Mein schottischer Rebell
Roman
Lady Mariota sucht verzweifelt auf einer Burg in
den Highlands Unterschlupf. Doch der Laird dort ist alles andere als erfreut.
den Highlands Unterschlupf. Doch der Laird dort ist alles andere als erfreut.
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Produktdetails
Produktinformationen zu „Mein schottischer Rebell “
Lady Mariota sucht verzweifelt auf einer Burg in
den Highlands Unterschlupf. Doch der Laird dort ist alles andere als erfreut.
den Highlands Unterschlupf. Doch der Laird dort ist alles andere als erfreut.
Klappentext zu „Mein schottischer Rebell “
Als Lady Mariota beschuldigt wird, ihren Geliebten ermordet zu haben, flieht sie verzweifelt in die Highlands, wo sie in einer einsamen Festung Zuflucht findet. Doch kurz darauf trifft der neue Laird der Burg ein. Kenneth McKenzie fühlt sich unwiderstehlich zu Mariota hingezogen und gewährt ihr Unterschlupf. Dennoch ist er alles andere als begeistert von seinem unerwarteten Hausgast, denn er ist von der Liebe gebrannt und hat sich geschworen, nie wieder einer Frau zu verfallen.
Als Lady Mariota beschuldigt wird, ihren Geliebten ermordet zu haben, flieht sie verzweifelt in die Highlands, wo sie in einer einsamen Festung Zuflucht findet. Doch kurz darauf trifft der neue Laird der Burg ein. Kenneth McKenzie fühlt sich unwiderstehlich zu Mariota hingezogen und gewährt ihr Unterschlupf. Dennoch ist er alles andere als begeistert von seinem unerwarteten Hausgast, denn er ist von der Liebe gebrannt und hat sich geschworen, nie wieder einer Frau zu verfallen.
Lese-Probe zu „Mein schottischer Rebell “
Mein schottischer Rebell von Sue-Ellen Welfonder1. Kapitel
Drumodyn Castle,
im hohen Norden Schottlands Herbst 1344
Hugh der Bastard.
Die drei Worte waren für Mariota Macnicol wie ein harter Schlag, und jedes einzelne von ihnen setzte sich wie ein glühendes Stückchen Kohle in ihrer Kehle fest, als sie in der Tür des Turmzimmers stand und den Mann anstarrte, den sie mehr liebte als das Leben selbst.
Auf jeden Fall mehr als ihr eigenes, da sie bedenkenlos die Beschwerlichkeiten von Skandal und Ruin auf sich genommen hatte, um seine Frau zu sein, als sie ihrem bequemen und angenehmen Leben den Rücken kehrte, um ihm den Weg zu seinen Träumereien zu ebnen.
Zu seinen hochfliegenden Zielen.
Und nun lebte Hugh Alesone, der Bastard von Drumodyn, nicht mehr.
Oder zumindest nicht mehr lange, denn die funkelnden blauen Augen, die sie immer so bezaubert hatten, waren jetzt ganz glasig und traten beinahe aus ihren Höhlen, und das Entsetzen, das auf seinem gut aussehenden Gesicht erschien, als er sie bemerkte, war wie die sichere Erkenntnis seines unmittelbar bevorstehenden Endes.
Ja, Mariotas blonder Hüne von einem Geliebten war im Begriff, nackt wie am Tag seiner Geburt in seinem Bett zu sterben.
In den Armen einer gleichermaßen splitternackten Hure.
Am ganzen Körper zitternd, starrte Mariota Hugh Alesone an und traute ihren Augen nicht. Schock und Ungläubigkeit raubten ihr den Atem und lähmten sie, bis der grauenvolle Schmerz sie dann schließlich übermannte und als schriller Schrei aus ihr herausbrach.
»Neiiin ! «, rief sie, während der Kummer ihr schier das Herz zerriss. »Um Gottes Willen! Hugh ... «
»Es ist ... das Herz«, stieß er mit letzter Kraft hervor, und seine Augen weiteten sich vor Entsetzen.
