Land ihrer Sehnsucht
Ein Afrika-Roman
Zerstreut in der ganzen Welt - doch der Lockruf Afrikas holt die Freundinnen zurück.
Seit ihren Kindertagen in Kenia sind Sarah, Camilla und Hannah unzertrennliche Freundinnen. Sarah arbeitet als Fotografin in der afrikanischen...
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Weltbild Ausgabe
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Produktdetails
Produktinformationen zu „Land ihrer Sehnsucht “
Zerstreut in der ganzen Welt - doch der Lockruf Afrikas holt die Freundinnen zurück.
Seit ihren Kindertagen in Kenia sind Sarah, Camilla und Hannah unzertrennliche Freundinnen. Sarah arbeitet als Fotografin in der afrikanischen Wildnis und erforscht seltene Tiere. Die aufregende Tätigkeit hilft ihr, über den Tod ihres Verlobten hinwegzukommen. Hannah kämpft zusammen mit ihrem Mann um ihre Farm Langani. Die schöne Camilla will mit Hilfe eines Modelabels die Farm retten. Doch dann überschlagen sich die Ereignisse und die drei Frauen geraten in höchste Gefahr.
Lese-Probe zu „Land ihrer Sehnsucht “
Land ihrer Sehnsucht von Barbara & Stephanie Keating KAPITEL 1 Buffalo Springs, Juni 1966
Das gackernde Geräusch jenseits des Geländezauns schreckte sie auf und brachte den Albtraum mit voller Wucht zurück. Im Halbschlaf hörte Sarah das irre Gekicher der Hyänen, ihr durchdringendes Heulen. Der Traum zog sie noch einmal ganz in seinen Bann, und sie befand sich wieder auf dem Felsgrat. Sie sah den Krieger mit seinem Federkopfschmuck, angespannt und reglos. Den Arm erhoben, die Speerspitze im kalten Mondlicht glitzernd. Und dann die Hyäne, in dem Felsvorsprung über ihr kauernd. Plötzlich stürzte sie. Fiel den Berg hinab und hörte die hinter ihr herabrollenden Steine und dann einen Schrei. Sie öffnete den Mund, um ihre Angst und ihren Schmerz hinauszuschreien, doch es kam kein Ton. Als sie wach wurde, saß sie kerzengerade im Bett. In dem strohgedeckten Dach raschelte es leise, und die tiefschwarze Nacht um sie herum schien sie zu ersticken. Mit zitternden Händen riss sie ein Streichholz an und entzündete die Kerosinlampe. Sie ließ sie nur auf kleiner Flamme brennen, damit Dan oder Allie, die vielleicht noch wach waren, das Licht nicht bemerkten. Sarah wollte nicht auf ihr Klopfen an der Tür reagieren oder die freundliche Besorgnis in ihren Stimmen hören müssen. Sie setzte sich auf den Bettrand und versuchte, ihre zitternden Gliedmaßen unter Kontrolle zu bringen. Sie zwang sich, tief und langsam durchzuatmen, um die schrecklichen Szenen aus ihrem Kopf zu vertreiben. Dr. Markham hatte ihr versichert, dass die Bilder nach undnach verblassen würden, und ihr Vater hatte ihr das bei ihren Telefonaten bestätigt.
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Nun waren jedoch schon einige Monate vergangen, und die Träume hielten an, immer noch sehr lebendig und erschreckend. Schlaf- und Beruhigungsmittel hatte sie nicht nehmen wollen, und sie hatte auch die Bitten ihrer Eltern abgelehnt, nach Irland zurückzukommen, um dort Abstand von ihrem Schmerz zu gewinnen. Schließlich waren Raphael und Betty Mackay nach Buffalo Springs gereist und unangemeldet in dem Forschungslager aufgetaucht, in dem ihre Tochter lebte und arbeitete.
