Reclams Führer zur lateinischen Kirchenmusik
Alle großen Komponisten seit der Renaissance haben die feststehenden Teile der Messliturgie, Kyrie, Gloria, Credo, Sanctus und Agnus Dei, vertont. Auch das Requiem, die Hymnen und Sequenzen (darunter Te Deum und Stabat Mater) oder die Karwochenliturgie sind...
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Produktinformationen zu „Reclams Führer zur lateinischen Kirchenmusik “
Alle großen Komponisten seit der Renaissance haben die feststehenden Teile der Messliturgie, Kyrie, Gloria, Credo, Sanctus und Agnus Dei, vertont. Auch das Requiem, die Hymnen und Sequenzen (darunter Te Deum und Stabat Mater) oder die Karwochenliturgie sind Gegenstand vieler herausragender Kompositionen. Michael Wersin, Musikwissenschaftler, Sänger und Chorleiter, führt in diesem einzigartigen Band mit etwa 400 Werkbesprechungen von über 150 Komponisten in den Kosmos der lateinischen Kirchenmusik ein, der heute im Konzert und auf Tonträgern so präsent wie niemals zuvor ist. Im Anhang: CD-Empfehlungen zu allen besprochenen Werken.
Lese-Probe zu „Reclams Führer zur lateinischen Kirchenmusik “
Missa pro defunctis (Requiem) - Totenmesse(...)
WOLFGANG AMADEUS MOZARTS (1756-1791) Requiem war als sein letztes, unvollendetes und unter zunächst mysteriös erscheinenden Umständen in Auftrag gegebenes Werk Gegenstand und Anlass teils haltloser Legendenbildung. Dass der Auftraggeber des Stücks kein geheimnisvoller Todesbote, sondern vielmehr der Mittelsmann eines Adligen war, der sich mit fremden Federn zu schmücken gedachte, wurde indes schon kurz nach Mozarts Tod offenbar. Spekulationen über eine angebliche Ermordung Mozarts z. B. im Auftrag einer Geheimgesellschaft verlieren vor dem Hintergrund von Untersuchungen der Krankengeschichte Mozarts schnell ihr Gewicht: Schon von Kindheit an war Mozart immer wieder von teilweise gravierenden Leiden geplagt, aus denen sich sein frühes Ende unschwer herleiten lässt.
Dies alles ändert jedoch nichts daran, dass Mozarts subjektive Befindlichkeit während der letzten Wochen seines Lebens ohne Zweifel vom Gedanken an sein bevorstehendes Ableben und in zunehmendem Maße von massiven körperlichen Beschwerden geprägt war; letztendlich reichte die verbliebene Lebenszeit nicht aus, um das Stück zu Ende zu führen: Lediglich der Introitus wurde von ihm vollständig niedergeschrieben, Kyrie, Sequenz (abgesehen vom nach acht Takten abbrechenden Lacrymosa) und Offertorium hinterblieben in weitgehend vollständiger Chorpartitur mit sehr fragmentarischer, wo vorhanden aber markanter und exemplarischer Instrumentierung, Sanctus, Agnus Dei und Lux aeterna waren in der autographen Partitur noch gar nicht begonnen. Die Vervollständigung des Werks leistete nach Mozarts Tod im Auftrag seiner Witwe schließlich dessen Schüler Franz Xaver Süßmayr, der allerdings nicht die erste Wahl für diese kaum befriedigend zu lösende Aufgabe war: U. a. Joseph Eybler hatte die Partitur schon vor Süßmayr in Händen, und u. a. seine direkt ins Autograph eingetragenen Anfänge einer Instrumentierung des Dies irae kennzeichnen
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ihn als den wesentlich Geschickteren und Versierteren. Allerdings war Süßmayr bei seiner Arbeit sicher nicht vollkommen auf sich allein gestellt: Er stand während Mozarts Arbeit am Requiem in Kontakt mit diesem, was eine mündliche Übermittlung von Informationen zur Ausarbeitung und Fortsetzung des Stücks wahrscheinlich macht. Außerdem gab es eine Sammlung von durch Mozart selbst angelegten weiterführenden Notizen und Skizzen ("Zettelchen"), die zusammen mit dem Autograph an Süßmayr gegangen sein sollen. Da die mündlichen Hinweise nicht dokumentiert und die schriftlichen (bis auf wenige Ausnahmen) nicht erhalten sind, lässt sich nicht ermitteln, wie hoch Süßmayrs Eigenanteil tatsächlich ist; lediglich der kritische Blick auf die mangelnde musikalisch-strukturelle Qualität von Sanctus und Agnus Dei sowie verschiedentlich angestellte Überlegungen zur adäquateren Vervollständigung des von Mozart vorgegebenen Materials lassen erahnen, was der Nachwelt durch Mozarts Tod verloren gegangen ist.
