Unmasked
Die letzten Jahre des Michael Jackson
- Das Buch des Mannes, der Jacksons Tod präzise vorhersagte
- Sofort auf Platz 1 der Bestseller-Liste der New York Times!
- ...
Leider schon ausverkauft
versandkostenfrei
Buch
17.99 €
Produktdetails
Produktinformationen zu „Unmasked “
- Das Buch des Mannes, der Jacksons Tod präzise vorhersagte
- Sofort auf Platz 1 der Bestseller-Liste der New York Times!
- Ein Thriller, den das Leben schrieb: "Skandalbuch des Jahres" (Stern)
Klappentext zu „Unmasked “
"Michael Jackson hat nur noch sechs Monate zu leben" sagte Ian Halperin Ende Dezember 2008. Seine Nachforschungen zu Jacksons schwindender Gesundheit bestimmten fortan die Schlagzeilen. Weltweit. Sechs Monate später war der King of Pop tot."Dass meine Prognose fast auf den Tag genau eintrifft, schockiert mich zutiefst." Halperins Überzeugung: Was immer die Autopsieberichte auch enthüllen werden - Michael Jacksons Todesursache ist Gier. Freunde und Weggefährten zeichnen ein tragisches Bild von den letzten Lebensjahren und -tagen, in denen Jackson verzweifelt versuchte, sich auf die Konzerte in London vorzubereiten. Die Wahrheit hinter der Maske - ein ebenso spannender wie erstaunlicher Thriller. Ian Halperin is also a former winner of the Rolling Stone magazine Award for Investigative Journalism. Ian is a regular correspondent for Court TV and has contributed to 60 Minutes 2.
Lese-Probe zu „Unmasked “
Unmasked – Die letzten Jahre des Michael Jackson von Ian HalperinVorwort
Als ich kurz vor Weihnachten 2008 in meinem Prominenten-Blog ianundercover.com enthüllte, dass Michael Jackson unter einer lebensbedrohenden Krankheit litt, löste diese Nachricht ein wahres Beben in den Medien aus. So unterschiedliche Blätter wie US Weekly, die Washington Post, U. S. News & World Report und Rolling Stone sowie Tausende andere Zeitungen, Fernsehsender und Zeitschriften in aller Welt (darunter auch elf chinesische) veröffentlichten meine Exklusivmeldung. Am 24. Dezember zitierte mich das Magazin In Touch mit der Aussage, Michael Jackson habe »noch sechs Monate zu leben«. Jacksons offizieller Sprecher Dr. Tohme Tohme wies meine Einschätzung noch am selben Tag als »frei erfunden« zurück und versicherte, der Sänger sei bei »guter Gesundheit«. Die meisten Medien glaubten seiner Darstellung, und die öffentliche Aufregung legte sich wieder.
Sechs Monate und einen Tag später war Michael Jackson tot. Meine Recherchen über Michael Jacksons Lebensgeschichte hatte ich vier Jahre zuvor aufgenommen, am 13. Juni 2005. Als CNN an jenem Tag die Eilmeldung brachte, die Geschworenen seien im Missbrauchsprozess gegen Jackson zu einem Urteil gelangt, war mir klar, dass dort gerade amerikanische Rechtsgeschichte geschrieben wurde. Ich war davon überzeugt, dass es nicht zu einer weiteren Farce wie im Mordprozess gegen O. J. Simpson kommen würde, als zwölf unbedarfte Geschworene einen Prominenten mit einem Mord davonkommen ließen, weil ein Team gerissener Anwälte die Rassismuskarte geschickt ausgespielt hatte. Doch diesmal waren die Geschworenen – acht Frauen und vier Männer – überwiegend Weiße, gebildete Angehörige des Mittelstandes, die über genügend Lebenserfahrung verfügten, um die Beweise
... mehr
richtig zu bewerten und die Schuld oder Unschuld des Angeklagten zutreffend einzuschätzen.
Ich hatte den Prozess zuvor nicht in allen Details verfolgt, aber aus den Medienberichten schien klar hervorzugehen, dass Michael Jackson abscheuliche Dinge getan haben musste. Ich war fest davon überzeugt, dass ihn die Geschworenen der schweren Verbrechen, die ihm vorgeworfen wurden, schuldig sprechen müssten, insbesondere des sexuellen Missbrauchs an einem dreizehn Jahre alten krebskranken Jungen, den Jackson ein Jahr vorher unter seine Fittiche genommen hatte.
Über den Bildschirm flimmerte eine Laufzeile: Das Urteil würde um 16.45 Uhr verlesen. Die Berichterstatter, die den Prozess von Anfang an verfolgt hatten, schienen nicht gewillt, den Ausgang vorherzusagen.
Aber ich zweifelte nicht daran, dass sie im Lauf des Verfahrens von Jacksons Schuld überzeugt worden sein mussten.