Mariota biss sich auf die Lippe, und ihr eigenes Herz verkrampfte sich, als sie sah, wie er sich von der Frau
... mehr
löste, die über seinen Schenkeln hockte, und wie er die Hände an seine blond behaarte, muskulöse Brust presste, die schweißnass war und sich genauso heftig hob und senkte wie die schweren, viel zu großen Brüste seiner Hure.
Auch sein inzwischen entspanntes und für einen solch hünenhaften Highlander erstaunlich kleines Anhängsel glänzte feucht, was vom Kerzenschein auf beinahe obszöne Art betont wurde.
Eine unwiderlegbare Tatsache, die das zerwühlte Bett, die Weinkaraffe und zwei halb geleerte Kelche auf dem Tisch neben dem Kamin sowie die achtlos auf dem Boden verstreuten Kleidungsstücke Mariota nur noch deutlicher vor Augen führten.
All das sowie der unverwechselbare Geruch von Sinneslust, der immer noch so deutlich wahrnehmbar in der Luft hing.
»Um Gottes willen!«, rief Mariota und schlug die Hände vors Gesicht. Es war die einzige Bewegung, die ihr möglich war, weil ihre Beine sich plötzlich schwer wie Blei anfühlten und ihre Füße ihr den Dienst versagten.
Die andere Frau, die ihre Beweglichkeit hingegen nicht verloren hatte, krabbelte so schnell vom Bett, dass ihre unbeholfenen Befreiungsversuche komisch gewesen wären, wenn ihre bloße Präsenz nicht wie ein schraubstockartiger Griff um Mariotas Herz gewesen wäre.
Knurrend und fauchend wie eine aufgebrachte Katze, schlug die Dirne die letzten Bettlaken von ihrem nackten Leib zurück und stieß in ihrer Ungeschicklichkeit den Weinkrug um, dessen blutroter Inhalt sich über die Binsenstreu auf dem Fußboden ergoss.
Während Mariota die Bemühungen der Buhle beobachtete, ballte sie unwillkürlich ihre Hände zu Fäusten. Ihre Schläfen pochten, und die zarte Haut unter ihrem Haaransatz glühte und prickelte, als ihr Blick auf den vergossenen Wein fiel, sah sie doch in der sich rasch vergrößernden roten Pfütze eine Art Spiegelbild von Hugh Alesones würdelosem Ableben.
Eine Ironie, die dem Bastard von Drumodyn entging, da er mittlerweile auf dem zerwühlten Bett zusammengebrochen war und sie aus leeren Augen anstarrte.
Allein diese Augen anzusehen genügte, um Mariota mit eisiger, alles durchdringender Kälte zu durchfluten. »Um Gottes willen«, flüsterte sie, mehr zu sich selbst als zu der noch immer völlig unbekleideten Frau neben dem Bett. »Er stirbt ... «
Aber Hugh Alesone hatte diese Welt bereits verlassen und sich auf den Weg zu seinen Ahnen gemacht, nachdem er seinen letzten unrühmlichen Atemzug getan hatte, ohne auch nur ein einziges weiteres Wort von sich zu geben.
Und mit seinem Dahinscheiden fuhr ein scharfer Windstoß in den Raum, der die Kerzen zum Flackern brachte, mit seinem eisigen Hauch über einen mit Pergamenten bedeckten Arbeitstisch hinwegfegte und die Hugh einst so teuren Schriften im ganzen Raum verteilte.
Bei den meisten handelte es sich um Sonette, für Mariota
komponierte Liebesgedichte. Es gab aber auch gewissenhaft gesammelte Handschriften des uralten Geschlechts, von dem Hugh abzustammen behauptet hatte – auch wenn er seiner außerehelichen Herkunft wegen gezwungen gewesen war, von kaum mehr als seinen eigenen schönen Worten und mit Napfschnecken angereicherter Milchbrühe zu leben.