Höchste Faszination erweckt hingegen die Betrachtung des von Mozart vollständig zu Ende geführten Introitus: Rückgriff auf präexistentes Material bzw. tradierte Strukturen einerseits und der kreative, eigenständige Umgang mit diesen selbst gewählten Vorgaben andererseits führen zu einem durch und durch originellen, einzigartigen Ergebnis. Schon seit 1826 ist aufgrund entsprechender Hinweise von Abbe Stadler bekannt, dass Mozart sich bei der Anlage des Introitus eines Funeral Anthems von Georg Friedrich Händel bediente; hier fand er u. a. das mit den Worten Requiem aeternam verbundene Thema und die harmonische Einbettung desselben vor. Weit über dieses Vorbild hinaus reicht jedoch die Gesamtanlage des Satzes: Bereits im instrumentalen Vorspiel wird das klangfarblich höchst charakteristische Quartett aus zwei Bassetthörnern und zwei Fagotten, dem die polyphone Verarbeitung des genannten Themas schon vor Einsatz des Chores obliegt, mit einer komplementären Achtelbegleitung der Streicher kombiniert, bei der Violinen und Viola jeweils auf unbetonter Zeit den Basstönen akkordisch nachschlagen. Drei Posaunen, wie in der Kirchenmusik der damaligen Zeit üblich auch hier zur Stützung der drei unteren Chorstimmen besetzt, steigen überraschend schon vor dem Chor ein und bringen ein plötzliches Forte mit sich, das nach dem gedämpft-schwermütigen Satzbeginn einen signalartig aufrüttelnden Charakter hat und den Forte-Einsatz des Chores vorbereitet.
Nach der imitatorischen Durchführung des Requiem aeternam-Motivs, von den Streichern mit einem schmerzhaft aufseufzenden, auf Sechzehntelebene synkopischen Oktavmotiv kontrapunktiert, bündelt sich der Satz zum homophonen Et lux perpetua, bevor ein kurzes instrumentales Zwischenspiel zum Psalmvers Te decet hymnus überleitet. Das Material dieser Überleitung ist eine zur Sechzehntelbewegung diminuierte Umkehrung des Requiem aeternam-Themas, die wenig später in der Reprise des Antiphon-Textes das Kontrasubjekt zu eben diesem Thema bilden wird. Der Psalmvers wird vom Solosopran im neunten Psalmton, dem Tonus peregrinus, vorgetragen, begleitet von den Streichern in lichtem imitatorischen Satz mit motivischem Material aus der Überleitung; im zweiten Psalmvers Exaudi orationem meam übernimmt dann der Chorsopran den Psalmton, nun eingebettet in polyphone Figurierungen der chorischen Unterstimmen und vom Orchester durch scharf punktierte Akkordbrechungen begleitet. Es schließt sich die erwähnte variierte Reprise des Antiphon-Textes an; sie ist durch gleichzeitiges Erklingen von Requiem aeternam (ursprüngliches Thema) und Dona eis Domine (Kontrasubjekt, gewonnen aus der erwähnten diminuierten Umkehrung des Themas) gestrafft und intensiviert.
