Naturwerkstatt Steine

Umweltberaterin, Ausbildnerin und Heilpädagogin. Seit 1992 gibt sie Kurse für Kinder, Jugendliche und Erwachsene, entwickelt Kurskonzepte im Bereich Umweltpädagogik und ist in der LehrerInnenfortbildung tätig. Sie ist fasziniert von der natürlichen Vielfalt und experimentiert gerne mit und in der Natur. Autorin mehrerer Bücher im AT Verlag.

Sind Steine tote Natur, die uns allenfalls als Baumaterial von Nutzen sind? Mitnichten! Mitten in diesem Buch befindet sich ein großes Foto, das schön den Geist dieses Buchs zum Ausdruck bringt: Umschlossen von einer halb geöffneten Kinderhand liegt ein kleiner marmorierter Stein, den gerade die Finger der anderen Hand achtsam berühren und erfühlen wollen. Ein Schmeichelstein als Lebensbegleiter, heißt es dazu. Ist das esoterischer Humbug? Nein, auch das nicht! Solche Steine können wirklich Spuren legen, um direkt das Werden und Vergehen aller Materie zu beobachten, zu der auch alles Lebendige, auch unser eigenes Leben gehört. Steine sind dann Symbole. Sich mit Steinen auf eine Zeitreise zu begeben, das setzt aber, soll diese Reise eben nicht esoterisch verblassen, sondern wirklich zum Kern des Lebens führen, mineralogische und geologische Kenntnisse über die verschiedenen Gesteinsarten und ihre Geschichte voraus. Und auch die werden in diesem Werkstattbuch ebenso faszinierend wie klar und anschaulich präsentiert. Aus dieser doppelten, der naturwissenschaftlichen und der geistigen Perspektive, ergeben sich dann weitere Möglichkeiten der Entdeckung und der Gestaltung von Steinen ganz organisch: Steine, aufmerksam in ihrer besonderen Form, Oberfläche, Struktur gesucht und ausgewählt, können helfen, Kreativität zu entwickeln. Steine als je eigene und besondere verstanden eignen sich sodann für Rollenspiele, zum Erproben der urmenschlichen und notwendigen Fähigkeiten von Perspektivität und Dialog. Steine, so ein weiteres Kapitel, wurden seit jeher als Werkzeuge und Haushaltsmaterial verwendet; das bietet eine Grundlage, unseren Forscher und Experimentierdrang freizusetzen; das "Leben wie in der Steinzeit" liefert so plötzlich ganz neue Ideen für die Begegnung mit der Welt. Und Steine können sogar selbst Kultur sein: Was sonst steckt denn hinter einer Redensart