Sanfte Heilpraxis
mit selbstgemachten Medikamenten
- Heilmittel aus der Natur ganz einfach selbst herstellen
- Mit praktischen Heiltipps und -tricks
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Produktdetails
Produktinformationen zu „Sanfte Heilpraxis “
- Heilmittel aus der Natur ganz einfach selbst herstellen
- Mit praktischen Heiltipps und -tricks
- Mit Behandlungsschema der einzelnen Krankheiten & Verzeichnis der Indikationen
Lese-Probe zu „Sanfte Heilpraxis “
Sanfte Heilpraxis mit selbstgemachten Medikamenten von Jürg ReinhardDie Grundlagen
Das Bild des Menschen
Gedanken zum Gesundsein
... mehr
Würde es im Leben ausschließlich darum gehen, körperliche Gesundheit anzustreben, alles zu tun, um gesund zu bleiben, gesund zu essen, gesundmachende Körperpflege zu treiben, so würden wir zur gegebenen Stunde einen gesunden Körper ins Grab legen und uns fragen: Für was all diese Bemühungen? Wir kommen nicht darum herum, den Sinn des Lebens in etwas zu sehen, was das rein Körperliche übersteigt, was, auf weitere Zeiträume hinaus betrachtet, einen Sinn ergibt. Würde es im Leben um nichts anderes gehen, als zu gehorchen und den ewigen Gesetzen des Kosmos zu folgen, dann würde ich mich hinsetzen, zurück zu den Göttern wollen und sie bitten, mich mit allem Irdischen zu verschonen. Kann so etwas der Grund unseres Lebens auf der Erde sein? Und lassen Sie sich von der folgenden Fragestellung nicht gleich vor den Kopf stoßen - es steckt alles andere als Überheblichkeit dahinter! Kann dies der Grund sein dafür, dass der Mensch auf einer früheren, noch kosmischen Daseinsstufe die Erde aus sich ausgeschieden hat? Ja, Sie haben richtig gelesen! Sie wissen, das Huhn scheidet ein Ei aus und kommt dann im ausgeschiedenen Ei zum Leben. Der kosmische Mensch scheidet die Naturreiche aus und kommt dann mit einem kleinen Teil seines Geistes darauf zum Leben! Außer der Größenordnung ist beides gar nicht so sehr verschieden. Was ist das Ei für das Huhn? Es ist die ganze Welt mit ihren Salzen, den physischen Stoffen, mit Wasser und den Flüssigkeiten, mit Eiweiß und Luft, mit den Fetten als Wärmeelement. Dazu kommt, dass beim Bebrüten die Wärme von außen zugeführt wird, wie bei der Erde die Sonne wärmende Kraft einstrahlt.
Was ist die Welt für den Menschen? Was ist der Sinn einer Ausscheidung überhaupt? Der Sinn einer Ausscheidung der festen Erdenstoffe? Das Ausscheiden der toten Stoffe ist der Kunstgriff der Schöpfermächte, das Leben lebendiger zu gestalten. Das Ausscheiden der lebendigen Pflanzenwelt ist der Kunstgriff der Schöpfermächte, das Seelische zu befreien. Das Ausscheiden des Tierreichs ist der Kunstgriff, das Geistige frei zu machen, zu entkoppeln vom instinktbestimmten Tierischen, zu entkoppeln vom ortsgebundenen Pflanzlichen und zu befreien vom toten Mineralischen. Die Welt ist ein ausgebreiteter Mensch. Der Mensch ist der Gegenabdruck der ausgeschiedenen Natur.
Naturheilmittel heilen dadurch, dass durch ihre Einnahme, durch ein Sichverbinden mit ihnen, mit der Natur, der Mensch wieder ein wenig »gefesselter« wird, woraufhin eine gesundende Gegenreaktion stimuliert wird aus dem tiefen Bedürfnis, frei zu werden. Nicht um einseitiges Naturwerden geht es, sondern um universelles Menschwerden und Ganzsein, das heißt Gesundsein. Den Steinen, den Pflanzen, den Tieren ist der Mensch zu unendlicher Liebe verpflichtet, denn ihnen hat er sein Freisein zu verdanken. Wären die Steine noch in ihm, so würde er verfestigen, wäre er noch zu sehr Pflanze, so würde er von Licht und Wasser abhängiger sein, wäre er noch zu stark Tier, so würden ihn die Triebe bestimmen. Das Mineralreich ist das Gegenstück zum physischen Leib, das Pflanzenreich ist das Gegenstück zum Lebens- oder Ätherleib, das Tierreich ist das Gegenstück zum Seelen- oder Astralleib, und das, was äußerlich als Wärme erscheint und brennbar ist, bildet das Gegenstück zum menschlichen Geistleib und ermöglicht das Auskristallisieren des Ichs. Die Erde ist Gegenstück zum befreiten Menschen, des Menschen auf dem Weg zum Engel der Freiheit und der freien Liebesfähigkeit. Es liegt an jedem einzelnen, ob dieses Kunststück gelingt. Der Mensch ist ein gewaltiges Kunststück, und es tut mir weh, wenn ich - nach rein äußerlichen Maßstäben bemessen - zu hören bekomme: Der Mensch ist ja so klein, so nichtig, verglichen mit den Weiten des Kosmos. Es gibt einen Satz, über den es sich zu meditieren lohnt: Das Kleine ist größer als das Große.
