NO DIET
Wer will nicht besser aussehen, sich fitter fühlen und die überflüssigen Pfunde zum Teufel schicken? Und wem graut nicht vor Diätterror, mönchischer Selbstkasteiung und Trennkosttyrannei? No Diet ist das erste - und womöglich...
Leider schon ausverkauft
versandkostenfrei
Buch
17.95 €
Produktdetails
Produktinformationen zu „NO DIET “
Wer will nicht besser aussehen, sich fitter fühlen und die überflüssigen Pfunde zum Teufel schicken? Und wem graut nicht vor Diätterror, mönchischer Selbstkasteiung und Trennkosttyrannei? No Diet ist das erste - und womöglich witzigste - Anti-Diätbuch, das in 101 Schritten erklärt, wie Sie Ersteres erreichen, ohne sich Letzterem auszuliefern. Mimi Spencer räumt auf Basis neuester Erkenntnisse mit sämtlichen Diätmythen auf und zeigt, wie man sich in seinem Körper wohler fühlt, dünner und aktiver wird, ohne sich dem Schlankheitswahn auszusetzen. Dazu stellt sie nicht nur unsere Ernährungsgewohnheiten auf die Probe, sondern gibt verblüffende Stylingtipps und verrät effektive Psychotricks für alle Bereiche des Lebens. In 101 originellen, komischen, fundierten und - endlich einmal - realistischen Kapiteln werden Sie so lernen, wie Sie Ihr Verhalten und Ihr Denken ändern können, um Ihre Figur zu verändern.
Klappentext zu „NO DIET “
Wer will nicht besser aussehen, sich fitter fühlen und die überflüssigen Pfunde zum Teufel schicken? Und wem graut nicht vor Diätterror, mönchischer Selbstkasteiung und Trennkosttyrannei? No Diet ist das erste - und womöglich witzigste - Anti-Diätbuch, das in 101 Schritten erklärt, wie Sie Ersteres erreichen, ohne sich Letzterem auszuliefern. Mimi Spencer räumt auf Basis neuester Erkenntnisse mit sämtlichen Diätmythen auf und zeigt, wie man sich in seinem Körper wohler fühlt, dünner und aktiver wird, ohne sich dem Schlankheitswahn auszusetzen. Dazu stellt sie nicht nur unsere Ernährungsgewohnheiten auf die Probe, sondern gibt verblüffende Stylingtipps und verrät effektive Psychotricks für alle Bereiche des Lebens. In 101 originellen, komischen, fundierten und - endlich einmal - realistischen Kapiteln werden Sie so lernen, wie Sie Ihr Verhalten und Ihr Denken ändern können, um Ihre Figur zu verändern.
Wer will nicht besser aussehen, sich fitter fühlen und die überflüssigen Pfunde zum Teufel schicken? Und wem graut nicht vor Diätterror, mönchischer Selbstkasteiung und Trennkosttyrannei? No Diet ist das erste - und womöglich witzigste - Anti-Diätbuch, das in 101 Schritten erklärt, wie Sie Ersteres erreichen, ohne sich Letzterem auszuliefern. Mimi Spencer räumt auf Basis neuester Erkenntnisse mit sämtlichen Diätmythen auf und zeigt, wie man sich in seinem Körper wohler fühlt, dünner und aktiver wird, ohne sich dem Schlankheitswahn auszusetzen. Dazu stellt sie nicht nur unsere Ernährungsgewohnheiten auf die Probe, sondern gibt verblüffende Stylingtipps und verrät effektive Psychotricks für alle Bereiche des Lebens. In 101 originellen, komischen, fundierten und - endlich einmal - realistischen Kapiteln werden Sie so lernen, wie Sie Ihr Verhalten und Ihr Denken ändern können, um Ihre Figur zu verändern.
