Sophies Geheimnis
Zwei faszinierende Frauenschicksale in dunklen Zeiten
Für die Leserinnen von Kate Mortons "Das geheime Spiel".
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Produktdetails
Produktinformationen zu „Sophies Geheimnis “
Zwei faszinierende Frauenschicksale in dunklen Zeiten
Für die Leserinnen von Kate Mortons "Das geheime Spiel".
Klappentext zu „Sophies Geheimnis “
Zwei faszinierende Frauenschicksale in dunklen ZeitenWien 1937: Sophie und ihre beste Freundin Lilly genießen als junge Frauen der wohlhabenden Kreise ein sorgenfreies, privilegiertes Leben. Aber diese unbeschwerten Tage sind gezählt: Als sich Sophies Cousin Louis in Lilly verliebt, diese jedoch ihr Herz einem jungen Ausländer schenkt, braut sich Unheil zusammen. Denn Louis weiß seine Beziehungen zu den Nazis gegen den Widersacher zu nutzen. Eine Intrige nimmt ihren Lauf, die ihre Schatten bis in die Gegenwart werfen wird.
Lese-Probe zu „Sophies Geheimnis “
Mühelos und mit wohl bedachten Schritten bewegte er sich durch die Dunkelheit. Der Raum war ihm so vertraut, als habe er ihn erst gestern und nicht vor fast siebzig Jahren zum letzten Mal betreten. Langsam durchquerte er die Werkstatt, verhielt kurz an einer der alten Pressen, bevor er den an der rückwärtigen Wand angebrachten Lichtschalter betätigte. Er lächelte, als zwei Glühbirnen ihr schwaches Licht verbreiteten. Auch an der Beleuchtung hatte sich seit damals nichts geändert. Ebenso wenig wie an der Einrichtung noch, wie es schien, an der Arbeitsweise. Die Luft voller Staub und das Ambiente lebendige Geschichte, dachte er und trat zu der Werkbank, an der er so viele Stunden verbracht hatte. Er strich über ein paar Löffel, die gerade in Bearbeitung waren. Alle Bestecke wurden also auch heute noch mit der Hand gefertigt. Schwerfällig ließ er sich auf dem Hocker nieder und ließ seinen Blick schweifen. Hatte er wirklich zurückkommen müssen? Er hatte schon früher mit dem Gedanken gespielt, ihn aber immer wieder verworfen. Doch seit er wusste, dass seine Tage gezählt waren, war kein Aufschub mehr möglich gewesen. Er stand auf, betrachtete eingehend nacheinander die Werkbänke und öffnete die Schränke, in denen nebeneinander aufgereiht die alten, eisernen Stanzen mit über tausend Musterformen aufbewahrt wurden."Das Herzstück", murmelte er und stieg dann langsam die Eisentreppe zum ersten Stock hinauf, knipste den oberen Lichtschalter an und betrat den Raum, in dem die Schleifmaschine stand. Die Luft war noch staubiger als im Erdgeschoss, und unwillkürlich nieste er. Er hatte damals immer niesen müssen, wenn er an der Maschine stand. Die anderen, vor allem er, hatten ihn deshalb ausgelacht.
Seinetwegen war er zurückgekommen. Die beschaulichen Erinnerungen wichen nun der tiefen Wut, die sein Leben vergiftet hatte. Die offene Rechnung musste endlich beglichen werden. Darauf hatte er sich jetzt zu konzentrieren. Entschlossen betrat er den benachbarten Raum -
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dieGalvanisierkammer. Die alte Blechwanne war mit einem Tuch abgedeckt. Mit einem Ruck zog er es beiseite und betrachtete die trübe, hochgiftige Flüssigkeit. Er spürte ein Kribbeln im Bauch. Heute Nacht würde hierin kein Besteck hochglanzversilbert werden, kein Pokal, keine Schale - o nein. Er atmete tief durch und prüfte die Maße der Wanne. Sie war nicht groß, bot aber dennoch genug Platz für sein Vorhaben.
