Surf 4ever
Deutsch-Englisch
(Sprache: Englisch, Deutsch)
Sich in die Wellen stürzen und ein paar coole Tubes surfen. Das planen Mo, Cruncher und Bomba für ihre Sommerferien. Doch dann wird der Surftrip nervenaufreibender, als sie gedacht hätten ... What would you do if your best friend was...
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Produktdetails
Produktinformationen zu „Surf 4ever “
Sich in die Wellen stürzen und ein paar coole Tubes surfen. Das planen Mo, Cruncher und Bomba für ihre Sommerferien. Doch dann wird der Surftrip nervenaufreibender, als sie gedacht hätten ...
What would you do if your best friend was planning to do something illegal? Ashley, a surfer girl from Cornwall in England, has to ask herself just that question. She soon finds out that there`s no easy answer ...
Eine Geschichte - Zwei Perspektiven. Mit den wichtigsten Begriffen rund ums Surfen. Ideal auch als Unterrichtslektüre.
Ab 12 Jahren
Klappentext zu „Surf 4ever “
Sich in die Wellen stürzen und ein paar coole Tubes surfen. Das planen Mo, Cruncher und Bomba für ihre Sommerferien. Doch dann wird der Surftrip nervenaufreibender, als sie gedacht hätten ... What would you do if your best friend was planning to do something illegal? Ashley, a surfer girl from Cornwall in England, has to ask herself just that question. She soon finds out that there`s no easy answer ...
Eine Geschichte Zwei Perspektiven. Mit den wichtigsten Begriffen rund ums Surfen. Ideal auch als Unterrichtslektüre.
Ab 12 Jahren
Lese-Probe zu „Surf 4ever “
Surf 4ever von David FermerCaught Inside
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Mir ist langweilig. Hier ist nichts los außer Regen. Es schüttet wie aus Kübeln, der Skatepark ist menschenleer. Ich wünschte, ich wäre woanders. Irgendwo, wo es warm ist, wo die Sonne scheint, wo es große Wellen gibt. Irgendwo am Meer. Ich habe keine Lust mehr auf Festland, auf Stadt, auf Beton. Es gibt nur eines, das ich wirklich will: Surfen. Aber hier in Bochum sind Wellen genauso wahrscheinlich wie Fische in der Wüste. Zum Glück habe ich Cruncher und Bomba dabei, meine zwei besten Freunde. Sie surfen auch. Cruncher ist klug, Bomba ist dumm wie Brot, aber wir verstehen uns gut. Um zu surfen musst du kein Genie sein. Du musst nur Instinkt haben. Und einen guten Gleichgewichtssinn. Und Kraft und Timing. Du musst das Wasser unter deinem Board spüren können, dich von der Welle mitnehmen lassen, vor dem Meer Respekt haben. Im Skatepark wird es langsam dunkel, aber keiner rührt sich von der Stelle. Es ist, als wären wir im Wachzustand eingeschlafen. Wir hocken im überdachten Eingang eines Wohnblocks, der neben dem verlassenen Skatepark steht, und schauen auf den niederprasselndenRegen. Jede Menge Wasser, aber keine Wellen in Sicht. Es ist ein ziemlich trostloses Bild. Ich könnte heulen. Keiner sagt etwas. Das geht seit Stunden so - zumindest fühlt es sich so an. Es gibt einfach nichts zu sagen. Wir haben