Lese-Probe zu „NO DIET “
No Diet von Mimi SpencerKAPITEL EINS
ANDERE EINSTELLUNG,
ANDERER KÖRPER
Eine tolle Figur fängt im Kopf an
Erst mal so viel: Hören Sie nicht auf zu essen! Klingt doch gut, oder?
Was Sie tun müssen, ist, sich lieben zu lernen – nicht dieses leckere Obsttörtchen, nicht diese heißen Stiefeletten, nicht J-Los neue Ponyfrisur, sondern SICH SELBST. Ihr Kopf muss von Anfang an richtig angeschraubt sein. Also, ziehen Sie ihn aus dem Sand (dem Kühlschrank, diesem Modemagazin) und werfen Sie einen Blick in den Spiegel. Hier beginnt die Reise; ein wenig Liebe und eine große Portion Ehrlichkeit werden Ihre Vorreiter auf dem Pfad des Ruhms sein. In diesem Kapitel geht es darum, Ihr Verhältnis zur Welt neu auszuloten. Es geht darum, Vernunft walten zu lassen, Land zu sehen und verstehen zu lernen, was für SIE funktioniert. Nicht für das Mädchen im zitronengelben Turnhöschen. Für Sie.
1
LESEN SIE
KEINE DIÄTBÜCHER*
Ist es nicht traurig, wie intensiv man sich heutzutage mit Gewicht und Gewichtsverlust beschäftigt? Die Welt wird immer reicher und runder, und wir scheinen immer mehr vom Körperumfang unserer Mitmenschen in den Bann geschlagen zu sein. Oder besser gesagt, von dem unserer Mitfrauen.
Überlegen Sie mal, wie der Schlankheitswahn und der ganze Quatsch, der damit zusammenhängt, unsere Kultur durchtränkt haben. Wie viel Zeit und Mühe das alles in Anspruch nimmt. Inzwischen sind wir Experten darin, andere Menschen in einem einzigen Augenblick abzuurteilen. Unablässig kreisen wir um das Thema Gewicht – wer ärgerlich wenig oder zügellos viel davon hat. Dauernd schielen wir nach dem Essverhalten der Stars, nach schnellen Pillen, Wundermitteln und den neuesten promigeprüften Methoden aus L. A.
Das, meine Lieben, nennt man Diätpornografie, ein perverses Phänomen, das uns
... mehr
allen an die Substanz will. Es nagt an unserem Selbstwertgefühl und saugt unermesslich viel Zeit und Energie auf, die man weitaus sinnvoller einsetzen könnte. Es gab kulturelle Blütezeiten wie die Renaissance, die Goldenen Zwanziger, die Belle Époque – und was haben wir? Eine Fernsehdoku über den dicksten Mann Großbritanniens. Verstehen Sie mich nicht falsch, ich erwarte nicht, dass wir ein Leben lang Abend für Abend über die Komplexitäten unseres Daseins sinnieren. Aber ein paar Gedanken, die sich nicht um die Magenbänder irgendwelcher Promis drehen, wären zur Abwechslung auch mal ganz schön.
Eine der ersten Voraussetzungen, die Plattform, auf der Sie stehen müssen, wenn Sie wirklich mehr Festigkeit in Ihr Leben bringen wollen, ist klares Denken. Sie müssen sich von dem Irrglauben befreien, dem unser irrsinniger Tanz um das Goldene Kalb der Diät zugrunde liegt. Es ist ein lächerlicher, ermüdender Reigen, und er muss aufhören. Sie müssen in der richtigen Verfassung sein. Machen Sie sich frei von den exotischen Wundermitteln, den wilden Versprechungen und der niederträchtigen Propaganda einer Industrie, die auf nichts anderes aus ist, als Sie ewig in ihrem Griff zu halten.
