Sniper
Ein Jack-Reacher-Roman
Fünf Menschen sterben im Kugelhagel eines Heckenschützen - und die Spur führt zweifelsfrei zu James Barr. "Holt Jack Reacher", sind die einzigen Worte des Gefangenen - ausgerechnet Jack Reacher, der einst geschworen hatte, Barr eines Tages hinter Gitter zu...
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Produktdetails
Produktinformationen zu „Sniper “
Fünf Menschen sterben im Kugelhagel eines Heckenschützen - und die Spur führt zweifelsfrei zu James Barr. "Holt Jack Reacher", sind die einzigen Worte des Gefangenen - ausgerechnet Jack Reacher, der einst geschworen hatte, Barr eines Tages hinter Gitter zu bringen.Der unerwartete Hilferuf ist für den genialen Ex-Ermittler der Militärpolizei Indiz genug, dass der vermeintlich todsichere Fall zwar tödlich, aber längst nicht sicher ist. Warum hat man Barr im Gefängnis zusammengeschlagen, sodass er sich an nichts mehr erinnern kann? Und wo ist der lange Arm der Politik, der Barr bislang stets geschützt hatte? Reacher nimmt die Fülle an Beweisen unter die Lupe und macht ein paar eigene Rechnungen auf. Und er kommt zu unbequemen Ergebnissen...
Lese-Probe zu „Sniper “
Sniper von Lee Child LESEPROBE 1Freitag. Fünf Uhr nachmittags. Vielleicht die schwierigste Zeit, um sich unbeobachtet durch eine Stadt zu bewegen. Oder vielleicht die für diesen Zweck beste. Weil am Freitagnachmittag um fünf Uhr kein Mensch auf irgendetwas achtet. Außer auf die Straße vor ihm.
Der Mann mit dem Gewehr fuhr nach Norden. Nicht schnell, nicht langsam. Ohne Aufmerksamkeit zu erregen. Ohne irgendwie aufzufallen. Er saß allein in einem beigen Minivan, der bessere Tage gesehen hatte. Er trug einen hellen Trenchcoat und einen formlosen hellgrauen Pepitahut, wie ihn alte Kerle auf dem Golfplatz tragen, wenn die Sonne sticht oder Regen fällt. Oberhalb der kurzen Krempe wurde der Hut von einem hell- und dunkelroten Band eingefasst. Er war tief in die Stirn gezogen. Der Mantel war bis oben zugeknöpft. Obwohl der Van getönte Scheiben hatte und der Himmel bewölkt war, hatte der Mann eine Sonnenbrille auf. Und er trug Handschuhe, obwohl der Winter erst in drei Monaten kommen würde und das Wetter nicht kalt war.
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Wo die First Street den Hügel hinaufführte, begann der Verkehr zu stocken. Dann kam er ganz zum Stehen, wo die beiden Fahrspuren sich wegen Straßenbauarbeiten zu einer vereinigten. Überall in der Stadt waren Straßen aufgerissen. Seit ungefähr einem Jahr machten diese Baustellen das Autofahren zu einem Albtraum. Schlaglöcher, Kieslaster, Betonmischer, Asphaltdeckenfertiger. Der Mann mit dem Gewehr nahm die linke Hand vom Lenkrad. Streifte die Manschette zurück. Sah auf seine Uhr.Elf Minuten.Nur Geduld.
Er nahm den Fuß von der Bremse und kroch weiter. Dann musste er nochmals halten, weil die Fahrbahn sich verengte und die Gehsteige breiter wurden, wo die innerstädtische Einkaufsmeile begann. Zu beiden Seiten der Straße standen große Geschäfte und Kaufhäuser, jedes wegen des Hügels ein wenig höher als das vorige. Auf den breiten Gehsteigen war reichlich Platz für flanierende Shopper. Wie Wachposten aufgereihte Poller, Fahnenmasten und Straßenlaternen aus Gusseisen bildeten eine durchlässige Barriere zwischen Passanten und Autos. Die Menschen hatten mehr Platz. Die Autoschlange kam nur mit Schrittgeschwindigkeit voran. Er sah wieder auf seine Uhr.Acht Minuten.Geduld!