schon über alles gesprochen: über Fußball, Mädels, über Gott und die Welt. Wir haben sogar schon über Bombas Schweißfüße geredet. Auch da sind wir zu keiner vernünftigen Lösung gekommen. Ich kann die Langeweile kaum noch ertragen. Ich freue mich schon auf mein Bett. Nicht weil ich müde bin, sondern weil Schlafen eine Vollzeitbeschäftigung ist. Zumindest für acht Stunden. Beim Schlafen wird einem nicht langweilig. Manchmal kann es sogar unterhaltsam sein. Zum Glück fällt Cruncher irgendwann ein neues Gesprächsthema ein. »Wo fahren wir diesen Sommer hin?«, fragt er und bricht damit die unerträgliche Stille. Das Spiel kenne ich. Das machen wir immer, wenn wir am Tiefpunkt sind. »Keine Ahnung ... Kalifornien?«, sagt Bomba und blickt verträumt in den Regen. Mann! Immer Kalifornien! Es gibt tausend andere Surfplätze auf der Welt. Warum sind die so auf Kalifornien fixiert? Die haben echt keine Ahnung. »Kalifornien ist vollkommen out!«, sage ich vernichtend. »Hawaii ist doch viel besser. Oder von mir aus Tahiti.« »Wollten wir nicht nach Australien fahren?«, fragt Cruncher. Seine Augen funkeln bei der Vorstellung. »Australien ist der Hammer.« »Ach komm, Cruncher. Australien ist doch Kindergarten «, widerspreche ich ihm. Mir macht das Spiel auch Spaß. Es schadet nicht, ein bisschen zu träumen. »Oder Jeffrey's Bay?«, schlägt Cruncher stattdessen vor. »Wie wär's denn damit?« Bomba legt Einspruch ein und schüttelt ablehnend den Kopf. »Auf keinen Fall! Das Wasser in Südafrika ist viel zu kalt für mich.« »Ja, o. k. ...« Cruncher bleibt am Ball. »Was ist mit den Philippinen? Wäre das besser?« »Na ja«, sage ich, »ich kann kein Filipino sprechen...« »Oder Puerto Escondido?«, schlägt Bomba vor. »Nach Mexiko ist's doch gar nicht so weit, oder?« »Na klar, Bomba. Mexiko ist total nah. Gehört quasi noch zum Ruhrgebiet.« »Mir ist egal, wo wir hinfahren«, sage ich. »Hauptsache Sonne, Sand und ...« »Surfen!«, vollendet Bomba unseren Lieblingsspruch.
Genau. Was will man mehr? Plötzlich springt Cruncher auf und schlägt mit der Faust in die Luft. »Ey, was machen wir überhaupt hier?«, ruft er wütend. Er läuft unruhig vor uns auf und ab und zerzaust sich die Haare. Den Blick in seinen Augen kenne ich: Es ist der Beginn eines Cruncher-Ausrasters. »Das ist völlig bekloppt!«, schimpft er. »Wir haben nicht mal genug Kohle, um an die Nordseeküste zu fahren, geschweige denn nach Kalifornien. Wir werden diesen Sommer niemals surfen gehen!« »Die Hoffnung stirbt zuletzt«, wirft Bomba optimistisch ein. »Ich will nicht hoffen, ich will surfen!«, faucht Cruncher ihn an. »Ist schon klar, Mann. Das wollen wir alle. Jetzt bleib mal locker, ja?« Aber Cruncher ist nicht mehr zu bremsen. Er tritt mit dem Fuß gegen die Hauswand und stöhnt voller Frust. »Ich bin pleite, richtig pleite, versteht ihr? Und meine Mutter hat auch kein Geld. Ich werde dieses Jahr auf keinen Fall wegfahren können. Niemals!« »Wir haben doch alle kein Geld«, erinnere ich ihn.
