Spider
Sechzehn Jahre lang hat der Black-River-Killer sein Unwesen getrieben. Auch Jack King vom FBI, einer der weltweit angesehensten psychologischen Profiler, kommt dem Killer nicht auf die Spur und zerbricht an diesem Fall.
Mit seiner Frau Nancy und ihrem...
Sechzehn Jahre lang hat der Black-River-Killer sein Unwesen getrieben. Auch Jack King vom FBI, einer der weltweit angesehensten psychologischen Profiler, kommt dem Killer nicht auf die Spur und zerbricht an diesem Fall.
Mit seiner Frau Nancy und ihrem kleinen Sohn Zack zieht er sich in die Toskana zurück, wo sie in San Quirico eine kleine Pension betreiben. Plötzlich taucht in Italien eine Leiche auf, und die Tat trägt eindeutig die Handschrift des Black-River-Killers. Gleichzeitig schlägt dieser auch wieder in den Vereinigten Staaten zu: Über Internetvideo verbreitet er Liveaufzeichnungen, wie er eine Straßenprostituierte foltert. Der Killer spielt ein mörderisches Spiel mit Jack und lockt ihn immer mehr in sein tödliches Netz.
Dieser Thriller lässt Sie nicht mehr los.
Jack King, bester Profiler des FBI, zerbricht an seinem letzten Fall und zieht sich nach Italien zur ck. Der sogenannte Black-River-Killer hat auf qualvolle Weise junge Frauen ermordet. Drei Jahre sp ter holt das Grauen Jack in seiner privaten Idylle ein: Ein Mordfall in der Toskana tr gt die kaltbl tige Handschrift des Killers ...
Sechzehn Jahre lang hat der Black-River-Killer sein Unwesen getrieben. Auch Jack King vom FBI, einer der weltweit angesehensten psychologischen Profiler, kommt dem Killer nicht auf die Spur und zerbricht an diesem Fall. Mit seiner Frau Nancy und ihrem kleinen Sohn Zack zieht er sich in die Toskana zur ck, wo sie in San Quirico eine kleine Pension betreiben. Pl tzlich taucht in Italien eine Leiche auf, und die Tat tr gt eindeutig die Handschrift des Black-River-Killers. Gleichzeitig schl gt dieser auch wieder in den Vereinigten Staaten zu: ber Internetvideo verbreitet er Liveaufzeichnungen, wie er eine Stra enprostituierte foltert. Der Killer spielt ein m rderisches Spiel mit Jack und lockt ihn immer mehr in sein t dliches Netz ...
Dieser Thriller l sst Sie nicht mehr los.
"Ein furioser, verst render Thriller!" TV Spielfilm & TV Today
"Michael Morleys Spider ist Spannung pur und Action, gemischt mit viel Psychologie." Saarbr cker Zeitung
Spidervon Michael Morley
LESEPROBE
Sonntag, 1.Juli
KAPITEL EINS
San Quirico d Orcia, Toskana
Jack Kingwurde von einem Albtraum aus dem Schlaf gerissen. Er richtete sich kerzengeradeim Bett auf und griff, obwohl er nach Luft rang und im ersten Augenblick nicht wusste,wo er war, instinktiv nach seiner im Halfter steckenden Waffe. Aber da warkeine Waffe, war keine mehr, seit er vor über drei Jahren seinen Job als FBI-Profiler aufgegeben hatte.
»Alles inOrdnung?«, brummte im Halbschlaf seine Frau Nancy, diesich inzwischen an Jacks nächtliche Runde böser Träume gewöhnt hatte.
Nichts warin Ordnung, aber ihr einstudiertes Beruhigungsritual verlangte, wie Jack wohlbewusst war, dass er genau das von sich behauptete. Die Albträume waren heftig,brutal und blutig. Jede Nacht wurde er von etwas so plastisch Greifbaremgepackt, dass es ihm trotz der ständigen Wiederholungen immer noch schwerfiel zu glauben, dass alles nur ein böser Traum seinsollte.
»Ja, Nancy,alles in Ordnung«, antwortete er. »Schlaf weiter.« DieNachtluft der Toskana war vom Duft des Lavendels, des Salbeis und der Wildrosegetränkt, der vom Garten unter dem Fenster heraufströmte.
Nancy Kinglegte ihrem Mann tröstend die Hand auf den nackten Rücken und streichelte ihnsanft, so wie sie es auch bei ihrem dreijährigen Sohn tat, wenn sie ihnberuhigen wollte.
»Mein Gott,Jack, du bist schon wieder schweißgebadet. Bist du dir sicher, dass alles inOrdnung ist?«
»Ja.Versuch, wieder einzuschlafen. Ich glaube, ich geh unter die Dusche und trinkedanach noch was.«
Plötzlichmusste er sich am ganzen eins neunzig großen und neunzig Kilo schweren Körperschütteln wie ein großer Hund, der gerade aus dem Wasser kam. Nancy riss ihreHand erschreckt zurück. Die Albträume ihres Mannes verfolgten sie fast genausowie ihn. Sie konnte sich nicht erinnern, wann sie das letzte Maldurchgeschlafen hatte, obwohl alles an ihr danach gierte. »Schatz, du weißtdoch, je früher du jemanden deswegen aufsuchst, umso besser wird es sein. Füruns beide.« Das war der wunde Punkt. Seit seinem Zusammenbruch hatte Jack sichbeharrlich geweigert, sich einer Therapie zu unterziehen, doch vor Kurzem hatte er endlich eingewilligt, zu einem Psychiater zugehen.
