Tod des Professors
Erzählungen
»Der unangefochtene Meister der Short Story.« (Frankfurter Allgemeine Zeitung)
Ausgezeichnet mit dem Irish Times Literature Prize.
12 Erzählungen. Während Vanessa Ormston ihrem Mann das Frühstück macht, sieht sie mit Entsetzen einen Nachruf auf ihn in...
Ausgezeichnet mit dem Irish Times Literature Prize.
12 Erzählungen. Während Vanessa Ormston ihrem Mann das Frühstück macht, sieht sie mit Entsetzen einen Nachruf auf ihn in...
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Produktdetails
Produktinformationen zu „Tod des Professors “
»Der unangefochtene Meister der Short Story.« (Frankfurter Allgemeine Zeitung)
Ausgezeichnet mit dem Irish Times Literature Prize.
12 Erzählungen. Während Vanessa Ormston ihrem Mann das Frühstück macht, sieht sie mit Entsetzen einen Nachruf auf ihn in der Morgenzeitung. Sie ist hin- und hergerissen zwischen dem Wunsch, ihm die Schmach dieses schlechten Scherzes zu ersparen, und dem Bedürfnis, ihn vor der drohenden Häme seiner Professorenkollegen zu warnen. William Trevor beschreibt in seinen Geschichten schicksalhafte Momente, in denen die Entscheidung für ein anderes Leben möglich wäre. Doch seine Figuren lassen diese Gelegenheit zumeist verstreichen oder sie kehren bald wieder zu ihren Gewohnheiten zurück. Und doch ist dann nichts mehr so wie zuvor. »Der melancholische Altmeister der irischen Literatur.« (Süddeutsche Zeitung)
Ausgezeichnet mit dem Irish Times Literature Prize.
12 Erzählungen. Während Vanessa Ormston ihrem Mann das Frühstück macht, sieht sie mit Entsetzen einen Nachruf auf ihn in der Morgenzeitung. Sie ist hin- und hergerissen zwischen dem Wunsch, ihm die Schmach dieses schlechten Scherzes zu ersparen, und dem Bedürfnis, ihn vor der drohenden Häme seiner Professorenkollegen zu warnen. William Trevor beschreibt in seinen Geschichten schicksalhafte Momente, in denen die Entscheidung für ein anderes Leben möglich wäre. Doch seine Figuren lassen diese Gelegenheit zumeist verstreichen oder sie kehren bald wieder zu ihren Gewohnheiten zurück. Und doch ist dann nichts mehr so wie zuvor. »Der melancholische Altmeister der irischen Literatur.« (Süddeutsche Zeitung)
"Der unangefochtene Meister der Short Story." Felicitas von Lovenberg, Frankfurter Allgemeine Zeitung
Whrend Vanessa Ormston ihrem Mann das Frhstck macht, sieht sie mit Entsetzen einen Nachruf auf ihn in der Morgenzeitung. Sie ist hin- und hergerissen zwischen dem Wunsch, ihm die Schmach dieses schlechten Scherzes zu ersparen, und dem Bedrfnis, ihn vor der drohenden Hme seiner Professorenkollegen zu warnen.
Es sind Konflikte wie dieser, die William Trevor in seinen Geschichten beschreibt: Momentaufnahmen auergewhnlicher Situationen und Gefhle, die er auf unvergleichliche Weise und mit sparsamen literarischen Mitteln kraftvoll auszudrcken wei. Egal ob es um den vermeintlichen Tod eines Professors geht oder um das Geheimnis dreier Menschen, die durch ein schreckliches Ereignis lebenslnglich aneinander gebunden sind, oder aber um ein junges Paar, das am Vorabend seiner Hochzeit pltzlich mit dem wahren Gesicht des jeweils anderen konfrontiert wird. "Der melancholische Altmeister der irischen Literatur" (Sddeutsche Zeitung) lehrt uns einmal mehr, dass es vor dem Schicksal kein Entrinnen gibt.
"Ein groer Schriftsteller auf dem Hhepunkt seines Schaffens." Sunday Times
Whrend Vanessa Ormston ihrem Mann das Frhstck macht, sieht sie mit Entsetzen einen Nachruf auf ihn in der Morgenzeitung. Sie ist hin- und hergerissen zwischen dem Wunsch, ihm die Schmach dieses schlechten Scherzes zu ersparen, und dem Bedrfnis, ihn vor der drohenden Hme seiner Professorenkollegen zu warnen.