Konnte nicht die gesamte Familie des Jungen die Verbrechen bezeugen? Hatte nicht eine Stewardess gesehen, dass Jackson dem Jungen an Bord eines Flugzeugs Alkohol aufgedrängt hatte? Hatten nicht Angestellte aus Neverland einige ausgesprochen verdächtige Vorgänge beobachtet, die nur einen einzigen Schluss zuließen? Und war schließlich Jackson nicht schon ein Jahrzehnt zuvor vorgeworfen worden, einen Jungen sexuell belästigt zu haben? Wurde nicht berichtet, er habe der Familie des Opfers mehrere Millionen Dollar gezahlt, um die Klage beizulegen? Das Urteil seiner Gegner war klar:
Wo Rauch ist, da ist auch Feuer. Und, was für mich persönlich vollkommen als Beweis ausreichte: Jackson hatte zugegeben, dass der Junge bei ihm im Bett geschlafen hatte. Diese schwerwiegenden Beweise sollten doch wohl genügen, um ihn für lange Zeit an einen Ort zu schicken, wo ein Kinderschänder nicht auf eine freundliche Begrüßung durch seine Mitbewohner hoffen durfte.
Während die Öffentlichkeit auf den Augenblick wartete, der über Michael Jacksons Schicksal entscheiden würde, spielte sich vor dem Gerichtsgebäude ein regelrechter Zirkus ab: Scharen von Anhängern und Gegnern des Sängers buhlten um die Aufmerksamkeit Hunderter Fernsehteams aus aller Welt.
»MJ ist unschuldig! MJ ist unschuldig!«, brüllte die große Menge treuer Fans. »Grillt ihn! Grillt ihn!«, antworteten von der anderen Straßenseite seine ebenso lautstarken Gegner. Das Geschrei schwoll zu einem ohrenbetäubenden Lärm an, als eine Fahrzeugkolonne vor dem Gerichtsgebäude vorfuhr. Die Türen eines luxuriösen schwarzen Geländewagens öffneten sich, und die Leibwächter bildeten eine Phalanx, um den Fahrgast abzuschirmen, einen ungewöhnlich normal wirkenden Michael Jackson, der einen schwarzen Anzug und eine Krawatte trug. Dieser Mann sah ganz anders aus als jener Angeklagte, der bei einem früheren Prozesstermin mit zwanzigminütiger Verspätung im Pyjama vor dem Gericht erschienen war.
Die Prozessbeobachter berichteten, der Bezirksstaatsanwalt Tom Sneddon sei fest von einem Schuldspruch überzeugt gewesen, als er das Gerichtsgebäude betrat. Sneddon kämpfte seit mehr als einem Jahrzehnt dafür, Jackson für die abscheulichen Verbrechen zur Rechenschaft zu ziehen, die nach Meinung des Staatsanwalts ungesühnt geblieben waren, als der Sänger 1994 in jenem ersten Missbrauchsfall einen Vergleich mit der Familie des Opfers geschlossen hatte. Mehr als zehn Jahre lang hatte er unermüdlich wie Inspector Javert in Victor Hugos Les Misérables Beweise gesammelt, Zeugen aufgespürt und darauf gewartet, dass endlich ein Opfer sein Schweigen brechen würde. Es war offensichtlich, dass Sneddon glaubte, es mit einem absolut wasserdichten Fall zu tun zu haben. Und so wartete ich wie alle Welt auf das einzig mögliche Urteil:
»Schuldig.« Dieses Wort würde endlich den Makel beseitigen, der dem amerikanischen Rechtssystem anhaftete, seit jene Jury den kaltblütigen Mörder O. J. Simpson von allen Vorwürfen freigesprochen
hatte.
Der Richter hatte keine Fernsehkameras im Gerichtssaal zugelassen, aber er hatte eine Tonübertragung erlaubt, damit die Öffentlichkeit das Urteil im selben Augenblick hören konnte wie der Angeklagte, dem im Fall eines Schuldspruchs eine Haftstrafe von mindestens zwanzig Jahren drohte. Schließlich begann die Übertragung der Urteilsverkündung. »Das Volk von Kalifornien gegen Michael Joe Jackson. Fall Nummer 1133603. Verdikt im ersten Anklagepunkt: Wir, die Geschworenen im genannten Fall, sprechen den Beschuldigten vom Vorwurf der Verschwörung frei … Verdikt im zweiten Anklagepunkt: Wir, die Geschworenen im genannten Fall, sprechen den Beschuldigten vom
Vorwurf der Unzucht mit einem Minderjährigen frei.«
Die Anklage war wie ein Kartenhaus in sich zusammengestürzt. Es war der Staatsanwaltschaft nicht gelungen, auch nur einen einzigen Anklagepunkt durchzubringen. Michael Jackson war frei – und
ich fassungslos.