Also wenden Sie den Blick von den Pobacken der Boxenluder ab und hören Sie auf, sich zu fragen, wie die das nur hinkriegen. Fangen Sie an zu leben. Hören Sie auf, sich an verzerrten gesellschaftlichen Normen zu messen. Fangen Sie an, das, was Sie haben, zu genießen. Hören Sie auf, an Schnellschüsse und Schwindel zu glauben und an »die Fiktionen, die unsere Kultur beherrschen«, wie es bei der Psychotherapeutin und Autorin Susie Orbach heißt. Lesen Sie etwas Erbauliches. Schöpfen Sie aus Poesie, Platon, einem Tango in Riemchenpumps mit einer roten Rose zwischen den Zähnen. Aus allem, nur nicht aus Kuchen.
* Dazu müssen Sie wissen, dass es sich bei diesem Buch nicht um ein Diät buch handelt. Dieses Buch ist ein Anti-Diätbuch, das eigens entwickelt wurde, um Ihnen zu einem positiven Verhältnis zu Ihrer Jeans, Ihrer Butterdose, Ihrer Taille, Ihrer Welt zu verhelfen.
2
GLAUBEN SIE
AN IHRE SCHÖNHEIT!
Sie sehen jetzt schon blendend aus. Sie wissen es nur noch nicht.
Damit Ihnen das klar wird, rücken Sie ruhig mal Ihre Oh-Gottbin- ich-fett-Brille zurecht und erkennen Sie, dass ein paar Extrapfunde keine Todsünde darstellen, egal, was aus den gehässigeren Ecken der Medien zu Ihnen herüberschallt. Dr. Kerry Halliday, Psychologin und Expertin für Körperfragen, begegnet immer wieder Frauen, die ein absolut vernünftiges Normalgewicht haben – »und dennoch sind sie davon überzeugt, dass sie mit Größe 38 dick seien! Ich sehe so viele Leute mit gesundem Gewicht, die aber im Kopf dick sind, den Kopf voller dicker Gedanken haben.
Ständig meldet sich ihr Schuldgefühl. Beim Schlafengehen ist es da und beim Aufwachen, sie haben es verinnerlicht und vereinsamen damit.«
Schluss damit! Brechen Sie von einer Position der STÄRKE zu Ihrem neuen Ich-Projekt auf. Sich selbst zu lieben macht Sie nicht gleich zur Narzisstin, sondern zur Realistin, die gewappnet und in der Lage ist, die Angriffe unserer bizarren, vom Schlankheitswahn besessenen Gesellschaft abzuwehren. Sie müssen natürlich auch realistische Erwartungen haben. Mir ist schon seit Jahren klar, dass ich niemals in eine 34 passen werde, und schon gar nicht in eine 0. Ich weiß, dass Kate Moss Hotpants tragen kann und ich nicht, dass sich meine Oberschenkel manchmal in der Mitte küssen wie zwei alte Freunde und dass ich im Minirock total maxi aussehe. Diese kleinen Tatsachen zu erkennen, zu akzeptieren und sie dann mit einem kleinen Jubelschrei loszulassen wie bunte Luftballons hat etwas ungemein Befreiendes. Auf einmal ist man das alles los.
Das heißt aber nicht, dass man sich selbst gehen lässt. Bei diesem Projekt geht es nicht darum, sich aufzugeben, sich als Mauerblümchen häuslich einzurichten und die Jahreszeiten an sich vorbeiziehen zu lassen. Ganz im Gegenteil. Dies ist ein Aktionsplan, ein Vorsatz zur Veränderung, ein Manifest, um alles Wunderbare am Frausein zu feiern.
Also akzeptieren Sie sich, und zwar ab sofort. Leben Sie nicht den Traum, leben Sie die Realität. Sie sind nicht Katie Holmes. Sie haben einen weichen Bauch. Sie wünschten, Sie würden im Bikini besser aussehen. Sehen Sie, wie die bunten Luftballons davonfliegen, einer nach dem anderen. Bald wissen Sie nicht mal mehr, dass es sie je gegeben hat. Und vergessen Sie nie, dass sich die ganze Diätindustrie auf der Erwartung des Scheiterns gründet; Sie, meine Liebe, sollten mit der festigenden Macht der Hoffnung beginnen.