Ich muss hier anfügen, dass diese meine Überlegungen wenig differenziert sind, nur Andeutungen, inspiriert vom Gedankengut der Anthroposophie, die Rudolf Steiner in seinen Werken dargelegt hat. Ich hoffe indes, diese kleine Einführung ermögliche Ihnen, zu verstehen, warum tatsächlich für jedes Leiden ein Kräutlein gewachsen ist.
Heilphilosophische Exkurse
Die Entwicklung einer gesunden Seele im Laufe des Lebens
Die erzieherischen Grundlagen bis zur Geburt des Ichs
Genau wie der physische Körper im Laufe der Schwangerschaft ausgebildet und zur Geburtsstunde in die Welt gesetzt wird, bereiten sich in je siebenjährigen Lebensabschnitten die menschlichen Wesens- und Seelenglieder vor, zur Welt zu kommen und hier tätig zu sein.
Von null bis sieben Jahren: Nach der Geburt des physischen Körpers entwickelt sich der Äther- oder Lebensleib. Dieser Ätherleib wird beim Kleinkind ganz durch Imitation der Umgebung und der Eltern geprägt und etwa mit sieben Jahren »geboren«. Das Kind gibt sich mit geöffneter Seele allem hin, was auf es zukommt. Eine seelengerechte Erziehung in diesen Jahren besteht darin, sich dessen bewusst zu sein, vom Kind nicht zu verlangen, dies oder jenes einzusehen, nicht zu diskutieren, sondern vorzuleben. Der Ätherleib, auch Bildekräfteleib genannt, aus dem sich der Körper noch fertig auskristallisiert, wird mit dem Zahnwechsel frei. Erst jetzt ist es dem Kind möglich, mit den frei gewordenen Ätherkräften selbständig zu denken, etwas einzusehen. Es beginnt das Schulalter. Das Kind wird fähig, Intellektuelles nachzuvollziehen, zu erarbeiten. Im Alter bis sieben Jahre wurde Intellektuelles nur nachgeahmt und nicht selbst erdacht. Bis zu diesem Alter muss absolut ehrlich vorgelebt werden, soll ein gesunder Ätherleib geboren werden. Alle Unstimmigkeiten und Krankheiten werden unbewusst in den Ätherleib aufgenommen; aber auch alles, was an Freude, Echtheit und Liebe auf das Kind zukommt, wird aufgenommen, und dies wird es ihm später erleichtern, sein Ich zu finden.
Die zweiten sieben Jahre bis vierzehn stellen sozusagen die Schwangerschaft für den Astralleib dar, der mit der Pubertät geboren wird. Hier lernt das Kind nicht mehr nur durch Nachahmen, sondern durch Ausprobieren, und zwar bis an die Grenzen. Der unerzogene Astralleib ist das Tier im Menschen. Das Kind geht all seinen Instinkten nach, probiert alles aus. Die Erziehenden müssen durch gesunde Autorität das Kind davor schützen, dass es überbordet. Auf der anderen Seite soll dem Kind auch die Gelegenheit gegeben werden, die verschiedenen »Tiere« in sich kennenzulernen, sie loszulassen, um dadurch Erfahrungen zu sammeln. Das Kind soll Schmeichelkätzchen, aber auch fauchender Tiger sein dürfen. Die Erziehenden spielen die Rolle des Dompteurs. Das Kind wird dankbar sein, wenn ihm liebevolle Autorität entgegengesetzt wird. In diesem Lebensabschnitt ist dies lebensnotwendig, und das Kind wird die Eltern gerade dafür lieb bekommen. Würde ihm in diesem Abschnitt jedoch alles verboten, würde daraus eine Mutlosigkeit für das weitere Leben resultieren. Würde ihm alles erlaubt, könnte es für das weitere Leben durch Übermütigkeit und Grenzenlosigkeit sozial untragbar werden und sich selbst durch die ungebändigte Seele zerstören.
In der dritten Siebenjahresspanne ist bestimmende Autorität nicht mehr am Platz, denn dies ist die Zeit, in der sich das Ich vorbereitet, um mit etwa einundzwanzig Jahren geboren zu werden. Das Erziehungsprinzip hat sich nach den Vorbildern zu richten, die das Kind selbst wählt, an die sich das werdende Ich anlehnen will. Wird vom Kind etwas verlangt, das nicht seinen Idolen entspricht, so ist es innerlich gezwungen zu lügen, denn sein Ich will keimen und nicht unterdrückt sein. Die Eltern tun gut daran, wenn sie in diesem Lebensabschnitt noch Einfluss haben wollen, die Interessen ihres Kindes wahrzunehmen und ihm dabei zu helfen, Menschen zu suchen, die ihm als Idole Lehrmeister sein können. Wird das Kind nicht durch eine befehlende Erziehung zum Lügen gezwungen, so kann mit einundzwanzig ein gesundes, lebenstüchtiges Ich in der Außenwelt tätig werden. Für die Eltern entsteht hier die Gelegenheit, sich selbst neu belehren zu lassen und neuen Anschluss an die Welt zu gewinnen. Die Eltern werden liebgewonnen, wenn sie sich für die vom Kind selbst gewählten Idole erwärmen.
Von null bis sieben tut das Kind allen alles zuliebe. Es nimmt alles an. Es ist voll beeinflussbar. Imitation ist das Erziehungsprinzip.
Von sieben bis vierzehn tut das Kind den Erziehenden alles zuliebe und ist dankbar für die gesetzten Grenzen, die ihm Orientierung geben. Liebevolle Autorität ist das Erziehungsprinzip.