Hundert Meter weiter ließ der Wohlstand etwas nach. Der Stau löste sich allmählich auf. Die First Street wurde breiter und zugleich wieder etwas schäbiger. Hier gab es Bars und Discountläden. Dann ein Parkhaus auf der linken Straßenseite. Anschließend die nächste Baustelle, wo das Parkhaus erweitert wurde. Danach wurde die Straße durch eine niedrige Barriere abgesperrt, hinter der die »Plaza« lag: eine stets windige Fußgängerzone mit einem Zierteich und einer kleinen Fontäne. Am linken Rand der Plaza befand sich die alte Stadtbücherei; rechts wurde sie von einem neuen Bürogebäude flankiert, hinter dem ein schwarzer Glasturm aufragte. Die First, Street bog vor der Barriere rechtwinklig ab und verlief an unordentlichen Hintereingängen und Ladebuchten vorbei nach Westen und dann unter dem auf Stelzen geführten State Highway hindurch.
Der Mann in dem Minivan bremste jedoch, bevor die Straße vor der Plaza abbog, und setzte den linken Blinker, um ins Parkhaus zu fahren. Er wollte geradewegs die Rampe hinauf.
An der Einfahrt gab es keine Schranke, weil vor jedem Stellplatz eine eigene Parkuhr stand. Deshalb gab es keinen Kassierer, keinen Augenzeugen, keinen Parkschein, keine Papierfährte. Das alles wusste der Mann in dem Minivan. Er folgte der Wendelrampe aufs zweite Parkdeck hinauf und fuhr in die hinterste Ecke. Dort ließ er den Van einen Augenblick lang mit laufendem Motor stehen, stieg aus und entfernte einen orangeroten Markierungskegel von dem Stellplatz vor ihm, der letzte Platz in dem alten Gebäude - gleich neben dem noch unfertigen Anbau.
Er parkte sein Fahrzeug und stellte den Motor ab. Blieb einen Moment ruhig sitzen. In der Garage war es still. Die Fläche, die er mit dem Markierungskegel abgesperrt hatte, war der letzte verfügbare Stellplatz gewesen. Das Parkhaus war immer voll. Auch das wusste er. Deshalb wurde es jetzt aufs Doppelte der ursprünglichen Größe erweitert. Hier parkten vor allem Leute, die einkaufen wollten. Deshalb war es hier so still. Kein vernünftiger Mensch hätte versucht, um fünf Uhr nachmittags wegzufahren. Nicht im dichtesten Berufsverkehr. Nicht während Straßenbauarbeiten den Verkehr behinderten. Wer's nicht vor vier Uhr schaffte, wartete klugerweise bis sechs.
Der Mann in dem Minivan sah auf seine Uhr.Vier Minuten.Kinderspiel.
Er öffnete die Fahrertür und stieg aus. Holte einen Quarter aus der Tasche und warf ihn ein. Drehte den Griff kräftig nach rechts, hörte die Münze fallen und sah auf der Anzeige, dass er eine Stunde lang parken durfte. Andere Geräusche gab es nicht. In der Luft hing nur der Geruch parkender Autos: Benzin, Gummi, kalte Auspuffschwaden. (…) © Blanvalet Verlag Übersetzung: Wulf Bergner
Er nahm den Fuß von der Bremse und kroch weiter. Dann musste er nochmals halten, weil die Fahrbahn sich verengte und die Gehsteige breiter wurden, wo die innerstädtische Einkaufsmeile begann. Zu beiden Seiten der Straße standen große Geschäfte und Kaufhäuser, jedes wegen des Hügels ein wenig höher als das vorige. Auf den breiten Gehsteigen war reichlich Platz für flanierende Shopper. Wie Wachposten aufgereihte Poller, Fahnenmasten und Straßenlaternen aus Gusseisen bildeten eine durchlässige Barriere zwischen Passanten und Autos. Die Menschen hatten mehr Platz. Die Autoschlange kam nur mit Schrittgeschwindigkeit voran. Er sah wieder auf seine Uhr.Acht Minuten.Geduld!
