Schwamm drüber!
- Lastschrift, Kreditkarte, Paypal, Rechnung
- Kostenlose Rücksendung
Schwamm drüber! von Gisela Bruschekund Günter Keil
LESEPROBE
Einleitung
Ein Putzteufel, ein Chaot und derVersuch
eines Gesprächs
»Hörst du mir eigentlich zu?«
»Ja, klar «
»Also, was soll das?«
»Äh was denn?«
»Deine Socken! Ich hab dir schontausendmal gesagt, dass
mir deine Stinkteile tierisch aufden Keks gehen!«
»Jetzt reg dich doch nicht gleich soauf «
»Ich soll mich nicht aufregen? Esist doch jeden Tag das
Gleiche: Du kommst nach Hause,hockst dich vor die Glotze,
ziehst deine Socken aus, schmeißtsie auf den Boden und lässt
sie dort liegen! Von deiner Jackemal ganz zu schweigen: Die
knallst du immer einfach in die Ecke!«
» na und? Mich stören rumliegende Sachen nicht.«
»Na klar! Du siehst sie ja auch garnicht. Wenn ich das Zeug
nicht wegräume, verschimmelt es nochirgendwann!«
»Hahaha! Jetzt übertreib mal nicht!«
»Soll ich dir mal was sagen? Ich bin s leid! Wir haben oft
genug darüber diskutiert! Ordnungund Sauberkeit, das sind
Fremdwörter für dich!«
»Ach komm, mach nicht so viel Wirbeldrum!«
»Du bist so was von ignorant, dasist unglaublich!«
»Lass die Sachen doch einfach liegen- was soll s?«
»Genau das ist typisch für dich!Immer nur «
»Ach, und was ist mit dir? Da mussich aber ganz laut
lachen, wenn du dich hier plötzlichals megaordentlich und
vorbildlich darstellen willst. Dasist der größte Witz! Deine «
»Ich lass mich mit dir nicht mehr ineine Diskussion übers
Aufräumen ein! Nicht mit dir!«
»Ach? Und warum nicht? Weil du genauweißt, dass du
selbst ziemlich Nachholbedarf inSachen Sauberkeit hast,
wenn nicht gerade ausnahmsweise deinPutzfimmel angesagt
ist!«
»Von wegen! Ich bin lange nicht soschlampig wie du!«
»Ach? Und was ist mit deinemKlamottenschrank? Da hängen
Sachen drin, die du seit Jahrennicht anziehst! Und was
ist mit dem Chaos in der Küche?«
»Das ist was anderes «
»Ist es nicht! Deine eigeneUnordnung stört dich nicht, aber
an mir meckerst du immer rum!«
»Vergiss es! Es macht wirklich nullSinn, mit dir auch nur
eine Sekunde länger darüber zu reden «
»Danke gleichfalls!«
Die Geschichte von Tina und Paul
Mit den Socken fing alles an. MitPauls Socken, um genau zu
sein. Kurz darauf waren die Bröselauf und unter dem Sofa
dran. Tinas Brösel übrigens, nichtPauls. Und dann? War erst
einmal Ruhe. Frieden. Einigkeit. Undmeistens sogar Ordnung.
Doch schon bald ging s weiter. Undwie! Man könnte
fast sagen, dass es nun erst richtigkrachte. Es folgten die ge-
brauchten, auf der Spülmaschineabgestellten Geschirrberge
(Paul), die in der Wohnungverstreuten, zerknüllten Taschentücher
(Tina), der muffeligeKlamottenstapel in der Badezimmerecke
(Paul) und die nicht wieder korrekteinsortierten
DVDs (Tina). So konnte es nichtweitergehen. So nicht! Die
beiden rissen sich zusammen undstarteten mehrere Aufräum- und
Putzaktionen. Doch dann ging swieder los. Und zwar so
richtig. Mit von Zetteln,Zeitschriften und halb leeren Kaffeetassen
übersäten Schreibtischen, in der Unordnungverschwundenen
Auto- und Wohnungsschlüsseln,berstenden Hängeregistern,
Bartstoppeln und Haaren imWaschbecken und mit
einem unvorstellbaren Kabelsalathinter der Hi-Fi-Anlage.
Mit Staub auf den Regalen,Wollmäusen in den Ecken, einem
unglaublichen Schmutzfilm auf denFenstern. Reicht s? Ja.
