So it goes
Roman
The show must go on, auch wenn man einen Menschen verliert. Für Schauspieler Herbie waren die Frauen, vor allem seine eigene, immer noch wichtiger als die Bühne. Kurz vor ihrem Tod hat seine geliebte Annie eine geniale, tröstliche Idee ...
"Sind Sie...
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Produktdetails
Produktinformationen zu „So it goes “
Klappentext zu „So it goes “
The show must go on, auch wenn man einen Menschen verliert. Für Schauspieler Herbie waren die Frauen, vor allem seine eigene, immer noch wichtiger als die Bühne. Kurz vor ihrem Tod hat seine geliebte Annie eine geniale, tröstliche Idee ..."Sind Sie berühmt? Die Leute da drüben sagen, Sie würden aussehen wie ein Schauspieler."
"Wie welcher denn?"
"Keine Ahnung, jemand aus dem Fernsehen."
"Na überlegen Sie mal: Wenn Sie so fragen - wie berühmt kann ich dann sein?"
Herbie sitzt spätabends in einer New Yorker Bar und versucht sich mit ein paar Wodkas zu trösten. Seine Frau Annie, Schauspielerin wie er, liegt im benachbarten Krankenhaus im Sterben. Über vierzig Jahre lang war sie seine beste Freundin, Vertraute, Beraterin, Geliebte. Gut, dass das Mädchen hinterm Tresen ihm nun ein wenig Ablenkung verschafft, immerhin sieht sie aus wie eine Madonna von Piero della Francesca.
Wie sich bald herausstellt, hat Olive - so heißt sie - selbst Ambitionen, ans Theater zu gehen. Und Herbie findet: Annie soll sie inspirieren, soll ihre Passion für ihren Beruf weitergeben. Nun nimmt das Märchen seinen Lauf, denn Annie verschafft Olive quasi in letzter Minute die weibliche Hauptrolle in Tschechows Onkel Wanja, und nicht nur das ...
Dieser smarte, auf intelligente Art gefühlvolle Roman beschreibt nichts weniger als den Sieg des Lebens über den Tod.
Lese-Probe zu „So it goes “
So it goes von Michael TuckerErstes Kapitel
Herbie Aaron kann's nicht fassen, er findet keine Bar. Er zieht sich die Mütze ins Gesicht, drückt den Kopf tief in den Mantelkragen, läuft die Madison Avenue hinunter und überquert die Sechsundneunzigste Straße. »Das gibt's doch nicht, mitten in New York City«, brummt er, und ein Windstoß bläst ihn fast ins Schaufenster eines Drugstores. Ein paar Schneeflocken wirbeln ihm um den Kopf. Es ist zu kalt zum Schneien, teilt er ihnen mit. Er kommt an einem pseudofranzösischen Bistro vorbei, das für heute Abend schon geschlossen hat, und schüttelt verächtlich den Kopf. Erst als er die Achtzigerstraßen fast abgeklappert hat, findet er eine Bar in einer Seitenstraße, obere Preisklasse, ein paar Stufen hinunter, der Name in blauen Neonlettern im Fenster.
»Ein Schickimicki-Nachtklub«, sagt er. Er drückt die Glastür auf, die ein angenehm weiches Geräusch von sich gibt, und tritt aus der schneidenden Kälte in das gedämpfte Gemurmel der Bar. »Ein dämlicher Nachtklub.«
... mehr
Herbie redet mit sich selbst. Er glaubt, dass die Gespräche alle in seinem Kopf ablaufen, aber da irrt er sich. Er redet laut, er überlegt hin und her - zum Beispiel, was er sagen soll, wenn er auf eine Party kommt - und feilt dann so lange daran herum, bis er zufrieden ist. Manchmal streitet er sich mit Leuten oder hält ihnen Vorträge, und selbst wenn er es schafft, die Lippen nicht zu bewegen, genügt ein Blick in sein Gesicht, und man sieht, dass dahinter ein ganzer Dreiakter gespielt wird. Im Fairway ließ mal eine Frau ihren Einkaufswagen mitten im Gang stehen - quer! - und telefonierte mit ihrem Handy. Hunderte von Freunden guten Essens stauten sich links und rechts von ihr und konnten nicht weiter einkaufen. Den ganzen Weg über die West End Avenue zurück zu seiner Wohnung schimpfte Herbie wild gestikulierend auf sie ein. Moserte über ihre Arroganz und ihren Egoismus. Sie versuchte sich zu verteidigen, doch er parierte ihre Rechtfertigungsversuche glänzend. Geschickt, voller Verachtung spießte er sie mit Worten auf, wie einen Schmetterling auf ein Brett. Leg dich nicht mit Herbie an. Don't fuck with Herbie.
Ein Blick über den langen Tresen, und er verzieht sich in den hintersten Winkel der Bar und legt Mantel und Mütze auf den Hocker neben sich. Am anderen Ende sind zwei Paare, die sich zu kennen scheinen, und ein alter Mann, allein, gut gekleidet, starrt ins Leere.
