Schlafe sanft und ewiglich
Thriller. Deutsche Erstausgabe
Die schwangere Peyton glaubt, dass sie beschattet wird. Und dann verschwindet eine ebenfalls schwangere Freundin spurlos.
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Produktinformationen zu „Schlafe sanft und ewiglich “
Die schwangere Peyton glaubt, dass sie beschattet wird. Und dann verschwindet eine ebenfalls schwangere Freundin spurlos.
Lese-Probe zu „Schlafe sanft und ewiglich “
Schlafe sanft und ewiglich von Wendy MorganLESEPROBE
1. Kapitel
»Mrs. Somerset, ich habe eine gute Nachricht für Sie!« Mit dem Klemmbrett in der Hand und einem breiten Lächeln auf dem attraktiven Gesicht tritt Dr. Lombardo schwungvoll ins Untersuchungszimmer.
»O mein Gott!« Die Tränen schießen Peyton in die grauen Augen. »Wann ist es so weit?«
»Wie bitte? Da haben Sie wohl was missverstanden. Mit der guten Nachricht meinte ich den Dow-Jones-Index. Der ist gerade einundvierzig Punkte nach oben geschossen.«
Er macht bloß Spaß!, versichert sich Peyton. Trotzdem verspürt sie einen leichten Anflug von Beklommenheit, als wäre alles zu schön, um wahr zu sein. »Ich bin aber doch schwanger ... oder?«
»Und ob Sie schwanger sind!« Der Geburtshelfer ergreift ihre Rechte und umschließt sie mit seiner warmen Hand. »Herzlichen Glückwunsch!«
Peyton stößt einen Seufzer der Erleichterung aus. Nicht, dass sie ernsthaft gezweifelt hätte. Vier zu Hause vorgenommene Schwangerschaftstests konnten unmöglich irren. Den noch hat sie auf Anraten der Arzthelferin die Praxis aufgesucht und eine Blutuntersuchung machen lassen. Um Gewissheit zu bekommen.
Und die hat sie jetzt also.
In ungefähr acht Monaten wird sie Mutter sein.
»Ich verschreibe Ihnen noch pränatale Vitamine«, teilt Dr. Lombardo ihr mit, wobei er eifrig seine Aufzeichnungen durchblättert. »Ferner müssen ein paar Untersuchungstermine festgelegt werden. Ultraschall, Amniozentese ... «
»Fruchtwasserpunktion?«
»Die empfehle ich all meinen Patientinnen über vierzig. Bei Spätgebärenden liegt ein erhöhtes Risiko für gewisse Schädigungen beim Ungeborenen vor, und deshalb ... «
»Ich werde doch erst im September
... mehr
vierzig.« Nach Peytons Berechnungen müsste das Kind im darauffolgen den Monat zur Welt kommen.
Der Arzt zieht die Schultern hoch. »Letzten Endes müssen Sie’s selbst wissen. Ich gebe Ihnen ein paar Informationsblätter, damit Sie eine fundierte Entscheidung treffen können.«
Sie nickt zwar, weiß aber jetzt schon, wie die se Entscheidung ausfallen wird. Sie hat zur Vorbereitung auf Schwangerschaft, Geburt und Mutterschaft weiß Gott genug Material studiert. Für sie als mündige Patientin steht ohnehin fest, dass die Tests überflüssig sind. Selbst wenn sich herausstellen sollte, dass das Kind irgendeine schlimme Fehlbildung hätte – was der liebe Gott, so hoffte sie, verhütete –, würde sie es trotz dem austragen. Ganz bewusst.
Wenn Peyton Somerset sich etwas in den Kopf gesetzt hatte, zog sie es auch durch. Auf ihre Tour.
Der Arzt schildert inzwischen lang und breit alle möglichen Symptome, mit denen sie eventuell zu kämpfen haben könnte. Peyton unterbricht ihn. »Darf ich mir schnell meine Handtasche holen? Dann kann ich mir einiges gleich in mein Filofax eintragen.«
»Nicht nötig. Ich gebe Ihnen eine unserer Broschüren mit. In denen wird alles Notwendige erklärt.«
»Prima, vielen Dank.« Peyton ist froh, dass sie nicht an Lombardo vorbei nach nebenan marschieren muss, wo ihre Sachen an einem Garderobenhaken hängen. Unter dem schlecht sitzenden Patientenkittel ist sie nämlich splitternackt.