3
MACHEN SIE DIE AUGEN AUF UND
ERKENNEN SIE, WAS SIE WERT SIND
Prinzipiell bekommen wir – es sei denn, Sie haben einen karmischen Grund, anders zu denken – nur einen einzigen Körper. Kann sein, dass er mal breiter, mal schmaler, dem Wechsel der Jahre und Gezeiten unterworfen ist, aber grob gesagt sitzen Sie mit diesen Beinen, diesem Busen, diesen Pobacken, dieser Mühsal des Irdischen fest. Statt ihm ständig mit der Gabel ins Auge zu piksen, wäre es nicht besser, ihn zu lieben? Nur ein bisschen?
Aber wie kann man jemanden lieben, den man kaum kennt?
Vor dem Startschuss müssen Sie genau verstehen, in welcher körperlichen Verfassung Sie sind. Wenn Sie jetzt das Licht ausmachen, werden Sie nie die Wahrheit verstehen – also reißen Sie sich zusammen. Wagen Sie einen Blick. Sie beißen nicht. Sie sollen ja jetzt keine mikroskopische Untersuchung jedes einzelnen Quadratzentimeters durchführen, aber Sie müssen schon einen vernünftigen Begriff von Ihrem Erscheinungsbild haben, wer Sie wirklich sind und ob diese superweite Palazzohose wirklich das Richtige für Sie ist.
Also, hören Sie auf, Ihr Spiegelbild zu ignorieren – im Schaufenster, im Badezimmer, in diesen grausamen Umkleidekabinen, wo man einen seltenen Blick auf seine unbekannten Pobacken erhascht … Nichts wird sich ändern, es sei denn, Sie fangen an. Sehen Sie sich alte Urlaubsfotos an. Sehen Sie der Wahrheit ins Gesicht – es ist nie so schlimm, wie Sie denken (wobei, der Bikini damals auf Teneriffa, der war schon gewagt). Haben Sie sich erst mal ordentlich begafft – ja, und zwar nackt und bei Licht –, können Sie anfangen, Ihre Optionen abzuwägen. Das soll nicht heißen, dass Sie überall riesige Spiegel aufhängen müssen – Sie betreiben ja kein Striplokal –, aber lassen Sie ein gerüttelt Maß Ehrlichkeit walten. Wenn Sie zu den Leuten gehören, die auf ihren Reisen Eintrittskarten sammeln und Er innungsalben basteln, wollen Sie vielleicht ein paar Vorher- Fotos von sich machen, damit es ein paar Monate später auch Nachher-Fotos zu bewundern gibt (die Sie am besten für
sich behalten).
Was immer Sie sehen, lassen Sie sich von Ihrem Spiegelbild nicht ins Unglück stürzen. Wenn Sie hingucken und sich dick fühlen, dann ergehen Sie sich nicht in Selbstbeschimpfung oder -mitleid. Schließlich sind wir erst bei Tipp Nummer 3. Wir haben gerade erst angefangen! Anstatt auf dem herumzureiten, was Sie runterzieht, suchen Sie sich Ihre Vorteile heraus und heben Sie sie hervor, wobei Sie keinesfalls vergessen dürfen, dass Sie niemals so dick sind, wie Sie sich fühlen. Ihre Aufgabe ist es – mithilfe der nächsten 98 Tipps –, aufzuhören und anzufangen, sich super zu fühlen. Begreifen Sie jetzt (und wiederholen Sie es so oft wie möglich beim Lesen der folgenden zehn Kapitel), dass weiche Rubens-Rundungen weiblich und schön und vollkommen in Ordnung sind. Sie sind ungleich ansprechender als ein flacher Bauch und zahnstocherdünne Oberschenkel. Im Zweifelsfall fragen Sie einen Mann.