»Ich bin auch ein alter Mann«, sagt Herbie, vielleicht laut, vielleicht zu sich selbst; er wusste es nicht.
Die Barfrau, ganz hinten bei den anderen Gästen, gießt Weißwein aus einer Magnumflasche. Natürlich sieht er sofort, dass sie ein absoluter Hingucker ist. Um ganz sicherzugehen, putzt er seine Brille mit einer Cocktailserviette. Sie gönnt ihm endlich einen Blick, und der besagt, der Weg zu ihm ist weit.
»Wir schließen«, sagt sie.
Flehentlich hebt er die Hände - wo bleibt die Gerechtigkeit?
Ihr Wahnsinnsmund verzieht sich zu einem Lächeln. Üppiges dunkles Haar, streng aus dem Gesicht gekämmt, unglaubliche Wangenknochen. »Manche Leute sind seit heute Nachmittag um fünf hier«, sagt sie.
»Zur Happy Hour hab ich's nicht geschafft.«
Sie nickt. »Sie wollen wahrscheinlich was trinken.«
»Wodka mit Eis, einen doppelten. Und wenn's wirklich die letzte Runde ist - warum bringen Sie mir nicht gleich vier davon?«
»Ach toll, ein Alkoholiker. Ich bring Ihnen einen. Und wenn Sie schön brav sind, noch einen. Belvedere? Grey Goose?«
»Haben Sie auch billigen amerikanischen Wodka?« Na, wenigstens lacht sie, als sie weggeht.
Es lag nicht an der Brille. Sie ist wirklich bildschön. Mit Wohlgefallen beobachtet er, wie sie den doppelten Wodka einschenkt und ihm bringt.
»Warum schauen Sie mich so an?«, fragt sie, als sie das Glas abstellt.
»Sie sind die zweitschönste Frau, die ich den ganzen Tag gesehen habe.«
»Nach Ihrer eigenen Frau?«, erwidert sie und deutet auf seinen Ring.
Er lächelt. Sie erwidert sein Lächeln, und auf ihrer Wange erscheint ein roter Fleck. Frauen lieben es, wenn man seine Ehefrau liebt, denkt er.
»Und warum schauen Sie dann die erste Frau, die Ihnen was zu trinken bringt, so an?« Dem Klang nach ist sie von der Ostküste. Vielleicht Connecticut.
»Wenn ich aufhören könnte zu schauen, würde ich es.«
Er betrachtet sie, wie sie zum anderen Ende geht und die Gäste dort abkassiert. »Wenn ich eine Enkeltochter hätte«, sinniert er, »wäre sie älter als dieses Mädchen.« Er nimmt einen großen Schluck Wodka und spürt ihn die Kehle herunterrinnen. Egal, wie viel er heute Nacht trinkt, es wird nichts helfen. »You are too beautiful, my dear, to be true«, singt Johnny Hartman aus der Jukebox. Jukebox? Es ist eine Anlage, du Idiot. Niemand spricht mehr von Jukeboxen. Außer mir, schnaubt Herbie und nimmt erneut einen großen Schluck. »And I am a fool for beauty«, singt Johnny.
Alkohol ist eine Frau, hat ihm mal jemand gesagt. Als hätte man was mit einer anderen. Deshalb werde Annie auch immer so wütend. Der Typ war einer aus der langen Reihe von Gurus, die er und Annie in früheren Zeiten ausprobiert haben. O je, sie waren ganz schön schräg drauf damals. Immer für eine Überraschung gut. Sie überschritten Grenzen und kamen wieder zurück. Wegen des Alkohols allein wurde Annie gar nicht so wütend, sondern wenn er gleichzeitig trank und kiffte. Das hasste sie zutiefst. Er verändere sich dann, behauptete sie - seine Persönlichkeit verändere sich. Was natürlich Quatsch war, fand er. »Ich stecke hier drin und habe einen sehr guten Blick auf die Persönlichkeit «, sagte er immer. »Und glaub mir, es ist dieselbe.« Bei einem Seminar in Nordkalifornien - einem Wochenendseminar über irgendwelche Hindu-Sexpraktiken in einem Hippieort mit heißen Quellen - machten sie einmal mit zwei Mädchen rum, die von den Veranstaltern als heilige Priesterinnen angeheuert waren. Zu viert nahmen sie sich ein Zimmer und probierten stundenlang sämtliche Kombinationen durch. »Frauen«, sagt Herbie zu dem Eis in seinem Glas, »sind was Wunderbares.«
Die beiden Paare und der alte Mann bezahlen und sagen Gute Nacht, und die hinreißende Barfrau bringt ihm noch einen Doppelten.
»Der geht auf mich«, sagt sie. »Dann müssen Sie nach Hause.«
»Sie sind müde, ich weiß.« Herbie trinkt das Glas halb aus und schenkt ihr seinen mitfühlend traurigen, weisen Blick - den beherrscht er perfekt. Sie kommt näher zum Tresen.