Sicher, im Grunde genommen hat Lombardo bei ihr schon alles gesehen, und zwar zur Genüge. Aber sie kann nichts dafür. Er sieht halt gut aus, der Arzt.
Er doziert weiter und weist sie darauf hin, dass er in einer Gemeinschaftspraxis mit etlichen Spezialisten sowie einer staatlich geprüften Hebamme arbeitet. Danach erklärt er ihr, was sie bei den kommenden Terminen zu erwarten hat. Zu versunken in Gedanken an ihre unmittelbare Zukunft, hört sie ihm kaum zu. Morgendliche Übelkeit? Mag sein. Umstandsmode? Aber gewiss!
Sie lächelt in sich hinein und fragt sich, was jetzt wohl mehr Spaß machen könnte als der sonst obligatorische Frühlingseinkauf. Eine komplette Umstandsgarderobe wird fällig. Nichts in Pastellfarben oder mit Rüschen ...
»Ich kann Ihnen nur wärmstens ans Herz legen, sich für einen Schwangerschaftskurs einzutragen«, bemerkt Dr. Lombardo gerade. »Wir bieten einen an, der von unserer praxiseigenen Hebamme geleitet wird. Außerdem läuft ein guter im Krankenhaus. Der umfasst nicht nur Atemtechnik, sondern auch Schmerzbehandlung und -bewältigung.«
Peyton verdrängt vorübergehend ihre Visionen von den zahlreichen Boutiquen, die sich in Manhattan gezielt auf zahlungskräftige berufstätige Mütter in spe spezialisiert haben. »Ich glaube«, teilt sie Dr. Lombardo mit, »ich werde mich für eine natürliche Geburt entscheiden.«
»Das mag sich für Sie zum jetzigen Zeitpunkt noch ganz toll anhören, aber ...«
Exakt. Er kennt sie eben zu wenig und begreift nicht, dass sie sich von Horrorgeschichten aus dem Kreißsaal nicht so leicht umwerfen lässt. Mittlerweile lässt sich eine Peyton Somerset nicht mehr schnell ins Bockshorn jagen. Was streng genommen sowieso schon immer galt.
Jawohl, nur vor einem hat sie echt einen Horror: dass sie die Fassung verliert. Die Herrschaft über ihren Körper, ihre Gefühle, ihre Zukunft.
Ja, Beherrschung ist das Schlüsselwort.
Dr. Lombardo nimmt den Fa den wie der auf. »Aber wenn ich«, fährt er fort, »einen Dollar gekriegt hätte für jede Patientin, die anfangs jeglicher Betäubung abschwört und es sich, kaum dass der Muttermund sich ein paar Zentimeter öffnet, dann doch anders überlegt – da könnte ich mich glatt schon aufs Altenteil begeben. Als junger Privatier.«
Peyton kichert pflichtschuldig. Wie alt mag er sein? Etwa in ihrem Alter; etwas jünger vielleicht. Im Grunde genommen der Inbegriff des hochgewachsenen, dunkelhaarigen Dr. Beauty, wie er in nach mittäglichen TV-Seifenopern auftritt.
© Verlagsgruppe Lübbe
Übersetzung: Martin Hillebrand
Der Arzt zieht die Schultern hoch. »Letzten Endes müssen Sie’s selbst wissen. Ich gebe Ihnen ein paar Informationsblätter, damit Sie eine fundierte Entscheidung treffen können.«
Sie nickt zwar, weiß aber jetzt schon, wie die se Entscheidung ausfallen wird. Sie hat zur Vorbereitung auf Schwangerschaft, Geburt und Mutterschaft weiß Gott genug Material studiert. Für sie als mündige Patientin steht ohnehin fest, dass die Tests überflüssig sind. Selbst wenn sich herausstellen sollte, dass das Kind irgendeine schlimme Fehlbildung hätte – was der liebe Gott, so hoffte sie, verhütete –, würde sie es trotz dem austragen. Ganz bewusst.
Wenn Peyton Somerset sich etwas in den Kopf gesetzt hatte, zog sie es auch durch. Auf ihre Tour.