»Das Zeug wächst eben nicht auf Bäumen.« »Schade eigentlich ...« Bombas nachdenklicher Beitrag. Cruncher ist immer noch am Durchdrehen. »Ich kann nicht den ganzen Sommer in Bochum bleiben!«, motzt er und kickt sein Skateboard die Treppe hinunter. »Ich habe keinen Bock, immer nur auf Beton zu surfen. Ich muss hier raus.« Ich auch. Es ist eine düstere Vorstellung, die ganzen Sommerferien hier zu verbringen. Nichts gegen Bochum. Ich liebe meine Stadt. Aber es gibt im Pott eben keine Wellen. Punkt. Dieser Gedanke scheint sogar Bomba die Laune zu verderben. »Mach dir keine Sorgen, wir werden schon irgendwo hinfahren«, sagt er, mehr um sich selbst zu beruhigen. »Irgendwohin, wo es warm ist. Irgendwohin, wo es Wellen gibt.« »Aha«, sagt Cruncher in einem vernichtenden Ton. »Und wo soll das sein?« »Keine Ahnung«, murmelt Bomba. »Vielleicht schaffen wir es doch noch mal nach Frankreich?« »Wie soll das gehen, Bomba? Das sind 1.300 Kilometer! Ist nicht gerade ein Katzensprung. Und falls du es vergessen hast: Es gibt dieses Jahr keinen Schulaustausch!« Jetzt reicht es mir. »Halt den Ball flach«, unterbreche ich ihn. »Irgendwie wird das schon klappen. Wo ein Wille ist, da ist auch ein Weg. Und wo es Wellen gibt, da gehören wir hin. Ich weiß zwar nicht, wie wir dort hinkommen, aber uns fällt schon etwas ein.Wir müssen nur ein bisschen Geld zusammenkriegen.« Cruncher schnalzt mit der Zunge und dreht mir den Rücken zu. »Nur ein bisschen Geld?!«, sagt er herablassend. »Was willst du tun? Eine Bank überfallen?« Wir schweigen wieder. Ich bin richtig sauer auf Cruncher. Er hat mit der Nummer angefangen, und jetzt dreht er die ganze Sache um und sorgt für schlechte Laune. Warum muss er immer so pessimistisch sein? Ich will auch nicht den ganzen Sommer hier bleiben. Ich will Wellenreiten und nichts anderes. Was Cruncher gerade macht, ist seelischer Selbstmord. Wir haben noch genug Zeit, um eine Lösung zu finden. Die Sommerferien fangen erst in ein paar Wochen an. Eine Zeit lang sagt keiner etwas. Der Skatepark liegt mittlerweile im Dunkeln. Der Regen hat nachgelassen. Ein alter Mann läuft an uns vorbei. Er trägt zwei schwere Einkaufstüten. Ich will gerade vorschlagen, dass wir nach Hause gehen, als plötzlich zwei Typen hinter der Minirampe hervorspringen und den alten Mann zu Boden stoßen. »Verdammte Kacke! Ein Überfall!«, rufe ich und springe sofort auf. »Kommt, Jungs! Wir müssen helfen.« »Wir sind doch nicht die Polizei!«, widerspricht Bomba. »Das geht uns gar nichts an.« »Siehst du hier irgendwo die Polizei?«, sagt Cruncher mit Blick auf die Gewaltszene, die sich nur hundert Meter vor unseren Augen abspielt. »Komm schon. Beweg deinen Hintern.«
Cruncher und ich laufen los. Hinter uns steht Bomba widerwillig auf und folgt uns. Wir sprinten über den Platz. Dabei ruft Cruncher: »He! Lasst ihn in Ruhe!« Mein Herz rast wie ein Presslufthammer. Wir sind zu dritt, sie sind zu zweit. Reicht das, oder werden wir gleich eine draufkriegen? »Wir haben gesagt: Haut ab!« Die zwei Typen erstarren und schauen sich erschrocken um. Ich kann ihre Gesichter nicht erkennen. Sie haben Mützen auf und ihre Schals weit ins Gesicht gezogen. Ihrer Statur nach zu urteilen sind sie nicht viel älter als wir. In ihren Augen sehe ich Angst. »Komm!«, zischt der eine durch seinen Schal. »Lass uns abhauen.« Der andere tritt den alten Mann mit dem Fuß. »Penner!« Dann drehen sich die zwei Jungs um und machen sich aus dem Staub, ohne Schlägerei, ohne Widerstand. Unser Einsatz hätte nicht besser laufen können. »Denen haben wir's gezeigt«, sagt Bomba stolz und schaut den Jungs hinterher, als sie in der Gasse zwischen den Wohnblöcken verschwinden. Wir gehen zu dem alten Mann rüber und helfen ihm auf. »Ist alles in Ordnung bei Ihnen?« Der Mann stöhnt, sichtlich unter Schock, und hält sich die Rippen. »Ja, danke ... Vielen Dank!« »Sind Sie verletzt?« »Nein, ich glaube nicht ...« Der Mann wischt den Matsch von seinem Mantel und beruhigt sich langsam. »Danke, danke!«, murmelt er und schaut uns ungläubig an. »Ihr seid gute Jungs. Wirklich. Ich bin euch so dankbar. Sehr dankbar. Wie kann ich das wieder gutmachen?« Bomba zögert keine Sekunde. »Sie haben nicht zufällig drei Flugtickets dabei?«, fragt er und lacht. »Nach Hawaii vielleicht?«