Als Vater eines kleinen Kindes empfand ich die Vorstellung, dass sich ein Sexualverbrecher seiner gerechten Strafe entzogen hatte, als unerträglich. Da ich den Prozess nicht genau verfolgt hatte, nahm ich an, Jacksons Staranwälte seien einfach geschickter als die Anklagevertreter gewesen und hätten die Staatsanwaltschaft ausgetrickst. In diesem Moment fiel meine Entscheidung: Ich wollte meine jahrzehntelange Erfahrung als investigativer Journalist nutzen, um die Beweise zu finden und vorzulegen, die die Jury offenbar nicht zu Gesicht bekommen hatte. Selbstverständlich nahm ich an, dass diese Beweise im Überfluss vorhanden sein mussten. Deshalb beabsichtigte ich, einen Film über Jackson zu drehen und somit zu Ende zu bringen, was der britische Journalist Martin Bashir einige Monate zuvor begonnen hatte. Seine Dokumentation Living with Michael Jackson hatte die erneute strafrechtliche Verfolgung des Künstlers ins Rollen gebracht. Ich würde Michael Jackson erneut mit der Kamera verfolgen, ohne den starren Regeln der Beweisführung unterworfen zu sein, die den Reichen und Mächtigen einen Vorteil verschafften und die Staatsanwälte Tom Sneddon und Marcia Clark daran gehindert hatten, der Wahrheit zum Sieg zu verhelfen.
So wie ein Staatsanwalt war ich keineswegs objektiv. Das bedeutete jedoch nicht, dass ich nicht fair sein wollte. Ich war entschlossen, die Fakten für sich sprechen zu lassen.
Als ich über den Fall Michael Jackson stolperte, besaß ich bereits einige Erfahrung mit Strafverfahren gegen Prominente und hatte mir mit einem aufsehenerregenden Fall, in dem es um eine weitere Musikikone ging, als Journalist einen Namen gemacht.
Im Jahr 1994 war ich mit meiner Band State of Emergency in Seattle auf Tour gewesen. In dieser Stadt hatte sich wenige Monate zuvor Kurt Cobain das Leben genommen. Ich lernte einige Bekannte von Cobain kennen, darunter seinen Heroindealer und seinen besten Freund. Sie erzählten mir, dass sie davon überzeugt waren, dass der Rockstar nicht Selbstmord begangen hatte, sondern ermordet
worden war.
Ich nahm an, dass es sich um eine typische Verschwörungstheorie handelte. Doch dann hörte ich von Tom Grant, einem angesehenen Privatdetektiv aus Beverly Hills, der von Cobains Frau Courtney Love engagiert worden war, um Cobain nach seiner Flucht aus einem Rehabilitationszentrum in Los Angeles aufzuspüren. Einige Zeit später wurde seine Leiche in einem Gewächshaus über der Garage seines Hauses in Seattle gefunden. Grant, ein ehemaliger Mitarbeiter des Sheriffs von Los Angeles, arbeitete nach Cobains Tod noch mehrere Monate für Courtney Love, brach dann jedoch mit ihr und beschuldigte sie öffentlich, ihren Ehemann ermordet zu haben. Nach meiner Rückkehr nach Kanada schrieb ich gemeinsam mit einem Partner einen Zeitungsartikel über den Fall und erhielt daraufhin das Angebot, ein Buch zu schreiben, das im Jahr 1998 unter dem Titel Who Killed Kurt Cobain? erschien. In dieser minuziösen Untersuchung der Fakten, die sowohl für als auch gegen die Mordtheorie sprachen, legten wir einige Indizienbeweise vor, die eindeutig auf einen Mord hinwiesen. So waren auf dem Gewehr, das Cobain angeblich verwendet hatte, um sich zu töten, keinerlei Fingerabdrücke gefunden worden. Zudem hatte er zum Zeitpunkt seines Todes eine dreifach überdosierte Menge Heroin im Blut gehabt. Diese tödliche Überdosis hätte ihm innerhalb von Sekunden das Bewusstsein rauben müssen, und er wäre wohl kaum in der Lage gewesen, sein Heroinbesteck ordentlich wegzuräumen, zum Gewehr zu greifen und abzudrücken. In diesem Buch zitierten wir zudem aus Tonbandaufnahmen, die belegten, dass Kurt Cobain zum Zeitpunkt seines Todes einen erbitterten Scheidungskrieg mit Courtney Love ausfocht. Er hatte seinen Rechtsanwalt kurz zuvor aufgefordert, Love aus seinem Testament zu streichen, war jedoch nicht mehr dazu gekommen, das neue Testament zu unterschreiben.
Da das Paar eine Gütertrennungsvereinbarung unterzeichnet hatte, wäre Courtney Love im Fall einer Scheidung praktisch leer ausgegangen. Durch Kurt Cobains plötzlichen Tod erbte sie Tantiemenansprüche im Wert von Hunderten Millionen Dollar. Wir befragten Eldon Hoke, einen früheren Freund von Love. Er offenbarte uns, dass sie ihm vor einigen Monaten hunderttausend Dollar angeboten hatte, damit er Cobain eine Kugel in den Kopf schoss und die Tat als Selbstmord aussehen ließ. Hoke unterzog sich einem Lügendetektortest, der vom weltweit führenden Experten für solche Tests vorgenommen wurde. Eine Woche nachdem er seine Geschichte dem englischen Sender BBC erzählt hatte, starb er unter ungeklärten Umständen. Wir gelangten in den Besitz einer Tonbandaufnahme, auf der Courtney Loves Rechtsberaterin und Patentante Cobains Tod als Mord und seinen Abschiedsbrief als Fälschung bezeichnete.
