bald läuft die Wanne wieder über. Es ist also besser, das Wasser langsam abzulassen, damit du nicht frierst. Und du lässt es nicht ganz abfließen, so dass dein Hintern schön im Warmen bleibt. Aufs Abnehmen übertragen nennt man das Wohlfühlgewicht«.
Abnehmen im warmen Wasser – ein guter Plan. »Aber wie kann ich denn so abnehmen?«, frage ich vorsichtig. »Ganz einfach: Du musst anders essen, eine neue dauerhafte Balance finden zwischen den Polen Essen, also Kalorien aufnehmen, und Bewegen, also Kalorien verbrennen. Dazu musst du nur schnell dein Leben auf den Kopf stellen. Sonst geht nur der Diätwahnsinn munter weiter. Also: Meinst du, das kriegst du hin?« »Na ja, wenn’s weiter nichts ist«, antworte ich, »das mach ich doch locker mit der linken Vorhand. Was soll ich denn tun?« »Ganz einfach: essen statt fressen, trinken statt saufen, bewegen statt abhängen, denken statt rummaulen.« Es ist also doch schwerer, als ich dachte. »Du brauchst außerdem professionelle Hilfe«, schließt sie ihren Vortrag. Ich wage nicht zu
fragen, was sie damit meint. Seelenklempner? Geschlossene Anstalt mit integriertem Fitnessstudio? Wir schweigen lange.
Vielleicht sollte ich doch einfach einen neuen Anzug kaufen und die Sache entspannt angehen? Ihre Stimme wird wieder versöhnlich. »Lass dich doch erstmal vom Hausarzt so richtig durchchecken – Blutdruck-, Cholesterin-, Zucker-, Leberwerte, das volle Programm«, schlägt sie vor, »dann weißt du immerhin, ob deine Wampe dich schon geschädigt hat oder erst noch schädigen wird.« Ich schlucke kurz, bedanke mich überschwänglich fürs Mutmachen und beende das Gespräch. Wir telefonieren die Tage, klar.
In dieser Nacht schlafe ich unruhig, träume schwer von Wannen, Wasserfolter, Leberwerten, Rückenschmerzen. Gespenster in zu engen Anzügen verfolgen mich hohnlachend, reißen mir den Döner vom Teller und schütten mein Pils aus, bis ich schweißgebadet aufwache. Doch mein Beschluss steht fest. Am nächsten Tag, gleich nach dem Morgenkaffee, werde ich bei meinem langjährigen Hausarzt anrufen.
Mal ehrlich: Warum zum Henker soll ich überhaupt etwas ändern, wenn ich mich pudelwohl fühle? Es ist vollkommener Quatsch, was diese Diätratgeber einem wie mir einreden wollen:
Wer zu dick ist, kommt schlecht drauf, ist krank, behäbig, nicht fi t, hat keine Freunde. Unsinn, Jungs! Ich fühle mich auch mit 130 Kilo verdammt gut. Ich bin gut gelaunt – meistens jedenfalls –, werde nicht mit dem Krankenwagen ins Büro gefahren und fehle niemals. Trotzdem spüre ich, dass es Zeit ist, etwas Grundlegendes zu ändern. Schwitzanfälle, ein Kreuz, das dauernd weh tut und ein Ischiasnerv, der nicht mehr mein Kumpel ist, geben genug Anlass dazu. Solche Entscheidungen brauchen für mich übrigens keinen Fanfarenstoß zur öffentlichen Ankündigung. Einfach machen, der Rest ergibt sich.
So habe ich es in den meisten wichtigen Dingen des Lebens getan, und es war jedenfalls nicht grundlegend falsch.