Mir ist langweilig. Hier ist nichts los außer Regen. Es schüttet wie aus Kübeln, der Skatepark ist menschenleer. Ich wünschte, ich wäre woanders. Irgendwo, wo es warm ist, wo die Sonne scheint, wo es große Wellen gibt. Irgendwo am Meer. Ich habe keine Lust mehr auf Festland, auf Stadt, auf Beton. Es gibt nur eines, das ich wirklich will: Surfen. Aber hier in Bochum sind Wellen genauso wahrscheinlich wie Fische in der Wüste. Zum Glück habe ich Cruncher und Bomba dabei, meine zwei besten Freunde. Sie surfen auch. Cruncher ist klug, Bomba ist dumm wie Brot, aber wir verstehen uns gut. Um zu surfen musst du kein Genie sein. Du musst nur Instinkt haben. Und einen guten Gleichgewichtssinn. Und Kraft und Timing. Du musst das Wasser unter deinem Board spüren können, dich von der Welle mitnehmen lassen, vor dem Meer Respekt haben. Im Skatepark wird es langsam dunkel, aber keiner rührt sich von der Stelle. Es ist, als wären wir im Wachzustand eingeschlafen. Wir hocken im überdachten Eingang eines Wohnblocks, der neben dem verlassenen Skatepark steht, und schauen auf den niederprasselndenRegen. Jede Menge Wasser, aber keine Wellen in Sicht. Es ist ein ziemlich trostloses Bild. Ich könnte heulen. Keiner sagt etwas. Das geht seit Stunden so - zumindest fühlt es sich so an. Es gibt einfach nichts zu sagen. Wir haben schon über alles gesprochen: über Fußball, Mädels, über Gott und die Welt. Wir haben sogar schon über Bombas Schweißfüße geredet. Auch da sind wir zu keiner vernünftigen Lösung gekommen. Ich kann die Langeweile kaum noch ertragen. Ich freue mich schon auf mein Bett. Nicht weil ich müde bin, sondern weil Schlafen eine Vollzeitbeschäftigung ist. Zumindest für acht Stunden. Beim Schlafen wird einem nicht langweilig. Manchmal kann es sogar unterhaltsam sein. Zum Glück fällt Cruncher irgendwann ein neues Gesprächsthema ein. »Wo fahren wir diesen Sommer hin?«, fragt er und bricht damit die unerträgliche Stille. Das Spiel kenne ich. Das machen wir immer, wenn wir am Tiefpunkt sind. »Keine Ahnung ... Kalifornien?«, sagt Bomba und blickt verträumt in den Regen. Mann! Immer Kalifornien! Es gibt tausend andere Surfplätze auf der Welt. Warum sind die so auf Kalifornien fixiert? Die haben echt keine Ahnung. »Kalifornien ist vollkommen out!«, sage ich vernichtend. »Hawaii ist doch viel besser. Oder von mir aus Tahiti.« »Wollten wir nicht nach Australien fahren?«, fragt Cruncher. Seine Augen funkeln bei der Vorstellung. »Australien ist der Hammer.« »Ach komm, Cruncher. Australien ist doch Kindergarten «, widerspreche ich ihm. Mir macht das Spiel auch Spaß. Es schadet nicht, ein bisschen zu träumen. »Oder Jeffrey's Bay?«, schlägt Cruncher stattdessen vor. »Wie wär's denn damit?« Bomba legt Einspruch ein und schüttelt ablehnend den Kopf. »Auf keinen Fall! Das Wasser in Südafrika ist viel zu kalt für mich.« »Ja, o. k. ...« Cruncher bleibt am Ball. »Was ist mit den Philippinen? Wäre das besser?« »Na ja«, sage ich, »ich kann kein Filipino sprechen...« »Oder Puerto Escondido?«, schlägt Bomba vor. »Nach Mexiko ist's doch gar nicht so weit, oder?« »Na klar, Bomba. Mexiko ist total nah. Gehört quasi noch zum Ruhrgebiet.« »Mir ist egal, wo wir hinfahren«, sage ich. »Hauptsache Sonne, Sand und ...« »Surfen!«, vollendet Bomba unseren Lieblingsspruch.
