Land der Dornen
Und tatsächlich - in Sydney erwartet Elizabeth ein Bräutigam, der ihr ebensoviel Furcht einflößt wie das glühend heiße, wilde Land. Doch als Gattin von Alexander gehört sie zu den Glücklichen, denn unter der kargen Erde der Kinross-Ländereien liegt eine der reichsten Goldminen der Welt.
So sehr Elizabeth aber auch um ihn wirbt, so nah er ihr des Nachts auch kommt - Alexander bleibt ihr ein Fremder. Sie ahnt nicht, dass er eine Geliebte hat: die schöne, leidenschaftliche und freimütige Ruby Costevan.
Eines Tages beobachtet Elizabeth an einem See einen nackten jungen Mann, zu dem sie sich auf verwirrende Weise hingezogen fühlt.
Schottland, 1872. Niemals hätte Elizabeth Drummond damit gerechnet, der bitteren Armut und dem strengen Regiment ihres Vaters entfliehen zu können. Da trifft ein Brief aus Neusüdwales ein: Ihr Cousin Alexander Kinross sucht eine Braut. Elizabeth wird auf die Reise ins ferne Australien geschickt, um einen Fremden zu heiraten, über den es mehr als üble Gerüchte gibt. Und tatsächlich in Sydney erwartet Elizabeth ein Bräutigam, der ihr ebensoviel Furcht einflößt wie das glühend heiße, wilde Land.
Doch als Gattin von Alexander gehört sie zu den Glücklichen, denn unter der kargen Erde der Kinross-Ländereien liegt eine der reichsten Goldminen der Welt. So sehr Elizabeth aber auch um ihn wirbt, so nah er ihr des Nachts auch kommt Alexander bleibt ihr ein Fremder. Sie ahnt nicht, dass er eine Geliebte hat: die schöne, leidenschaftliche und freimütige Ruby Costevan.
Eines Tages beobachtet Elizabeth an einem See einen nackten jungen Mann, zu dem sie sich auf verwirrende Weise hingezogen fühlt ...
Schottland, 1872. Niemals hätte Elizabeth Drummond damit gerechnet, der bitteren Armut und dem strengen Regiment ihres Vaters entfliehen zu können. Da trifft ein Brief aus Neusüdwales ein: Ihr Cousin Alexander Kinross sucht eine Braut. Elizabeth wird auf die Reise ins ferne Australien geschickt, um einen Fremden zu heiraten, über den es mehr als üble Gerüchte gibt. Und tatsächlich - in Sydney erwartet Elizabeth ein Bräutigam, der ihr ebensoviel Furcht einflößt wie das glühend heiße, wilde Land.
Doch als Gattin von Alexander gehört sie zu den Glücklichen, denn unter der kargen Erde der Kinross-Ländereien liegt eine der reichsten Goldminen der Welt. So sehr Elizabeth aber auch um ihn wirbt, so nah er ihr des Nachts auch kommt - Alexander bleibt ihr ein Fremder. Sie ahnt nicht, dass er eine Geliebte hat: die schöne, leidenschaftliche und freimütige Ruby Costevan.
Eines Tages beobachtet Elizabeth an einem See einen nackten jungen Mann, zu dem sie sich auf verwirrende Weise hingezogen fühlt ...
Ein großartiger erzählerischer Wurf!
Kirkus Riviews
Land derDornen von ColleenMcCullough
LESEPROBE
1874-1885
Das Schicksal wendet sich
Dein Cousin Alexander schreibt, dass er eine Frau sucht«, sagte James Drummondund sah von einem Blatt Papier hoch.
Von ihrem Vater in die gute Stube beordert zu werden, hatte Elizabeth einenSchlag versetzt, denn das konnte nur bedeuten, dass er sie wegen einesVergehens tadeln und entsprechend bestrafen würde. Nun, sie wusste, was siegetan hatte - sie hatte heute Morgen seinen Haferbrei versalzen - und wie ihreStrafe aussehen würde: für den Rest des Jahres ungesalzenen Haferbrei essen.Der Vater ging sehr sparsam mit seinem Geld um, würde es nie für ein Salzkornmehr als nötig ausgeben. Und so stand Elizabeth, die Hände auf dem Rücken, mitoffenem Mund vor dem schäbigen Ohrensessel und konnte kaum glauben, was sie dahörte.