Von vierzehn bis einundzwanzig tut es nicht mehr den Eltern, sondern dem eigenen Idol, dem Menschen, der sein zukünftiges Ich vorlebt, alles zuliebe. Es tut alles, um von der Gruppe, die seinem Idol nachlebt, anerkannt zu werden, und die Eltern müssen zurücktreten. Die Suche nach einem Idol ist Erziehungsprinzip.
Von einundzwanzig an ist der gesunde Mensch in seinen Handlungen nicht mehr abhängig vom Gefallen oder Missfallen anderer. Er ist jetzt stark genug, um auf seine innere Stimme zu hören und nach seinem ureigenen Gewissen zu handeln, egal ob man damit einverstanden ist oder nicht. Dies wäre das Resultat einer gelungenen Erziehung.
Die Entwicklung der Seele im Erwachsenenalter
Das Ich wird im Alter von einundzwanzig Jahren geboren, der Mensch ist erwachsen. Doch bereits beginnt eine weitere »Schwangerschaft«; ein neues Seelenglied bereitet sich in den nächsten sieben Jahren durch die Arbeit des Geistes an der Seele vor, und dieses wird mit etwa achtundzwanzig geboren: die Empfindungsseele. Soll ein gesundes Seelenglied in der Welt tätig werden, so muss eine normale Schwangerschaft vorausgehen. Dieses Seelenglied soll genügend genährt werden. Die Nahrung sind gute Empfindungen, positive zwischenmenschliche Erlebnisse, schöne Erlebnisse mit der Umwelt. Können solche seelenaufbauenden Ereignisse nur in ungenügendem Maß stattfinden, kann später die Welt nicht mehr als schön empfunden werden, und das Vertrauen dem Leben gegenüber ist geschwächt. Misstrauen und Skepsis setzen sich fest, und Entschlüsse wie »Nie mehr werde ich ...« werden gefasst, was einer weiteren Entwicklung der Seele entgegenstehen kann. In dieser Zeit entstehen die meisten fixen Vorstellungen und Ansichten. Vorstellungen, Gefühle und Willensimpulse, die durch Lebenslage, Beruf, Familien- und Volkszugehörigkeit, aber auch durch die Zeit bedingt sind, führen oft zu lebenslänglichen Verhärtungen in der Seele und nach einiger Zeit auch im Körper.
Wurde die Empfindungsseele mit achtundzwanzig möglichst gesund geboren, so bereitet sich in den nächsten sieben Jahren durch die Arbeit des Ichs ein neues Seelenglied vor, dessen Nahrung nicht mehr nur das Schöne ist, sondern je länger, je mehr das Wahre. In dieser Zeitspanne sind viele Gespräche wichtig, in denen versucht wird, die Wahrheit zu ergründen. Dies führt zu einem tiefen Verstehen der Welt; das Ergebnis ist eine gesunde Verstandesseele, die nach fünfunddreißig in der Lage sein sollte, unterschiedliche Tiefen verschiedener Wahrheiten geistig zu erfassen.
Nach fünfunddreißig dürstet die Seele nach neuer Nahrung, denn die Bewusstseinsseele bereitet sich vor, mit zweiundvierzig geboren zu werden. Schönes und Wahres genügen nicht: Gutes soll in der Welt geschehen. Gutes soll jedoch nicht nur empfunden und besprochen werden, sondern Gutes muss man nach bestem Verständnis tun; dies gibt erst das richtige Bewusstsein, das auf »Tatsachen« beruht.
Die Jahre nach zweiundvierzig
Nach zweiundvierzig bereitet sich wiederum ein neues Seelenglied vor. In einer siebenjährigen Schwangerschaft wird es ausgebildet und gelangt mit neunundvierzig zur seelischen Geburt. Es ist dies das Geistselbst. Die Nahrung für die Seele ist in dieser Zeit die Selbsterkenntnis. Das, was durch den Menschen bisher in die Welt gesetzt wurde, beginnt nun nach außen zu wirken, spiegelt sich an der Welt und wirkt zurück. Dieses Echo ermöglicht es uns, zu erkennen, wessen Geistes die Taten waren, wie wir uns von den anderen unterscheiden, was für eine Aufgabe wir im Leben gefasst haben.
Ist diese Erkenntnis mit neunundvierzig Jahren da, so steht ein neuer Reifungsprozess eines neuen Seelengliedes an, genannt der Lebensgeist - durch die Arbeit des Geistes am Lebensleib. Dieses Seelenglied ist nun in Vorbereitung und wird mit sechsundfünfzig geboren. Der Geist des Menschen soll nicht nur ihm selbst, sondern den Menschen dienen und soll Teil des Lebensgeistes überhaupt werden. Diese Erkenntnis ist die Nahrung für das neue Seelenglied. Der Mensch, der diesen Reifungsprozess durchläuft, ist nicht mehr egoistisch auf sich bezogen, sondern stellt sich in den Dienst anderer. So beginnt er die Fähigkeiten zu erlangen, andere, Jüngere, in ihrem Wesen zu erkennen, und er kann ihnen entsprechend beistehen.
