Monstergeheimnisse: Bd.4 Das Wunder
Mira verfolgt eine heiße Spur. Sie ist in Besitz des geheimnisvollen Rezepts für eine Arznei gekommen, die ihrer Mutter das Leben retten könnte. In der darauf erwähnten Apotheke wird man möglicherweise auch die Adresse ihrer Eltern...
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Produktinformationen zu „Monstergeheimnisse: Bd.4 Das Wunder “
Mira verfolgt eine heiße Spur. Sie ist in Besitz des geheimnisvollen Rezepts für eine Arznei gekommen, die ihrer Mutter das Leben retten könnte. In der darauf erwähnten Apotheke wird man möglicherweise auch die Adresse ihrer Eltern kennen. Doch bevor sie das Rezept dort einlösen kann, geht diese in Flammen auf. Und dann taucht plötzlich auch noch ein zwielichtiger Mann wie aus dem Nichts auf, der Mira und Sylvester ein Wundermittel gegen jegliche Erkrankungen anbietet. Ist das die Rettung? Mira hat keine Wahl: Um ihrer Mutter zu helfen, muss sie die Zutaten für die Medizin beschaffen - und sich dafür erneut in die Monsterbehörde wagen ...
Klappentext zu „Monstergeheimnisse: Bd.4 Das Wunder “
Mira verfolgt eine heiße Spur. Sie ist in Besitz des geheimnisvollen Rezepts für eine Arznei gekommen, die ihrer Mutter das Leben retten könnte. Doch bevor sie das Rezept in der darauf vermerkten Krautapotheke einlösen kann, geht diese in Flammen auf. Und dann taucht plötzlich auch noch ein zwielichtiger Mann wie aus dem Nichts auf, der Mira und Sylvester ein Wundermittel gegen jegliche Erkrankungen anbietet. Ist das die Rettung? Mira hat keine Wahl: Um ihrer Mutter zu helfen, muss sie die Zutaten für die Medizin beschaffen und sich dafür erneut in die Monsterbehörde wagen
Lese-Probe zu „Monstergeheimnisse: Bd.4 Das Wunder “
Monstergeheimnisse - Das Wunder von Stefan Ljungqvist 1 Der Siebenschläfer
Weit weg vom Alltag, vergraben unter einem Stapel aus Federbetten und weichen Wolldecken, ruhte der Siebenschläfer. Für ihn verstrich die Zeit nicht auf dieselbe Weise wie für gewöhnliche Menschen. Was ihm wie ein Nickerchen vorkam, dauerte für andere eine halbe Ewigkeit. Aber der Siebenschläfer war auch kein gewöhnlicher Mensch. Hin und wieder sah er Dinge in seinen Träumen, Ereignisse im Leben anderer Leute, ihre Erinnerungen und manchmal ihre Zukunft. Erst vor wenigen Tagen hatte er begriffen, warum das so war, warum er diese Träume hatte.
... mehr
Schuld war das Medikament. Das Bett, in dem der Siebenschläfer lag, bestand aus einem Haufen Matratzen, die so hoch übereinandergestapelt waren, dass man einen Hocker brauchte, um hinaufzuklettern. Die Wände der kalten Mansarde direkt unter den Dachbalken waren mit Zeitungsartikeln tapeziert, die von der Monsterbehörde und Doktor Duvals unglaublichem medizinischen Durchbruch handelten. Riesige schwarze Schlagzeilen verkündeten, dass der Doktor endlich ein Heilmittel gefunden hatte er konnte Monster kurieren. In der Dachkammer stank es nach Schimmel, aber der Siebenschläfer hatte sich mit der Zeit an den Geruch gewöhnt. Schlimmer war die feuchte Kälte, die sich in Wänden und Fußboden festgesetzt hatte. Auf dem Nachttisch stand eine Petroleumlampe aus Messing neben einer Flasche Petroleum, einer Schachtel Streichhölzer und einem schmutzigen Trinkglas. Die Petroleumlampe war die einzige Wärmequelle, die der Siebenschläfer in der Dachkammer hatte. Aber obwohl er die Flamme der Lampe immer voll aufdrehte, schaffte sie es nicht, spürbare Wärme im Raum zu verbreiten. Er hatte die Kammer von einer buckligen alten Frau gemietet, die zwar schwer hörte, aber dafür einen Blick besaß, dem nichts entging. Der Siebenschläfer wusste, dass sie heimlich jeden einzelnen Zeitungsartikel an den Wänden gelesen hatte, während er schlief. Und er ahnte, dass sie inzwischen erraten hatte, wer er war. Denn es war er, über den die Zeitungsartikel berichteten. Er war eine medizinische Sensation, und die Nachricht von seiner Existenz hatte sich in Windeseile im ganzen Land herumgesprochen, als Duvals Erfolg bekannt wurde. Der Siebenschläfer war Doktor Duvals erster Patient in der Monsterbehörde gewesen. Zu Anfang hatte er den Worten des Doktors vertraut, und genau wie Duval es ihm versprochen hatte, hörte er auf, sich um Mitternacht zu verwandeln. Zwar hatte es Nebenwirkungen gegeben, aber das war es ihm wert gewesen. Er hatte das Fieber und das Schwindelgefühl ausgehalten, um sich nicht