Trotz der zahlreichen Hinweise auf ein Verbrechen widerlegten wir viele der Verschwörungstheorien durch Beweise, die Courtney Love entlasteten. Wir gelangten zu dem Schluss, dass es keinen unwiderlegbaren Beweis für ihre Beteiligung am Tod ihres Ehemanns gab. Die angesehene Zeitschrift The New Yorker lobte die Objektivität des Buches und bezeichnete es als »gewissenhafte Darstellung explosiven Materials«.
Nun schickte ich mich an, Michael Jackson in einem Film anzuklagen. Ich glaubte imstande zu sein, bei der Prüfung der Beweise, die für und gegen seine Schuld sprachen, die nötige Fairness walten zu lassen. Aber ich war fest davon überzeugt, dass die Zuschauer zu einem anderen Urteil als die Geschworenen gelangen würden. Dann begann ich, die Beweise zu prüfen, und stellte ein Rechercheteam zusammen, um Zeugen ausfindig zu machen. Viele meiner Entdeckungen zeichneten kein vorteilhaftes Bild von dem Popstar, vor allem hinsichtlich seines Werdegangs in den Jahren zwischen dem ersten Vorwurf wegen Kindesmissbrauchs 1993 und dem Prozess im Jahr 2005. Die Welt war skurrile Auftritte von Michael Jackson gewohnt, doch in jener Zeit war das Verhalten des bedrängten Stars noch sonderbarer geworden. Einige seiner Eskapaden waren geradezu unheimlich. Aber die Suche nach Beweisen für den Kindesmissbrauch kam nicht so gut voran, wie ich erwartet hatte. Im Gegenteil: Je tiefer ich grub, desto größer wurden meine Zweifel an den Anschuldigungen. Hin und wieder ging mir sogar der Gedanke durch den Kopf, dass Jackson möglicherweise eher ein Opfer war. Doch die Indizien sprachen nach wie vor gegen ihn.
In der Zwischenzeit kam ich in Kontakt mit einigen Journalisten, die zu den weltbesten Experten für die Unterhaltungsindustrie zählten. Viele dieser Leute berichteten seit Jahren über Michael Jackson. In zahlreichen Gesprächen stellte ich fest, dass die meisten von ihnen glaubten, Jackson sei pädophil. Wann immer ich einem von ihnen anvertraute, dass es mir schwerfiel, Beweise für seine Schuld zu finden, ließ mich mein Gesprächspartner spüren, dass er mich für einen Trottel hielt. »Wenn Sie in Ihrem Film behaupten, er habe keinen Kindesmissbrauch begangen, machen Sie sich lächerlich«, erklärte mir ein international bekannter Fernsehjournalist. »Er ist ein abartiger Pädophiler, und jedermann weiß das.« Ein anderer warnte mich, ich solle mich nicht von Jackson »benutzen« lassen. »Fallen Sie nicht auf seine Masche rein.«
Ich nahm an, diese Leute seien sich ihrer Sache so sicher, weil sie im Lauf der Jahre mit zahlreichen Zeugen gesprochen hätten oder Beweise besäßen, die sie nicht veröffentlichen konnten. Es stimmte mich zuversichtlich, dass die Knochenarbeit bereits geleistet war. Gewiss würden sie mir zeigen, wo jene unwiderlegbaren Beweise zu finden seien. Doch wann immer ich nach Fakten oder glaubwürdigen Quellen fragte, blieben die Antworten unbestimmt und unverbindlich. »Lesen Sie das Prozessprotokoll«, erklärte mir ein Journalist lapidar. »Dort steht alles drin.«
Im Lauf meiner Nachforschungen war ich auf eine ansehnliche Zahl von Informanten gestoßen, von denen jedoch ebenfalls keiner in der Lage war, das gesuchte Belastungsmaterial zu liefern. Unter diesen Zeugen waren frühere Angestellte Jacksons, die sich mit ihm überworfen hatten, weshalb eine gewisse Vorsicht gegenüber ihren Angaben angebracht war. Sodann waren da ehemalige Freunde oder Angehörige seines Hofstaats. Die übrigen Informanten standen noch immer in seinen Diensten. Meine Website ianundercover.com zählte mittlerweile zu den beliebtesten Celebrity Blogs in den Vereinigten Staaten. Sie wurde von zahlreichen Lesern, Journalisten aus der Unterhaltungsindustrie und anderen Bloggern besucht, darunter auch Perez Hilton.
Als ich im Dezember 2008 in meinem Blog eine interessante ärztliche Information preisgab, die von zwei Quellen bestätigt worden war, brach die Hölle los. Ich hatte berichtet, dass Michael Jackson unter einer potenziell tödlichen Erbkrankheit litt und kaum noch gehen konnte. Innerhalb weniger Stunden hatten sich zahlreiche Paparazzi vor dem Apartmentgebäude in Manhattan versammelt, in dem ich wohnte, und der Aufruhr wuchs noch, als eine britische Zeitung weitere Einzelheiten über die Krankheit des Sängers hinzufügte, die meine Meldung zu bestätigen schienen, und Fotos von Jackson veröffentlichte, auf denen er eine chirurgische Maske trug und in einem Rollstuhl saß. Am Tag darauf rief mich die Fernsehjournalistin Diane Dimond an, die mit ihrer Berichterstattung für Court TV wesentlich dazu beigetragen hatte, die Welt davon zu überzeugen, dass der Popstar reihenweise Jungen missbrauchte. Sie riet mir eindringlich: »Lassen Sie sich nicht von Michael manipulieren.« Offenbar war sie davon überzeugt, dass mir Jackson selbst die Information über seine Krankheit zugespielt hatte, um in der Öffentlichkeit um Sympathien zu werben.