VERÄNDERN SIE IHRE FIGUR, nicht Ihr Gewicht
Es lohnt sich, schon jetzt festzustellen, dass Sie – ja, Sie, gar nicht wirklich abnehmen wollen. Was Sie wollen, ist Ihre Figur verändern. Wenn Sie rundlich sind und ein ausladendes Hinterteil haben, wollen Sie größer und schlanker sein. Wenn Sie breit und schwabbelig sind, wollen Sie straff und fit sein. Ich weiß, ich verstehe Sie. Mir geht’s ja genauso.
Es geht also im Prinzip gar nicht darum, was Sie an sich auf die Waage bringen. Es geht nicht mal um Ihren Body-Mass-Index. Diese Ziffer (meine beträgt, falls Sie’s wissen wollen, 21,9) ist notwendigerweise abstrakt, sie begründet sich auf einer Theorie, die keinen Anspruch auf individuelle Details und Besonderheiten erheben kann. Sie nimmt keinerlei Rücksicht auf Körperbau, Ethnie oder Verfassung – und sollte daher mit Vorsicht genossen werden. Ein vollkommen durchtrainierter, schlanker Sportler gilt bei diesem System schnell als fettleibig. Laut BMI-Standard (Ihr Gewicht geteilt durch Ihre Größe im Quadrat) ist Brad Pitt »übergewichtig«, und Arnold Schwarzenegger und George Clooney sind beide klinisch »fettleibig«. Selbst eine Star-Athletin wie Kelly Holmes gilt demnach als Schwergewicht.
Wenn Sie ernsthaft übergewichtig sind oder aber darauf brennen, in eine Größenschublade gesteckt zu werden, kann der BMI das Richtige für Sie sein – es gibt tatsächlich keine gängige Alternative. Doch einer ganz normalen, leicht pummeligen Person nützt der BMI ungefähr so viel wie Potenzrechnung. Oder wann haben Sie zuletzt darüber nachgedacht, dass die Wurzel aus x² = x ist?
Besser, Sie sehen der Wahrheit ins Auge. Machen Sie die Augen auf.
Schauen Sie sich Ihren Hosenbund an. Schauen Sie in Ihren gnadenlosen und nicht ganz so gefälligen Spiegel. Wir alle wissen zum Beispiel, dass Muskeln schwerer sind als Fett und dass Fett an manchen Stellen einen unschöneren Anblick bietet als an anderen. Wir alle wissen, dass 70 Kilo für manche Frauen die Hölle, für andere dagegen das Paradies sein kann. Finden Sie den Platz, der für Sie ideal ist.
Übersetzung: Monika Schmalz
© 2010 Berlin Verlag GmbH, Berlin
BLOOMSBURY BERLIN
Eine der ersten Voraussetzungen, die Plattform, auf der Sie stehen müssen, wenn Sie wirklich mehr Festigkeit in Ihr Leben bringen wollen, ist klares Denken. Sie müssen sich von dem Irrglauben befreien, dem unser irrsinniger Tanz um das Goldene Kalb der Diät zugrunde liegt. Es ist ein lächerlicher, ermüdender Reigen, und er muss aufhören. Sie müssen in der richtigen Verfassung sein. Machen Sie sich frei von den exotischen Wundermitteln, den wilden Versprechungen und der niederträchtigen Propaganda einer Industrie, die auf nichts anderes aus ist, als Sie ewig in ihrem Griff zu halten.
Also wenden Sie den Blick von den Pobacken der Boxenluder ab und hören Sie auf, sich zu fragen, wie die das nur hinkriegen. Fangen Sie an zu leben. Hören Sie auf, sich an verzerrten gesellschaftlichen Normen zu messen. Fangen Sie an, das, was Sie haben, zu genießen. Hören Sie auf, an Schnellschüsse und Schwindel zu glauben und an »die Fiktionen, die unsere Kultur beherrschen«, wie es bei der Psychotherapeutin und Autorin Susie Orbach heißt. Lesen Sie etwas Erbauliches. Schöpfen Sie aus Poesie, Platon, einem Tango in Riemchenpumps mit einer roten Rose zwischen den Zähnen. Aus allem, nur nicht aus Kuchen.