Nach sechsundfünfzig bildet sich durch die Arbeit des Geistes am Körper wiederum in einer Siebenjahresperiode ein neues Seelenglied aus, das Geistmensch genannt wird. Seelische Nahrung für diese Zeit ist die alles durchdringende Erkenntnis, dass der Mensch nicht allein existieren kann, sondern dass über ihm höhere geistige Hierarchien stehen, deren Werkzeug er ist, in deren Dienst er sich stellen möchte. Die menschliche Selbstherrlichkeit wird aufgelöst, das Leben wird als Mittel zur Arbeit und zur Höherentwicklung betrachtet, und es wird demgemäß gehandelt. Das Bewusstsein bildet sich aus, dass alles, was materiell und sichtbar ist, vergänglich ist und nur das Unsichtbare ewig. Damit ist dem vorgegriffen, was der Tod bringt: nämlich die Erkenntnis der Wesen hinter den Erscheinungen. Wird in diesem Lebensabschnitt das Wesentliche erfasst, so wird die Kluft des Todes geistig überwunden.
Schmerz
Schmerz ist eine Empfindung in der Seele. Die Seele ist jedoch nichts Sichtbares, und demgemäß sind auch Schmerzen prinzipiell unsichtbar. Schmerzempfindungen können in die Seele aufsteigen, auch ohne Manifestation in einem Körperteil, wie dies bei den Phantomschmerzen nach Amputationen der Fall ist. Der physische Körper ist bei einem amputierten Bein nicht mehr vorhanden, und trotzdem kann der Patient zum Beispiel Schmerzen in der Gegend des Fußes empfinden. Dies zeigt, dass - auch wenn der Körper vorhanden ist - nicht der Körper schmerzt, sondern der unsichtbare Seelenleib, der selbst nach einer Amputation noch spürbar da ist. Bei Rückenschmerzen ist es üblich, dass der Rücken geröntgt wird. Dieses Abbild des physischen Leibes gibt jedoch keine Auskunft über die erlebten Schmerzen, und es geschieht unendlich viel Leid, wenn ein Arzt sich anmaßt, aufgrund eines Röntgenbildes eine Aussage über Schmerzen zu machen. Denn der krummste Rücken kann schmerzfrei sein, und umgekehrt kann der geradeste Rücken unendlich viel kaum erträgliche Schmerzen bereiten. Schläft der Patient jedoch ein, so schwinden die Schmerzen.
Was geschieht während des Schlafs? Die Seele löst sich vom Körper, und damit schwinden das Tagesbewusstsein und die an bestimmte Körperregionen gebundenen Schmerzen. Allerdings kann die Seele im Traum schmerzliche Erlebnisse durchmachen. Jeder Körperteil, jedes Organ des Menschen ist, einfach ausgedrückt, in vierfacher Ausführung vorhanden. Es gibt die physisch tastbare Niere, durchwoben von der unsichtbaren Ätherniere, der Astralniere und der Wärmeniere. Die Erstere ist sichtbar, der Ätherleib, der Seelenleib und der Geistleib der Niere sind unsichtbare Realitäten, aus denen sich die physische Niere geformt hat. Dies gilt für alle Organe, und dies ist der Grund, warum der Mensch weiterlebt, auch wenn ein Organ im Physischen ausfällt.
Wann entstehen Schmerzen? Wenn durch Zerstörung des physischen Organs die dazugehörige Seele nicht mehr in der richtigen Weise die entsprechende Körperregion durchdringen kann, wenn die Seele kein Haus mehr findet, wo sie zur Ruhe kommen kann. Schmerzen entstehen, wenn die Seele bei aufgebrauchten Lebenskräften ungemildert durch den Lebensleib direkt auf den physischen Leib prallt und sich in ihm verkrallt. In der Natur entspricht dies dem Bild einer Tierherde (Seele), die die Weide (Lebensgrundlage, Lebensleib) kahlgefressen hat und jetzt beginnt, die Grasnarbe und den kargen, steinigen Boden durchzupflügen (physischer Leib).
Schmerzen entstehen aber auch, wenn ein seelisches Erlebnis auf der geistigen Ebene nicht bewältigt werden kann. Geist und Seele kommen nicht zur Deckung, die Seele findet ihre geistige Heimat nicht und kommt daher nicht zur Ruhe. Dauern die seelischen Schmerzen an, so bewirkt dies, dass der Betroffene innerlich immer wieder zu neuen Gedanken getrieben wird, zu einer Erweiterung seiner Vorstellungen, bis er eine neue geistige Heimat findet, die groß genug ist, um die schmerzende Seele aufzunehmen; dies bedeutet dann Erlösung von den Schmerzen, indem die Seele endlich zur Ruhe kommt. So betrachtet, führen Schmerzen zur Erlösung; sie sind der Wegweiser zum umfassenderen Geistigen.
Was geschieht nun bei systematischer Einnahme von Schmerzmitteln, Psychopharmaka, Schlafmitteln und die seelische Empfindung blockierenden Medikamenten? Der Weg hin zum Geistigen wird verhindert, der Betroffene wird weder zugänglicher noch verständnisvoller für die Mitmenschen und die Umwelt, seine menschliche Entwicklung wird so verhindert, die Schmerzerlösung durch die Tablette entpuppt sich als Scheinerlösung; der scheinbare Fortschritt in der Medizin wird zum menschlichen Rückschritt.
Die Frage stellt sich, wie eine sinnvolle Schmerzgeleitung in der Naturheilkunde zu erfolgen hat. Eine sinnvolle Schmerzbehandlung betäubt nicht die Seele, sondern schafft der Seele ein neues Haus im Physischen und Ätherischen durch stärkende Maßnahmen am physischen Leib und am Ätherleib. Sie bereitet eine neue geistige Heimat vor.