Eine Kost, die ihm anscheinend gut genug gewesen war, bis Mariotas Großzügigkeit dem Möchtegernbarden ermöglicht hatte, seinen gehobeneren Neigungen zu frönen und zu leben, wie es sich für jemanden gebührte, der sich sicher war, dass königliches Blut in seinen Adern floss.
Mariota, die immer noch nicht glauben konnte, dass er tot war, taumelte und stieß dabei fast gegen ihre Rivalin. Aber sie fuhr genauso schnell wieder zurück, denn irgendetwas an den feuchten roten Lippen der Frau und ihren schmalen Augen ließ ihr Schauer über den Rücken jagen.
»Du!«, schrie sie, als es ihr urplötzlich dämmerte. »Du bist ... « »Elizabeth Paterson«, sagte die Hure, deren graue Augen so kalt und frostig wie ein Wintermorgen waren.
Mariota war wie erstarrt vor Schock, als sie ihr Gegenüber nun mit untrüglicher Sicherheit erkannte. Wenn auch nicht vom Namen her, so doch von ihrem Ruf, denn diese Frau war keine andere als die berüchtigte Tavernenwirtin von Assynt.
Die verwitwete Elizabeth Paterson, die um einige Jahre älter war als Hugh, führte das Burning Bush, ein alles andere als angesehenes Wirtshaus. Man munkelte, dass die temperamentvolle Besitzerin Wandersmännern erheblich mehr als nur warme Mahlzeiten und eine Unterkunft anbot.
Die Luft um Mariota wurde spürbar kälter. »Du bist die Schankfrau«, sagte sie, und die Worte klangen in ihren Ohren, als kämen sie aus weiter Ferne, und ihre Stimme erschien wie die einer Fremden.
»Und das überrascht Euch?« Das Weibsstück war so gänzlich hemmungslos, dass es nicht einmal versuchte, seine fragwürdigen Reize zu bedecken. »Wusstet Ihr denn nicht, dass Hugh auch dunkle, ungebührliche Begierden hatte? Bedürfnisse, die er nur bei jemandem wie mir befriedigen konnte?«
Mariota biss die Zähne zusammen, als ihre Welt zerbrach und zu einer gähnenden Leere wurde, in der es nichts anderes mehr gab als Hughs nackten, regungslosen Körper und das höhnische und triumphierende kleine Lächeln, zu dem sich die vollen, von Hughs Küssen angeschwollenen Lippen der Tavernenwirtin verzogen.
»Hinaus mit dir!«, befahl Mariota und zeigte auf die zerknüllten Kleider auf dem Boden. »Zieh dich an und geh mir aus den Augen.«
Die Hure aber ignorierte ihre Worte und schob das Kinn vor. »Ein Jammer, dass Ihr früher als erwartet zurückgekommen seid, Lady Mariota«, sagte sie mit unverhohlenem Spott in ihrer kehligen Stimme. »Denn wäre es anders gewesen, hättet Ihr Euch Eure Illusionen bewahren können.«
Mariota versteifte sich und spürte, wie etwas in ihr zerbrach.
»Ich bin umgekehrt, bevor ich auch nur in die Nähe von Dunach gekommen war«, sagte sie, und der Name ihres Zuhauses hinterließ einen bitteren Geschmack auf ihrer Zunge. »Dem Himmel sei Dank, dass ich meinen Vater nicht schon wieder um Beistand gebeten habe ... «
Die Tavernenwirtin rümpfte die Nase. »Ich hatte Hugh schon gesagt, dass er von Archibald Macnicol kein Geld mehr zu erwarten braucht. Dass Euer mächtiger Vater seiner Tochter zürnt, ist schließlich allgemein bekannt.«
Die Hure strich langsam mit einer Hand über ihren Bauch und ließ ihre Finger dann auf dem dunklen Haar zwischen
ihren Beinen ruhen. »Tja, Mariota von Dunach, Hugh wusste sehr wohl, dass Ihr möglicherweise früher zurückkommen würdet, wollte aber trotzdem nicht auf unser kleines Vergnügen verzichten.«
Mariotas Augen begannen zu brennen, und bittere Galle stieg in ihrer Kehle auf. Aber das Ärgerlichste von allem war, dass sie ihren Blick nicht von dem nackten Leib der Frau abwenden konnte.