Es war ein bescheidenes Camp, ähnlich einem manyatta, mit von einem Dornenzaun umgebenen Rundhütten, in denen sie wohnten und aßen. Das Büro des Ehepaars Briggs befand sich in dem größten Gebäude. Ein strohgeflochtenes Dach schützte den Hauptraum vor Regen und Hitze, die Läden vor den großen Fenstern standen fast immer offen, um jeden möglichen Windhauch hereinzulassen. Die Möbel waren alt und abgeschlagen, aber Allie hatte farbenprächtige kangas über die Sessel gebreitet, um die verformten Polster zu verbergen. Der Esstisch diente auch als Schreibtisch, an einem Ende türmten sich die in ihrer ordentlichen Handschrift angefertigten Notizen. Die Rückwand diente als riesige Anschlagtafel. Dort hatte Dan eine Reihe Graphiken befestigt, um die Anzahl und die Bewegungen der Elefantenherden aufzuzeigen, die sie beobachteten. Er aktualisierte sie jeden Tag, indem er die farbigen Pinnnadeln versetzte, die Aufschluss über Größe, Alter und Geschlecht jedes Mitglieds einer Elefantenfamilie gaben. Jeden Abend vor dem Essen hielt er die Beobachtungen des Tages mit einer uralten Schreibmaschine fest, die bei jedem Zeilenwechsel einen hohen Klingelton von sich gab. Der Boden war zum größten Teil von Kisten mit Aufzeichnungen und Bücherstapeln bedeckt. Ihr Schlafzimmer lag neben dem Wohnzimmer, und auch dort verließen sie sich auf ein niedriges Strohdach, um Hitze und Regen abzuhalten. Sarah hatte eine eigene Rundhütte zugewiesen bekommen mit einem Holzbett, um das sich ein Moskitonetz bauschte, einem klobigen Schreibtisch mit Stuhl und einem Schrank, versehen mit einer Kleiderstange und einigen Schrankbrettern. Auf der anderen Seite des Geländes waren in einem Gebäude aus Lehm und Stroh die Küche, die Lager und die Zimmer für das Personal untergebracht. In zwei einfachen, abgeteilten Räumen befanden sich die Duschen. An sich hoch nach oben erstreckenden Ästen waren große Leinensäcke befestigt, und wenn man an den baumelnden Ketten zog, ergoss sich aus ihnen heißes, nach Holz duftendes Wasser, das den Staub, Sand und Schweiß wegspülte und Sarah immer das Gefühl gab, wie neugeboren zu sein. Die Zelte, die als Toiletten dienten, lagen diskret abseits der Schlafhütten. Für gelegentliche Gäste gab es ein zweites rondavel, und Allie hatte ein paar widerstandsfähige Blumen und Büsche vor den bescheidenen Gebäuden angepflanzt, um der staubigen Umgebung ein wenig Farbe zu verleihen. In dreihundert Metern Entfernung floss der Uaso Nyiro vorüber, manchmal blau und silberfarben schimmernd, aber meist schlammig und angeschwollen in der trockenen Hitze. Nachts in den kühlen Stunden der Dunkelheit konnte Sarah Nilpferde schnauben und sich im Schlamm suhlen hören. Vom ersten Tag an hatte sie ihr einfaches Heim geliebt, ihre Forschungsarbeit mit Dan und Allie Briggs war die Erfüllung ihrer Kindheitsträume.
Nach dem tragischen Ereignis war sie in das Camp zurückgekehrt, erschlagen von dem erlittenen Verlust und ihrer Trauer, aber fest davon überzeugt, dass nur ihre Arbeit sie davor bewahren könne, verrückt zu werden. Sie hatte unter einem Baum gesessen und ihre Notizen überflogen, als eine Staubwolke die Ankunft eines Wagens ankündigte. Es war später Nachmittag, und eine leichte Brise fuhr durch ihre Unterlagen und wehte einige Blätter auf den staubigen Boden. Während sie sich bückte, um sie aufzuheben, lauschte sie mit halbem Ohr auf die Stimmen, die auf seltsame Weise vertraut klangen. Dann öffnete sich das Holztor mit einem Quietschen, und sie starrte verblüfft ihre Eltern an. An diesem ersten Abend hatten sie sich auf Campingstühlen um das Feuer gesetzt, und die ganze Geschichte war aus ihr hinausgesprudelt. Sie war dankbar für ihre tröstliche Gesellschaft, obwohl sie nichts sagen konnten, um ihren Schmerz zu lindern. Erst ein Jahr zuvor hatten seine gesundheitlichen Probleme Raphael dazu gezwungen, Kenia zu verlassen, und er war nun überglücklich, wieder hier zu sein. Aber Betty hatte Angst vor dem Risiko, dass er noch einmal an Malaria erkranken könnte - sie alle wussten, dass dies seinen Tod bedeuten würde. Sarah war bewusst, dass ihre Eltern diese Reise mit dem Zweck unternommen hatten, sie zur