Es sind Konflikte wie dieser, die William Trevor in seinen Geschichten beschreibt: Momentaufnahmen auergewhnlicher Situationen und Gefhle, die er auf unvergleichliche Weise und mit sparsamen literarischen Mitteln kraftvoll auszudrcken wei. Egal ob es um den vermeintlichen Tod eines Professors geht oder um das Geheimnis dreier Menschen, die durch ein schreckliches Ereignis lebenslnglich aneinander gebunden sind, oder aber um ein junges Paar, das am Vorabend seiner Hochzeit pltzlich mit dem wahren Gesicht des jeweils anderen konfrontiert wird. "Der melancholische Altmeister der irischen Literatur" (Sddeutsche Zeitung) lehrt uns einmal mehr, dass es vor dem Schicksal kein Entrinnen gibt.
"Ein groer Schriftsteller auf dem Hhepunkt seines Schaffens." Sunday Times
Lese-Probe zu „Tod des Professors “
Tod des Professors von William TrevorLESEPROBE Zu DrittAuf der Treppe vor dem Haus der Scheles, zu beiden Seiten der braun gestrichenen Eingangstür Buntglasfenster, schüttelt Sidney den Regen von seinem Plastikmantel, den er eigens dafür auszieht. Er sperrt auf und tritt in die kleine Vorhalle, dann hält er einen Augenblick inne, um sich mit einem Taschentuch den Regen vom Gesicht zu wischen, und klingelt an der Innentür. So gefällt es ihnen, sein Eintreten in die Vorhalle mithilfe eines Schlüssels, danach die Bekanntgabe seiner Ankunft. Sie werden wissen, wer es ist: Niemand sonst drückt auf den inneren Klingelknopf.»Guten Tag, Sidney«, begrüßt ihn Vera, nachdem sie die Riegel zurückgeschoben und den Schlüssel im Schloss herumgedreht hat. »Regnet’s immer noch, Sidney?«»Ja. Es schüttet.«»Wir haben nicht hinausgeschaut.«In der Diele brennt Licht, wie immer – außer im Hochsommer. Sidney wartet, bis der Schlüssel im Schloss zurückgedreht ist und die Riegel wieder an ihrem Platz sind. Dann hängt er seinen farblosen Plastikmantel an den Haken des Kleiderständers.»So, da ist das Badezimmer«, sagt Vera. »Es steht schon alles bereit.«»Ihr Vater –«»Ach, dem geht’s gut, Sidney. Vater ruht sich gerade aus.Sie wissen schon: sein Nachmittagsschläfchen.«
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»Ich hatte gehofft, heute Vormittag kommen zu können.«»Er hatte auch darauf gehofft, Sidney. Vielleicht um elf.«»Heute Vormittag war’s schwierig.«»Ach, mir selbst ist es gleich.«Im Badezimmer sind Farbtöpfe, Pinsel und eine Rolle ausgebreitet, Wanne und Waschbecken mit alten Vorhängen abgedeckt. Auch Füllspachtel und Terpentinersatz stehen bereit; letzte Woche hat Sidney gesagt, die benötige er. Statt Terpentinersatz hätte er Reinigerkonzentrat sagen sollen, fällt ihm ein; das taugt besser zum Auswaschen der Pinsel.»Möchten Sie erst einen Tee, Sidney?«, bietet Vera an.»Möchten Sie eine Tasse, bevor Sie anfangen?«Vera hat markante Wangenknochen, die Haare hat sie sich schwarz gefärbt, da sie allmählich ergrauen. Die Magerkeit in ihrem Gesicht setzt sich auch andernorts fort; ein marineblauer Rock liegt eng an den knochigen Hüften, ihr schlichter roter Pullover sitzt knapp wie der eines Kindes und schmiegt sich an Brüste, die kaum hervortreten. Was auffällt, sind ihre großen braunen Augen und die sinnlichen Lippen, die Augen ausdruckslos, die Lippen vielleicht eine List der Natur, denn ansonsten wirkt Vera nicht im Mindesten sinnlich.»Tee später.« Sidney zögert. Er blickt Vera an, als habe er Angst, sie zu kränken. »Ginge das?«Vera lächelt und sagt, aber natürlich ginge das. Es gibt ein Hefeteilchen, sagt sie, ein Hefeteilchen mit Aprikosen, noch von gestern, sie wird es aufbacken.»Danke, Vera.«»Da ist Vater, er ist gerade aufgewacht.«Als Farbton hat man Pastellblau gewählt. Sidney gießt die Farbe in die Farbwanne und trägt sie mit der Rolle auf die Zimmerdecke auf. Er beginnt in der Mitte, wie ihm einmal ein Farbenhändler geraten hat: Das sei die beste Vorgehensweise. Die Farbe kommt ihm weiß vor, aber er hat gelernt, dass dem nicht so ist. Wenn sie trocknet, wird sie eine Nuance dunkler. Eine Satinfarbe, passend für ein Badezimmer. »Die Fliesen«, sagt Mr Schele in der Tür, als Sidney bereits mit den Wänden begonnen hat. »Vielleicht erst die Fliesen.