Nicht ohne dich
Jenny ist 15 und verliebt. In Rafael. Einen Jungen, den sie seit ihrer Kindheit kennt. Doch Rafael ist Jude und in dem von Nazis regierten Berlin ist diese Liebe gegen das Gesetz. Aber Jenny und Rafael lassen sich nicht unterkriegen. Von niemandem. Als...
Leider schon ausverkauft
Buch
1.50 €
Produktdetails
Produktinformationen zu „Nicht ohne dich “
Jenny ist 15 und verliebt. In Rafael. Einen Jungen, den sie seit ihrer Kindheit kennt. Doch Rafael ist Jude und in dem von Nazis regierten Berlin ist diese Liebe gegen das Gesetz. Aber Jenny und Rafael lassen sich nicht unterkriegen. Von
niemandem. Als Rafaels Mutter eines Tages abgeholt und ins KZ gebracht wird, bleibt Rafael allein zurück. Jenny und ihre Mutter nehmen ihn bei sich auf und verstecken ihn. Doch das Versteck ist nicht sicher, denn im Haus leben Nachbarn, die
linientreu jeden denunzieren, der sich auffällig verhält. Es scheint nur eine Frage der Zeit, bis die Gestapo wieder an ihre Tür klopft - Eine offenherzige Geschichte einer Liebe, die nicht sein darf - und die gegen alle Widrigkeiten
überlebt.
Klappentext zu „Nicht ohne dich “
Jenny ist 15 und verliebt. In Rafael. Einen Jungen, den sie seit ihrer Kindheit kennt. Doch Rafael ist Jude und in dem von Nazis regierten Berlin ist diese Liebe gegen das Gesetz. Aber Jenny und Rafael lassen sich nicht unterkriegen. Von niemandem. Als Rafaels Mutter eines Tages abgeholt und ins KZ gebracht wird, bleibt Rafael allein zurück. Jenny und ihre Mutter nehmen ihn bei sich auf und verstecken ihn. Doch das Versteck ist nicht sicher, denn im Haus leben Nachbarn, die linientreu jeden denunzieren, der sich auffällig verhält. Es scheint nur eine Frage der Zeit, bis die Gestapo wieder an ihre Tür klopft - Eine offenherzige Geschichte einer Liebe, die nicht sein darf - und die gegen alle Widrigkeiten überlebt.
Autoren-Interview mit Leslie E. Wilson
"Nicht ohne dich" erzählt die fiktive Geschichte von Jenny, die ihren jüdischen Freund Raffi während der NS-Zeit versteckt. Mitten in Berlin, direkt unter der Nase des Führers, gelingt es dem Mädchen, den Jungen, den sie liebt, zu beschützen - bis sie selbst in Gefahr gerät. Die Deutsch-Engländerin Leslie Erika Wilson hat aus ihrer eigenen Familiengeschichte geschöpft und versteht ihr Schreiben auch als Bewältigung einer Vergangenheit, über die ihre deutsche Mutter zeitlebens geschwiegen hat.Ihre Familie mütterlicherseits ist deutsch, Sie sind in England geboren und aufgewachsen. Waren Sie als Kind zwischen beiden Ländern hin und her gerissen?
Leslie E. Wilson: Das würde ich eigentlich nicht sagen, aber es war schwierig, weil ich kurz nach dem Krieg geboren wurde. Die Deutschen wurden abgelehnt oder sogar gehasst, da sie als Kriegsanstifter verurteilt wurden. Alle wussten, dass meine Großmutter, die bei uns wohnte, Deutsche war. Kinder merken immer, wenn jemand anders ist, und wir wurden „Mischlinge" genannt, manchmal sogar „Nazis".
Wie haben Sie Ihre Kindheit verlebt?