Heimkehr zu bewegen. Sie blieben eine Woche, waren jeden Tag mit dem Landrover unterwegs und erfuhren viel über Sarahs Arbeit, während sie der Elefantenherde folgten. Sarah war froh, dass ihre Eltern sie hier beobachten konnten, sahen, dass sie sicher und gut aufgehoben war und dies im Augenblick der beste Ort für sie war. Und doch musste sie am Vorabend ihrer Abreise feststellen, dass es ihr nicht gelungen war, ihre Eltern von ihrem Entschluss zu überzeugen. Betty flehte sie an, mit ihnen nach Irland zurückzukehren und einige Zeit auf ihrem Familiensitz in Sligo zu verbringen, während Raphael sie auf seine eigene sanfte Art und Weise zu überreden versuchte. »Wir werden jetzt zehn Tage in Mombasa verbringen«, sagte er. »Bevor wir uns auf den Rückweg nach Sligo machen, möchten wir dort alte Freunde besuchen, am Strand spazieren gehen und im Meer schwimmen. Wir möchten, dass du mit uns kommst, wenn wir dann wieder nach Irland aufbrechen. Komm für eine Weile mit uns nach Hause.« Sarah schüttelte den Kopf. »Ich kann jetzt nicht von hier weg. Das ist nicht der richtige Zeitpunkt, Dad.«
Genehmigte Lizenzausgabe
für Verlagsgruppe Weltbild GmbH,
Steinerne Furt, 86167 Augsburg
Copyright der Originalausgabe © 2006 by Barbara & Stephanie Keating
Copyright der deutschsprachigen Ausgabe © 2007 by Droemer Verlag.
Es war ein bescheidenes Camp, ähnlich einem manyatta, mit von einem Dornenzaun umgebenen Rundhütten, in denen sie wohnten und aßen. Das Büro des Ehepaars Briggs befand sich in dem größten Gebäude. Ein strohgeflochtenes Dach schützte den Hauptraum vor Regen und Hitze, die Läden vor den großen Fenstern standen fast immer offen, um jeden möglichen Windhauch hereinzulassen. Die Möbel waren alt und abgeschlagen, aber Allie hatte farbenprächtige kangas über die Sessel gebreitet, um die verformten Polster zu verbergen. Der Esstisch diente auch als Schreibtisch, an einem Ende türmten sich die in ihrer ordentlichen Handschrift angefertigten Notizen. Die Rückwand diente als riesige Anschlagtafel. Dort hatte Dan eine Reihe Graphiken befestigt, um die Anzahl und die Bewegungen der Elefantenherden aufzuzeigen, die sie beobachteten. Er aktualisierte sie jeden Tag, indem er die farbigen Pinnnadeln versetzte, die Aufschluss über Größe, Alter und Geschlecht jedes Mitglieds einer Elefantenfamilie gaben. Jeden Abend vor dem Essen hielt er die Beobachtungen des Tages mit einer uralten Schreibmaschine fest, die bei jedem Zeilenwechsel einen hohen Klingelton von sich gab. Der Boden war zum größten Teil von Kisten mit Aufzeichnungen und Bücherstapeln bedeckt. Ihr Schlafzimmer lag neben dem Wohnzimmer, und auch dort verließen sie sich auf ein niedriges Strohdach, um Hitze und Regen abzuhalten. Sarah hatte eine eigene Rundhütte zugewiesen bekommen mit einem Holzbett, um das sich ein Moskitonetz bauschte, einem klobigen Schreibtisch mit Stuhl und einem Schrank, versehen mit einer Kleiderstange und einigen Schrankbrettern. Auf der anderen Seite des Geländes waren in einem Gebäude aus Lehm und Stroh die Küche, die Lager und die Zimmer für das Personal untergebracht. In zwei einfachen, abgeteilten Räumen befanden sich die Duschen. An sich hoch nach oben erstreckenden Ästen waren große Leinensäcke befestigt, und wenn man an den baumelnden Ketten zog, ergoss sich aus ihnen heißes, nach Holz duftendes Wasser, das den Staub, Sand und Schweiß wegspülte und Sarah immer das Gefühl gab, wie neugeboren zu sein. Die Zelte, die als Toiletten dienten, lagen diskret abseits der Schlafhütten. Für gelegentliche Gäste gab es ein zweites rondavel, und Allie hatte ein paar widerstandsfähige Blumen und Büsche vor den bescheidenen Gebäuden angepflanzt, um der staubigen Umgebung ein wenig Farbe zu verleihen. In dreihundert Metern Entfernung floss der Uaso Nyiro vorüber, manchmal blau und silberfarben schimmernd, aber meist schlammig und angeschwollen in der trockenen Hitze. Nachts in den kühlen Stunden der Dunkelheit konnte Sarah Nilpferde schnauben und sich im Schlamm suhlen hören. Vom ersten Tag an hatte sie ihr einfaches Heim geliebt, ihre Forschungsarbeit mit Dan und Allie Briggs war die Erfüllung ihrer Kindheitsträume.