Er kicherte in sich hinein und tastete nach dem Seil in seiner Manteltasche. Vorhaben! Was für ein schlichter Ausdruck für einen Mord. Der Blick auf die Uhr versetzte ihn in Unruhe. Eine Viertelstunde vor Mitternacht. Sein Opfer würde bald eintreffen, und er musste noch die Alarmanlage finden und ausschalten. Heutzutage hatte man sicher so eine Anlage installiert. Während er die Eisentreppe wieder hinunterstieg, überlegte er, wo sie sich wohl befinden könnte. Wäre sie im Büro im Nebenhaus, hätte er Schwierigkeiten. Im Grunde war es aber auch nicht so wichtig, sie auszustellen. Eine reine Vorsichtsmaßnahme. Durch das Hoftor hatte er problemlos mit seinem alten Schlüssel eintreten können, und der Keller war nicht einmal abgeschlossen gewesen. Wozu auch? Damals war er noch benutzt worden - heute befand sich nur noch Gerümpel in ihm. Offenbar wusste niemand mehr, dass von ihm aus eine geheime Treppe hinauf in die Werkstatt führte. Wahrscheinlich hatte man die Bretter und eine ausrangierte Presse schon vor Jahrzehnten davorgeschoben und nicht mehr bewegt. Er musste wohl nach all der Zeit der Erste sein, der die Geheimtreppe wieder benutzte. Gott sei Dank war er hager und trotz Krankheit und Alter noch erstaunlich gut bei Kräften, denn es hatte ihn einige Mühe gekostet, sich einen Durchschlupf zu schaffen. Der obere Eingang war nur durch eine Tapete verklebt (wie leichtsinnig!), davor stand ein Schrank. Fast hätte er ihn nicht beiseiterücken können. Und danach hatte er erstaunt festgestellt, dass er sich in einem Museum wieder
Er kicherte in sich hinein und tastete nach dem Seil in seiner Manteltasche. Vorhaben! Was für ein schlichter Ausdruck für einen Mord. Der Blick auf die Uhr versetzte ihn in Unruhe. Eine Viertelstunde vor Mitternacht. Sein Opfer würde bald eintreffen, und er musste noch die Alarmanlage finden und ausschalten. Heutzutage hatte man sicher so eine Anlage installiert. Während er die Eisentreppe wieder hinunterstieg, überlegte er, wo sie sich wohl befinden könnte. Wäre sie im Büro im Nebenhaus, hätte er Schwierigkeiten. Im Grunde war es aber auch nicht so wichtig, sie auszustellen. Eine reine Vorsichtsmaßnahme. Durch das Hoftor hatte er problemlos mit seinem alten Schlüssel eintreten können, und der Keller war nicht einmal abgeschlossen gewesen. Wozu auch? Damals war er noch benutzt worden - heute befand sich nur noch Gerümpel in ihm. Offenbar wusste niemand mehr, dass von ihm aus eine geheime Treppe hinauf in die Werkstatt führte. Wahrscheinlich hatte man die Bretter und eine ausrangierte Presse schon vor Jahrzehnten davorgeschoben und nicht mehr bewegt. Er musste wohl nach all der Zeit der Erste sein, der die Geheimtreppe wieder benutzte. Gott sei Dank war er hager und trotz Krankheit und Alter noch erstaunlich gut bei Kräften, denn es hatte ihn einige Mühe gekostet, sich einen Durchschlupf zu schaffen. Der obere Eingang war nur durch eine Tapete verklebt (wie leichtsinnig!), davor stand ein Schrank. Fast hätte er ihn nicht beiseiterücken können. Und danach hatte er erstaunt festgestellt, dass er sich in einem Museum wieder
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Autoren-Porträt von Anna Krüger
Anna Krüger ist das Pseudonym einer bekannten deutschen Autorin, die bereits zahlreiche Romane und Sachbücher veröffentlicht hat. Die gebürtige Hamburgerin lebt heute in München.
Bibliographische Angaben
- Autor: Anna Krüger
- 2008, 528 Seiten, Maße: 11,8 x 18,9 cm, Taschenbuch, Deutsch
- Verlag: Diana
- ISBN-10: 3453352513
- ISBN-13: 9783453352513
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