Ihre Warnung rief mir in Erinnerung, was mir ein Bekannter Jacksons gesagt hatte, der sonderbarerweise auch zu seinen glühendsten Fürsprechern zählt. »Immer wenn er eine ungeheuerliche Lüge erzählt, sagt er uns, dass man die Leute ›durcheinanderbringen‹ müsse«, sagte dieser langjährige Freund des Künstlers. War ich tatsächlich drauf und dran, mich in ein Opfer von Michael Jacksons Verwirrungstaktik zu verwandeln? Dimond sagte mir abschließend, wenn ich die Wahrheit über den King of Pop herausfinden wolle, müsse ich bei Jordan Chandler beginnen. Und diesen Rat befolgte ich.
Übersetzung: Stephan Gebauer und Michael Bayer
© 2009 by Hoffmann und Campe Verlag, Hamburg
Ich hatte den Prozess zuvor nicht in allen Details verfolgt, aber aus den Medienberichten schien klar hervorzugehen, dass Michael Jackson abscheuliche Dinge getan haben musste. Ich war fest davon überzeugt, dass ihn die Geschworenen der schweren Verbrechen, die ihm vorgeworfen wurden, schuldig sprechen müssten, insbesondere des sexuellen Missbrauchs an einem dreizehn Jahre alten krebskranken Jungen, den Jackson ein Jahr vorher unter seine Fittiche genommen hatte.
Über den Bildschirm flimmerte eine Laufzeile: Das Urteil würde um 16.45 Uhr verlesen. Die Berichterstatter, die den Prozess von Anfang an verfolgt hatten, schienen nicht gewillt, den Ausgang vorherzusagen.
Aber ich zweifelte nicht daran, dass sie im Lauf des Verfahrens von Jacksons Schuld überzeugt worden sein mussten.
Konnte nicht die gesamte Familie des Jungen die Verbrechen bezeugen? Hatte nicht eine Stewardess gesehen, dass Jackson dem Jungen an Bord eines Flugzeugs Alkohol aufgedrängt hatte? Hatten nicht Angestellte aus Neverland einige ausgesprochen verdächtige Vorgänge beobachtet, die nur einen einzigen Schluss zuließen? Und war schließlich Jackson nicht schon ein Jahrzehnt zuvor vorgeworfen worden, einen Jungen sexuell belästigt zu haben? Wurde nicht berichtet, er habe der Familie des Opfers mehrere Millionen Dollar gezahlt, um die Klage beizulegen? Das Urteil seiner Gegner war klar:
Wo Rauch ist, da ist auch Feuer. Und, was für mich persönlich vollkommen als Beweis ausreichte: Jackson hatte zugegeben, dass der Junge bei ihm im Bett geschlafen hatte. Diese schwerwiegenden Beweise sollten doch wohl genügen, um ihn für lange Zeit an einen Ort zu schicken, wo ein Kinderschänder nicht auf eine freundliche Begrüßung durch seine Mitbewohner hoffen durfte.
Während die Öffentlichkeit auf den Augenblick wartete, der über Michael Jacksons Schicksal entscheiden würde, spielte sich vor dem Gerichtsgebäude ein regelrechter Zirkus ab: Scharen von Anhängern und Gegnern des Sängers buhlten um die Aufmerksamkeit Hunderter Fernsehteams aus aller Welt.
»MJ ist unschuldig! MJ ist unschuldig!«, brüllte die große Menge treuer Fans. »Grillt ihn! Grillt ihn!«, antworteten von der anderen Straßenseite seine ebenso lautstarken Gegner. Das Geschrei schwoll zu einem ohrenbetäubenden Lärm an, als eine Fahrzeugkolonne vor dem Gerichtsgebäude vorfuhr. Die Türen eines luxuriösen schwarzen Geländewagens öffneten sich, und die Leibwächter bildeten eine Phalanx, um den Fahrgast abzuschirmen, einen ungewöhnlich normal wirkenden Michael Jackson, der einen schwarzen Anzug und eine Krawatte trug. Dieser Mann sah ganz anders aus als jener Angeklagte, der bei einem früheren Prozesstermin mit zwanzigminütiger Verspätung im Pyjama vor dem Gericht erschienen war.