Von Elizabeth Patersons unübersehbar anschwellendem Leib.
Zutiefst erschüttert, verbarg Mariota ihre zitternden Hände in den Falten ihres Gewands. »Ihr scheint Euch dieses Vergnügen ja oft genug gegönnt zu haben.«
Die Hure zuckte mit den Schultern. »Das mag schon sein, aber es ist nicht Hughs Kind, das ich erwarte. Nicht, dass ihn das etwa interessiert hätte. Tatsächlich fand er es sogar ausgesprochen reizvoll, von meinen Erlebnissen in der Taverne zu hören.«
Mariota starrte sie nur sprachlos an.
Die Mundwinkel der anderen Frau zuckten. »Und das ist noch längst nicht alles«, fuhr sie fort und streckte eine Hand aus, um mit den Fingern über Mariotas Bauch zu streichen. »Er ergötzte sich sogar an meinem anschwellenden Leib und verglich meine Weiblichkeit mit einer reifen Pflaume. Und das, obwohl er nicht einmal der Vater meines Kindes war.«
Mariota, die sowohl vor der Berührung der Frau als auch vor ihren Worten zurückschrak, brauchte einen Moment, um das vielfarbige Glitzern zwischen den Fingern der Frau zu bemerken, und einen weiteren, um die wahre Absicht hinter der Berührung der Tavernenwirtin zu erkennen.
»Mein Dolch!« Mariotas Herz begann wie wild in ihrer Brust zu hämmern, als sie ihren juwelenbesetzten Dolch in der Hand ihrer Rivalin sah.
© Verlagsgruppe Lübbe
Übersetzung: Ulrike Moreno
Auch sein inzwischen entspanntes und für einen solch hünenhaften Highlander erstaunlich kleines Anhängsel glänzte feucht, was vom Kerzenschein auf beinahe obszöne Art betont wurde.
Eine unwiderlegbare Tatsache, die das zerwühlte Bett, die Weinkaraffe und zwei halb geleerte Kelche auf dem Tisch neben dem Kamin sowie die achtlos auf dem Boden verstreuten Kleidungsstücke Mariota nur noch deutlicher vor Augen führten.
All das sowie der unverwechselbare Geruch von Sinneslust, der immer noch so deutlich wahrnehmbar in der Luft hing.
»Um Gottes willen!«, rief Mariota und schlug die Hände vors Gesicht. Es war die einzige Bewegung, die ihr möglich war, weil ihre Beine sich plötzlich schwer wie Blei anfühlten und ihre Füße ihr den Dienst versagten.
Die andere Frau, die ihre Beweglichkeit hingegen nicht verloren hatte, krabbelte so schnell vom Bett, dass ihre unbeholfenen Befreiungsversuche komisch gewesen wären, wenn ihre bloße Präsenz nicht wie ein schraubstockartiger Griff um Mariotas Herz gewesen wäre.
Knurrend und fauchend wie eine aufgebrachte Katze, schlug die Dirne die letzten Bettlaken von ihrem nackten Leib zurück und stieß in ihrer Ungeschicklichkeit den Weinkrug um, dessen blutroter Inhalt sich über die Binsenstreu auf dem Fußboden ergoss.
Während Mariota die Bemühungen der Buhle beobachtete, ballte sie unwillkürlich ihre Hände zu Fäusten. Ihre Schläfen pochten, und die zarte Haut unter ihrem Haaransatz glühte und prickelte, als ihr Blick auf den vergossenen Wein fiel, sah sie doch in der sich rasch vergrößernden roten Pfütze eine Art Spiegelbild von Hugh Alesones würdelosem Ableben.