»Sind Sie berühmt? Die Leute haben gesagt, Sie sehen aus wie dieser Schauspieler.«
»Welcher?«
»Keine Ahnung. Jemand aus dem Fernsehen.«
»Na, überlegen Sie mal: Wenn Sie so fragen - wie berühmt kann ich dann sein?« Nun wirft er ihr seinen schiefen Hundeblick zu, mit dem er fast einen Emmy gewonnen hätte. Sie kommt, falls das überhaupt möglich ist, noch näher zum Tresen.
»Also, wo ist Ihre Frau?«
»Sie schläft.«
»Die Glückliche.«
Er trinkt aus und schiebt das Glas zu ihr hinüber, als wolle er sie auf Abstand halten.
Sie lächelt ein wenig, seufzt ein wenig und geht ihm noch einen Wodka holen. Als sie damit zurückkommt, schiebt sie ihm das Glas genauso hin wie er ihr vorher.
»Also, wer sind Sie?«, fragt sie.
»Was tun Sie, wenn Sie Leuten keinen ausgeben?«
»Dann singe ich, ich bin Sängerin.« Wieder erscheint der rote Fleck auf ihrer Wange, und Herbie denkt, wenn sie das Erröten patentieren lassen könnte, würde ihr die Welt gehören. Er malt sich einen funkigen kleinen Klub im Village aus, verraucht, sie sitzt auf dem Barhocker, ihr Gesicht im Licht des einzigen Scheinwerfers, sie singt traurige, sehnsuchtsvolle Songs - und jeder einzelne Zuhörer will sie trösten.
»Nachtklubsängerin.«
»Ja, vielleicht. Mögen Sie Heavy Metal?«
Pling! Das Fantasiebild zerschellt. Herbie hebt die Brauen, als wolle er sagen: »He, toll! Ich steh auf Heavy Metal!« Sie lacht laut auf und geht weg.
»Na, klar, Herb«, sagt er zu sich - wenn er mit sich selbst spricht, ist es Herb. »Sie singt traurige Liebeslieder in einem verrauchten Klub im Village - in der Jukebox.«
Plötzlich gehen die Lichter an, und Herbie zuckt zusammen, als habe man ihm eins übergezogen. Nichts ist deprimierender, als wenn es in einer Bar hell wird, denkt er. Alles verschwindet, um dessentwillen man hier ist - einschließlich des nächsten Drinks. Er kippt den Rest sehr wässrigen Wodka in seinem Glas hinunter. Einen vierten könnte er gut gebrauchen. Er lässt ihr ordentlich Geld da, zieht sich umständlich den Mantel an und setzt die Mütze auf. »Heavy Metal, das wär's noch«, sagt er, und schon ist er wieder draußen in der leeren Nacht.
Das Licht im zehnten Stock im Mount Sinai ist so schlimm wie das in der Bar, als die Barfrau die Rausschmeißerbeleuchtung angemacht hatte. Alle sehen aus wie in einem Pornofilm. Herbie winkt der Nachtschwester, und sie ruft ihn zu sich.
»Sie schläft noch, Mr. Aaron.«
»Gut. Ich bin auch ganz leise.« Die Schwester lächelt ihn freundlich an, und er lächelt freundlich zurück. Annies Zimmer ist dämmrig, neben dem Sessel am Fußende ihres Bettes brennt nur eine kleine Lampe. Herbie nimmt ein paar Sachen vom Sessel - etliche Bücher und den New Yorker, den er nachmittags mitgebracht hat - und setzt sich. Annie sieht aus wie eine Achtjährige, wie sie da schlummert, als sei sie wunschlos glücklich. Er hätte sie gern in dem Alter gekannt.
Vor drei Monaten standen sie auf den, wie es so schön heißt, Brettern, die die Welt bedeuten, und machten ein Musical zusammen - Off-Off-Broadway, Supergagen. Die Arbeit mit den jungen Leuten, das Tanzen und Singen, machte ihnen einen Riesenspaß. Die jungen Dinger vergötterten sie, als wären sie die Lunts oder Gott weiß wer. Nein, nein, wir sind die Lumps, sagte er zu ihnen, ein weniger bekanntes Showbusinesspaar. Als er und Annie an einem Abend nach einer Szene im zweiten Akt abtraten, flüsterte er wie immer: »Und, wie fandest du es?« Da die nächste Szene schon im Gange war, bahnten sie sich durch die aufeinandergestapelten Teile des Bühnenbilds und die Requisiten leise einen Weg zur Garderobe.
»Gut«, flüsterte sie zurück. »Heute war's besser, fand ich.«
»Ja, ich auch. Endlich hab ich den Lacher für die bekloppte Stelle mit dem Geburtstag gekriegt. Hab ja auch nur sieben Wochen gebraucht, um es richtig zu machen.« Nun waren sie im Flur.
»Du meinst, wenn du sagst: ›Ich habe heute nicht Geburtstag‹?«
»Ja. Sie haben laut gelacht - endlich. Ich hab es so gespielt, als könnte ich nicht fassen, dass du nach all den Jahren denkst, es sei mein Geburtstag und - was ist?«
Sie lächelte und schüttelte den Kopf.