* Dazu müssen Sie wissen, dass es sich bei diesem Buch nicht um ein Diät buch handelt. Dieses Buch ist ein Anti-Diätbuch, das eigens entwickelt wurde, um Ihnen zu einem positiven Verhältnis zu Ihrer Jeans, Ihrer Butterdose, Ihrer Taille, Ihrer Welt zu verhelfen.
2
GLAUBEN SIE
AN IHRE SCHÖNHEIT!
Sie sehen jetzt schon blendend aus. Sie wissen es nur noch nicht.
Damit Ihnen das klar wird, rücken Sie ruhig mal Ihre Oh-Gottbin- ich-fett-Brille zurecht und erkennen Sie, dass ein paar Extrapfunde keine Todsünde darstellen, egal, was aus den gehässigeren Ecken der Medien zu Ihnen herüberschallt. Dr. Kerry Halliday, Psychologin und Expertin für Körperfragen, begegnet immer wieder Frauen, die ein absolut vernünftiges Normalgewicht haben – »und dennoch sind sie davon überzeugt, dass sie mit Größe 38 dick seien! Ich sehe so viele Leute mit gesundem Gewicht, die aber im Kopf dick sind, den Kopf voller dicker Gedanken haben.
Ständig meldet sich ihr Schuldgefühl. Beim Schlafengehen ist es da und beim Aufwachen, sie haben es verinnerlicht und vereinsamen damit.«
Schluss damit! Brechen Sie von einer Position der STÄRKE zu Ihrem neuen Ich-Projekt auf. Sich selbst zu lieben macht Sie nicht gleich zur Narzisstin, sondern zur Realistin, die gewappnet und in der Lage ist, die Angriffe unserer bizarren, vom Schlankheitswahn besessenen Gesellschaft abzuwehren. Sie müssen natürlich auch realistische Erwartungen haben. Mir ist schon seit Jahren klar, dass ich niemals in eine 34 passen werde, und schon gar nicht in eine 0. Ich weiß, dass Kate Moss Hotpants tragen kann und ich nicht, dass sich meine Oberschenkel manchmal in der Mitte küssen wie zwei alte Freunde und dass ich im Minirock total maxi aussehe. Diese kleinen Tatsachen zu erkennen, zu akzeptieren und sie dann mit einem kleinen Jubelschrei loszulassen wie bunte Luftballons hat etwas ungemein Befreiendes. Auf einmal ist man das alles los.
Das heißt aber nicht, dass man sich selbst gehen lässt. Bei diesem Projekt geht es nicht darum, sich aufzugeben, sich als Mauerblümchen häuslich einzurichten und die Jahreszeiten an sich vorbeiziehen zu lassen. Ganz im Gegenteil. Dies ist ein Aktionsplan, ein Vorsatz zur Veränderung, ein Manifest, um alles Wunderbare am Frausein zu feiern.
Also akzeptieren Sie sich, und zwar ab sofort. Leben Sie nicht den Traum, leben Sie die Realität. Sie sind nicht Katie Holmes. Sie haben einen weichen Bauch. Sie wünschten, Sie würden im Bikini besser aussehen. Sehen Sie, wie die bunten Luftballons davonfliegen, einer nach dem anderen. Bald wissen Sie nicht mal mehr, dass es sie je gegeben hat. Und vergessen Sie nie, dass sich die ganze Diätindustrie auf der Erwartung des Scheiterns gründet; Sie, meine Liebe, sollten mit der festigenden Macht der Hoffnung beginnen.