Nun drängte sich mit dem nächsten Schluck Kaffee die schwierigere Frage auf: Was nur ändern? Man muss sich Ziele setzen, denke ich. Das kriegt man immerhin als Second-Hand- Weisheit, gut erhalten und immer wieder neu gestrichen, auf jedem Wir-sind-eine-Familie-Motivationsseminar in der Firma erzählt. Vor 20 Jahren war ich ein trainierter Kampfsportler und Taekwondo-Trainer mit Schwarzem Gurt. Ich hatte eine richtig gute Zeit, mein Kampf-, Fit- und Verführgewicht lag damals bei 80 Kilo. Na ja, das ist verdammt lang her. Ich rechne: Das war vor 20 Jahren; Kinder, wie die Zeit vergeht! Taekwondo habe ich unter Schmerzen vor ein paar Jahren aufgeben müssen, wegen der Knochen und dem Job.
Aber ich fühle mich trotzdem noch ziemlich jung – wieso also nicht wieder so aussehen? Hey, das klingt nach einem guten Ziel. Ich rechne kurz nach: Äh, aber das wären ja 45!! Kilo!! Damals habe ich vor Wettkämpfen innerhalb nur einer Woche sechs Kilo runtergeschafft. Hühnchen und Reis, Salat, 100-Grad-Sauna bis kurz vorm Kreislaufkollaps. Aber in den vergangenen Jahren, vor allem seit ich ins Ü 30-Universum eingereist bin, funktioniert das so nicht mehr. Zunehmen, Diät beschließen, hungern, abnehmen, wieder essen und zunehmen – so läuft das heute. Deswegen kaufe ich dauernd neue Anzüge. Früher hatte ich Hosengröße 32, heute sitzt 58 recht fi gurbetont. 45 Kilo weniger – das scheint mir so realistisch zu sein wie der Einschlag eines Meteoriten im Garten.
So fasse ich den zweiten Entschluss des heutigen Tages: Ich werde abnehmen, aber diesmal einfach ohne Diät. Das klingt zwar wie Duschen ohne Nasswerden, aber es muss gehen. So viel es eben muss. Nur wie? Die Haustür schließt, es lärmt im Flur und schließlich vor meiner Nase. Die Damen sind zurück. Ich muss das Projekt erst mal vertagen und schiebe den Kaffeebecher zur Seite. Der Rest des Tages vergeht mit mäßig sinnvollen Putz- und Heimwerkerarbeiten nach genauer Anweisung meiner besseren Hälfte. Am Abend schleiche ich mich in mein telefonzellengroßes Arbeitszimmer und rufe eine gute Freundin an (ja, wirklich nur eine Freundin, nichts weiter!), die in Diät- und Ernährungsdingen sehr kundig ist.
»Endlich mal eine gute Idee«, kommentiert sie trocken meinen Anti-Diät-Plan, »hätte nicht gedacht, dass du mal so vernünftig wirst. Wird übrigens auch Zeit!« Ich vernehme darin die elegante Andeutung eines Kompliments und bedanke mich artig. Ich höre ihrem Grundsatzvortrag mit interessiertem Nicken zu. Ihre Argumente sind schlüssig: Ich muss mehr Energie aus meinem Körper abführen als ihm zuführen. Nur wo ist der Unterschied zur Diät? Da mache ich doch genau das, nur, dass es nicht funktioniert! Sie erklärt es mir: »Du sitzt in einer Badewanne mit halb verstopftem Abfluss. Wenn mehr Wasser in die Wanne plätschert, als durch den Abfluss rausfließt, wird sie immer voller und läuft über. Läuft so wenig Wasser durch den Hahn in die Wanne, wie durch den Abfluss hinausgeht, bleibt die Wassermenge auf dem immer gleichen Stand. Und tropft es nur noch in die Wanne, läuft sie irgendwann leer. Für dich bedeutet das: weniger Wasser rein in die Wanne, aber so viel wie möglich raus – mit einem entscheidenden Unterschied!«
Und der wäre? »Wenn du das Wasser zu schnell ablässt, sitzt du nackt in der Wanne und frierst wie ein Schneider. Also drehst du den Hahn wieder voll auf. Die Wanne füllt sich wieder mit warmem Wasser, und alles ist angenehm wie immer. Aufs Körpergewicht übertragen ist das so: Du hungerst dir die Kilos runter – Stöpsel aus der Wanne. Du hast irgendwann genug Frust vom Dauerhungern – du frierst ohne warmes Wasser.