...
Genehmigte Lizenzausgabe für Verlagsgruppe Weltbild GmbH,
Steinerne Furt, 86167 Augsburg
Würde es im Leben ausschließlich darum gehen, körperliche Gesundheit anzustreben, alles zu tun, um gesund zu bleiben, gesund zu essen, gesundmachende Körperpflege zu treiben, so würden wir zur gegebenen Stunde einen gesunden Körper ins Grab legen und uns fragen: Für was all diese Bemühungen? Wir kommen nicht darum herum, den Sinn des Lebens in etwas zu sehen, was das rein Körperliche übersteigt, was, auf weitere Zeiträume hinaus betrachtet, einen Sinn ergibt. Würde es im Leben um nichts anderes gehen, als zu gehorchen und den ewigen Gesetzen des Kosmos zu folgen, dann würde ich mich hinsetzen, zurück zu den Göttern wollen und sie bitten, mich mit allem Irdischen zu verschonen. Kann so etwas der Grund unseres Lebens auf der Erde sein? Und lassen Sie sich von der folgenden Fragestellung nicht gleich vor den Kopf stoßen - es steckt alles andere als Überheblichkeit dahinter! Kann dies der Grund sein dafür, dass der Mensch auf einer früheren, noch kosmischen Daseinsstufe die Erde aus sich ausgeschieden hat? Ja, Sie haben richtig gelesen! Sie wissen, das Huhn scheidet ein Ei aus und kommt dann im ausgeschiedenen Ei zum Leben. Der kosmische Mensch scheidet die Naturreiche aus und kommt dann mit einem kleinen Teil seines Geistes darauf zum Leben! Außer der Größenordnung ist beides gar nicht so sehr verschieden. Was ist das Ei für das Huhn? Es ist die ganze Welt mit ihren Salzen, den physischen Stoffen, mit Wasser und den Flüssigkeiten, mit Eiweiß und Luft, mit den Fetten als Wärmeelement. Dazu kommt, dass beim Bebrüten die Wärme von außen zugeführt wird, wie bei der Erde die Sonne wärmende Kraft einstrahlt.
Was ist die Welt für den Menschen? Was ist der Sinn einer Ausscheidung überhaupt? Der Sinn einer Ausscheidung der festen Erdenstoffe? Das Ausscheiden der toten Stoffe ist der Kunstgriff der Schöpfermächte, das Leben lebendiger zu gestalten. Das Ausscheiden der lebendigen Pflanzenwelt ist der Kunstgriff der Schöpfermächte, das Seelische zu befreien. Das Ausscheiden des Tierreichs ist der Kunstgriff, das Geistige frei zu machen, zu entkoppeln vom instinktbestimmten Tierischen, zu entkoppeln vom ortsgebundenen Pflanzlichen und zu befreien vom toten Mineralischen. Die Welt ist ein ausgebreiteter Mensch. Der Mensch ist der Gegenabdruck der ausgeschiedenen Natur.
Naturheilmittel heilen dadurch, dass durch ihre Einnahme, durch ein Sichverbinden mit ihnen, mit der Natur, der Mensch wieder ein wenig »gefesselter« wird, woraufhin eine gesundende Gegenreaktion stimuliert wird aus dem tiefen Bedürfnis, frei zu werden. Nicht um einseitiges Naturwerden geht es, sondern um universelles Menschwerden und Ganzsein, das heißt Gesundsein. Den Steinen, den Pflanzen, den Tieren ist der Mensch zu unendlicher Liebe verpflichtet, denn ihnen hat er sein Freisein zu verdanken. Wären die Steine noch in ihm, so würde er verfestigen, wäre er noch zu sehr Pflanze, so würde er von Licht und Wasser abhängiger sein, wäre er noch zu stark Tier, so würden ihn die Triebe bestimmen. Das Mineralreich ist das Gegenstück zum physischen Leib, das Pflanzenreich ist das Gegenstück zum Lebens- oder Ätherleib, das Tierreich ist das Gegenstück zum Seelen- oder Astralleib, und das, was äußerlich als Wärme erscheint und brennbar ist, bildet das Gegenstück zum menschlichen Geistleib und ermöglicht das Auskristallisieren des Ichs. Die Erde ist Gegenstück zum befreiten Menschen, des Menschen auf dem Weg zum Engel der Freiheit und der freien Liebesfähigkeit. Es liegt an jedem einzelnen, ob dieses Kunststück gelingt. Der Mensch ist ein gewaltiges Kunststück, und es tut mir weh, wenn ich - nach rein äußerlichen Maßstäben bemessen - zu hören bekomme: Der Mensch ist ja so klein, so nichtig, verglichen mit den Weiten des Kosmos. Es gibt einen Satz, über den es sich zu meditieren lohnt: Das Kleine ist größer als das Große.
Ich muss hier anfügen, dass diese meine Überlegungen wenig differenziert sind, nur Andeutungen, inspiriert vom Gedankengut der Anthroposophie, die Rudolf Steiner in seinen Werken dargelegt hat. Ich hoffe indes, diese kleine Einführung ermögliche Ihnen, zu verstehen, warum tatsächlich für jedes Leiden ein Kräutlein gewachsen ist.