»Was?«
»Das war ich, Liebling.«
»Was warst du?«
»Als du dich abgewandt hast, hab ich ganz leicht die Augenbraue bewegt - so.«
Sie zeigte ihm, wie sie die linke Augenbraue gehoben hatte, im Sinne von »Bitte?!«.
»Der Saal hat getobt«, sagte sie mit kaum verhohlener Selbstgefälligkeit.
»Du hast bei meiner Stelle das Gesicht verzogen?«
»Ach komm, das ist nicht deine Stelle. Es ist unsere. Wenn eine Figur spricht, ist der andere doch nicht außer Gefecht. Die Szene spielt sich zwischen zwei lebendigen Menschen ab.«
Er bleibt am Wasserspender stehen und nimmt sich was zu trinken. »Ich dachte, dass ich es endlich raus hätte.«
»Dachtest du.«
Mit Anfang zwanzig hatten sie sich kennengelernt - vor achtunddreißig Jahren in einem Repertoiretheater in Cleveland. Sie spielten beide in einer Inszenierung von Mutter Courage. Er war mit einer anderen Frau verheiratet, und sie kam frisch aus der Schauspielschule. Sie konnten die Hände nicht voneinander lassen. Er becircte sie mit Samuel Beckett, zitierte Stellen aus Warten auf Godot - immer ging es darum, wie wir alle versuchen, die Zeit auszufüllen, um nicht darüber nachdenken zu müssen, wie sinn- und hoffnungslos unser Dasein ist. Das klingt vielleicht nicht nach toller Anmache, aber er kannte sein Mädchen. Ab der zweiten Probenwoche stahlen sie sich immer in ihr Apartment, wenn der Regisseur eine Szene probte, in der sie nicht waren. Einzeln und betont lässig kamen sie zurück, damit niemand was merkte, doch die weibliche Hauptrolle, ein alter Filmstar aus den Tagen, als europäische Diven groß in Mode waren, hatte sie von Anfang an durchschaut. Wenn einer von ihnen hinter der Bühne war, sagte sie laut und vernehmlich: »Hier hat jemand Spaß gehabt« und nahm Witterung auf. Ertappt zu werden machte fast so viel Spaß wie die Sache selbst.
Herbie schließt die Augen und lässt das Kinn auf die Brust sinken. Zum Einschlafen beschwört er verschiedene Szenarien. Entweder denkt er an all die unterschiedlichen Frauen, mit denen er Sex gehabt hat - welcherart auch immer. Dann fängt er bei der ersten Brust an, die er je berührt hat, und dem Mädchen, dem sie gehörte: Judy Fritchen, die mit dreizehn ein kompliziertes Regelwerk hatte, womit man spielen durfte und womit nicht. Oder er geht Episoden durch, in denen er noch geschmeidig und sehr sportlich war - und lässt die schönsten vor sich ablaufen wie einen Filmtrailer. Oder er gibt sich seiner Lieblingsfantasie hin und versetzt sich in die Vergangenheit. Herbie als Spion im Zweiten Weltkrieg in der französischen Résistance. Angeheuert, weil er fließend Französisch und Deutsch sprach und natürlich als Schauspieler einschlägige Erfahrung hatte. Ausgebildet bei den britischen Kommandotruppen und Freien Französischen Streitkräften in England, wo er gelernt hatte, mit bloßen Händen in Sekundenschnelle zu töten. Bald konnte er mit jeder erdenklichen Waffe kämpfen. Er war nicht nur ein Meisterschütze, sondern wusste, wie man in einem stockdunklen Raum die verschiedensten Schusswaffen auseinandernimmt und wieder zusammensetzt. Er wurde im Nahkampf ausgebildet, in Messerkampftechniken, im Fallschirmspringen und Tieftauchen. Brücken konnte er auch sprengen. Über der Bretagne sprang er ab und wurde von Partisanen in einem Bauernhaus versteckt, bis er mit neuer Identität und neuem Pass - dem eines Kraftfahrzeug-Ersatzteilhändlers aus Dijon - nach Paris aufbrechen konnte. Die Tochter des Bauern, eine strahlend natürliche, aufreizende Schönheit, kam jede Nacht an sein in der Scheune verborgenes Strohbett, doch sie war noch ein bisschen zu jung; er hatte seine Prinzipien. Vielleicht würde sie ja alt genug sein, wenn er erst mal einen Gestapochef in Paris ermordet und Akten der allerhöchsten Geheimhaltungsstufe gestohlen hatte ...
Annie wacht von seinem Schnarchen auf. Sie blinzelt, öffnet die Augen und sieht ihn hingesunken auf dem Sessel, der Kopf ist unbequem abgeknickt, den Mund sperrangelweit offen. Er könnte Tote aufwecken, denkt sie und lächelt. Der Witz würde ihm gefallen. Obwohl mit dem Schmerzmitteltropf alles zur Anstrengung wird - Sehen, Hören, Reden, Atmen -, wühlt sie ihr Bein vorsichtig unter der Decke hervor und stupst ihn mit dem Zeh an. Keine Reaktion. Sie stupst fester, bis er sich bewegt. Er schaut sich einen Augenblick um, und als er sich erinnert, wo er ist, seufzt er tief.