Leslie E. Wilson: Ich war sehr oft in Deutschland und habe als kleines Kind meine Großeltern im Rheinland besucht, bis sie sich haben scheiden lassen. Omi kam zu uns nach England und wir waren dann häufig bei Opa und seiner neuen Frau. Damals waren Auslandsreisen etwas Besonderes, zumal wir nicht nur nach Deutschland fuhren, sondern auch nach Italien, Frankreich, in die Schweiz und nach Österreich, wo meine Mutter von 1938 bis 1946 gewohnt hat. Mein Vater arbeitete für den CVJM (Christlicher Verein Junger Menschen), wodurch wir zu Hause viele internationale Gäste hatten.
Außerdem las ich furchtbar gerne und wollte unbedingt Schriftstellerin werden. Aber wir hatten in Kendal, wo wir wohnten, auch viel Gelegenheit dazu, ohne
... mehr
Aufsicht draußen zu spielen - besonders gern in einer Schlossruine ganz in der Nähe unseres Hauses. Heute ist das natürlich alles strikt verboten!
Inwiefern hat Sie Ihre deutsche Abstammung dazu veranlasst, über die NS-Zeit zu schreiben?
Leslie E. Wilson: Mir wurde als Kind immer erzählt, dass mein Großvater, damals Polizist, 1933 verfolgt wurde, weil er nicht in eine Nazi-Organisation gehen wollte. Da ich aber skeptisch war - jeder hat ja nach dem Krieg behauptet, er sei dagegen gewesen -, habe ich seine Akten im Berliner Bundesarchiv eingesehen und bin auf folgende Notiz gestoßen: Gleiwitz, den 25. April, 1933. Von Vertrauensleuten ist gemeldet worden: Polizeileutnant Rösel, 5 Bez, Hindenburg. Mangel an nationaler Gesinnung.
Omi erkrankte psychisch und rief bei den unpassendsten Gelegenheiten, Hitler würde ganz Deutschland zerstören. Aus heutiger Sicht eine Prophezeiung, aber damals lebensgefährlich. Meine Mutter hatte ständig furchtbare Angst, sie würden deshalb getötet werden. Opa hat sich dann wegen seiner Familie angepasst, Omi hat mit Geisteskrankheit und lebenslangen Schuldgefühlen bezahlt. Meine Mutter wollte nie mit mir über damals reden. Ich glaube, sie konnte einfach nicht.
Ein Rabbi hat mir einmal gesagt: „Was eine Generation nicht anfassen kann, wird an die nächste weitergereicht." Dass wir in England aufgewachsen sind, hat meinen Bruder und mich nicht davor bewahrt. Was mir sehr bei der Vergangenheitsbewältigung geholfen hat, waren und sind die vielen Gespräche mit meinen jüdischen Freunden.
Wie kamen Sie auf die fiktive Geschichte von „Nicht ohne dich"?
Leslie E. Wilson: Als ich vor einigen Jahren einen Kurs für Kreatives Schreiben an der Volkshochschule gab, sollten meine Schüler beschreiben, wie es wohl wäre, wenn sie im Gefängnis säßen. Dabei ist mir dann die Idee gekommen, dass ein deutsches Mädchen während der NS-Zeit einen jüdischen Jungen liebt und in ein Mädchen-KZ kommt. Daraufhin habe ich das erste Kapitel von „Nicht ohne dich" geschrieben.
Wie lange haben Sie für Ihren Roman recherchiert?
Leslie E. Wilson: Mein Leben lang? Ich lese viel über das Dritte Reich, besuche Ausstellungen, unterhalte mich mit Experten und Zeitzeugen, soweit mir das möglich ist. Recherche ist mir sehr wichtig - gerade wenn ich eine fiktive Geschichte schreibe. Ich achte immer besonders darauf, dass die erfundene Welt auf historischen Fakten beruht.
Welcher Aspekt in „Nicht ohne dich" ist Ihnen ganz besonders wichtig?
Leslie E. Wilson: In erster Linie, dass es Deutsche gegeben hat, die ihr Leben in dieser schrecklichen Zeit für Freundschaft und Liebe riskiert haben. Aber mich hat auch immer sehr beschäftigt, wie im Dritten Reich die Gedanken der Menschen manipuliert wurden, dass der Staat einem diktiert hat, wen man lieben und mit wem man befreundet sein durfte.