Der Arzt schildert inzwischen lang und breit alle möglichen Symptome, mit denen sie eventuell zu kämpfen haben könnte. Peyton unterbricht ihn. »Darf ich mir schnell meine Handtasche holen? Dann kann ich mir einiges gleich in mein Filofax eintragen.«
»Nicht nötig. Ich gebe Ihnen eine unserer Broschüren mit. In denen wird alles Notwendige erklärt.«
»Prima, vielen Dank.« Peyton ist froh, dass sie nicht an Lombardo vorbei nach nebenan marschieren muss, wo ihre Sachen an einem Garderobenhaken hängen. Unter dem schlecht sitzenden Patientenkittel ist sie nämlich splitternackt.
Sicher, im Grunde genommen hat Lombardo bei ihr schon alles gesehen, und zwar zur Genüge. Aber sie kann nichts dafür. Er sieht halt gut aus, der Arzt.
Er doziert weiter und weist sie darauf hin, dass er in einer Gemeinschaftspraxis mit etlichen Spezialisten sowie einer staatlich geprüften Hebamme arbeitet. Danach erklärt er ihr, was sie bei den kommenden Terminen zu erwarten hat. Zu versunken in Gedanken an ihre unmittelbare Zukunft, hört sie ihm kaum zu. Morgendliche Übelkeit? Mag sein. Umstandsmode? Aber gewiss!
Sie lächelt in sich hinein und fragt sich, was jetzt wohl mehr Spaß machen könnte als der sonst obligatorische Frühlingseinkauf. Eine komplette Umstandsgarderobe wird fällig. Nichts in Pastellfarben oder mit Rüschen ...
»Ich kann Ihnen nur wärmstens ans Herz legen, sich für einen Schwangerschaftskurs einzutragen«, bemerkt Dr. Lombardo gerade. »Wir bieten einen an, der von unserer praxiseigenen Hebamme geleitet wird. Außerdem läuft ein guter im Krankenhaus. Der umfasst nicht nur Atemtechnik, sondern auch Schmerzbehandlung und -bewältigung.«
Peyton verdrängt vorübergehend ihre Visionen von den zahlreichen Boutiquen, die sich in Manhattan gezielt auf zahlungskräftige berufstätige Mütter in spe spezialisiert haben. »Ich glaube«, teilt sie Dr. Lombardo mit, »ich werde mich für eine natürliche Geburt entscheiden.«
»Das mag sich für Sie zum jetzigen Zeitpunkt noch ganz toll anhören, aber ...«
Exakt. Er kennt sie eben zu wenig und begreift nicht, dass sie sich von Horrorgeschichten aus dem Kreißsaal nicht so leicht umwerfen lässt. Mittlerweile lässt sich eine Peyton Somerset nicht mehr schnell ins Bockshorn jagen. Was streng genommen sowieso schon immer galt.
Jawohl, nur vor einem hat sie echt einen Horror: dass sie die Fassung verliert. Die Herrschaft über ihren Körper, ihre Gefühle, ihre Zukunft.
Ja, Beherrschung ist das Schlüsselwort.
Dr. Lombardo nimmt den Fa den wie der auf. »Aber wenn ich«, fährt er fort, »einen Dollar gekriegt hätte für jede Patientin, die anfangs jeglicher Betäubung abschwört und es sich, kaum dass der Muttermund sich ein paar Zentimeter öffnet, dann doch anders überlegt – da könnte ich mich glatt schon aufs Altenteil begeben. Als junger Privatier.«
Peyton kichert pflichtschuldig. Wie alt mag er sein? Etwa in ihrem Alter; etwas jünger vielleicht. Im Grunde genommen der Inbegriff des hochgewachsenen, dunkelhaarigen Dr. Beauty, wie er in nach mittäglichen TV-Seifenopern auftritt.
© Verlagsgruppe Lübbe
Übersetzung: Martin Hillebrand
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Bibliographische Angaben
- Autor: Wendy Morgan
- 2008, 412 Seiten, Maße: 12,3 x 18,5 cm, Taschenbuch, Deutsch
- Dtsch. v. Martin Hillebrand
- Übersetzer: Martin Hillebrand
- Verlag: Bastei Lübbe
- ISBN-10: 3404158962
- ISBN-13: 9783404158966
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