mehr jede Nacht verwandeln zu müssen. Sogar den roten Ausschlag auf den Armen hatte er hingenommen. Und als sich am Ende die unglaubliche Müdigkeit einstellte, hatte er auch sie ertragen obwohl sie es war, die ihm den Spitznamen »Siebenschläfer« eingebracht hatte. Ein Name, der mit der Zeit an die Stelle seines richtigen getreten war. Inzwischen wusste er selbst nicht mehr, welchen Namen ihm seine Eltern einmal gegeben hatten. Doktor Duval war es gelungen, den Siebenschläfer von der Verwandlung zu kurieren, und der Erfolg des Experiments hatte dafür gesorgt, dass die Therapie und das Medikament oder das Monstroxin, wie Duval es nannte zugelassen und nun auch bei anderen Patienten angewandt wurden. Die Entlassung des Siebenschläfers aus der Monsterbehörde war der endgültige Beweis für die Wirksamkeit von Duvals Behandlungsmethode gewesen. Es war dem Siebenschläfer sogar gelungen, sich die Dachkammer und eine normale, ehrenwerte Arbeit als Kassierer im Supermarkt an der Ecke zu verschaffen, und zwar fast ganz ohne Hilfe der Monsterbehörde. Auch nach seiner Entlassung aus der Monsterbehörde hatte der Siebenschläfer die Medizin weiterhin eingenommen. Duval hatte ihm erklärt, dass ihm keine andere Wahl blieb. Er musste sie nehmen, sonst würde er schwer krank werden, vielleicht sogar sterben. Und das wollte Duval auf keinen Fall. Er wollte, dass der Siebenschläfer ein normales Leben führte, Seite an Seite mit den Menschen ein lebender Beweis dafür, wie großartig Doktor Duval und die Monsterbehörde waren. Aber die Sorge des Doktors war unnötig gewesen. Der Siebenschläfer wollte alles Erdenkliche tun, um die Verwandlung nicht mehr durchmachen zu müssen. Und mit den Rezepten, die Duval ihm schickte, hatte er weiterhin gehorsam seine Medizin aus der Krautpotheke geholt. Aber als die Rezepte ausblieben, hatte sich alles geändert. Und vor ein paar Tagen war die Medizin schließlich aufgebraucht gewesen. Der erste Tag danach war ungeheuer qualvoll gewesen. Es war ein richtiges Wunder, dass er diesen Tag lebend überstanden hatte. Der Siebenschläfer hatte die letzte Medizinflasche zerschlagen und die restlichen Tropfen von den Scherben geleckt, aber es hatte nichts genützt. Im Gegenteil, allein schon der Geschmack des Monstroxins hatte ihn verrückt gemacht. Er war die Wände hinaufgeklettert, hatte kopfüber von den Dachbalken gehangen und die Tapeten von der Wand gerissen. Er hatte sogar die Fußbodendielen mit den Fingernägeln aufgekratzt und Löcher in die Wolldecken gebissen. Am Ende war er erschöpft aufs Bett gefallen und hatte zitternd dort gelegen, bis der Schlaf ihn endlich holte. Als er aus den Qualen der ersten vierundzwanzig Stunden erwachte, überfiel ihn sofort ein Bärenhunger. Er hatte das Medikament so lange eingenommen, dass ihm sogar sein Appetit abhandengekommen war. Das Einzige, was er außer der Medizin zu sich genommen hatte, war Milch gewesen. Jetzt war er ausgehungert, aber er kam nicht aus dem Bett. Obwohl er so hungrig war, dass sein Magen laut knurrte, konnte er nicht einmal genug Kraft aufbringen, um auch nur einen Finger zu heben. Er begriff, dass er ohne die Medizin zu schwach war. Aber er spürte auch noch etwas anderes: eine Art Freiheit und Ruhe. Er blieb im Bett liegen und sank zurück in seine Träume. Und zum ersten Mal in seinem Leben träumte er vom Scheusal. Er konnte nicht genau erkennen, wie es aussah. Er erinnerte sich nicht einmal, ob das Wesen groß oder klein war. Aber das Merkwürdige daran war auch nicht das Aussehen, sondern der Gedanke, der dem Siebenschläfer nach dem Traum nicht aus dem Kopf gehen wollte. Ein Oberhaupt, das selbst eine große Veränderung durchgemacht hat, wird erscheinen, um Monster und Menschen zu vereinen. Während seiner Zeit als Patient in der Monsterbehörde hatten die Kinder auf seiner Station flüsternd vom Scheusal gesprochen, wenn sie glaubten, dass niemand sie hörte. Und einige hatten sogar behauptet, es in ihren Träumen gesehen zu haben. Er selbst hatte nie vom Scheusal geträumt, obwohl sein Leben zum großen Teil aus Träumen und Fantasien bestanden hatte. Erst jetzt, wo das Monstroxin langsam seine Macht über ihn verlor, hatte er vom Scheusal geträumt, dem Monster, von dem man glaubte, es werde die Zukunft verändern und eine neue Welt erschaffen. Eine Welt, in der Monster und Menschen friedlich zusammen leben konnten.