Es reicht. Und dennoch: DasWimperntuschen-Cremetöpfchen-
Puderquasten-Chaos auf der Ablageunter dem Badezimmerspiegel
sollte nicht verschwiegen werden.Darauf legt Paul
Wert. Tina dagegen besteht darauf,die regelmäßig mit Jeans,
T-Shirts und Unterhosenverunstalteten Parkett- und Teppichböden
zu erwähnen. Und den verschimmeltenKäse im Kühlschrank.
Und. Und. Und.
Es kam, wie es kommen musste: Tinahatte von Pauls
Unordnung endgültig die Nase voll.Ständig musste sie ihm
seine Sachen hinterherräumenund überall dort sauber machen,
wo er sich aufgehalten hatte. EineSauerei, so etwas!
Von seinem grundsätzlich geradezuabartigen Unordnungszwang
ganz zu schweigen. Nun war endgültigSchluss mit
lustig. Da halfen auch seinestümperhaften Versuche nichts,
ab und zu für saubere Verhältnissezu sorgen. Wie pedantisch
er in solchen Momenten sein konnte!Entweder er räumte gar
nicht auf oder völlig übertrieben.Was für ein Hohn! Und
Paul? War total genervt von TinasUnfähigkeit, dort aufzuräumen
und für Ordnung zu sorgen, wo es fürihn Sinn
machte. Andauernd musste er dasChaos beseitigen, das sie
verursacht hatte. Mal ganz abgesehendavon, dass ihr generell
der Sinn für den richtigen Überblickfehlte. Ihre seltenen,
aber umso übertriebenerenPutzanfälle konnten darüber auch
nicht hinwegtäuschen. Ja, da warsich Paul sicher. Genauso
sicher wie Tina in Bezug auf seinenMangel an Aufräumtalent.
Beide wussten: Sie waren im Recht!Schließlich hatten
sie lange genug als Mitbewohnergelitten. Sie hatten es mit
Toleranz versucht, mit gutenRatschlägen, mit vorbildlichem
Verhalten. Und dann das: kurzePhasen der Besserung. Versprechungen.
Vielleicht sogar ab und zu derWille, etwas
zu ändern. Aber eigentlich blieballes beim Alten. Auch
Druck, Drohungen und Dramen halfennicht. Der Machtkampf
ging weiter. Was tun? Tina und Paulwaren verzweifelt.
Was mit den Socken begann, hätte miteiner hässlichen
Trennung enden können. Oder miteinem zermürbenden
Kleinkrieg.
Tina und Paul sind noch immer einPaar. Und, kaum zu
glauben, sie leben noch immer inderselben Wohnung. Ob sie
sich noch fetzen? Ob sie sich nochgegenseitig Vorwürfe machen,
was fehlende Ordnung und Sauberkeitbetrifft? Klar
doch. Immer wieder. Wäre ja sonstlangweilig. Aber mittlerweile
wissen die beiden: Wir sind nichtallein.
Willkommen im Club!
Der ewige Kampf um Ordnung undSauberkeit tobt in Millionen
Wohnungen und Häusern. Freundschaftenzerbrechen
daran, Beziehungen erreichen ihrenTiefpunkt, Ehen gehen in
die Brüche. Tina und Paul sindüberall. Tagtäglich sorgt der
ewige Konflikt für Stress. Er kostetZeit, Energie und Nerven.
Und im schlimmsten Fall sogar jedeMenge Geld, wenn Anwälte
die Scheidungsdetails festlegen. Undwarum das alles?
Weil anscheinend zusammenzieht, wasnicht zusammengehört.
Weil unterschiedliche Gewohnheitenund Meinungen
aufeinander treffen. Weil allesrelativ ist. Vor allem die Wahrnehmung
von Ordnung und Sauberkeit. Und, malganz ehrlich:
Weil einem immer zuerst am anderenauffällt, was schief
läuft. Was für die einen hundertProzent ordentlich aussieht,
ist für die anderen zweihundertProzent unordentlich. Also
werfen sich Frauen und Männergegenseitig vor, Schuld am
Chaos zu sein.
Doch das Problem ist nicht nur eineszwischen verschiedenen
Geschlechtern: Überall, wo Menschenzusammenleben
und -arbeiten, geht s rund. Gibt sKrach. Kann ein Streit um
überquellende Wäschekörbe,strahlende Böden und zugemüllte
Abstellkammern eskalieren.Gestritten und diskutiert wird
im Familienkreis, inWohngemeinschaften, im Büro, in der
Nachbarschaft und dort, woZweckbündnisse geschlossen
werden. Geschlecht und Alter spielendabei keine Rolle.