Die Beschreibung der Musik des Introitus offenbart Mozarts Vorgehensweise des Kombinierens von traditionellem Material mit originellen Techniken der Verarbeitung. Die Farbe der Bassetthörner und ihre Quartettbildung mit den beiden Fagotten - dieser Holzbläsersatz läuft später in den polyphonen Teilen mit dem Chorsatz colla parte, gewinnt aber z. B. bei Et lux perpetua wieder eigenständige Bedeutung - weisen über das barocke Vorbild hinaus, ebenso die 'dramaturgische' Anlage des gesamten Satzes, dessen differenzierte Textausgestaltung u. a. durch den ausdrucksorientiert unterschiedlichen Einsatz der Instrumente zustande kommt. Konventionelle Elemente (wie sie in der klassischen Kirchenmusik übrigens den Normalfall darstellen) sind dagegen über die Verwendung des Händelschen Vorbilds hinaus die polyphone Anlage, die Verwendung des Psalmtons und der Einsatz barocker musikalischer Figuren. Mit der traditionellen Grundlegung seiner Musik wird Mozart der durchaus erwünschten Rückbindung liturgischer Musik an bewährte ältere Formen gerecht; anders als vielen Zeitgenossen jedoch gelingt es ihm darüber hinaus, seine eigene Handschrift maßgeblich einzubringen. Hier liegt einer der Gründe für die einzigartige Wirkung, die Mozarts Requiem bis heute hat. Dass diese Strahlkraft im weiteren Verlauf des Stücks ein wenig abnehmen mag, weil Mozarts Geist durch Süßmayrs oft wenig inspiriertes Vorgehen verdunkelt wird (wobei am Ende durch Süßmayrs Rückgriff auf die Introitus-Musik für das Lux aeterna allerdings wieder originaler Mozart erklingt), ändert nichts an der Faszination, die von diesem Stück als Ganzem ausgeht; schließlich wurde die musikalische Substanz der Sequenz und des Offertoriums von Mozart immerhin soweit exponiert, dass sie von Süßmayr keineswegs mehr völlig korrumpiert werden konnte. Schmerzlich bewusst wird der Niveauunterschied allerdings anhand von Süßmayers ungelenker Fortsetzung des Lacrymosa nach den ersten acht von Mozart stammenden Takten; eine groß angelegte, thematisch mit dem Introitus in Verbindung stehende Amen-Fuge, die hier - das beweist eine überlieferte Skizze - vorgesehen war, brachte Süßmayr gar nicht zur Ausführung.
(...)
© 2006 Philipp Reclam jun. Verlag Gmbh & Co., Stuttgart
Höchste Faszination erweckt hingegen die Betrachtung des von Mozart vollständig zu Ende geführten Introitus: Rückgriff auf präexistentes Material bzw. tradierte Strukturen einerseits und der kreative, eigenständige Umgang mit diesen selbst gewählten Vorgaben andererseits führen zu einem durch und durch originellen, einzigartigen Ergebnis. Schon seit 1826 ist aufgrund entsprechender Hinweise von Abbe Stadler bekannt, dass Mozart sich bei der Anlage des Introitus eines Funeral Anthems von Georg Friedrich Händel bediente; hier fand er u. a. das mit den Worten Requiem aeternam verbundene Thema und die harmonische Einbettung desselben vor. Weit über dieses Vorbild hinaus reicht jedoch die Gesamtanlage des Satzes: Bereits im instrumentalen Vorspiel wird das klangfarblich höchst charakteristische Quartett aus zwei Bassetthörnern und zwei Fagotten, dem die polyphone Verarbeitung des genannten Themas schon vor Einsatz des Chores obliegt, mit einer komplementären Achtelbegleitung der Streicher kombiniert, bei der Violinen und Viola jeweils auf unbetonter Zeit den Basstönen akkordisch nachschlagen. Drei Posaunen, wie in der Kirchenmusik der damaligen Zeit üblich auch hier zur Stützung der drei unteren Chorstimmen besetzt, steigen überraschend schon vor dem Chor ein und bringen ein plötzliches Forte mit sich, das nach dem gedämpft-schwermütigen Satzbeginn einen signalartig aufrüttelnden Charakter hat und den Forte-Einsatz des Chores vorbereitet.