Der jüdische Raffi wird ausgerechnet mitten in Berlin versteckt. Wie wichtig war es Ihnen, Ihre Geschichte in Berlin spielen zu lassen?
Leslie E. Wilson: Ich liebe Berlin und bin gerne und oft dort. In Berlin habe ich immer das Gefühl, dass man Geschichte spüren und im wahrsten Sinne anfassen kann. Als Kind hatte ich begeistert alle „Nesthäkchen"-Bücher gelesen - furchtbar patriarchalisch und autoritär -, aber die Brauns und ihre Wohnung in Charlottenburg habe ich nie vergessen. Ganz in der Nähe des Else Ury-Bogens in Berlin wohnten übrigens auch Jennys und Raffis Familien.
Diese tiefe Liebe zwischen Raffi und Jenny steht ja in deutlichem Gegensatz zu der schwierigen Zeit, in der sich die beiden verlieben. War es Ihnen wichtig, all dem Schlechten der NS-Zeit etwas Gutes entgegenzusetzen?
Leslie E. Wilson: Ja, weil auch das Realität war. Wie mir einmal ein Mann sagte, der als Kind Auschwitz überlebt hat: „Gute Menschen gibt es überall."
Sie machen viele Workshops und Veranstaltungen in englischen Schulen, um über das NS-Regime aufzuklären. Wie groß ist das Interesse der Jugendlichen?
Leslie E. Wilson: Nach meiner Erfahrung sehr groß. Außerdem ist die Auseinandersetzung weniger schablonenhaft - was sicher auch im zeitlichen Abstand der Jugendlichen zum Dritten Reich begründet ist. Die Jugendlichen heute fragen sich vielmehr: „Was hätte ich getan?"
Ist es Ihnen wichtig, dass „Nicht ohne dich" in Deutschland erscheint?
Leslie E. Wilson: Ja, weil das Buch jetzt nach Hause kommt.
Inwiefern hat Sie Ihre deutsche Abstammung dazu veranlasst, über die NS-Zeit zu schreiben?
Leslie E. Wilson: Mir wurde als Kind immer erzählt, dass mein Großvater, damals Polizist, 1933 verfolgt wurde, weil er nicht in eine Nazi-Organisation gehen wollte. Da ich aber skeptisch war - jeder hat ja nach dem Krieg behauptet, er sei dagegen gewesen -, habe ich seine Akten im Berliner Bundesarchiv eingesehen und bin auf folgende Notiz gestoßen: Gleiwitz, den 25. April, 1933. Von Vertrauensleuten ist gemeldet worden: Polizeileutnant Rösel, 5 Bez, Hindenburg. Mangel an nationaler Gesinnung.
Omi erkrankte psychisch und rief bei den unpassendsten Gelegenheiten, Hitler würde ganz Deutschland zerstören. Aus heutiger Sicht eine Prophezeiung, aber damals lebensgefährlich. Meine Mutter hatte ständig furchtbare Angst, sie würden deshalb getötet werden. Opa hat sich dann wegen seiner Familie angepasst, Omi hat mit Geisteskrankheit und lebenslangen Schuldgefühlen bezahlt. Meine Mutter wollte nie mit mir über damals reden. Ich glaube, sie konnte einfach nicht.
Ein Rabbi hat mir einmal gesagt: „Was eine Generation nicht anfassen kann, wird an die nächste weitergereicht." Dass wir in England aufgewachsen sind, hat meinen Bruder und mich nicht davor bewahrt. Was mir sehr bei der Vergangenheitsbewältigung geholfen hat, waren und sind die vielen Gespräche mit meinen jüdischen Freunden.
Wie kamen Sie auf die fiktive Geschichte von „Nicht ohne dich"?