»Er hält um Jean an, was wirklich dämlich ist - denkt er vielleicht, die Zeitsteht still?« Empört fuchtelte James mit dem Brief herum und ließ dann denBlick zu seinem jüngsten Kind wandern, das im hellen, durch das Fensterhereinfallenden Licht stand, während er im Schatten saß. »Du bist wie jedeandere Frau, also wird er mit dir vorlieb nehmen müssen.«
»Mit mir?«
»Bist du taub, Mädchen? Ja, mit dir. Oder ist sonst noch jemand hier im Raum?«
»Aber Vater! Wenn er um Jean bittet, wird er mich nicht wollen.«
»Nach den Zuständen zu urteilen, die dort herrschen, von wo aus er schreibt,wird er sich mit jeder ehrbaren, anständig erzogenen jungen Dame zufriedengeben.«
»Von wo aus schreibt er denn?«, fragte sie, denn sie wusste, dass sie den Briefnicht würde lesen dürfen.
»Neusüdwales.« James grunzte zufrieden. »Dein Cousin Alexander scheinterfolgreich zu sein - sieht so aus, als hätte er ein kleines Vermögen auf denGoldfeldern gemacht.« Er runzelte die Stirn. »Oder zumindest genug verdient, umsich eine Frau leisten zu können.«
Der erste Schock war jetzt Bestürzung gewichen. »Wäre es nicht einfacher fürihn, dort eine Frau zu finden, Vater?«
»In Neusüdwales? Was Frauen angeht, gibt s dort nur Huren, ehemaligeGefängnisinsassinnen und englische Snobs, schreibt er. Nein, er hat Jeanniegesehen, als er das letzte Mal zu Hause war, und einen Narren an ihr gefressen.Hat damals um ihre Hand angehalten. Aber ich war dagegen - warum hätte ich fürJeannie einen unsteten Kesselschmiedlehrling aus den Elendsvierteln von Glasgowakzeptieren sollen, wo sie zudem gerade mal sechzehn war? Dein Alter, Mädchen.Deswegen bin ich sicher, dass er mit dir zufrieden sein wird - er mag es, wennsie jung sind. Er will eine schottische Frau, deren Tugend über jeden Vorwurferhaben ist, die das gleiche Blut in den Adern hat wie er und der er vertrauenkann. Sagt er zumindest.« James Drummond stand auf und marschierte an seiner Tochtervorbei in die Küche. »Mach mir einen Tee.«
Während Elizabeth Teeblätter in die vorgewärmte Kanne warf und kochendes Wasserdarüber goss, kam die Whiskyflasche auf den Tisch. Der Vater war Presbyter undsomit kein Trinker, geschweige denn Säufer. Er trank seinen Tee nur dann miteinem Schuss Whisky, wenn er eine besonders gute Nachricht erhalten hatte, wieetwa die von der Geburt eines Enkels. Aber warum war dies hier eine sobesonders gute Nachricht? Was würde er tun, wenn er keine Tochter mehr hatte,die für ihn sorgte?
Was stand wirklich in diesem Brief? Vielleicht, dachte Elizabeth, die dasAufbrühen des Tees beschleunigte, indem sie ihn mit einem Löffel umrührte,sorgt ja der Whisky dafür, dass ich eine Antwort bekomme. Wenn er einen kleinenSchwips hatte, war der Vater ziemlich redselig. Vielleicht ließ er sich dann jaetwas entlocken. »Schreibt mein Cousin Alexander sonst noch was?«, wagte sie zufragen, nachdem ihr Vater die erste Tasse Tee getrunken und sie ihm die zweiteeingegossen hatte.
»Nicht viel. Er ist genauso wortkarg wie alle anderen Drummonds.« Jamesschnaubte verächtlich. »Drummond, dass ich nicht lache! Es ist unglaublich,aber so heißt er gar nicht mehr. In Amerika hat er seinen Namen in Kinrossgeändert. Du wirst also nicht Mrs Alexander Drummond, sondern Mrs AlexanderKinross sein.« (...)
© Limes
Übersetzung: Ursula Pesch, Franka Reinhart und Violeta Topalova
Interview mit Colleen McCullough
Sie sind weltweit durch Ihre Saga "Dornenvögel" bekanntgeworden. Wenige wissen aber, dass sich vorher eine ganz erstaunliche Karrieregemacht haben: Aufgewachsen als "Bushi" (Landei), haben Sie alsNeurophysiologin gearbeitet und sogar an der Yale-Universität unterrichtet undgeforscht. Fiel es Ihnen leicht, diese Karriere für das Schreiben aufzugeben?