»Schöner Mist«, sagt Annie. Er nickt und reibt sich die Augen.
»Wo war das gleich?«, fragt er, noch im Halbschlaf. »Bei Saint-Tropez - wo ich in der Badewanne schlafen musste?«
»In Ramatuelle. Das Hotel war aber in Ordnung. Ich hab richtig gut da geschlafen.«
»Bei mir ging ein Nierenstein ab.«
»Ja, aber das Hotel war schön.«
Er langt nach ihrer Hand. »Warum bist du aufgewacht?«
»Du hast geschnarcht.«
»Ich Idiot.« Er zuckt mit den Schultern. »Wie üblich.«
»Wie im richtigen Leben.«
»Du brauchst deine CD mit den Naturklängen. Ich bring sie dir mit.«
© Copyright by Graf Verlag (Verlag)
Herbie redet mit sich selbst. Er glaubt, dass die Gespräche alle in seinem Kopf ablaufen, aber da irrt er sich. Er redet laut, er überlegt hin und her - zum Beispiel, was er sagen soll, wenn er auf eine Party kommt - und feilt dann so lange daran herum, bis er zufrieden ist. Manchmal streitet er sich mit Leuten oder hält ihnen Vorträge, und selbst wenn er es schafft, die Lippen nicht zu bewegen, genügt ein Blick in sein Gesicht, und man sieht, dass dahinter ein ganzer Dreiakter gespielt wird. Im Fairway ließ mal eine Frau ihren Einkaufswagen mitten im Gang stehen - quer! - und telefonierte mit ihrem Handy. Hunderte von Freunden guten Essens stauten sich links und rechts von ihr und konnten nicht weiter einkaufen. Den ganzen Weg über die West End Avenue zurück zu seiner Wohnung schimpfte Herbie wild gestikulierend auf sie ein. Moserte über ihre Arroganz und ihren Egoismus. Sie versuchte sich zu verteidigen, doch er parierte ihre Rechtfertigungsversuche glänzend. Geschickt, voller Verachtung spießte er sie mit Worten auf, wie einen Schmetterling auf ein Brett. Leg dich nicht mit Herbie an. Don't fuck with Herbie.
Ein Blick über den langen Tresen, und er verzieht sich in den hintersten Winkel der Bar und legt Mantel und Mütze auf den Hocker neben sich. Am anderen Ende sind zwei Paare, die sich zu kennen scheinen, und ein alter Mann, allein, gut gekleidet, starrt ins Leere.
»Ich bin auch ein alter Mann«, sagt Herbie, vielleicht laut, vielleicht zu sich selbst; er wusste es nicht.
Die Barfrau, ganz hinten bei den anderen Gästen, gießt Weißwein aus einer Magnumflasche. Natürlich sieht er sofort, dass sie ein absoluter Hingucker ist. Um ganz sicherzugehen, putzt er seine Brille mit einer Cocktailserviette. Sie gönnt ihm endlich einen Blick, und der besagt, der Weg zu ihm ist weit.
»Wir schließen«, sagt sie.
Flehentlich hebt er die Hände - wo bleibt die Gerechtigkeit?
Ihr Wahnsinnsmund verzieht sich zu einem Lächeln. Üppiges dunkles Haar, streng aus dem Gesicht gekämmt, unglaubliche Wangenknochen. »Manche Leute sind seit heute Nachmittag um fünf hier«, sagt sie.
»Zur Happy Hour hab ich's nicht geschafft.«
Sie nickt. »Sie wollen wahrscheinlich was trinken.«
»Wodka mit Eis, einen doppelten. Und wenn's wirklich die letzte Runde ist - warum bringen Sie mir nicht gleich vier davon?«
»Ach toll, ein Alkoholiker. Ich bring Ihnen einen. Und wenn Sie schön brav sind, noch einen. Belvedere? Grey Goose?«
»Haben Sie auch billigen amerikanischen Wodka?« Na, wenigstens lacht sie, als sie weggeht.
Es lag nicht an der Brille. Sie ist wirklich bildschön. Mit Wohlgefallen beobachtet er, wie sie den doppelten Wodka einschenkt und ihm bringt.
»Warum schauen Sie mich so an?«, fragt sie, als sie das Glas abstellt.
»Sie sind die zweitschönste Frau, die ich den ganzen Tag gesehen habe.«
»Nach Ihrer eigenen Frau?«, erwidert sie und deutet auf seinen Ring.
Er lächelt. Sie erwidert sein Lächeln, und auf ihrer Wange erscheint ein roter Fleck. Frauen lieben es, wenn man seine Ehefrau liebt, denkt er.
»Und warum schauen Sie dann die erste Frau, die Ihnen was zu trinken bringt, so an?« Dem Klang nach ist sie von der Ostküste. Vielleicht Connecticut.