Die Prozessbeobachter berichteten, der Bezirksstaatsanwalt Tom Sneddon sei fest von einem Schuldspruch überzeugt gewesen, als er das Gerichtsgebäude betrat. Sneddon kämpfte seit mehr als einem Jahrzehnt dafür, Jackson für die abscheulichen Verbrechen zur Rechenschaft zu ziehen, die nach Meinung des Staatsanwalts ungesühnt geblieben waren, als der Sänger 1994 in jenem ersten Missbrauchsfall einen Vergleich mit der Familie des Opfers geschlossen hatte. Mehr als zehn Jahre lang hatte er unermüdlich wie Inspector Javert in Victor Hugos Les Misérables Beweise gesammelt, Zeugen aufgespürt und darauf gewartet, dass endlich ein Opfer sein Schweigen brechen würde. Es war offensichtlich, dass Sneddon glaubte, es mit einem absolut wasserdichten Fall zu tun zu haben. Und so wartete ich wie alle Welt auf das einzig mögliche Urteil:
»Schuldig.« Dieses Wort würde endlich den Makel beseitigen, der dem amerikanischen Rechtssystem anhaftete, seit jene Jury den kaltblütigen Mörder O. J. Simpson von allen Vorwürfen freigesprochen
hatte.
Der Richter hatte keine Fernsehkameras im Gerichtssaal zugelassen, aber er hatte eine Tonübertragung erlaubt, damit die Öffentlichkeit das Urteil im selben Augenblick hören konnte wie der Angeklagte, dem im Fall eines Schuldspruchs eine Haftstrafe von mindestens zwanzig Jahren drohte. Schließlich begann die Übertragung der Urteilsverkündung. »Das Volk von Kalifornien gegen Michael Joe Jackson. Fall Nummer 1133603. Verdikt im ersten Anklagepunkt: Wir, die Geschworenen im genannten Fall, sprechen den Beschuldigten vom Vorwurf der Verschwörung frei … Verdikt im zweiten Anklagepunkt: Wir, die Geschworenen im genannten Fall, sprechen den Beschuldigten vom
Vorwurf der Unzucht mit einem Minderjährigen frei.«
Die Anklage war wie ein Kartenhaus in sich zusammengestürzt. Es war der Staatsanwaltschaft nicht gelungen, auch nur einen einzigen Anklagepunkt durchzubringen. Michael Jackson war frei – und
ich fassungslos.
Als Vater eines kleinen Kindes empfand ich die Vorstellung, dass sich ein Sexualverbrecher seiner gerechten Strafe entzogen hatte, als unerträglich. Da ich den Prozess nicht genau verfolgt hatte, nahm ich an, Jacksons Staranwälte seien einfach geschickter als die Anklagevertreter gewesen und hätten die Staatsanwaltschaft ausgetrickst. In diesem Moment fiel meine Entscheidung: Ich wollte meine jahrzehntelange Erfahrung als investigativer Journalist nutzen, um die Beweise zu finden und vorzulegen, die die Jury offenbar nicht zu Gesicht bekommen hatte. Selbstverständlich nahm ich an, dass diese Beweise im Überfluss vorhanden sein mussten. Deshalb beabsichtigte ich, einen Film über Jackson zu drehen und somit zu Ende zu bringen, was der britische Journalist Martin Bashir einige Monate zuvor begonnen hatte. Seine Dokumentation Living with Michael Jackson hatte die erneute strafrechtliche Verfolgung des Künstlers ins Rollen gebracht. Ich würde Michael Jackson erneut mit der Kamera verfolgen, ohne den starren Regeln der Beweisführung unterworfen zu sein, die den Reichen und Mächtigen einen Vorteil verschafften und die Staatsanwälte Tom Sneddon und Marcia Clark daran gehindert hatten, der Wahrheit zum Sieg zu verhelfen.
So wie ein Staatsanwalt war ich keineswegs objektiv. Das bedeutete jedoch nicht, dass ich nicht fair sein wollte. Ich war entschlossen, die Fakten für sich sprechen zu lassen.
Als ich über den Fall Michael Jackson stolperte, besaß ich bereits einige Erfahrung mit Strafverfahren gegen Prominente und hatte mir mit einem aufsehenerregenden Fall, in dem es um eine weitere Musikikone ging, als Journalist einen Namen gemacht.
Im Jahr 1994 war ich mit meiner Band State of Emergency in Seattle auf Tour gewesen. In dieser Stadt hatte sich wenige Monate zuvor Kurt Cobain das Leben genommen. Ich lernte einige Bekannte von Cobain kennen, darunter seinen Heroindealer und seinen besten Freund. Sie erzählten mir, dass sie davon überzeugt waren, dass der Rockstar nicht Selbstmord begangen hatte, sondern ermordet
worden war.