Leslie E. Wilson: Als ich vor einigen Jahren einen Kurs für Kreatives Schreiben an der Volkshochschule gab, sollten meine Schüler beschreiben, wie es wohl wäre, wenn sie im Gefängnis säßen. Dabei ist mir dann die Idee gekommen, dass ein deutsches Mädchen während der NS-Zeit einen jüdischen Jungen liebt und in ein Mädchen-KZ kommt. Daraufhin habe ich das erste Kapitel von „Nicht ohne dich" geschrieben.
Wie lange haben Sie für Ihren Roman recherchiert?
Leslie E. Wilson: Mein Leben lang? Ich lese viel über das Dritte Reich, besuche Ausstellungen, unterhalte mich mit Experten und Zeitzeugen, soweit mir das möglich ist. Recherche ist mir sehr wichtig - gerade wenn ich eine fiktive Geschichte schreibe. Ich achte immer besonders darauf, dass die erfundene Welt auf historischen Fakten beruht.
Welcher Aspekt in „Nicht ohne dich" ist Ihnen ganz besonders wichtig?
Leslie E. Wilson: In erster Linie, dass es Deutsche gegeben hat, die ihr Leben in dieser schrecklichen Zeit für Freundschaft und Liebe riskiert haben. Aber mich hat auch immer sehr beschäftigt, wie im Dritten Reich die Gedanken der Menschen manipuliert wurden, dass der Staat einem diktiert hat, wen man lieben und mit wem man befreundet sein durfte.
Der jüdische Raffi wird ausgerechnet mitten in Berlin versteckt. Wie wichtig war es Ihnen, Ihre Geschichte in Berlin spielen zu lassen?
Leslie E. Wilson: Ich liebe Berlin und bin gerne und oft dort. In Berlin habe ich immer das Gefühl, dass man Geschichte spüren und im wahrsten Sinne anfassen kann. Als Kind hatte ich begeistert alle „Nesthäkchen"-Bücher gelesen - furchtbar patriarchalisch und autoritär -, aber die Brauns und ihre Wohnung in Charlottenburg habe ich nie vergessen. Ganz in der Nähe des Else Ury-Bogens in Berlin wohnten übrigens auch Jennys und Raffis Familien.
Diese tiefe Liebe zwischen Raffi und Jenny steht ja in deutlichem Gegensatz zu der schwierigen Zeit, in der sich die beiden verlieben. War es Ihnen wichtig, all dem Schlechten der NS-Zeit etwas Gutes entgegenzusetzen?
Leslie E. Wilson: Ja, weil auch das Realität war. Wie mir einmal ein Mann sagte, der als Kind Auschwitz überlebt hat: „Gute Menschen gibt es überall."
Sie machen viele Workshops und Veranstaltungen in englischen Schulen, um über das NS-Regime aufzuklären. Wie groß ist das Interesse der Jugendlichen?
Leslie E. Wilson: Nach meiner Erfahrung sehr groß. Außerdem ist die Auseinandersetzung weniger schablonenhaft - was sicher auch im zeitlichen Abstand der Jugendlichen zum Dritten Reich begründet ist. Die Jugendlichen heute fragen sich vielmehr: „Was hätte ich getan?"
Ist es Ihnen wichtig, dass „Nicht ohne dich" in Deutschland erscheint?
Leslie E. Wilson: Ja, weil das Buch jetzt nach Hause kommt.
... weniger
Bibliographische Angaben
- Autor: Leslie E. Wilson
- Altersempfehlung: 12 - 15 Jahre
- 2011, 382 Seiten, Maße: 15,4 x 21,9 cm, Gebunden, Deutsch
- Übers. aus d. Engl. v. Christa Prummer-Lehmair u. Katharina Förs
- Übersetzer: Katharina Förs, Christa Prummer-Lehmair
- Verlag: Boje Verlag
- ISBN-10: 3414822849
- ISBN-13: 9783414822840
Kommentare zu "Nicht ohne dich"
0 Gebrauchte Artikel zu „Nicht ohne dich“
Zustand | Preis | Porto | Zahlung | Verkäufer | Rating |
---|
5 von 5 Sternen
5 Sterne 2Schreiben Sie einen Kommentar zu "Nicht ohne dich".
Kommentar verfassen