»Wenn ich aufhören könnte zu schauen, würde ich es.«
Er betrachtet sie, wie sie zum anderen Ende geht und die Gäste dort abkassiert. »Wenn ich eine Enkeltochter hätte«, sinniert er, »wäre sie älter als dieses Mädchen.« Er nimmt einen großen Schluck Wodka und spürt ihn die Kehle herunterrinnen. Egal, wie viel er heute Nacht trinkt, es wird nichts helfen. »You are too beautiful, my dear, to be true«, singt Johnny Hartman aus der Jukebox. Jukebox? Es ist eine Anlage, du Idiot. Niemand spricht mehr von Jukeboxen. Außer mir, schnaubt Herbie und nimmt erneut einen großen Schluck. »And I am a fool for beauty«, singt Johnny.
Alkohol ist eine Frau, hat ihm mal jemand gesagt. Als hätte man was mit einer anderen. Deshalb werde Annie auch immer so wütend. Der Typ war einer aus der langen Reihe von Gurus, die er und Annie in früheren Zeiten ausprobiert haben. O je, sie waren ganz schön schräg drauf damals. Immer für eine Überraschung gut. Sie überschritten Grenzen und kamen wieder zurück. Wegen des Alkohols allein wurde Annie gar nicht so wütend, sondern wenn er gleichzeitig trank und kiffte. Das hasste sie zutiefst. Er verändere sich dann, behauptete sie - seine Persönlichkeit verändere sich. Was natürlich Quatsch war, fand er. »Ich stecke hier drin und habe einen sehr guten Blick auf die Persönlichkeit «, sagte er immer. »Und glaub mir, es ist dieselbe.« Bei einem Seminar in Nordkalifornien - einem Wochenendseminar über irgendwelche Hindu-Sexpraktiken in einem Hippieort mit heißen Quellen - machten sie einmal mit zwei Mädchen rum, die von den Veranstaltern als heilige Priesterinnen angeheuert waren. Zu viert nahmen sie sich ein Zimmer und probierten stundenlang sämtliche Kombinationen durch. »Frauen«, sagt Herbie zu dem Eis in seinem Glas, »sind was Wunderbares.«
Die beiden Paare und der alte Mann bezahlen und sagen Gute Nacht, und die hinreißende Barfrau bringt ihm noch einen Doppelten.
»Der geht auf mich«, sagt sie. »Dann müssen Sie nach Hause.«
»Sie sind müde, ich weiß.« Herbie trinkt das Glas halb aus und schenkt ihr seinen mitfühlend traurigen, weisen Blick - den beherrscht er perfekt. Sie kommt näher zum Tresen.
»Sind Sie berühmt? Die Leute haben gesagt, Sie sehen aus wie dieser Schauspieler.«
»Welcher?«
»Keine Ahnung. Jemand aus dem Fernsehen.«
»Na, überlegen Sie mal: Wenn Sie so fragen - wie berühmt kann ich dann sein?« Nun wirft er ihr seinen schiefen Hundeblick zu, mit dem er fast einen Emmy gewonnen hätte. Sie kommt, falls das überhaupt möglich ist, noch näher zum Tresen.
»Also, wo ist Ihre Frau?«
»Sie schläft.«
»Die Glückliche.«
Er trinkt aus und schiebt das Glas zu ihr hinüber, als wolle er sie auf Abstand halten.
Sie lächelt ein wenig, seufzt ein wenig und geht ihm noch einen Wodka holen. Als sie damit zurückkommt, schiebt sie ihm das Glas genauso hin wie er ihr vorher.
»Also, wer sind Sie?«, fragt sie.
»Was tun Sie, wenn Sie Leuten keinen ausgeben?«
»Dann singe ich, ich bin Sängerin.« Wieder erscheint der rote Fleck auf ihrer Wange, und Herbie denkt, wenn sie das Erröten patentieren lassen könnte, würde ihr die Welt gehören. Er malt sich einen funkigen kleinen Klub im Village aus, verraucht, sie sitzt auf dem Barhocker, ihr Gesicht im Licht des einzigen Scheinwerfers, sie singt traurige, sehnsuchtsvolle Songs - und jeder einzelne Zuhörer will sie trösten.
»Nachtklubsängerin.«
»Ja, vielleicht. Mögen Sie Heavy Metal?«
Pling! Das Fantasiebild zerschellt. Herbie hebt die Brauen, als wolle er sagen: »He, toll! Ich steh auf Heavy Metal!« Sie lacht laut auf und geht weg.
»Na, klar, Herb«, sagt er zu sich - wenn er mit sich selbst spricht, ist es Herb. »Sie singt traurige Liebeslieder in einem verrauchten Klub im Village - in der Jukebox.«
Plötzlich gehen die Lichter an, und Herbie zuckt zusammen, als habe man ihm eins übergezogen. Nichts ist deprimierender, als wenn es in einer Bar hell wird, denkt er. Alles verschwindet, um dessentwillen man hier ist - einschließlich des nächsten Drinks. Er kippt den Rest sehr wässrigen Wodka in seinem Glas hinunter. Einen vierten könnte er gut gebrauchen. Er lässt ihr ordentlich Geld da, zieht sich umständlich den Mantel an und setzt die Mütze auf. »Heavy Metal, das wär's noch«, sagt er, und schon ist er wieder draußen in der leeren Nacht.