Ich nahm an, dass es sich um eine typische Verschwörungstheorie handelte. Doch dann hörte ich von Tom Grant, einem angesehenen Privatdetektiv aus Beverly Hills, der von Cobains Frau Courtney Love engagiert worden war, um Cobain nach seiner Flucht aus einem Rehabilitationszentrum in Los Angeles aufzuspüren. Einige Zeit später wurde seine Leiche in einem Gewächshaus über der Garage seines Hauses in Seattle gefunden. Grant, ein ehemaliger Mitarbeiter des Sheriffs von Los Angeles, arbeitete nach Cobains Tod noch mehrere Monate für Courtney Love, brach dann jedoch mit ihr und beschuldigte sie öffentlich, ihren Ehemann ermordet zu haben. Nach meiner Rückkehr nach Kanada schrieb ich gemeinsam mit einem Partner einen Zeitungsartikel über den Fall und erhielt daraufhin das Angebot, ein Buch zu schreiben, das im Jahr 1998 unter dem Titel Who Killed Kurt Cobain? erschien. In dieser minuziösen Untersuchung der Fakten, die sowohl für als auch gegen die Mordtheorie sprachen, legten wir einige Indizienbeweise vor, die eindeutig auf einen Mord hinwiesen. So waren auf dem Gewehr, das Cobain angeblich verwendet hatte, um sich zu töten, keinerlei Fingerabdrücke gefunden worden. Zudem hatte er zum Zeitpunkt seines Todes eine dreifach überdosierte Menge Heroin im Blut gehabt. Diese tödliche Überdosis hätte ihm innerhalb von Sekunden das Bewusstsein rauben müssen, und er wäre wohl kaum in der Lage gewesen, sein Heroinbesteck ordentlich wegzuräumen, zum Gewehr zu greifen und abzudrücken. In diesem Buch zitierten wir zudem aus Tonbandaufnahmen, die belegten, dass Kurt Cobain zum Zeitpunkt seines Todes einen erbitterten Scheidungskrieg mit Courtney Love ausfocht. Er hatte seinen Rechtsanwalt kurz zuvor aufgefordert, Love aus seinem Testament zu streichen, war jedoch nicht mehr dazu gekommen, das neue Testament zu unterschreiben.
Da das Paar eine Gütertrennungsvereinbarung unterzeichnet hatte, wäre Courtney Love im Fall einer Scheidung praktisch leer ausgegangen. Durch Kurt Cobains plötzlichen Tod erbte sie Tantiemenansprüche im Wert von Hunderten Millionen Dollar. Wir befragten Eldon Hoke, einen früheren Freund von Love. Er offenbarte uns, dass sie ihm vor einigen Monaten hunderttausend Dollar angeboten hatte, damit er Cobain eine Kugel in den Kopf schoss und die Tat als Selbstmord aussehen ließ. Hoke unterzog sich einem Lügendetektortest, der vom weltweit führenden Experten für solche Tests vorgenommen wurde. Eine Woche nachdem er seine Geschichte dem englischen Sender BBC erzählt hatte, starb er unter ungeklärten Umständen. Wir gelangten in den Besitz einer Tonbandaufnahme, auf der Courtney Loves Rechtsberaterin und Patentante Cobains Tod als Mord und seinen Abschiedsbrief als Fälschung bezeichnete.
Trotz der zahlreichen Hinweise auf ein Verbrechen widerlegten wir viele der Verschwörungstheorien durch Beweise, die Courtney Love entlasteten. Wir gelangten zu dem Schluss, dass es keinen unwiderlegbaren Beweis für ihre Beteiligung am Tod ihres Ehemanns gab. Die angesehene Zeitschrift The New Yorker lobte die Objektivität des Buches und bezeichnete es als »gewissenhafte Darstellung explosiven Materials«.
Nun schickte ich mich an, Michael Jackson in einem Film anzuklagen. Ich glaubte imstande zu sein, bei der Prüfung der Beweise, die für und gegen seine Schuld sprachen, die nötige Fairness walten zu lassen. Aber ich war fest davon überzeugt, dass die Zuschauer zu einem anderen Urteil als die Geschworenen gelangen würden. Dann begann ich, die Beweise zu prüfen, und stellte ein Rechercheteam zusammen, um Zeugen ausfindig zu machen. Viele meiner Entdeckungen zeichneten kein vorteilhaftes Bild von dem Popstar, vor allem hinsichtlich seines Werdegangs in den Jahren zwischen dem ersten Vorwurf wegen Kindesmissbrauchs 1993 und dem Prozess im Jahr 2005. Die Welt war skurrile Auftritte von Michael Jackson gewohnt, doch in jener Zeit war das Verhalten des bedrängten Stars noch sonderbarer geworden. Einige seiner Eskapaden waren geradezu unheimlich. Aber die Suche nach Beweisen für den Kindesmissbrauch kam nicht so gut voran, wie ich erwartet hatte. Im Gegenteil: Je tiefer ich grub, desto größer wurden meine Zweifel an den Anschuldigungen. Hin und wieder ging mir sogar der Gedanke durch den Kopf, dass Jackson möglicherweise eher ein Opfer war. Doch die Indizien sprachen nach wie vor gegen ihn.