Eine Ironie, die dem Bastard von Drumodyn entging, da er mittlerweile auf dem zerwühlten Bett zusammengebrochen war und sie aus leeren Augen anstarrte.
Allein diese Augen anzusehen genügte, um Mariota mit eisiger, alles durchdringender Kälte zu durchfluten. »Um Gottes willen«, flüsterte sie, mehr zu sich selbst als zu der noch immer völlig unbekleideten Frau neben dem Bett. »Er stirbt ... «
Aber Hugh Alesone hatte diese Welt bereits verlassen und sich auf den Weg zu seinen Ahnen gemacht, nachdem er seinen letzten unrühmlichen Atemzug getan hatte, ohne auch nur ein einziges weiteres Wort von sich zu geben.
Und mit seinem Dahinscheiden fuhr ein scharfer Windstoß in den Raum, der die Kerzen zum Flackern brachte, mit seinem eisigen Hauch über einen mit Pergamenten bedeckten Arbeitstisch hinwegfegte und die Hugh einst so teuren Schriften im ganzen Raum verteilte.
Bei den meisten handelte es sich um Sonette, für Mariota
komponierte Liebesgedichte. Es gab aber auch gewissenhaft gesammelte Handschriften des uralten Geschlechts, von dem Hugh abzustammen behauptet hatte – auch wenn er seiner außerehelichen Herkunft wegen gezwungen gewesen war, von kaum mehr als seinen eigenen schönen Worten und mit Napfschnecken angereicherter Milchbrühe zu leben.
Eine Kost, die ihm anscheinend gut genug gewesen war, bis Mariotas Großzügigkeit dem Möchtegernbarden ermöglicht hatte, seinen gehobeneren Neigungen zu frönen und zu leben, wie es sich für jemanden gebührte, der sich sicher war, dass königliches Blut in seinen Adern floss.
Mariota, die immer noch nicht glauben konnte, dass er tot war, taumelte und stieß dabei fast gegen ihre Rivalin. Aber sie fuhr genauso schnell wieder zurück, denn irgendetwas an den feuchten roten Lippen der Frau und ihren schmalen Augen ließ ihr Schauer über den Rücken jagen.
»Du!«, schrie sie, als es ihr urplötzlich dämmerte. »Du bist ... « »Elizabeth Paterson«, sagte die Hure, deren graue Augen so kalt und frostig wie ein Wintermorgen waren.
Mariota war wie erstarrt vor Schock, als sie ihr Gegenüber nun mit untrüglicher Sicherheit erkannte. Wenn auch nicht vom Namen her, so doch von ihrem Ruf, denn diese Frau war keine andere als die berüchtigte Tavernenwirtin von Assynt.
Die verwitwete Elizabeth Paterson, die um einige Jahre älter war als Hugh, führte das Burning Bush, ein alles andere als angesehenes Wirtshaus. Man munkelte, dass die temperamentvolle Besitzerin Wandersmännern erheblich mehr als nur warme Mahlzeiten und eine Unterkunft anbot.
Die Luft um Mariota wurde spürbar kälter. »Du bist die Schankfrau«, sagte sie, und die Worte klangen in ihren Ohren, als kämen sie aus weiter Ferne, und ihre Stimme erschien wie die einer Fremden.
»Und das überrascht Euch?« Das Weibsstück war so gänzlich hemmungslos, dass es nicht einmal versuchte, seine fragwürdigen Reize zu bedecken. »Wusstet Ihr denn nicht, dass Hugh auch dunkle, ungebührliche Begierden hatte? Bedürfnisse, die er nur bei jemandem wie mir befriedigen konnte?«
Mariota biss die Zähne zusammen, als ihre Welt zerbrach und zu einer gähnenden Leere wurde, in der es nichts anderes mehr gab als Hughs nackten, regungslosen Körper und das höhnische und triumphierende kleine Lächeln, zu dem sich die vollen, von Hughs Küssen angeschwollenen Lippen der Tavernenwirtin verzogen.