Dann schlägst du endlich wieder rein – super, du hast ja eh abgenommen. Hauptsache wieder was Richtiges essen und sich gut fühlen! Du drehst den Hahn voll auf. Und bald läuft die Wanne wieder über. Es ist also besser, das Wasser langsam abzulassen, damit du nicht frierst. Und du lässt es nicht ganz abfließen, so dass dein Hintern schön im Warmen bleibt. Aufs Abnehmen übertragen nennt man das Wohlfühlgewicht«.
Abnehmen im warmen Wasser – ein guter Plan. »Aber wie kann ich denn so abnehmen?«, frage ich vorsichtig. »Ganz einfach: Du musst anders essen, eine neue dauerhafte Balance finden zwischen den Polen Essen, also Kalorien aufnehmen, und Bewegen, also Kalorien verbrennen. Dazu musst du nur schnell dein Leben auf den Kopf stellen. Sonst geht nur der Diätwahnsinn munter weiter. Also: Meinst du, das kriegst du hin?« »Na ja, wenn’s weiter nichts ist«, antworte ich, »das mach ich doch locker mit der linken Vorhand. Was soll ich denn tun?« »Ganz einfach: essen statt fressen, trinken statt saufen, bewegen statt abhängen, denken statt rummaulen.« Es ist also doch schwerer, als ich dachte. »Du brauchst außerdem professionelle Hilfe«, schließt sie ihren Vortrag. Ich wage nicht zu
fragen, was sie damit meint. Seelenklempner? Geschlossene Anstalt mit integriertem Fitnessstudio? Wir schweigen lange.
Vielleicht sollte ich doch einfach einen neuen Anzug kaufen und die Sache entspannt angehen? Ihre Stimme wird wieder versöhnlich. »Lass dich doch erstmal vom Hausarzt so richtig durchchecken – Blutdruck-, Cholesterin-, Zucker-, Leberwerte, das volle Programm«, schlägt sie vor, »dann weißt du immerhin, ob deine Wampe dich schon geschädigt hat oder erst noch schädigen wird.« Ich schlucke kurz, bedanke mich überschwänglich fürs Mutmachen und beende das Gespräch. Wir telefonieren die Tage, klar.
In dieser Nacht schlafe ich unruhig, träume schwer von Wannen, Wasserfolter, Leberwerten, Rückenschmerzen. Gespenster in zu engen Anzügen verfolgen mich hohnlachend, reißen mir den Döner vom Teller und schütten mein Pils aus, bis ich schweißgebadet aufwache. Doch mein Beschluss steht fest. Am nächsten Tag, gleich nach dem Morgenkaffee, werde ich bei meinem langjährigen Hausarzt anrufen.
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Autoren-Porträt von Uwe Kauß, Susanne Reininger
Uwe Kauß studierte Germanistik und Soziologie, arbeitet heute als freier Journalist u.a. für Frankfurter Rundschau, Handelsblatt, Spiegel, FAZ. Er ist Autor mehrerer Sachbücher für Kinder, Baumhaus 2007, 2008 und des Ratgebers MS DOS für Einsteiger, Franzis Verlag 1999.Susanne Reininger studierte Germanistik und Politologie, arbeitet heute als freie Journalistin u.a. für stern, Frankfurter Rundschau, Hessischen Rundfunk. Sie ist Autorin verschiedener Bücher, u.a. Clever bluffen, Fischer 1998, Warum richtige Ernährung nicht fett macht, Baumhaus 2007.
Bibliographische Angaben
- Autoren: Uwe Kauß , Susanne Reininger
- 2010, 239 Seiten, Maße: 12 x 19 cm, Kartoniert (TB), Deutsch
- Verlag: Ullstein TB
- ISBN-10: 3548372937
- ISBN-13: 9783548372938
Rezension zu „Klaus speckt ab! “
»Ein witziger Erfahrungsbericht.« Bild, 22.02.2010 »Authentischer und über weite Strecken urkomischer Erfahrungsbericht« Reader`s Digest, Susanna Gilbert, April 2010 »Aufrichtig und herrlich selbstironisch« dpa 12.4.2010
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