»Ich gehjetzt duschen«, sagte er und stand auf. Kaum hatte er das getan, pochte seinHerz wieder wie verrückt. Früher schlug es nur dann so heftig, wenn er seineRunden auf der Aschenbahn in Quantico drehte oderwenn Nancy und er wie in den Flitterwochen knutschten und fummelten. Es kam ihminzwischen wie eine Ewigkeit vor, seit er beides zum letzten Mal getan hatte.Irgendwie stimmte die sexuelle Chemie bei Nancy und ihm nicht mehr. Die Liebewar noch da, aber die nie enden wollenden Albträume hatten ihn in tiefeMelancholie gehüllt. Und was Quantico betraf, diesesKapitel war in seinem persönlichen Geschichtsbuch abgeschlossen. Sie warenunmittelbar nach Jacks Zusammenbruch in die Toskana gezogen, Nancy hatte daraufbestanden, und eigentlich hatte sie gehofft, dass alles schon längst wiedernormal wäre. Im Nachhinein begriff sie, wie blauäugig ihr Optimismus gewesenwar. Es gab nun einmal solche und solche Zusammenbrüche, und JacksZusammenbruch war wohl eher ein Erdbeben gewesen.
Nancy zogdie weißen Laken bis unters Kinn, eine Angewohnheit aus Kindertagen, dann lagsie auf dem Rücken da und starrte in die Dunkelheit. In solchen Augenblickendachte sie oft an jenen schicksalhaften Tag in New York, als sie ans Telefonging und Jacks Stellvertreter Howie Baumguard in der Leitungwar. Howie und Jack hatten fast alles zusammen gemacht; die beiden standen sichsehr nah, und wenn Howie eine Frau gewesen wäre, dann hätten sie eine Affäregehabt, darauf hätte Nancy ihr Leben verwettet.
Die Jungswaren gerade erst auf dem JFK gelandet, nachdem sie in Los Angeles einerKonferenz über alte, nie aufgeklärte Fälle beigewohnt hatten. Ihr Mann hattediese Dienstreise von Anfang an nicht antreten wollen. In den Monaten davorhatte er Tag und Nacht an einer Reihe von Serienmorden gearbeitet und die FBI-Spitzegedrängt, weitere Unterstützung zu bewilligen, aber daraus war nie etwasgeworden. Jack war immer ein Ass in seinem Job gewesen, der erfolgreichste undbekannteste Profiler seit den Tagen von John Douglas,Robert Ressler und Roy Hazlewood,den Gründervätern dieser Abteilung. Jack hatte jedoch eine entscheidende Schwäche:Er konnte einfach nicht Nein sagen. Er war schon vor der Abreise zu Todeerschöpft gewesen, schon bevor er sich vor ihrem Loft in Chelsea mit einem Kussvon Nancy verabschiedet hatte. Nancy war zu diesem Zeitpunkt im neunten Monatschwanger gewesen, und ihre größte Sorge war es, dass er wegen dieseszweitägigen Trips womöglich die Geburt ihres ersten Kindes verpasste, falls esbeschloss, frühzeitig auf die Welt zu kommen.
Als Nancyihn das nächste Mal sah, lag Jack auf der Intensivstation; er war in einemFlughafen-Café zusammengebrochen. Er sei zu Boden gegangen wie eine gefällteEiche, erzählte man ihr später, und habe dabei zwei andere Leute und ein vollesTablett mit Cappuccinos und Kuchen mit sich gerissen. Sie erfuhr auch, dass erso etwas wie einen leichten Schlaganfall erlitten habe und dies als Warnungverstehen solle, dass er sein Leben ändern müsse, wenn er sich das Erlebnis einesausgewachsenen Schlaganfalls ersparen wolle. Es dauerte Wochen, bis Jack wiedernormal schlafen, gehen und reden konnte, und selbst dann zögerten die Ärztenoch, ihn zu entlassen. Als Nancy ihn endlich nach Hause holen konnte, war einkleiner Junge in ihr Leben getreten, und die Entscheidung, dass er beim FBI aufhörensollte, war bereits gefällt worden, ohne dass Jack etwas davon wusste. Nancyhatte keine Skrupel, die Angelegenheit voranzutreiben; sie war die Tochter eines ehemaligen Marine und war dazu erzogen worden,kritische Situationen mit einem Blick zu erfassen. Der Druck, der auf Jacklastete, hatte nicht nur seine Gesundheit ruiniert, sondern beinahe auch nochihre Ehe und Nancys Leben.
© HeyneVerlag
Übersetzung:Jürgen Bürger
- Autor: Michael Morley
- 2007, 2. Aufl., 446 Seiten, Maße: 14,5 x 22 cm, Gebunden, Deutsch
- Übersetzung: Bürger, Jürgen
- Verlag: Heyne
- ISBN-10: 3453265734
- ISBN-13: 9783453265738
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