Schiffsfieber
Erzählungen. Aus d. Engl. v. Karen Nölle-Fischer
Erzählungen. Ausgezeichnet mit dem
renommierten National Book Award. Eines haben diese brillanten wie außergewöhnlichen Erzählungen gemein: Sie spielen alle in vergangenen Jahrhunderten. Und sie beschäftigen sich mit wissenschaftlichen Entdeckungen und...
renommierten National Book Award. Eines haben diese brillanten wie außergewöhnlichen Erzählungen gemein: Sie spielen alle in vergangenen Jahrhunderten. Und sie beschäftigen sich mit wissenschaftlichen Entdeckungen und...
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Produktinformationen zu „Schiffsfieber “
Erzählungen. Ausgezeichnet mit dem
renommierten National Book Award. Eines haben diese brillanten wie außergewöhnlichen Erzählungen gemein: Sie spielen alle in vergangenen Jahrhunderten. Und sie beschäftigen sich mit wissenschaftlichen Entdeckungen und der menschlichen Begierde,
forschend die Welt zu erfassen. Verführerisch elegante Geschichten um Leidenschaften, Liebe und Verlust. »In jede dieser Erzählungen stürzt man Hals über Kopf und wird sie nicht mehr vergessen können.« (The New Yorker)
renommierten National Book Award. Eines haben diese brillanten wie außergewöhnlichen Erzählungen gemein: Sie spielen alle in vergangenen Jahrhunderten. Und sie beschäftigen sich mit wissenschaftlichen Entdeckungen und der menschlichen Begierde,
forschend die Welt zu erfassen. Verführerisch elegante Geschichten um Leidenschaften, Liebe und Verlust. »In jede dieser Erzählungen stürzt man Hals über Kopf und wird sie nicht mehr vergessen können.« (The New Yorker)
Lese-Probe zu „Schiffsfieber “
"2. Mai 1847Quarantänestation Grosse Isle
Verehrter Dr. Grant!
Dr. Perrault hat sich, Ihre Suche nach Möglichkeiten betreffend, auf dem Gebiet der öffentlichen Gesundheitspflege tätig zu werden, mit mir in Verbindung gesetzt. Ich schreibe Ihnen, um Sie zu fragen, ob Sie bereit wären, sich über die Sommermonate hier als mein Assistent in der Quarantänestation zu engagieren. Alle Anzeichen sprechen dafür, dass die Welle der irischen Auswanderer in diesem Jahr besonders groß sein wird. Neuesten Berichten zufolge ist eine enorme Anzahl von Auswanderern im Februar aus Irland aufgebrochen, und ich gehe davon aus, dass sie jetzt, da der Sankt-Lorenz-Strom endlich eisfrei ist, in wenigen Wochen hier eintreffen werden.
Zweifellos haben Sie in den Zeitungen gelesen, dass die Einwohner von Quebec und Montreal bereits große Besorgnis zum Ausdruck gebracht haben. Ich glaube, dass diese Sorge berechtigt ist. Gewiss sind Sie ebenfalls über die Härte der kürzl ich in den Vereinigten Staaten erlassenen Einwanderungsgesetze informiert. Diese werden vermutlich zur Folge haben, dass der Hauptstrom der Auswanderer auf uns umgelenkt wird. Bisher ist es mir jedoch nicht gelungen, Buchanan vom Ernst der Lage zu überzeugen. Man hat mir kaum ein Zehntel des Geldes zugestanden, das ich für die notwendigsten Vorkehrungen beantragt habe. Zumindest jedoch wurde ich ermächtigt, einige Ärzte als Assistenten einzustellen.
Dr. Perrault hat Sie mir wärmstens empfohlen, und ich hoffe, dass Sie, falls Ihre Praxis Ihnen dies gestattet, in Erwägung ziehen werden, sich dieser wichtigen Aufgabe zu widmen. Falls Sie sich zu diesem Schritt entschließen könnten, wären Sie mir hier willkommen, sobald Sie sich freimachen können. Unser kleines Dampfschiff, die "St. George", legt jeden Freitag am King's Pier an, um Vorräte aufzunehmen. Es kehrt samstags zurück und steht Ihnen zum Transport zur Verfügung. Bitte lassen Sie mich so bald wie möglich wissen, wie Sie sich ents chieden haben.
Mit
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vorzüglicherHochachtung,
Dr. George Douglas
II.