Das Licht im zehnten Stock im Mount Sinai ist so schlimm wie das in der Bar, als die Barfrau die Rausschmeißerbeleuchtung angemacht hatte. Alle sehen aus wie in einem Pornofilm. Herbie winkt der Nachtschwester, und sie ruft ihn zu sich.
»Sie schläft noch, Mr. Aaron.«
»Gut. Ich bin auch ganz leise.« Die Schwester lächelt ihn freundlich an, und er lächelt freundlich zurück. Annies Zimmer ist dämmrig, neben dem Sessel am Fußende ihres Bettes brennt nur eine kleine Lampe. Herbie nimmt ein paar Sachen vom Sessel - etliche Bücher und den New Yorker, den er nachmittags mitgebracht hat - und setzt sich. Annie sieht aus wie eine Achtjährige, wie sie da schlummert, als sei sie wunschlos glücklich. Er hätte sie gern in dem Alter gekannt.
Vor drei Monaten standen sie auf den, wie es so schön heißt, Brettern, die die Welt bedeuten, und machten ein Musical zusammen - Off-Off-Broadway, Supergagen. Die Arbeit mit den jungen Leuten, das Tanzen und Singen, machte ihnen einen Riesenspaß. Die jungen Dinger vergötterten sie, als wären sie die Lunts oder Gott weiß wer. Nein, nein, wir sind die Lumps, sagte er zu ihnen, ein weniger bekanntes Showbusinesspaar. Als er und Annie an einem Abend nach einer Szene im zweiten Akt abtraten, flüsterte er wie immer: »Und, wie fandest du es?« Da die nächste Szene schon im Gange war, bahnten sie sich durch die aufeinandergestapelten Teile des Bühnenbilds und die Requisiten leise einen Weg zur Garderobe.
»Gut«, flüsterte sie zurück. »Heute war's besser, fand ich.«
»Ja, ich auch. Endlich hab ich den Lacher für die bekloppte Stelle mit dem Geburtstag gekriegt. Hab ja auch nur sieben Wochen gebraucht, um es richtig zu machen.« Nun waren sie im Flur.
»Du meinst, wenn du sagst: ›Ich habe heute nicht Geburtstag‹?«
»Ja. Sie haben laut gelacht - endlich. Ich hab es so gespielt, als könnte ich nicht fassen, dass du nach all den Jahren denkst, es sei mein Geburtstag und - was ist?«
Sie lächelte und schüttelte den Kopf.
»Was?«
»Das war ich, Liebling.«
»Was warst du?«
»Als du dich abgewandt hast, hab ich ganz leicht die Augenbraue bewegt - so.«
Sie zeigte ihm, wie sie die linke Augenbraue gehoben hatte, im Sinne von »Bitte?!«.
»Der Saal hat getobt«, sagte sie mit kaum verhohlener Selbstgefälligkeit.
»Du hast bei meiner Stelle das Gesicht verzogen?«
»Ach komm, das ist nicht deine Stelle. Es ist unsere. Wenn eine Figur spricht, ist der andere doch nicht außer Gefecht. Die Szene spielt sich zwischen zwei lebendigen Menschen ab.«
Er bleibt am Wasserspender stehen und nimmt sich was zu trinken. »Ich dachte, dass ich es endlich raus hätte.«
»Dachtest du.«
Mit Anfang zwanzig hatten sie sich kennengelernt - vor achtunddreißig Jahren in einem Repertoiretheater in Cleveland. Sie spielten beide in einer Inszenierung von Mutter Courage. Er war mit einer anderen Frau verheiratet, und sie kam frisch aus der Schauspielschule. Sie konnten die Hände nicht voneinander lassen. Er becircte sie mit Samuel Beckett, zitierte Stellen aus Warten auf Godot - immer ging es darum, wie wir alle versuchen, die Zeit auszufüllen, um nicht darüber nachdenken zu müssen, wie sinn- und hoffnungslos unser Dasein ist. Das klingt vielleicht nicht nach toller Anmache, aber er kannte sein Mädchen. Ab der zweiten Probenwoche stahlen sie sich immer in ihr Apartment, wenn der Regisseur eine Szene probte, in der sie nicht waren. Einzeln und betont lässig kamen sie zurück, damit niemand was merkte, doch die weibliche Hauptrolle, ein alter Filmstar aus den Tagen, als europäische Diven groß in Mode waren, hatte sie von Anfang an durchschaut. Wenn einer von ihnen hinter der Bühne war, sagte sie laut und vernehmlich: »Hier hat jemand Spaß gehabt« und nahm Witterung auf. Ertappt zu werden machte fast so viel Spaß wie die Sache selbst.