In der Zwischenzeit kam ich in Kontakt mit einigen Journalisten, die zu den weltbesten Experten für die Unterhaltungsindustrie zählten. Viele dieser Leute berichteten seit Jahren über Michael Jackson. In zahlreichen Gesprächen stellte ich fest, dass die meisten von ihnen glaubten, Jackson sei pädophil. Wann immer ich einem von ihnen anvertraute, dass es mir schwerfiel, Beweise für seine Schuld zu finden, ließ mich mein Gesprächspartner spüren, dass er mich für einen Trottel hielt. »Wenn Sie in Ihrem Film behaupten, er habe keinen Kindesmissbrauch begangen, machen Sie sich lächerlich«, erklärte mir ein international bekannter Fernsehjournalist. »Er ist ein abartiger Pädophiler, und jedermann weiß das.« Ein anderer warnte mich, ich solle mich nicht von Jackson »benutzen« lassen. »Fallen Sie nicht auf seine Masche rein.«
Ich nahm an, diese Leute seien sich ihrer Sache so sicher, weil sie im Lauf der Jahre mit zahlreichen Zeugen gesprochen hätten oder Beweise besäßen, die sie nicht veröffentlichen konnten. Es stimmte mich zuversichtlich, dass die Knochenarbeit bereits geleistet war. Gewiss würden sie mir zeigen, wo jene unwiderlegbaren Beweise zu finden seien. Doch wann immer ich nach Fakten oder glaubwürdigen Quellen fragte, blieben die Antworten unbestimmt und unverbindlich. »Lesen Sie das Prozessprotokoll«, erklärte mir ein Journalist lapidar. »Dort steht alles drin.«
Im Lauf meiner Nachforschungen war ich auf eine ansehnliche Zahl von Informanten gestoßen, von denen jedoch ebenfalls keiner in der Lage war, das gesuchte Belastungsmaterial zu liefern. Unter diesen Zeugen waren frühere Angestellte Jacksons, die sich mit ihm überworfen hatten, weshalb eine gewisse Vorsicht gegenüber ihren Angaben angebracht war. Sodann waren da ehemalige Freunde oder Angehörige seines Hofstaats. Die übrigen Informanten standen noch immer in seinen Diensten. Meine Website ianundercover.com zählte mittlerweile zu den beliebtesten Celebrity Blogs in den Vereinigten Staaten. Sie wurde von zahlreichen Lesern, Journalisten aus der Unterhaltungsindustrie und anderen Bloggern besucht, darunter auch Perez Hilton.
Als ich im Dezember 2008 in meinem Blog eine interessante ärztliche Information preisgab, die von zwei Quellen bestätigt worden war, brach die Hölle los. Ich hatte berichtet, dass Michael Jackson unter einer potenziell tödlichen Erbkrankheit litt und kaum noch gehen konnte. Innerhalb weniger Stunden hatten sich zahlreiche Paparazzi vor dem Apartmentgebäude in Manhattan versammelt, in dem ich wohnte, und der Aufruhr wuchs noch, als eine britische Zeitung weitere Einzelheiten über die Krankheit des Sängers hinzufügte, die meine Meldung zu bestätigen schienen, und Fotos von Jackson veröffentlichte, auf denen er eine chirurgische Maske trug und in einem Rollstuhl saß. Am Tag darauf rief mich die Fernsehjournalistin Diane Dimond an, die mit ihrer Berichterstattung für Court TV wesentlich dazu beigetragen hatte, die Welt davon zu überzeugen, dass der Popstar reihenweise Jungen missbrauchte. Sie riet mir eindringlich: »Lassen Sie sich nicht von Michael manipulieren.« Offenbar war sie davon überzeugt, dass mir Jackson selbst die Information über seine Krankheit zugespielt hatte, um in der Öffentlichkeit um Sympathien zu werben.
Ihre Warnung rief mir in Erinnerung, was mir ein Bekannter Jacksons gesagt hatte, der sonderbarerweise auch zu seinen glühendsten Fürsprechern zählt. »Immer wenn er eine ungeheuerliche Lüge erzählt, sagt er uns, dass man die Leute ›durcheinanderbringen‹ müsse«, sagte dieser langjährige Freund des Künstlers. War ich tatsächlich drauf und dran, mich in ein Opfer von Michael Jacksons Verwirrungstaktik zu verwandeln? Dimond sagte mir abschließend, wenn ich die Wahrheit über den King of Pop herausfinden wolle, müsse ich bei Jordan Chandler beginnen. Und diesen Rat befolgte ich.
Übersetzung: Stephan Gebauer und Michael Bayer
© 2009 by Hoffmann und Campe Verlag, Hamburg
... weniger
Autoren-Porträt von Ian Halperin
Ian Halperin is also a former winner of the Rolling Stone magazine Award for Investigative Journalism. Ian is a regular correspondent for Court TV and has contributed to 60 Minutes 2.
Bibliographische Angaben
- Autor: Ian Halperin
- 2009, 1, 320 Seiten, mit zahlreichen farbigen Abbildungen, Maße: 13,7 x 21 cm, Kartoniert (TB), Deutsch
- Übersetzer: Stephan Gebauer, Michael Bayer
- Verlag: Hoffmann und Campe
- ISBN-10: 3455501427
- ISBN-13: 9783455501421
Rezension zu „Unmasked “
"Das Skandalbuch des Jahres." (Stern)"Die lästige, unbequeme Wahrheit verdient eine Chance!" (The Sunday Times)
Kommentar zu "Unmasked"
0 Gebrauchte Artikel zu „Unmasked“
Zustand | Preis | Porto | Zahlung | Verkäufer | Rating |
---|
Schreiben Sie einen Kommentar zu "Unmasked".
Kommentar verfassen