3
MACHEN SIE DIE AUGEN AUF UND
ERKENNEN SIE, WAS SIE WERT SIND
Prinzipiell bekommen wir – es sei denn, Sie haben einen karmischen Grund, anders zu denken – nur einen einzigen Körper. Kann sein, dass er mal breiter, mal schmaler, dem Wechsel der Jahre und Gezeiten unterworfen ist, aber grob gesagt sitzen Sie mit diesen Beinen, diesem Busen, diesen Pobacken, dieser Mühsal des Irdischen fest. Statt ihm ständig mit der Gabel ins Auge zu piksen, wäre es nicht besser, ihn zu lieben? Nur ein bisschen?
Aber wie kann man jemanden lieben, den man kaum kennt?
Vor dem Startschuss müssen Sie genau verstehen, in welcher körperlichen Verfassung Sie sind. Wenn Sie jetzt das Licht ausmachen, werden Sie nie die Wahrheit verstehen – also reißen Sie sich zusammen. Wagen Sie einen Blick. Sie beißen nicht. Sie sollen ja jetzt keine mikroskopische Untersuchung jedes einzelnen Quadratzentimeters durchführen, aber Sie müssen schon einen vernünftigen Begriff von Ihrem Erscheinungsbild haben, wer Sie wirklich sind und ob diese superweite Palazzohose wirklich das Richtige für Sie ist.
Also, hören Sie auf, Ihr Spiegelbild zu ignorieren – im Schaufenster, im Badezimmer, in diesen grausamen Umkleidekabinen, wo man einen seltenen Blick auf seine unbekannten Pobacken erhascht … Nichts wird sich ändern, es sei denn, Sie fangen an. Sehen Sie sich alte Urlaubsfotos an. Sehen Sie der Wahrheit ins Gesicht – es ist nie so schlimm, wie Sie denken (wobei, der Bikini damals auf Teneriffa, der war schon gewagt). Haben Sie sich erst mal ordentlich begafft – ja, und zwar nackt und bei Licht –, können Sie anfangen, Ihre Optionen abzuwägen. Das soll nicht heißen, dass Sie überall riesige Spiegel aufhängen müssen – Sie betreiben ja kein Striplokal –, aber lassen Sie ein gerüttelt Maß Ehrlichkeit walten. Wenn Sie zu den Leuten gehören, die auf ihren Reisen Eintrittskarten sammeln und Er innungsalben basteln, wollen Sie vielleicht ein paar Vorher- Fotos von sich machen, damit es ein paar Monate später auch Nachher-Fotos zu bewundern gibt (die Sie am besten für
sich behalten).
Was immer Sie sehen, lassen Sie sich von Ihrem Spiegelbild nicht ins Unglück stürzen. Wenn Sie hingucken und sich dick fühlen, dann ergehen Sie sich nicht in Selbstbeschimpfung oder -mitleid. Schließlich sind wir erst bei Tipp Nummer 3. Wir haben gerade erst angefangen! Anstatt auf dem herumzureiten, was Sie runterzieht, suchen Sie sich Ihre Vorteile heraus und heben Sie sie hervor, wobei Sie keinesfalls vergessen dürfen, dass Sie niemals so dick sind, wie Sie sich fühlen. Ihre Aufgabe ist es – mithilfe der nächsten 98 Tipps –, aufzuhören und anzufangen, sich super zu fühlen. Begreifen Sie jetzt (und wiederholen Sie es so oft wie möglich beim Lesen der folgenden zehn Kapitel), dass weiche Rubens-Rundungen weiblich und schön und vollkommen in Ordnung sind. Sie sind ungleich ansprechender als ein flacher Bauch und zahnstocherdünne Oberschenkel. Im Zweifelsfall fragen Sie einen Mann.