Keine? Na ja.
Manchmal hat man schon den Eindruck,dass ein bestimmtes
Verhalten typisch (für wen auchimmer) ist. Und natürlich
gibt es jede Menge fauler Männerohne jeglichen Sinn für das
Chaos, das sie selbst verursachen.Sie haben keine Ahnung
von Kalkablagerungen undKompaktwaschmitteln, behaupten
aber das genaue Gegenteil. Genausoklar ist: Verzweifelte
Hausfrauen im Putzwahn sorgen nichtnur in amerikanischen
TV-Serien für blitzblanke Böden undFenster. Sie philosophieren
über Schmutzränder und Schuhspannerund treiben
ihre Mitbewohner in den Wahnsinn.Die Sache ist nur: Oft genug
läuft s genau andersrum.
Okay, jetzt reden wir mal Tacheles. Worum geht s hier eigentlich?
Um Ordnung, Sauberkeit, Hygiene.Begriffe, unter
denen sich jeder etwas anderesvorstellt. Sieht eine Wohnung
nur schlampig aus oder ist sieschmutzig? Ansichtssache. Die
eine Person meint Aufräumen, eineandere Wegräumen. Oder
Liegenlassen. Leider. Denn diesejeweils unterschiedlichen
Auffassungen können dasZusammenleben und -wohnen zur
Hölle machen und zum finalenBeziehungskrach führen.
Kann, muss aber nicht.
Zwischen Aufräumdefizit undPutzfimmel, zwischen chaotischen
Männern und peniblen Frauen,männlicher Pedanterie
und weiblicher Schlamperei, zwischenEndlos-Diskussionen
und Gleichgültigkeit, zwischen der Vermüllung des Wohnzimmers
und dem Abstauben derBilderrahmenoberkante ist
noch vieles andere möglich. Fürdieses Buch zum Beispiel, mit
seinen ultimativen Ordnungs- undSauberkeits-Tests. Mit
Tipps und Tricks rund ums Aufräumen.Mit einer Analyse aller
Putz- und Schmutztypen - damit Sieganz schnell herausfinden,
wie Sie Ihren Mitbewohnereinzuschätzen haben. Und
wie steht s bei Ihnen selber?Gehören Sie vielleicht zu den
Verunreinigern? Egal, lassen Sie sich überraschen!Wir nehmen
alle unter die Lupe: die Faulen, diePedanten, die Chaoten,
die Systematiker, die Gemütlichen,die Befehlshaber, die
Vertuscher und die Genießer. Mehr zuden häufigsten (und
krassesten) Typen ab Seite 43.
Außerdem erfahren Sie alles über dieProblemzonen in
Ihrer Wohnung. Wo es sich stapeltund staut, wo es staubt
und wo was versteckt wird. Und wieman dem Schmutz an
den Kragen geht. Im Kapitel »Alles,was man über WGs wissen
muss« (S. 157) erhalten SieEinblicke in besonders konfliktträchtige
Wohnbeziehungen. Geübte undabgehärtete
Mitbewohner berichten von ihrenErfahrungen und zeigen,
wie man es doch noch schafft,ordnungsmäßig auf einen
Nenner zu kommen. Ja, esfunktioniert! Wenn nicht, macht s
auch nichts. Denn das ThemaAufräumen & Putzen kann
auch ohne Harmonie verdammt vielSpaß machen, wie Sie
schon bald feststellen werden.
Wie bitte? Sie wollten heuteeigentlich noch Ihre Wohnung
in Schuss bringen? Ach was. LesenSie erst mal dieses Buch.
Aufräumen können Sie später noch. ( )
© Heyne Verlag
- Autoren: Gisela Bruschek , Günter Keil
- 2006, Maße: 19 x 235 cm, Taschenbuch, Deutsch
- Verlag: Ludwig bei Heyne
- ISBN-10: 3453670124
- ISBN-13: 9783453670129
Zustand | Preis | Porto | Zahlung | Verkäufer | Rating |
---|
5 von 5 Sternen
5 Sterne 1Schreiben Sie einen Kommentar zu "Schwamm drüber!".
Kommentar verfassen