»Hinaus mit dir!«, befahl Mariota und zeigte auf die zerknüllten Kleider auf dem Boden. »Zieh dich an und geh mir aus den Augen.«
Die Hure aber ignorierte ihre Worte und schob das Kinn vor. »Ein Jammer, dass Ihr früher als erwartet zurückgekommen seid, Lady Mariota«, sagte sie mit unverhohlenem Spott in ihrer kehligen Stimme. »Denn wäre es anders gewesen, hättet Ihr Euch Eure Illusionen bewahren können.«
Mariota versteifte sich und spürte, wie etwas in ihr zerbrach.
»Ich bin umgekehrt, bevor ich auch nur in die Nähe von Dunach gekommen war«, sagte sie, und der Name ihres Zuhauses hinterließ einen bitteren Geschmack auf ihrer Zunge. »Dem Himmel sei Dank, dass ich meinen Vater nicht schon wieder um Beistand gebeten habe ... «
Die Tavernenwirtin rümpfte die Nase. »Ich hatte Hugh schon gesagt, dass er von Archibald Macnicol kein Geld mehr zu erwarten braucht. Dass Euer mächtiger Vater seiner Tochter zürnt, ist schließlich allgemein bekannt.«
Die Hure strich langsam mit einer Hand über ihren Bauch und ließ ihre Finger dann auf dem dunklen Haar zwischen
ihren Beinen ruhen. »Tja, Mariota von Dunach, Hugh wusste sehr wohl, dass Ihr möglicherweise früher zurückkommen würdet, wollte aber trotzdem nicht auf unser kleines Vergnügen verzichten.«
Mariotas Augen begannen zu brennen, und bittere Galle stieg in ihrer Kehle auf. Aber das Ärgerlichste von allem war, dass sie ihren Blick nicht von dem nackten Leib der Frau abwenden konnte.
Von Elizabeth Patersons unübersehbar anschwellendem Leib.
Zutiefst erschüttert, verbarg Mariota ihre zitternden Hände in den Falten ihres Gewands. »Ihr scheint Euch dieses Vergnügen ja oft genug gegönnt zu haben.«
Die Hure zuckte mit den Schultern. »Das mag schon sein, aber es ist nicht Hughs Kind, das ich erwarte. Nicht, dass ihn das etwa interessiert hätte. Tatsächlich fand er es sogar ausgesprochen reizvoll, von meinen Erlebnissen in der Taverne zu hören.«
Mariota starrte sie nur sprachlos an.
Die Mundwinkel der anderen Frau zuckten. »Und das ist noch längst nicht alles«, fuhr sie fort und streckte eine Hand aus, um mit den Fingern über Mariotas Bauch zu streichen. »Er ergötzte sich sogar an meinem anschwellenden Leib und verglich meine Weiblichkeit mit einer reifen Pflaume. Und das, obwohl er nicht einmal der Vater meines Kindes war.«
Mariota, die sowohl vor der Berührung der Frau als auch vor ihren Worten zurückschrak, brauchte einen Moment, um das vielfarbige Glitzern zwischen den Fingern der Frau zu bemerken, und einen weiteren, um die wahre Absicht hinter der Berührung der Tavernenwirtin zu erkennen.
»Mein Dolch!« Mariotas Herz begann wie wild in ihrer Brust zu hämmern, als sie ihren juwelenbesetzten Dolch in der Hand ihrer Rivalin sah.
© Verlagsgruppe Lübbe
Übersetzung: Ulrike Moreno
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Bibliographische Angaben
- Autor: Sue-Ellen Welfonder
- Altersempfehlung: Ab 16 Jahre
- 2008, 2. Aufl., 368 Seiten, Maße: 12,5 x 18,5 cm, Taschenbuch, Deutsch
- Übersetzer: Ulrike Moreno
- Verlag: Bastei Lübbe
- ISBN-10: 3404187350
- ISBN-13: 9783404187355
- Erscheinungsdatum: 27.11.2008
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