Genau. Was will man mehr? Plötzlich springt Cruncher auf und schlägt mit der Faust in die Luft. »Ey, was machen wir überhaupt hier?«, ruft er wütend. Er läuft unruhig vor uns auf und ab und zerzaust sich die Haare. Den Blick in seinen Augen kenne ich: Es ist der Beginn eines Cruncher-Ausrasters. »Das ist völlig bekloppt!«, schimpft er. »Wir haben nicht mal genug Kohle, um an die Nordseeküste zu fahren, geschweige denn nach Kalifornien. Wir werden diesen Sommer niemals surfen gehen!« »Die Hoffnung stirbt zuletzt«, wirft Bomba optimistisch ein. »Ich will nicht hoffen, ich will surfen!«, faucht Cruncher ihn an. »Ist schon klar, Mann. Das wollen wir alle. Jetzt bleib mal locker, ja?« Aber Cruncher ist nicht mehr zu bremsen. Er tritt mit dem Fuß gegen die Hauswand und stöhnt voller Frust. »Ich bin pleite, richtig pleite, versteht ihr? Und meine Mutter hat auch kein Geld. Ich werde dieses Jahr auf keinen Fall wegfahren können. Niemals!« »Wir haben doch alle kein Geld«, erinnere ich ihn.
»Das Zeug wächst eben nicht auf Bäumen.« »Schade eigentlich ...« Bombas nachdenklicher Beitrag. Cruncher ist immer noch am Durchdrehen. »Ich kann nicht den ganzen Sommer in Bochum bleiben!«, motzt er und kickt sein Skateboard die Treppe hinunter. »Ich habe keinen Bock, immer nur auf Beton zu surfen. Ich muss hier raus.« Ich auch. Es ist eine düstere Vorstellung, die ganzen Sommerferien hier zu verbringen. Nichts gegen Bochum. Ich liebe meine Stadt. Aber es gibt im Pott eben keine Wellen. Punkt. Dieser Gedanke scheint sogar Bomba die Laune zu verderben. »Mach dir keine Sorgen, wir werden schon irgendwo hinfahren«, sagt er, mehr um sich selbst zu beruhigen. »Irgendwohin, wo es warm ist. Irgendwohin, wo es Wellen gibt.« »Aha«, sagt Cruncher in einem vernichtenden Ton. »Und wo soll das sein?« »Keine Ahnung«, murmelt Bomba. »Vielleicht schaffen wir es doch noch mal nach Frankreich?« »Wie soll das gehen, Bomba? Das sind 1.300 Kilometer! Ist nicht gerade ein Katzensprung. Und falls du es vergessen hast: Es gibt dieses Jahr keinen Schulaustausch!« Jetzt reicht es mir. »Halt den Ball flach«, unterbreche ich ihn. »Irgendwie wird das schon klappen. Wo ein Wille ist, da ist auch ein Weg. Und wo es Wellen gibt, da gehören wir hin. Ich weiß zwar nicht, wie wir dort hinkommen, aber uns fällt schon etwas ein.Wir müssen nur ein bisschen Geld zusammenkriegen.« Cruncher schnalzt mit der Zunge und dreht mir den Rücken zu. »Nur ein bisschen Geld?!«, sagt er herablassend. »Was willst du tun? Eine Bank überfallen?« Wir schweigen wieder. Ich bin richtig sauer auf Cruncher. Er hat mit der Nummer angefangen, und jetzt dreht er die ganze Sache um und sorgt für schlechte Laune. Warum muss er immer so pessimistisch sein? Ich will auch nicht den ganzen Sommer hier bleiben. Ich will Wellenreiten und nichts anderes. Was Cruncher gerade macht, ist seelischer Selbstmord. Wir haben noch genug Zeit, um eine Lösung zu finden. Die Sommerferien fangen erst in ein paar Wochen an. Eine Zeit lang sagt keiner etwas. Der Skatepark liegt mittlerweile im Dunkeln. Der Regen hat nachgelassen. Ein alter Mann läuft an uns vorbei. Er trägt zwei schwere Einkaufstüten. Ich will gerade vorschlagen, dass wir nach Hause gehen, als plötzlich zwei Typen hinter der Minirampe hervorspringen und den alten Mann zu Boden stoßen. »Verdammte Kacke! Ein Überfall!