«Beim Wegräumen seiner Sachen – seiner Zahnbürste und seines Rasierers – hat Mr Schele die Fliesen um das Handwaschbecken und die Badewanne bemerkt. An einigen Stellen sind die Fliesen nicht mehr ganz in Ordnung, sagt er. An einigen Stellen haben sie sich vielleicht ein bisschen gelockert, etliche haben Risse. Man merkt es kaum, aber wenn Sie genau hinsehen, wenn Sie sich die Zeit nehmen, werden Sie sehen, dass sie gesprungen sind. Und die Dichtungsmasse um die Wanne hat sich verfärbt. Sieht schmuddelig aus, sagt Mr Schele.»Ja, wird alles erledigt.«»Nicht zuerst die Fliesen und dann streichen, eh? Nicht vielleicht zuerst die Fliesen?«Sidney weiß, dass der Alte recht hat. Die Ersatzfliesen und die Dichtungsfuge sollten zuerst an die Reihe kommen, wegen der Sauerei. So geht man üblicherweise vor. Nicht dass Sidney Fachmann wäre, nicht dass er schon viele Badezimmer gestrichen hätte, aber es leuchtet ein. »Es wird schon gehen, Mr Schele. Es sind ja nicht viele Fliesen anzubringen, nur zwei oder drei.«Während die Grundierfarbe auf den Holzteilen trocknet, wird er die neuen Fliesen verlegen. Er wird die Dichtungsmasse herausschneiden und aus der Spritzpistole neue hineinfüllen, ein schwieriges Unterfangen, das er ungern angeht. Bisher hatte er erst einmal mit der Spritzpistole gearbeitet, hinter der Spüle in der Küche. Während die Masse antrocknet, wird er die Holzteile lackieren. »Tüchtig, tüchtig, Sidney.«Er arbeitet den ganzen Nachmittag. Als Vera ihm das Hefeteilchen und den Tee bringt und zwei verschiedene Sorten Kekse, bleibt sie nicht lange, weil er zu tun hat. Sidney wird für seine Arbeit nicht bezahlt, anders als für seine anderen Tätigkeiten – im Klub, wenn er Handzettel austrägt oder auf der Straße verteilt, je nachdem, was von ihm verlangt wird. Er kommt aus mit dem, was er bezieht; er braucht nicht viel, denn er muss keine Miete zahlen. Gerade genug für Nahrungsmittel und für das Gas zum Kochen. Für Strom braucht er nicht aufzukommen; seine Kleidungsstücke stammen aus einem Wohltätigkeitsladen. Man lässt ihn über dem Klub wohnen, da sich dort ein Zimmer befindet. Abends nimmt er das Eintrittsgeld in seinem Kabuff entgegen, beschützt von Alfie und Harry an der Tür; tagsüber räumt er vom Vorabend auf und nimmt Anrufe an. Sämtliche Einrichtungen des Klubs stehen ihm zur Verfügung, was er zu schätzen weiß. Sidney ist jetzt vierunddreißig Jahre alt, vierunddreißig Jahre, eine Woche und zwei Tage. Als er Vera das erste Mal geholfen hatte, war er gerade zwanzig geworden. © Hoffmann & Campe Übersetzung: Hans-Christian Oeser
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Autoren-Porträt von William Trevor
William Trevor, geboren 1928, verbrachte seine Kindheit im ländlichen Irland. Er besuchte das Trinity College in Dublin und ist Mitglied der Irish Academy of Letters. Sein umfangreiches Werk umfasst Romane und Erzählungen und wurde mit zahlreichen literarischen Preisen ausgezeichnet. So erhielt er 1999 den 'David Cohen British Literature Prize' für sein Gesamtwerk und 2008 den 'Bob Hughes Lifetime Award'. William Trevor verstarb 2016.Hans-Christian Oeser, geb. 1950 in Wiesbaden, lebt als literarischer Übersetzer und Herausgeber in Dublin. Er übersetzte u. a. Werke von Christopher Nolan, Ian McEwan und John McGahern. Hans-Christian Oeser wurde mit dem Europäischen Übersetzerpreis 'Aristeion' ausgezeichnet und 2010 mit dem 'Heinrich Maria Ledig-Rowohlt-Preis'.
Bibliographische Angaben
- Autor: William Trevor
- 2007, 270 Seiten, Maße: 13,3 x 21 cm, Gebunden, Deutsch
- Übersetzung: Oeser, Hans-Christian
- Übersetzer: Hans-Christian Oeser
- Verlag: Hoffmann und Campe
- ISBN-10: 3455077773
- ISBN-13: 9783455077773
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