Die Zukunft verändern. Die Worte aus dem Traum klammerten sich in seinem Kopf fest, sogar während der kurzen Zeiten, in denen er wach war. Mit jeder Minute, die verstrich, verwandelten sie sich mehr von einzelnen Wörtern zu einem bedeutungsvollen Satz. Jedes Mal, wenn er aufwachte, fühlte er sich stärker. Nicht viel, aber genug, dass es spürbar war. Zuerst konnte er die Finger bewegen, dann konnte er sich an der Nase kratzen und die Zehen unter der Decke bewegen. Der Siebenschläfer erkannte, dass das Leben das war, was passierte, während er davon träumte, was er daraus machen wollte, und dass sein Leben im Moment nicht viel mehr war als ein Kerzenstummel, der an beiden Enden langsam herunterbrannte. Was er brauchte, war eine Veränderung er musste seine Lebensgeister wiederfinden. Da beschloss er, mit dem Träumen aufzuhören. Jetzt wollte er anfangen zu leben. Der Siebenschläfer schob vorsichtig die Hand unter der Bettdecke hervor und tastete blind nach dem schmutzigen Milchglas auf dem Nachttisch. Schließlich gab er auf und zog die Decke von seinem Kopf. Er schaute starr auf die Schachtel mit den Streichhölzern und die Flasche mit dem Petroleum, während er den Rest Milch mit einem einzigen großen Schluck austrank. Sie war eiskalt. Dann überwand er sich, die Füße über die Matratzenkante zu schieben. Ehe er wusste, wie ihm geschah, saß er auf seinem Matratzenberg und baumelte mit den Beinen. Da fiel ihm plötzlich eine Sache ein, etwas, das in seinem Unterbewusstsein vor sich hin geschwelt und in seinen Träumen vom Scheusal unter der Oberfläche gebrodelt hatte. An allem, was ihm passiert war, waren Duval und das Medikament schuld. Das Medikament war schuld, dass er sein Leben wie in einem sinnlosen Traum verbracht hatte, und wegen Duval hatte er seine Zeit unter der Bettdecke in dieser Dachkammer vergeudet. Duval hatte ihn angelogen, als er behauptete, das Medikament sei lebenswichtig. Es nicht mehr einzunehmen, hatte den Siebenschläfer nicht umgebracht. Im Gegenteil, es hatte ihn zum Leben erweckt. Er sprang von seinem Matratzenberg und sammelte ein paar schmutzige Kleidungsstücke vom Fußboden auf. Nachdem er sich angezogen hatte, nahm er mit zitternden Händen die Petroleumflasche und die Streichhölzer vom Nachttisch und schlich auf Socken vorsichtig die Treppe hinunter. Er würde dafür sorgen, dass niemals wieder irgendjemand so leiden musste, wie er gelitten hatte. Der Siebenschläfer würde Duvals Machenschaften einen Riegel vorschieben. Das hier sollte der erste Tag vom Rest seines Lebens sein. Und dem Leben vieler anderer. Am Anfang würde es wehtun, aber dann würden sie begreifen. Und ihm dankbar dafür sein.
156 Seiten ISBN: 978-3-505-12746-5 Mehr Informationen zu diesem Titel: www.schneiderbuch.de © 2010 Schneiderbuch verlegt durch EGMONT Verlagsgesellschaften mbH.