Heilphilosophische Exkurse
Die Entwicklung einer gesunden Seele im Laufe des Lebens
Die erzieherischen Grundlagen bis zur Geburt des Ichs
Genau wie der physische Körper im Laufe der Schwangerschaft ausgebildet und zur Geburtsstunde in die Welt gesetzt wird, bereiten sich in je siebenjährigen Lebensabschnitten die menschlichen Wesens- und Seelenglieder vor, zur Welt zu kommen und hier tätig zu sein.
Von null bis sieben Jahren: Nach der Geburt des physischen Körpers entwickelt sich der Äther- oder Lebensleib. Dieser Ätherleib wird beim Kleinkind ganz durch Imitation der Umgebung und der Eltern geprägt und etwa mit sieben Jahren »geboren«. Das Kind gibt sich mit geöffneter Seele allem hin, was auf es zukommt. Eine seelengerechte Erziehung in diesen Jahren besteht darin, sich dessen bewusst zu sein, vom Kind nicht zu verlangen, dies oder jenes einzusehen, nicht zu diskutieren, sondern vorzuleben. Der Ätherleib, auch Bildekräfteleib genannt, aus dem sich der Körper noch fertig auskristallisiert, wird mit dem Zahnwechsel frei. Erst jetzt ist es dem Kind möglich, mit den frei gewordenen Ätherkräften selbständig zu denken, etwas einzusehen. Es beginnt das Schulalter. Das Kind wird fähig, Intellektuelles nachzuvollziehen, zu erarbeiten. Im Alter bis sieben Jahre wurde Intellektuelles nur nachgeahmt und nicht selbst erdacht. Bis zu diesem Alter muss absolut ehrlich vorgelebt werden, soll ein gesunder Ätherleib geboren werden. Alle Unstimmigkeiten und Krankheiten werden unbewusst in den Ätherleib aufgenommen; aber auch alles, was an Freude, Echtheit und Liebe auf das Kind zukommt, wird aufgenommen, und dies wird es ihm später erleichtern, sein Ich zu finden.
Die zweiten sieben Jahre bis vierzehn stellen sozusagen die Schwangerschaft für den Astralleib dar, der mit der Pubertät geboren wird. Hier lernt das Kind nicht mehr nur durch Nachahmen, sondern durch Ausprobieren, und zwar bis an die Grenzen. Der unerzogene Astralleib ist das Tier im Menschen. Das Kind geht all seinen Instinkten nach, probiert alles aus. Die Erziehenden müssen durch gesunde Autorität das Kind davor schützen, dass es überbordet. Auf der anderen Seite soll dem Kind auch die Gelegenheit gegeben werden, die verschiedenen »Tiere« in sich kennenzulernen, sie loszulassen, um dadurch Erfahrungen zu sammeln. Das Kind soll Schmeichelkätzchen, aber auch fauchender Tiger sein dürfen. Die Erziehenden spielen die Rolle des Dompteurs. Das Kind wird dankbar sein, wenn ihm liebevolle Autorität entgegengesetzt wird. In diesem Lebensabschnitt ist dies lebensnotwendig, und das Kind wird die Eltern gerade dafür lieb bekommen. Würde ihm in diesem Abschnitt jedoch alles verboten, würde daraus eine Mutlosigkeit für das weitere Leben resultieren. Würde ihm alles erlaubt, könnte es für das weitere Leben durch Übermütigkeit und Grenzenlosigkeit sozial untragbar werden und sich selbst durch die ungebändigte Seele zerstören.
In der dritten Siebenjahresspanne ist bestimmende Autorität nicht mehr am Platz, denn dies ist die Zeit, in der sich das Ich vorbereitet, um mit etwa einundzwanzig Jahren geboren zu werden. Das Erziehungsprinzip hat sich nach den Vorbildern zu richten, die das Kind selbst wählt, an die sich das werdende Ich anlehnen will. Wird vom Kind etwas verlangt, das nicht seinen Idolen entspricht, so ist es innerlich gezwungen zu lügen, denn sein Ich will keimen und nicht unterdrückt sein. Die Eltern tun gut daran, wenn sie in diesem Lebensabschnitt noch Einfluss haben wollen, die Interessen ihres Kindes wahrzunehmen und ihm dabei zu helfen, Menschen zu suchen, die ihm als Idole Lehrmeister sein können. Wird das Kind nicht durch eine befehlende Erziehung zum Lügen gezwungen, so kann mit einundzwanzig ein gesundes, lebenstüchtiges Ich in der Außenwelt tätig werden. Für die Eltern entsteht hier die Gelegenheit, sich selbst neu belehren zu lassen und neuen Anschluss an die Welt zu gewinnen. Die Eltern werden liebgewonnen, wenn sie sich für die vom Kind selbst gewählten Idole erwärmen.
Von null bis sieben tut das Kind allen alles zuliebe. Es nimmt alles an. Es ist voll beeinflussbar. Imitation ist das Erziehungsprinzip.
Von sieben bis vierzehn tut das Kind den Erziehenden alles zuliebe und ist dankbar für die gesetzten Grenzen, die ihm Orientierung geben. Liebevolle Autorität ist das Erziehungsprinzip.
Von vierzehn bis einundzwanzig tut es nicht mehr den Eltern, sondern dem eigenen Idol, dem Menschen, der sein zukünftiges Ich vorlebt, alles zuliebe. Es tut alles, um von der Gruppe, die seinem Idol nachlebt, anerkannt zu werden, und die Eltern müssen zurücktreten. Die Suche nach einem Idol ist Erziehungsprinzip.