Hundert Meter weiter ließ der Wohlstand etwas nach. Der Stau löste sich allmählich auf. Die First Street wurde breiter und zugleich wieder etwas schäbiger. Hier gab es Bars und Discountläden. Dann ein Parkhaus auf der linken Straßenseite. Anschließend die nächste Baustelle, wo das Parkhaus erweitert wurde. Danach wurde die Straße durch eine niedrige Barriere abgesperrt, hinter der die »Plaza« lag: eine stets windige Fußgängerzone mit einem Zierteich und einer kleinen Fontäne. Am linken Rand der Plaza befand sich die alte Stadtbücherei; rechts wurde sie von einem neuen Bürogebäude flankiert, hinter dem ein schwarzer Glasturm aufragte. Die First, Street bog vor der Barriere rechtwinklig ab und verlief an unordentlichen Hintereingängen und Ladebuchten vorbei nach Westen und dann unter dem auf Stelzen geführten State Highway hindurch.
Der Mann in dem Minivan bremste jedoch, bevor die Straße vor der Plaza abbog, und setzte den linken Blinker, um ins Parkhaus zu fahren. Er wollte geradewegs die Rampe hinauf.
An der Einfahrt gab es keine Schranke, weil vor jedem Stellplatz eine eigene Parkuhr stand. Deshalb gab es keinen Kassierer, keinen Augenzeugen, keinen Parkschein, keine Papierfährte. Das alles wusste der Mann in dem Minivan. Er folgte der Wendelrampe aufs zweite Parkdeck hinauf und fuhr in die hinterste Ecke. Dort ließ er den Van einen Augenblick lang mit laufendem Motor stehen, stieg aus und entfernte einen orangeroten Markierungskegel von dem Stellplatz vor ihm, der letzte Platz in dem alten Gebäude - gleich neben dem noch unfertigen Anbau.
Er parkte sein Fahrzeug und stellte den Motor ab. Blieb einen Moment ruhig sitzen. In der Garage war es still. Die Fläche, die er mit dem Markierungskegel abgesperrt hatte, war der letzte verfügbare Stellplatz gewesen. Das Parkhaus war immer voll. Auch das wusste er. Deshalb wurde es jetzt aufs Doppelte der ursprünglichen Größe erweitert. Hier parkten vor allem Leute, die einkaufen wollten. Deshalb war es hier so still. Kein vernünftiger Mensch hätte versucht, um fünf Uhr nachmittags wegzufahren. Nicht im dichtesten Berufsverkehr. Nicht während Straßenbauarbeiten den Verkehr behinderten. Wer's nicht vor vier Uhr schaffte, wartete klugerweise bis sechs.
Der Mann in dem Minivan sah auf seine Uhr.Vier Minuten.Kinderspiel.
Er öffnete die Fahrertür und stieg aus. Holte einen Quarter aus der Tasche und warf ihn ein. Drehte den Griff kräftig nach rechts, hörte die Münze fallen und sah auf der Anzeige, dass er eine Stunde lang parken durfte. Andere Geräusche gab es nicht. In der Luft hing nur der Geruch parkender Autos: Benzin, Gummi, kalte Auspuffschwaden. (…) © Blanvalet Verlag Übersetzung: Wulf Bergner
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Autoren-Porträt von Lee Child
Lee Child wurde in den englischen Midlands geboren, studierte Jura und arbeitete dann zwanzig Jahre lang beim Fernsehen, wo er u.a. so hochklassige Thrillerserien wie 'Prime Suspect' ('Heißer Verdacht') oder 'Cracker' ('Für alle Fälle Fitz') betreute. 1995 kehrte er der Fernsehwelt und England den Rücken, zog in die USA und landete bereits mit seinem ersten Jack-Reacher-Thriller einen internationalen Bestseller. Seither fesselt er seine Fans mit immer neuen atemberaubenden Reacher-Romanen. Er wurde mit mehreren hoch dotierten Preisen ausgezeichnet, u.a. mit dem 'Anthony Award', dem renommiertesten Preis für Spannungsliteratur und 2013 mit dem CWA Diamond Dagger.
Bibliographische Angaben
- Autor: Lee Child
- 2008, 1, 480 Seiten, Maße: 14,5 x 22 cm, Gebunden, Deutsch
- Aus d. Engl. v. Wulf Bergner
- Übersetzer: Wulf Bergner
- Verlag: Blanvalet
- ISBN-10: 3764502371
- ISBN-13: 9783764502379
Rezension zu „Sniper “
"Der neue Jack-Reacher-Thriller: kultig, unglaublich fesselnd."
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