Nach dem tragischen Ereignis war sie in das Camp zurückgekehrt, erschlagen von dem erlittenen Verlust und ihrer Trauer, aber fest davon überzeugt, dass nur ihre Arbeit sie davor bewahren könne, verrückt zu werden. Sie hatte unter einem Baum gesessen und ihre Notizen überflogen, als eine Staubwolke die Ankunft eines Wagens ankündigte. Es war später Nachmittag, und eine leichte Brise fuhr durch ihre Unterlagen und wehte einige Blätter auf den staubigen Boden. Während sie sich bückte, um sie aufzuheben, lauschte sie mit halbem Ohr auf die Stimmen, die auf seltsame Weise vertraut klangen. Dann öffnete sich das Holztor mit einem Quietschen, und sie starrte verblüfft ihre Eltern an. An diesem ersten Abend hatten sie sich auf Campingstühlen um das Feuer gesetzt, und die ganze Geschichte war aus ihr hinausgesprudelt. Sie war dankbar für ihre tröstliche Gesellschaft, obwohl sie nichts sagen konnten, um ihren Schmerz zu lindern. Erst ein Jahr zuvor hatten seine gesundheitlichen Probleme Raphael dazu gezwungen, Kenia zu verlassen, und er war nun überglücklich, wieder hier zu sein. Aber Betty hatte Angst vor dem Risiko, dass er noch einmal an Malaria erkranken könnte - sie alle wussten, dass dies seinen Tod bedeuten würde. Sarah war bewusst, dass ihre Eltern diese Reise mit dem Zweck unternommen hatten, sie zur Heimkehr zu bewegen. Sie blieben eine Woche, waren jeden Tag mit dem Landrover unterwegs und erfuhren viel über Sarahs Arbeit, während sie der Elefantenherde folgten. Sarah war froh, dass ihre Eltern sie hier beobachten konnten, sahen, dass sie sicher und gut aufgehoben war und dies im Augenblick der beste Ort für sie war. Und doch musste sie am Vorabend ihrer Abreise feststellen, dass es ihr nicht gelungen war, ihre Eltern von ihrem Entschluss zu überzeugen. Betty flehte sie an, mit ihnen nach Irland zurückzukehren und einige Zeit auf ihrem Familiensitz in Sligo zu verbringen, während Raphael sie auf seine eigene sanfte Art und Weise zu überreden versuchte. »Wir werden jetzt zehn Tage in Mombasa verbringen«, sagte er. »Bevor wir uns auf den Rückweg nach Sligo machen, möchten wir dort alte Freunde besuchen, am Strand spazieren gehen und im Meer schwimmen. Wir möchten, dass du mit uns kommst, wenn wir dann wieder nach Irland aufbrechen. Komm für eine Weile mit uns nach Hause.« Sarah schüttelte den Kopf. »Ich kann jetzt nicht von hier weg. Das ist nicht der richtige Zeitpunkt, Dad.«
Genehmigte Lizenzausgabe
für Verlagsgruppe Weltbild GmbH,
Steinerne Furt, 86167 Augsburg
Copyright der Originalausgabe © 2006 by Barbara & Stephanie Keating
Copyright der deutschsprachigen Ausgabe © 2007 by Droemer Verlag.
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Bibliographische Angaben
- Autor: Barbara Keating
- 799 Seiten, Maße: 12,5 x 19 cm, Geb. mit Su.
- Verlag: Weltbild
- ISBN-10: 3828991874
- ISBN-13: 9783828991873
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