Von einundzwanzig an ist der gesunde Mensch in seinen Handlungen nicht mehr abhängig vom Gefallen oder Missfallen anderer. Er ist jetzt stark genug, um auf seine innere Stimme zu hören und nach seinem ureigenen Gewissen zu handeln, egal ob man damit einverstanden ist oder nicht. Dies wäre das Resultat einer gelungenen Erziehung.
Die Entwicklung der Seele im Erwachsenenalter
Das Ich wird im Alter von einundzwanzig Jahren geboren, der Mensch ist erwachsen. Doch bereits beginnt eine weitere »Schwangerschaft«; ein neues Seelenglied bereitet sich in den nächsten sieben Jahren durch die Arbeit des Geistes an der Seele vor, und dieses wird mit etwa achtundzwanzig geboren: die Empfindungsseele. Soll ein gesundes Seelenglied in der Welt tätig werden, so muss eine normale Schwangerschaft vorausgehen. Dieses Seelenglied soll genügend genährt werden. Die Nahrung sind gute Empfindungen, positive zwischenmenschliche Erlebnisse, schöne Erlebnisse mit der Umwelt. Können solche seelenaufbauenden Ereignisse nur in ungenügendem Maß stattfinden, kann später die Welt nicht mehr als schön empfunden werden, und das Vertrauen dem Leben gegenüber ist geschwächt. Misstrauen und Skepsis setzen sich fest, und Entschlüsse wie »Nie mehr werde ich ...« werden gefasst, was einer weiteren Entwicklung der Seele entgegenstehen kann. In dieser Zeit entstehen die meisten fixen Vorstellungen und Ansichten. Vorstellungen, Gefühle und Willensimpulse, die durch Lebenslage, Beruf, Familien- und Volkszugehörigkeit, aber auch durch die Zeit bedingt sind, führen oft zu lebenslänglichen Verhärtungen in der Seele und nach einiger Zeit auch im Körper.
Wurde die Empfindungsseele mit achtundzwanzig möglichst gesund geboren, so bereitet sich in den nächsten sieben Jahren durch die Arbeit des Ichs ein neues Seelenglied vor, dessen Nahrung nicht mehr nur das Schöne ist, sondern je länger, je mehr das Wahre. In dieser Zeitspanne sind viele Gespräche wichtig, in denen versucht wird, die Wahrheit zu ergründen. Dies führt zu einem tiefen Verstehen der Welt; das Ergebnis ist eine gesunde Verstandesseele, die nach fünfunddreißig in der Lage sein sollte, unterschiedliche Tiefen verschiedener Wahrheiten geistig zu erfassen.
Nach fünfunddreißig dürstet die Seele nach neuer Nahrung, denn die Bewusstseinsseele bereitet sich vor, mit zweiundvierzig geboren zu werden. Schönes und Wahres genügen nicht: Gutes soll in der Welt geschehen. Gutes soll jedoch nicht nur empfunden und besprochen werden, sondern Gutes muss man nach bestem Verständnis tun; dies gibt erst das richtige Bewusstsein, das auf »Tatsachen« beruht.
Die Jahre nach zweiundvierzig
Nach zweiundvierzig bereitet sich wiederum ein neues Seelenglied vor. In einer siebenjährigen Schwangerschaft wird es ausgebildet und gelangt mit neunundvierzig zur seelischen Geburt. Es ist dies das Geistselbst. Die Nahrung für die Seele ist in dieser Zeit die Selbsterkenntnis. Das, was durch den Menschen bisher in die Welt gesetzt wurde, beginnt nun nach außen zu wirken, spiegelt sich an der Welt und wirkt zurück. Dieses Echo ermöglicht es uns, zu erkennen, wessen Geistes die Taten waren, wie wir uns von den anderen unterscheiden, was für eine Aufgabe wir im Leben gefasst haben.
Ist diese Erkenntnis mit neunundvierzig Jahren da, so steht ein neuer Reifungsprozess eines neuen Seelengliedes an, genannt der Lebensgeist - durch die Arbeit des Geistes am Lebensleib. Dieses Seelenglied ist nun in Vorbereitung und wird mit sechsundfünfzig geboren. Der Geist des Menschen soll nicht nur ihm selbst, sondern den Menschen dienen und soll Teil des Lebensgeistes überhaupt werden. Diese Erkenntnis ist die Nahrung für das neue Seelenglied. Der Mensch, der diesen Reifungsprozess durchläuft, ist nicht mehr egoistisch auf sich bezogen, sondern stellt sich in den Dienst anderer. So beginnt er die Fähigkeiten zu erlangen, andere, Jüngere, in ihrem Wesen zu erkennen, und er kann ihnen entsprechend beistehen.
Nach sechsundfünfzig bildet sich durch die Arbeit des Geistes am Körper wiederum in einer Siebenjahresperiode ein neues Seelenglied aus, das Geistmensch genannt wird. Seelische Nahrung für diese Zeit ist die alles durchdringende Erkenntnis, dass der Mensch nicht allein existieren kann, sondern dass über ihm höhere geistige Hierarchien stehen, deren Werkzeug er ist, in deren Dienst er sich stellen möchte. Die menschliche Selbstherrlichkeit wird aufgelöst, das Leben wird als Mittel zur Arbeit und zur Höherentwicklung betrachtet, und es wird demgemäß gehandelt. Das Bewusstsein bildet sich aus, dass alles, was materiell und sichtbar ist, vergänglich ist und nur das Unsichtbare ewig. Damit ist dem vorgegriffen, was der Tod bringt: nämlich die Erkenntnis der Wesen hinter den Erscheinungen. Wird in diesem Lebensabschnitt das Wesentliche erfasst, so wird die Kluft des Todes geistig überwunden.