Herbie schließt die Augen und lässt das Kinn auf die Brust sinken. Zum Einschlafen beschwört er verschiedene Szenarien. Entweder denkt er an all die unterschiedlichen Frauen, mit denen er Sex gehabt hat - welcherart auch immer. Dann fängt er bei der ersten Brust an, die er je berührt hat, und dem Mädchen, dem sie gehörte: Judy Fritchen, die mit dreizehn ein kompliziertes Regelwerk hatte, womit man spielen durfte und womit nicht. Oder er geht Episoden durch, in denen er noch geschmeidig und sehr sportlich war - und lässt die schönsten vor sich ablaufen wie einen Filmtrailer. Oder er gibt sich seiner Lieblingsfantasie hin und versetzt sich in die Vergangenheit. Herbie als Spion im Zweiten Weltkrieg in der französischen Résistance. Angeheuert, weil er fließend Französisch und Deutsch sprach und natürlich als Schauspieler einschlägige Erfahrung hatte. Ausgebildet bei den britischen Kommandotruppen und Freien Französischen Streitkräften in England, wo er gelernt hatte, mit bloßen Händen in Sekundenschnelle zu töten. Bald konnte er mit jeder erdenklichen Waffe kämpfen. Er war nicht nur ein Meisterschütze, sondern wusste, wie man in einem stockdunklen Raum die verschiedensten Schusswaffen auseinandernimmt und wieder zusammensetzt. Er wurde im Nahkampf ausgebildet, in Messerkampftechniken, im Fallschirmspringen und Tieftauchen. Brücken konnte er auch sprengen. Über der Bretagne sprang er ab und wurde von Partisanen in einem Bauernhaus versteckt, bis er mit neuer Identität und neuem Pass - dem eines Kraftfahrzeug-Ersatzteilhändlers aus Dijon - nach Paris aufbrechen konnte. Die Tochter des Bauern, eine strahlend natürliche, aufreizende Schönheit, kam jede Nacht an sein in der Scheune verborgenes Strohbett, doch sie war noch ein bisschen zu jung; er hatte seine Prinzipien. Vielleicht würde sie ja alt genug sein, wenn er erst mal einen Gestapochef in Paris ermordet und Akten der allerhöchsten Geheimhaltungsstufe gestohlen hatte ...
Annie wacht von seinem Schnarchen auf. Sie blinzelt, öffnet die Augen und sieht ihn hingesunken auf dem Sessel, der Kopf ist unbequem abgeknickt, den Mund sperrangelweit offen. Er könnte Tote aufwecken, denkt sie und lächelt. Der Witz würde ihm gefallen. Obwohl mit dem Schmerzmitteltropf alles zur Anstrengung wird - Sehen, Hören, Reden, Atmen -, wühlt sie ihr Bein vorsichtig unter der Decke hervor und stupst ihn mit dem Zeh an. Keine Reaktion. Sie stupst fester, bis er sich bewegt. Er schaut sich einen Augenblick um, und als er sich erinnert, wo er ist, seufzt er tief.
»Schöner Mist«, sagt Annie. Er nickt und reibt sich die Augen.
»Wo war das gleich?«, fragt er, noch im Halbschlaf. »Bei Saint-Tropez - wo ich in der Badewanne schlafen musste?«
»In Ramatuelle. Das Hotel war aber in Ordnung. Ich hab richtig gut da geschlafen.«
»Bei mir ging ein Nierenstein ab.«
»Ja, aber das Hotel war schön.«
Er langt nach ihrer Hand. »Warum bist du aufgewacht?«
»Du hast geschnarcht.«
»Ich Idiot.« Er zuckt mit den Schultern. »Wie üblich.«
»Wie im richtigen Leben.«
»Du brauchst deine CD mit den Naturklängen. Ich bring sie dir mit.«
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Autoren-Porträt von Michael Tucker
Michael Tucker, geb. 1945 in Baltimore, spielte über viele Jahre zusammen mit seiner Frau Jill Eikenberry in der U.S.-Serie L. A. Law und wurde dafür mehrfach mit dem Emmy Award ausgezeichnet. So It Goes ist sein erster Roman, und er zeugt von einem großen Erzähltalent: treffende Dialoge, feine Selbstironie und eine Atmosphäre, die an bestes amerikanisches Kino erinnert. Michael Tucker lebt abwechselnd in Umbrien und in New York.Sigrid Ruschmeier, geboren 1945, lebt in Berlin. Sie studierte Germanistik und Politologie an der Freien Universität Berlin, war dann in einem Verlag und seit 1988 ist sie als freie Übersetzerin tätig.
Bibliographische Angaben
- Autor: Michael Tucker
- 2012, 256 Seiten, Maße: 13,3 x 21,1 cm, Gebunden, Deutsch
- Übersetzung: Ruschmeier, Sigrid
- Übersetzer: Sigrid Ruschmeier
- Verlag: Graf Verlag
- ISBN-10: 3862200299
- ISBN-13: 9783862200290
- Erscheinungsdatum: 12.11.2012
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