Ich habe eigentlich lange genugals Neurophysiologin gearbeitet. Als ich dann die "Dornenvögel" schrieb, warmeine Sehnsucht nach meinem alten Beruf gar nicht mehr so groß. Er hatte mirviel Spaß gemacht, aber nach 23 Jahren war ich bereit für etwas Neues. Dasheißt aber nicht, dass ich meine Arbeit als Ärztin nicht von Zeit zu Zeitvermisse! Wissenschaftlerinnen meiner Generation wurden schlecht bezahlt. Undmit knapp 40 Jahren begann ich mir ein bisschen Sorgen zu machen, was seinwürde, wenn ich pensioniert bin. Denn ich hatte keinen Mann und auch keineFamilie, die für meine Bedürfnisse Sorge getragen hätten.
Gibt es Parallelen zwischen Ihrem früheren Leben alsWissenschaftlerin und dem der Schriftstellerin, oder sind dies völligverschiedene Welten?
Manchmal erweist es sich alspraktisch, dass ich eine wissenschaftliche Ausbildung genossen habe, noch mehr,dass ich eine medizinische Bildung hatte. Es fällt mir leicht, über so genanntemännliche Themen zu schreiben wie Technik oder Segelschiffe. Und noch leichterfällt es mir, über Krankheiten zu schreiben.
In Ihrem Roman "Land der Dornen" reist Elizabeth Ende des19. Jahrhunderts von England nach Australien, um einen Mann zu heiraten, densie gar nicht kennt. In Australien angekommen, ist sie überwältigt von derWeite des Landes, der Hitze, den fremden Menschen. Sind das die Erfahrungen,die man auch heute noch macht, wenn man nach Australien kommt?
Das hängt davon ab, wohin es einenImmigranten heutzutage in Australien verschlägt. Wenn ein Immigrant ins Outbackkommt, dann hat sich dort gegenüber früher nicht viel verändert - es ist nochimmer schrecklich heiß und trocken. Und noch immer ist die Weite unermesslich.Aber die meisten Immigranten kommen ja heute in die großen Städte, wo das Lebenziemlich komfortabel ist - wenn einen nicht der Schmutz, die Menschenmassen undalle die anderen Begleitumstände eines Lebens in der Stadt nicht stören. Aufden Straßen von Sydney rollen so viele Autos wie in Berlin, man wartet genausolange auf den Bus, Taxis sind schwer zu finden (und heute sprechen dieTaxifahrer auch kein Englisch mehr). Es gibt gelegentlich Streiks, und viele Leuteleben von staatlicher Unterstützung. Klingt das vertraut für Sie?
Auch Ihr Roman "Land der Dornen" erzählt von einer"unmöglichen Liebe" zwischen Elizabeth, der Frau des reichen Minenbesitzers,und ausgerechnet dem Sohn seiner Mätresse. Was verbindet die beiden?
Was verbindet Leute denn überhauptmiteinander, die sich ineinander verlieben? Wenn sie Glück haben, nimmt niemandAnstoß an ihrer Beziehung. Bisweilen aber gibt es alle möglichen Arten desWiderstandes gegen Beziehungen, zum Beispiel aus moralischen Gründen.
Sie leben auf einer abgeschiedenen Insel im Südpazifik.Haben Sie dort die nötige Ruhe für das Schreiben gesucht?
Ich habe eigentlich nicht nacheinem ruhigen Ort zum Schreiben gesucht. Ich könnte auch schreiben, wenn imZimmer nebenan ein Krieg stattfände. Es ging eher darum, dass Norfolk Island inder Nähe des Ortes lag, an dem meine betagte Mutter lebte. Und es ist weitgenug weg, um nicht unter den negativen Folgen des Ruhmes zu leiden. Mit derWelt in Kontakt zu bleiben, ist ganz einfach. Es gibt Fax, E-Mail, Telefon -das ganze Zubehör des modernen Lebens. Es gibt sogar Fernsehen.
Die Fragen stellte Henrik Flor, Literaturtest.
- Autor: Colleen McCullough
- 2004, 5, 574 Seiten, Maße: 13,5 x 20,5 cm, Kartoniert (TB), Deutsch
- Übersetzung: Pesch, Ursula; Reinhart, Franka; Topalova, Violeta
- Verlag: Limes
- ISBN-10: 380902483X
- ISBN-13: 9783809024835
Zustand | Preis | Porto | Zahlung | Verkäufer | Rating |
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