Schmerz
Schmerz ist eine Empfindung in der Seele. Die Seele ist jedoch nichts Sichtbares, und demgemäß sind auch Schmerzen prinzipiell unsichtbar. Schmerzempfindungen können in die Seele aufsteigen, auch ohne Manifestation in einem Körperteil, wie dies bei den Phantomschmerzen nach Amputationen der Fall ist. Der physische Körper ist bei einem amputierten Bein nicht mehr vorhanden, und trotzdem kann der Patient zum Beispiel Schmerzen in der Gegend des Fußes empfinden. Dies zeigt, dass - auch wenn der Körper vorhanden ist - nicht der Körper schmerzt, sondern der unsichtbare Seelenleib, der selbst nach einer Amputation noch spürbar da ist. Bei Rückenschmerzen ist es üblich, dass der Rücken geröntgt wird. Dieses Abbild des physischen Leibes gibt jedoch keine Auskunft über die erlebten Schmerzen, und es geschieht unendlich viel Leid, wenn ein Arzt sich anmaßt, aufgrund eines Röntgenbildes eine Aussage über Schmerzen zu machen. Denn der krummste Rücken kann schmerzfrei sein, und umgekehrt kann der geradeste Rücken unendlich viel kaum erträgliche Schmerzen bereiten. Schläft der Patient jedoch ein, so schwinden die Schmerzen.
Was geschieht während des Schlafs? Die Seele löst sich vom Körper, und damit schwinden das Tagesbewusstsein und die an bestimmte Körperregionen gebundenen Schmerzen. Allerdings kann die Seele im Traum schmerzliche Erlebnisse durchmachen. Jeder Körperteil, jedes Organ des Menschen ist, einfach ausgedrückt, in vierfacher Ausführung vorhanden. Es gibt die physisch tastbare Niere, durchwoben von der unsichtbaren Ätherniere, der Astralniere und der Wärmeniere. Die Erstere ist sichtbar, der Ätherleib, der Seelenleib und der Geistleib der Niere sind unsichtbare Realitäten, aus denen sich die physische Niere geformt hat. Dies gilt für alle Organe, und dies ist der Grund, warum der Mensch weiterlebt, auch wenn ein Organ im Physischen ausfällt.
Wann entstehen Schmerzen? Wenn durch Zerstörung des physischen Organs die dazugehörige Seele nicht mehr in der richtigen Weise die entsprechende Körperregion durchdringen kann, wenn die Seele kein Haus mehr findet, wo sie zur Ruhe kommen kann. Schmerzen entstehen, wenn die Seele bei aufgebrauchten Lebenskräften ungemildert durch den Lebensleib direkt auf den physischen Leib prallt und sich in ihm verkrallt. In der Natur entspricht dies dem Bild einer Tierherde (Seele), die die Weide (Lebensgrundlage, Lebensleib) kahlgefressen hat und jetzt beginnt, die Grasnarbe und den kargen, steinigen Boden durchzupflügen (physischer Leib).
Schmerzen entstehen aber auch, wenn ein seelisches Erlebnis auf der geistigen Ebene nicht bewältigt werden kann. Geist und Seele kommen nicht zur Deckung, die Seele findet ihre geistige Heimat nicht und kommt daher nicht zur Ruhe. Dauern die seelischen Schmerzen an, so bewirkt dies, dass der Betroffene innerlich immer wieder zu neuen Gedanken getrieben wird, zu einer Erweiterung seiner Vorstellungen, bis er eine neue geistige Heimat findet, die groß genug ist, um die schmerzende Seele aufzunehmen; dies bedeutet dann Erlösung von den Schmerzen, indem die Seele endlich zur Ruhe kommt. So betrachtet, führen Schmerzen zur Erlösung; sie sind der Wegweiser zum umfassenderen Geistigen.
Was geschieht nun bei systematischer Einnahme von Schmerzmitteln, Psychopharmaka, Schlafmitteln und die seelische Empfindung blockierenden Medikamenten? Der Weg hin zum Geistigen wird verhindert, der Betroffene wird weder zugänglicher noch verständnisvoller für die Mitmenschen und die Umwelt, seine menschliche Entwicklung wird so verhindert, die Schmerzerlösung durch die Tablette entpuppt sich als Scheinerlösung; der scheinbare Fortschritt in der Medizin wird zum menschlichen Rückschritt.
Die Frage stellt sich, wie eine sinnvolle Schmerzgeleitung in der Naturheilkunde zu erfolgen hat. Eine sinnvolle Schmerzbehandlung betäubt nicht die Seele, sondern schafft der Seele ein neues Haus im Physischen und Ätherischen durch stärkende Maßnahmen am physischen Leib und am Ätherleib. Sie bereitet eine neue geistige Heimat vor.
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Genehmigte Lizenzausgabe für Verlagsgruppe Weltbild GmbH,
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Bibliographische Angaben
- Autor: Jürg Reinhard
- 208 Seiten, teilweise farbige Abbildungen, Maße: 13 x 21 cm, Taschenbuch
- Verlag: Weltbild
- ISBN-10: 3828943012
- ISBN-13: 9783828943018
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