Nach der imitatorischen Durchführung des Requiem aeternam-Motivs, von den Streichern mit einem schmerzhaft aufseufzenden, auf Sechzehntelebene synkopischen Oktavmotiv kontrapunktiert, bündelt sich der Satz zum homophonen Et lux perpetua, bevor ein kurzes instrumentales Zwischenspiel zum Psalmvers Te decet hymnus überleitet. Das Material dieser Überleitung ist eine zur Sechzehntelbewegung diminuierte Umkehrung des Requiem aeternam-Themas, die wenig später in der Reprise des Antiphon-Textes das Kontrasubjekt zu eben diesem Thema bilden wird. Der Psalmvers wird vom Solosopran im neunten Psalmton, dem Tonus peregrinus, vorgetragen, begleitet von den Streichern in lichtem imitatorischen Satz mit motivischem Material aus der Überleitung; im zweiten Psalmvers Exaudi orationem meam übernimmt dann der Chorsopran den Psalmton, nun eingebettet in polyphone Figurierungen der chorischen Unterstimmen und vom Orchester durch scharf punktierte Akkordbrechungen begleitet. Es schließt sich die erwähnte variierte Reprise des Antiphon-Textes an; sie ist durch gleichzeitiges Erklingen von Requiem aeternam (ursprüngliches Thema) und Dona eis Domine (Kontrasubjekt, gewonnen aus der erwähnten diminuierten Umkehrung des Themas) gestrafft und intensiviert.
Die Beschreibung der Musik des Introitus offenbart Mozarts Vorgehensweise des Kombinierens von traditionellem Material mit originellen Techniken der Verarbeitung. Die Farbe der Bassetthörner und ihre Quartettbildung mit den beiden Fagotten - dieser Holzbläsersatz läuft später in den polyphonen Teilen mit dem Chorsatz colla parte, gewinnt aber z. B. bei Et lux perpetua wieder eigenständige Bedeutung - weisen über das barocke Vorbild hinaus, ebenso die 'dramaturgische' Anlage des gesamten Satzes, dessen differenzierte Textausgestaltung u. a. durch den ausdrucksorientiert unterschiedlichen Einsatz der Instrumente zustande kommt. Konventionelle Elemente (wie sie in der klassischen Kirchenmusik übrigens den Normalfall darstellen) sind dagegen über die Verwendung des Händelschen Vorbilds hinaus die polyphone Anlage, die Verwendung des Psalmtons und der Einsatz barocker musikalischer Figuren. Mit der traditionellen Grundlegung seiner Musik wird Mozart der durchaus erwünschten Rückbindung liturgischer Musik an bewährte ältere Formen gerecht; anders als vielen Zeitgenossen jedoch gelingt es ihm darüber hinaus, seine eigene Handschrift maßgeblich einzubringen. Hier liegt einer der Gründe für die einzigartige Wirkung, die Mozarts Requiem bis heute hat. Dass diese Strahlkraft im weiteren Verlauf des Stücks ein wenig abnehmen mag, weil Mozarts Geist durch Süßmayrs oft wenig inspiriertes Vorgehen verdunkelt wird (wobei am Ende durch Süßmayrs Rückgriff auf die Introitus-Musik für das Lux aeterna allerdings wieder originaler Mozart erklingt), ändert nichts an der Faszination, die von diesem Stück als Ganzem ausgeht; schließlich wurde die musikalische Substanz der Sequenz und des Offertoriums von Mozart immerhin soweit exponiert, dass sie von Süßmayr keineswegs mehr völlig korrumpiert werden konnte. Schmerzlich bewusst wird der Niveauunterschied allerdings anhand von Süßmayers ungelenker Fortsetzung des Lacrymosa nach den ersten acht von Mozart stammenden Takten; eine groß angelegte, thematisch mit dem Introitus in Verbindung stehende Amen-Fuge, die hier - das beweist eine überlieferte Skizze - vorgesehen war, brachte Süßmayr gar nicht zur Ausführung.