Die Insel sah anfangs so aus: flach und grün und schön, bedeckt mit Wiesen und Bäumen. Die Sträucher, die unten am Wasser wuchsen, spiegelten sich im Sankt-Lorenz-Strom, der an jenem Tag so ruhig war, dass die Insel über einem verschwommenen Abbild ihrer selbst zu schweben schien. Ein riesiger weißer Delphin tauchte auf, durchbrach die silbrige Oberfläche, und Möwen stießen ins Wasser und tauchten mit zappelnden Fischen im Schnabel wieder auf. Während die St. George am Ufer entlangtuckerte, erspähte Lauchlin lauter winzige, zerklüftete, einladende Buchten. In der Mitte der Insel, auf einer Anhöhe, standen hohe Baumgruppen und eine weiße Kirche mit einem Turm. Nichts von dieser Schönheit nahm den Druck von seiner Brust.
Er hatte Susannah nicht aufgesucht, um Lebewohl zu sagen. Stattdessen hatte er ihr eine kurze, geschäftsmäßige Nachricht gesandt, in der er ihr bei ihren Unternehmungen Erfolg gewünscht und sein Reisezi el mitgeteilt hatte. Er hatte sie gebeten, Arthur Adam in seinem Namen willkommen zu heißen, denn er nahm an, dass dieser nun jeden Tag am King's Pier landen konnte, aber er hatte, obwohl er es oft dachte, nicht geschrieben: "Was ist, wenn ich die in mich gesetzten Erwartungen nicht erfüllen kann? Was ist, wenn sich meine Ausbildung als unzulänglich erweist?" Sie hielt ihn für eitel, und womöglich hatte sie Recht. Sein sehnlicher Wunsch, als intelligent und kompetent anerkannt zu werden, brannte in ihm wie eine nicht zu erstickende Flamme.
Wie war er sich nur leid! Er dachte an Arthur Adam jenseits des Ozeans, der sich mit der Feder für die Menschen einsetzte, denen er begegnete, und versuchte, seine Selbstversunkenheit abzuschütteln und sich auf das zu konzentrieren, was er sah. Ein Gebäude, das aussah wie ein Fort, eines, welches das Krankenhaus sein mochte - sie verschwanden, während die St. George weiterfuhr, hinter den Bäumen. Die Insel konnte nicht mehr
Dr. George Douglas
II.
Die Insel sah anfangs so aus: flach und grün und schön, bedeckt mit Wiesen und Bäumen. Die Sträucher, die unten am Wasser wuchsen, spiegelten sich im Sankt-Lorenz-Strom, der an jenem Tag so ruhig war, dass die Insel über einem verschwommenen Abbild ihrer selbst zu schweben schien. Ein riesiger weißer Delphin tauchte auf, durchbrach die silbrige Oberfläche, und Möwen stießen ins Wasser und tauchten mit zappelnden Fischen im Schnabel wieder auf. Während die St. George am Ufer entlangtuckerte, erspähte Lauchlin lauter winzige, zerklüftete, einladende Buchten. In der Mitte der Insel, auf einer Anhöhe, standen hohe Baumgruppen und eine weiße Kirche mit einem Turm. Nichts von dieser Schönheit nahm den Druck von seiner Brust.
Er hatte Susannah nicht aufgesucht, um Lebewohl zu sagen. Stattdessen hatte er ihr eine kurze, geschäftsmäßige Nachricht gesandt, in der er ihr bei ihren Unternehmungen Erfolg gewünscht und sein Reisezi el mitgeteilt hatte. Er hatte sie gebeten, Arthur Adam in seinem Namen willkommen zu heißen, denn er nahm an, dass dieser nun jeden Tag am King's Pier landen konnte, aber er hatte, obwohl er es oft dachte, nicht geschrieben: "Was ist, wenn ich die in mich gesetzten Erwartungen nicht erfüllen kann? Was ist, wenn sich meine Ausbildung als unzulänglich erweist?" Sie hielt ihn für eitel, und womöglich hatte sie Recht. Sein sehnlicher Wunsch, als intelligent und kompetent anerkannt zu werden, brannte in ihm wie eine nicht zu erstickende Flamme.
Wie war er sich nur leid! Er dachte an Arthur Adam jenseits des Ozeans, der sich mit der Feder für die Menschen einsetzte, denen er begegnete, und versuchte, seine Selbstversunkenheit abzuschütteln und sich auf das zu konzentrieren, was er sah. Ein Gebäude, das aussah wie ein Fort, eines, welches das Krankenhaus sein mochte - sie verschwanden, während die St. George weiterfuhr, hinter den Bäumen. Die Insel konnte nicht mehr
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Bibliographische Angaben
- Autor: Andrea Barrett
- 2000, 319 Seiten, Maße: 12,7 x 21 cm, Gebunden, Deutsch
- Verlag: CLAASSEN VERLAG
- ISBN-10: 3546002296
- ISBN-13: 9783546002295
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