VERÄNDERN SIE IHRE FIGUR, nicht Ihr Gewicht
Es lohnt sich, schon jetzt festzustellen, dass Sie – ja, Sie, gar nicht wirklich abnehmen wollen. Was Sie wollen, ist Ihre Figur verändern. Wenn Sie rundlich sind und ein ausladendes Hinterteil haben, wollen Sie größer und schlanker sein. Wenn Sie breit und schwabbelig sind, wollen Sie straff und fit sein. Ich weiß, ich verstehe Sie. Mir geht’s ja genauso.
Es geht also im Prinzip gar nicht darum, was Sie an sich auf die Waage bringen. Es geht nicht mal um Ihren Body-Mass-Index. Diese Ziffer (meine beträgt, falls Sie’s wissen wollen, 21,9) ist notwendigerweise abstrakt, sie begründet sich auf einer Theorie, die keinen Anspruch auf individuelle Details und Besonderheiten erheben kann. Sie nimmt keinerlei Rücksicht auf Körperbau, Ethnie oder Verfassung – und sollte daher mit Vorsicht genossen werden. Ein vollkommen durchtrainierter, schlanker Sportler gilt bei diesem System schnell als fettleibig. Laut BMI-Standard (Ihr Gewicht geteilt durch Ihre Größe im Quadrat) ist Brad Pitt »übergewichtig«, und Arnold Schwarzenegger und George Clooney sind beide klinisch »fettleibig«. Selbst eine Star-Athletin wie Kelly Holmes gilt demnach als Schwergewicht.
Wenn Sie ernsthaft übergewichtig sind oder aber darauf brennen, in eine Größenschublade gesteckt zu werden, kann der BMI das Richtige für Sie sein – es gibt tatsächlich keine gängige Alternative. Doch einer ganz normalen, leicht pummeligen Person nützt der BMI ungefähr so viel wie Potenzrechnung. Oder wann haben Sie zuletzt darüber nachgedacht, dass die Wurzel aus x² = x ist?
Besser, Sie sehen der Wahrheit ins Auge. Machen Sie die Augen auf.
Schauen Sie sich Ihren Hosenbund an. Schauen Sie in Ihren gnadenlosen und nicht ganz so gefälligen Spiegel. Wir alle wissen zum Beispiel, dass Muskeln schwerer sind als Fett und dass Fett an manchen Stellen einen unschöneren Anblick bietet als an anderen. Wir alle wissen, dass 70 Kilo für manche Frauen die Hölle, für andere dagegen das Paradies sein kann. Finden Sie den Platz, der für Sie ideal ist.
Übersetzung: Monika Schmalz
© 2010 Berlin Verlag GmbH, Berlin
BLOOMSBURY BERLIN
... weniger
Autoren-Porträt von Mimi Spencer
Mimi Spencer gilt als die gefragteste britische Lifestyle- und Modejournalistin. Ihre Kolumnen im Magazin YOU besitzen Kultstatus, und sie schreibt regelmäßig für The Observer, Grazia, Marie Claire, Harper's Bazaar und The Guardian. Mimi Spencer lebt mit ihren zwei Kindern (und ihrem Anwalt) in Brighton.
Bibliographische Angaben
- Autor: Mimi Spencer
- 2010, 352 Seiten, Maße: 14,4 x 22,1 cm, Gebunden, Deutsch
- Übersetzung: Schmalz, Monika
- Übersetzer: Monika Schmalz
- Verlag: Bloomsbury
- ISBN-10: 3827008484
- ISBN-13: 9783827008480
Rezension zu „NO DIET “
"Spencer ermahnt uns, einfach das Beste aus dem zu machen, was wir haben. Und weil Sie eine Modejournalistin ist, und kein Selbsthilfeguru, sollten wir ihr zuhören!"Glamour (UK)
Kommentar zu "NO DIET"
0 Gebrauchte Artikel zu „NO DIET“
Zustand | Preis | Porto | Zahlung | Verkäufer | Rating |
---|
Schreiben Sie einen Kommentar zu "NO DIET".
Kommentar verfassen