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© 2006 Philipp Reclam jun. Verlag Gmbh & Co., Stuttgart
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Inhaltsverzeichnis zu „Reclams Führer zur lateinischen Kirchenmusik “
- Ordinarium Missae - Messordinarium- Missa pro defunctis (Requiem) - Totenmesse
- Lamentationes et Responsoria hebdomadae sanctae -
- Lamentationen und Responsorien der Karwoche
- Stabat Mater
- Te Deum
- Ad Vesperas - Musik f r die Vesper
- Proprium Missae - Messproprium
- Texte und bersetzungen
- CD-Empfehlungen
- Fachworterkl rungen
- Register
Autoren-Porträt von Michael Wersin
Michael Wersin, geb. 1966 in Bielefeld, ist Musikwissenschaftler und Musiker. Als Dozent für kirchenmusikalische Fächer ist er an der Diözesanen Kirchenmusikschule St. Gallen und an der Musikhochschule Luzern tätig. Als Sänger und Continuo-Organist tritt er mit verschiedenen Profi-Ensembles auf. An den Priesterseminaren Herzogliches Georgianum (München) und Germanicum (Rom) unterrichtet er Stimmbildung und Sprecherziehung. Als Autor ist er Verfasser verschiedener Publikationen, als Musikjournalist schreibt er u. a. für das Klassikmagazin RONDO. Wersin lebt in Westheim bei Augsburg.
Bibliographische Angaben
- Autor: Michael Wersin
- 2006, 527 Seiten, Maße: 10,6 x 15,6 cm, Gebunden, Deutsch
- Verlag: Reclam, Ditzingen
- ISBN-10: 3150105692
- ISBN-13: 9783150105696
Rezension zu „Reclams Führer zur lateinischen Kirchenmusik “
"Ein solcher Führer war längst überfällig. Denn die Wiederentdeckung dieser Musik ist in vollem Gange, und zwar besonders der entsprechenden Musik vor 1800. Riesenbestände sind noch zu erschließen; wöchentlich erscheinen neue CDs mit einschlägigen Werken. Das Buch liefert einen hervorragenden Überblick über ein riesiges Repertoire und dürfte für einen CD-Sammler äußerst hilfreich sein - auch beim gezielten Anlegen einer einschlägigen Diskothek. (...) Der Anhang liefert Texte und Übersetzungen, CD-Empfehlungen, Fachworterklärungen und ein Register. Besonders gelungen und hilfreich sind die grundsätzlichen Ausführungen zu Beginn der einzelnen Kapitel, in denen die Ursprünge und die gottesdienstliche Bedeutung und Funktion der Einzelliturgien und -gattungen in der übergreifenden katholischen Gottesdienstordnung dargestellt werden."-- Bernhard Morbach im Kulturradio RBB"Der erfahrene Musiker, Musikpädagoge und Musikschriftsteller Michael Wersin bringt selbst für den des Lateinischen nicht mächtigen Leser Licht ins Dunkel des gewaltigen 'Kosmos der lateinischen Kirchenmusik'. (...) Theologisch fundierte Einleitungen zu den einzelnen Textgattungen, ein umfangreicher lateinisch-deutscher Textanhang und CD-Empfehlungen machen das Buch zu einer derzeit einzigartigen Sternenkunde der katholischen Kirchenmusik."-- Rondo"Wersin fängt mit dem überlieferten gregorianischen Ordinarium Missae an und führt uns die ganze Wunderwelt der Messe-Vertonungen vor Augen, um dann zu zeigen, was für großartige Umsetzungen das lateinische Requiem erfahren hat. Wobei zu den Messen die unzähligen Vertonungen von weiteren Vorlagen wie dem 'Stabat mater', dem 'Te Deum' oder der Vesper hinzukommen, deren Sinn und Bedeutung und musikalische Umsetzung Michael Wersin Werk für Werk ohne unnötige Fachsimpelei ganz einfach und plausibel