«, rufe ich und springe sofort auf. »Kommt, Jungs! Wir müssen helfen.« »Wir sind doch nicht die Polizei!«, widerspricht Bomba. »Das geht uns gar nichts an.« »Siehst du hier irgendwo die Polizei?«, sagt Cruncher mit Blick auf die Gewaltszene, die sich nur hundert Meter vor unseren Augen abspielt. »Komm schon. Beweg deinen Hintern.«
Cruncher und ich laufen los. Hinter uns steht Bomba widerwillig auf und folgt uns. Wir sprinten über den Platz. Dabei ruft Cruncher: »He! Lasst ihn in Ruhe!« Mein Herz rast wie ein Presslufthammer. Wir sind zu dritt, sie sind zu zweit. Reicht das, oder werden wir gleich eine draufkriegen? »Wir haben gesagt: Haut ab!« Die zwei Typen erstarren und schauen sich erschrocken um. Ich kann ihre Gesichter nicht erkennen. Sie haben Mützen auf und ihre Schals weit ins Gesicht gezogen. Ihrer Statur nach zu urteilen sind sie nicht viel älter als wir. In ihren Augen sehe ich Angst. »Komm!«, zischt der eine durch seinen Schal. »Lass uns abhauen.« Der andere tritt den alten Mann mit dem Fuß. »Penner!« Dann drehen sich die zwei Jungs um und machen sich aus dem Staub, ohne Schlägerei, ohne Widerstand. Unser Einsatz hätte nicht besser laufen können. »Denen haben wir's gezeigt«, sagt Bomba stolz und schaut den Jungs hinterher, als sie in der Gasse zwischen den Wohnblöcken verschwinden. Wir gehen zu dem alten Mann rüber und helfen ihm auf. »Ist alles in Ordnung bei Ihnen?« Der Mann stöhnt, sichtlich unter Schock, und hält sich die Rippen. »Ja, danke ... Vielen Dank!« »Sind Sie verletzt?« »Nein, ich glaube nicht ...« Der Mann wischt den Matsch von seinem Mantel und beruhigt sich langsam. »Danke, danke!«, murmelt er und schaut uns ungläubig an. »Ihr seid gute Jungs. Wirklich. Ich bin euch so dankbar. Sehr dankbar. Wie kann ich das wieder gutmachen?« Bomba zögert keine Sekunde. »Sie haben nicht zufällig drei Flugtickets dabei?«, fragt er und lacht. »Nach Hawaii vielleicht?«
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Autoren-Porträt von David Fermer
David Fermer ist Brite und lebt als freier Autor in Köln. Er wurde 1973 in der Schweiz geboren, wuchs in Großbritannien auf, studierte Kunst und anschließend Film und Fernsehen in London und Berlin. Nach dem Filmstudium arbeitete er einige Jahre als Produktionsleiter für Film und Fernsehen, danach als Kunst- und Englischlehrer an internationalen Schulen in Peru und Berlin. Seit 2004 schreibt er Kinder- und Jugendbücher und macht Dokumentarfilme für den WDR und das ZDF.
Bibliographische Angaben
- Autor: David Fermer
- Altersempfehlung: 12 - 15 Jahre
- 2011, 204 Seiten, mit Abbildungen, Maße: 13,6 x 21,7 cm, Kartoniert (TB), Englisch/Deutsch
- Verlag: Thienemann in der Thienemann-Esslinger Verlag GmbH
- ISBN-10: 3522201094
- ISBN-13: 9783522201094
Sprache:
Englisch, Deutsch
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