Die Zukunft verändern. Die Worte aus dem Traum klammerten sich in seinem Kopf fest, sogar während der kurzen Zeiten, in denen er wach war. Mit jeder Minute, die verstrich, verwandelten sie sich mehr von einzelnen Wörtern zu einem bedeutungsvollen Satz. Jedes Mal, wenn er aufwachte, fühlte er sich stärker. Nicht viel, aber genug, dass es spürbar war. Zuerst konnte er die Finger bewegen, dann konnte er sich an der Nase kratzen und die Zehen unter der Decke bewegen. Der Siebenschläfer erkannte, dass das Leben das war, was passierte, während er davon träumte, was er daraus machen wollte, und dass sein Leben im Moment nicht viel mehr war als ein Kerzenstummel, der an beiden Enden langsam herunterbrannte. Was er brauchte, war eine Veränderung er musste seine Lebensgeister wiederfinden. Da beschloss er, mit dem Träumen aufzuhören. Jetzt wollte er anfangen zu leben. Der Siebenschläfer schob vorsichtig die Hand unter der Bettdecke hervor und tastete blind nach dem schmutzigen Milchglas auf dem Nachttisch. Schließlich gab er auf und zog die Decke von seinem Kopf. Er schaute starr auf die Schachtel mit den Streichhölzern und die Flasche mit dem Petroleum, während er den Rest Milch mit einem einzigen großen Schluck austrank. Sie war eiskalt. Dann überwand er sich, die Füße über die Matratzenkante zu schieben. Ehe er wusste, wie ihm geschah, saß er auf seinem Matratzenberg und baumelte mit den Beinen. Da fiel ihm plötzlich eine Sache ein, etwas, das in seinem Unterbewusstsein vor sich hin geschwelt und in seinen Träumen vom Scheusal unter der Oberfläche gebrodelt hatte. An allem, was ihm passiert war, waren Duval und das Medikament schuld. Das Medikament war schuld, dass er sein Leben wie in einem sinnlosen Traum verbracht hatte, und wegen Duval hatte er seine Zeit unter der Bettdecke in dieser Dachkammer vergeudet. Duval hatte ihn angelogen, als er behauptete, das Medikament sei lebenswichtig. Es nicht mehr einzunehmen, hatte den Siebenschläfer nicht umgebracht. Im Gegenteil, es hatte ihn zum Leben erweckt. Er sprang von seinem Matratzenberg und sammelte ein paar schmutzige Kleidungsstücke vom Fußboden auf. Nachdem er sich angezogen hatte, nahm er mit zitternden Händen die Petroleumflasche und die Streichhölzer vom Nachttisch und schlich auf Socken vorsichtig die Treppe hinunter. Er würde dafür sorgen, dass niemals wieder irgendjemand so leiden musste, wie er gelitten hatte. Der Siebenschläfer würde Duvals Machenschaften einen Riegel vorschieben. Das hier sollte der erste Tag vom Rest seines Lebens sein. Und dem Leben vieler anderer. Am Anfang würde es wehtun, aber dann würden sie begreifen. Und ihm dankbar dafür sein.
156 Seiten ISBN: 978-3-505-12746-5 Mehr Informationen zu diesem Titel: www.schneiderbuch.de © 2010 Schneiderbuch verlegt durch EGMONT Verlagsgesellschaften mbH.
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Autoren-Porträt von Stefan Ljungqvist
Stefan Ljungqvist lebt in Schweden und arbeitet als Computer- und Videospieleentwickler. In seiner Freizeit spielt er Fußball, trifft Freunde und schreibt leidenschaftlich gerne Geschichten. Nach zwei Veröffentlichungen im Bilderbuchbereich sind die "Monstergeheimnisse" seine erste Kinderbuchreihe.Dagmar Lendt ist Skandinavistin und übersetzt aus dem Norwegischen, Schwedischen und Dänischen. Sie lebt und arbeitet in Berlin.
Bibliographische Angaben
- Autor: Stefan Ljungqvist
- Altersempfehlung: 9 - 11 Jahre
- 2010, 140 Seiten, mit Abbildungen, Maße: 12,5 x 18,5 cm, Gebunden, Deutsch
- Mitarbeit: Egerkrans, Johan; Übersetzung: Lendt, Dagmar
- Übersetzer: Dagmar Lendt
- Verlag: Schneiderbuch
- ISBN-10: 3505127469
- ISBN-13: 9783505127465
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