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erklärt. Wer die Kompositionen unabhängig von den Zufälligkeiten des Konzertlebens einmal hören will, ist mit den CD-Empfehlungen, die das umfassend orientierende Handbuch im Anhang bietet, bestens bedient."-- Der Bund"Ausdrücklich kein Führer"-- durch Musik, sondern"-- zu ihr: Ins Herangehen und Kennenlernen will der Verfasser musikinteressierte, des Lateinischen aber nicht mächtige Gottesdienst-, Konzert- und CD-Hörer einüben. Das gelingt ihm vor allem durch die Einführungen in die Gattungs-Kapitel. Wiewohl gelernter Musikwissenschaftler, -kritiker und ausübender Musiker, lässt sich Wersin dabei vor allem die Texte angelegen sein. In deren Herkunft, Geschichte, Metarmorphose beschreibt er die Untergattungen, fügt sie allesamt im Originalwortlaut nebst sachlich getreuer Übersetzung an und erkundet so Zusammenhänge, Kontinuitäten, Wandlungen im liturgischen Gebrauch durch die Jahrhunderte. Stets behält er die Kompositionen als gesungenen Gottesdienst im Auge: So verhilft er einer an 'ewige' Worte sich bindenden Tonkunst zu vertiefter Theologie."-- Frankenpost"Michael Wersin merkt man an, dass er nicht nur Musikwissenschaftler, sondern auch aktiver Chorleiter ist, was nachhaltig den Blickwinkel für die Praxis beeinflusst hat."-- Katholisches Sonntagsblatt"Die gut verständlichen, auf viele Details wie Choralvorbilder, Parodievorlagen und Kompositionstechniken, stilistische Besonderheiten, Satzstruktur, harmonische Verläufe und rhythmische Muster hinweisenden Einzelbesprechungen fügen sich zu einem informationsdichten Überblick über die Gattungen, Stationen und Traditionen, über den Wandel der liturgischen Aufführungspraxis lateinischer Kirchenmusik vom Spätmittelalter bis zur Gegenwart."-- Kirchenmusikalische Informationen"Michael Wersins 'Darstellung der lateinischen Kirchenmusik vor dem Hintergrund ihrer ursprünglichen liturgischen Bestimmung' ist ein wichtiges Buch, das Brücken zwischen der ästhetischen Faszination und dem spirituellen Gehalt geistlicher Werke schlägt. Als Konzertführer der besonderern Art nimmt der Band besondere Rücksicht auf die gottesdienstliche Einbettung der Werke, indem jeweils zu Beginn eines Kapitels die theologisch-liturgischen Grundlinien der Gattung skizziert werden. Dieses Kompendium eignet sich zum einen für Kirchenmusiker und Hörer, die sich einen Überblick über die Kompositionen und Entwicklungsstränge einer bestimmten lateinisch-liturgischen Gattung verschaffen wollen. Zum anderen ist es eine Quelle der Inspiration im Blick auf die Repertoire-Erweiterung und Konzertgestaltung. Bei aller Gerafftheit sind die Darstellungen stets präzise, denn der Autor verbindet musikalische und theologische Kriterien auf hohem Niveau. Bewundernswert ist insbesondere Wersins souveräner Umgang mit der schier unüberschaubaren Materialfülle."-- Musik und Kirche"CD-Empfehlungen, Fachworterklärungen und Register ergänzen den Band, der als Hilfsmittel für Konzertvorbereitung, Chorpraxis und Studium nachdrücklich zu empfehlen ist."-- Musik und Gottesdienst"Mit Reclams Führer zur lateinischen Kirchenmusik wird ein besonders dankenswerter Zugang zur lateinischen Kirchenmusik angeboten. (...) Das handliche Buch könnte für manchen Chorbegeisterten und für viele, die das Glück haben, noch lateinische liturgische Kirchenmusik zu hören, ein nützlicher Helfer sein."-- Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln"Ein großartiger und fundiert gemachter Führer für die Hand des Kirchenmusikers liegt mit dieser Neuerscheinung vor, der alle wichtigen Gattungen der lateinischsprachigen Kirchenmusik berücksichtigt. (...) Eine ausgezeichnete Publikation!"-- Singende Kirche"Der Führer zur lateinischen Kirchenmusik aus dem Verlagshaus Reclam ist durchweg sehr zu empfehlen. Er bietet sich nicht nur als schnell greifbares Nachschlagewerk für Profis, sondern vor allem für den interessierten Laien, Chorsänger oder Konzert- und Gottesdienstbesucher, der sich über ein bestimmtes Werk informieren will, als informatives Kompendium an."-- Kirchenmusik im Bistum Aachen"Requiem, Te Deum, Stabat Mater, Vesper, Lamentationen und Responsorien wurzeln in der Liturgie - und sind unserem heute eher laxen Christsein einigermaßen fremd geworden. Michael Wersin, Musikwissenschaftler und praktizierender Chorleiter, macht uns mit diesen Gattungen nun wieder vertraut. Historisch und theologisch fundiert, mit ausführlichen Textanhängen und repräsentativen Tonträger-Empfehlungen. Ein Vademekum."-- Märkische Allgemeine"Ein wertvolles Nachschlagewerk für Kirchenmusiker!"-- Kirchenmusik im Bistum Mainz"Was früher Allgemeingut der Gläubigen war, ist heute in der Regel nur noch Musikinteressierten gut bekannt: Der Wortlaut des Ordinarium Missae und des Requiem, die Texte von Te Deum, Stabat Mater oder von Vespergebeten. Diesem Mangel schafft Michael Wersin Abhilfe. Jeder der sieben Hauptteile ist eingeleitet durch grundlegende, auf die wichtigsten Aspekte konzentrierten Informationen und Überlegungen zu den Textvorlagen, ihren Quellen, musiktheoretischen und historischen Entwicklungen, der liturgischen Funktion. Die Konzentration auf die lateinische Kirchenmusik (...) ermöglichte es dem Autor, neben dem zentralen Bestand viele Kompositionen weniger bekannter Meister zu berücksichtigungen. Nicht zuletzt die Gründlichkeit und Breite der Darstellung (...) sichert dem handlichen Nachschlage- und Lesebuch Gewicht und Rang. Zudem: Die einlässlichen (...) Einzelbesprechungen fügen sich zu einem informationsdichten Überblick über die Gattungen, Stationen und Traditionen, über den Wandel der Aufführungspraxis lateinischer Kirchenmusik vom Spätmittelalter bis zur Gegenwart."-- codex flores"Circa 400 Werke von mehr als 150 Komponisten sind erfasst und werden vom Autor Michael Wersin kompetent dargestellt. Dabei werden die Standardwerke der Kirchenmusik- und Konzertpraxis besonders ausführlich besprochen, aber auch ausgesprochene Raritäten vorgestellt. Theologisch fundierte Einleitungen zu den Textgattungen bieten eine Basis für das Verständnis der Vertonungen, und sehr hilfreich sind die im Anhang wiedergegebenen lateinischen Texte samt ihren deutschen Übersetzungen..."-- Mittelbayerische Zeitung"Die Reclam-Führer zur Musik sind seit Jahrzehnten ein Muss für jeden Musikliebhaber. Jetzt ist in dieser Reihe auch ein Werk zur lateinischen Kirchenmusik erschienen. Erarbeitet hat es Michael Wersin. Er ist nicht nur Musikwissenschaftler, sondern auch ein Mann der Praxis. Als Chorleiter und Sänger ist er mit den Aufführungsbedingungen der lateinischen Kirchenmusik bestens vertraut. (...) Im Bereich der lateinischen Kirchenmusik ist in den letzten Jahren vieles neu entdeckt worden, und hier schließt das vorliegende Handbuch eine wichtige Lücke. (...) Wer einen umfassenden Überblick über die lateinische Kirchenmusik bekommen und Hintergründe zu ihrer Entstehung verfolgen möchte, der ist mit diesem Buch bestens bedient. Es bietet neben chronologisch und thematisch geordneten Werkeinführungen auch einen Abdruck der verwendeten Texte auf Latein und mit deutscher Übersetzung. Zu jeder Werkgruppe gibt es theologische Einführungen und einen geschichtlichen Überblick, und das alles in der gewohnt sorgfältigen Reclam-Editierung und im handlichen Format."-- Neue Kirchenzeitung Erzbistum Hamburg"Wirklich Gutes aus dem Bereich der historischen Aufführungspraxis überschwemmte in den letzten Jahren den CD-Markt und popularisierte auch vieles, das eigentlich in der Kirche zu Hause ist. Dies auf der einen Seite, auf der anderen aber auch eine wieder wachsende Begeisterung für sängerische Aktivitäten in Kantoreien und Konzertchören brachte eine weit über das Weihnachtsoratorium hinausgehende Begeisterung für sakrale Musik. Aber die Lösung aus dem sakralen Rahmen bringt auch immer das Problem mit sich, ob man weiß, was da eigentlich gerade gesungen wird. (...) Der Reclam-Verlag legt in seiner Reihe kleiner handlicher Musikführer ein weiteres Nachschlagewerk vor, das sich genau diesem Problem zuwendet. Mit einem guten und informativen Apparat von Register bis CD-Empfehlung und vor allem mit wirklich sinnstiftenden Übersetzungen gängiger liturgischer Texte handelt es sich dabei zweifelsfrei um ein außerordentlich nützliches Werk für Laien und Musik-Lernende. Wersins nach Gattungen und historischer Entwicklung geordnete Einführungstexte (...) erschließen sich durchaus einem breiteren Publikum, ohne auch den anspruchsvollen Leser dabei zu unterfordern."-- Ostthüringer Zeitung"Ob Messordinarien oder Lamentationes und Responsorien zur Karwoche, ob Musik zur Vesper oder für eine Totenmesse, ob ein marianischer Hymnus oder ein feierliches Te Deum - die lateinische Kirchenmusik hat nichts an ihrem Zauber verloren. Verloren zu gehen droht aber das Verstehen von Text und Musik sowie ihrer liturgischen Einbettung. Das höchst informative Werk von Michael Wersin vermittelt einen guten Einblick in die musikalische Qualität der besprochenen Werke wie in den theologischen Gehalt des vertonten Textes. Sowohl der Blick auf interessante Einzelaspekte wie auf größere kulturgeschichtliche Zusammenhänge lassen die Größe der jeweiligen Komposition besser verstehen."-- Der Sonntag. Kärntner Kirchenzeitung"Ein neues wertvolles Nachschlagewerk für Kirchenmusiker. Der Band erschließt knapp und präzise 400 Werke von 150 Komponisten mit Vertonungen liturgischer Texte in lateinischer Sprache vom Spätmittelalter bis zur Gegenwart. (...) Die einzelnen Artikel geben Einblick in die musikalische Substanz vor dem Hintergrund des vertonten Textes; sie beachten also gebührend auch theologische Aspekte."-- Gottesdienst
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