Varus
Historischer Roman. Originalausgabe
Iris Kammerers historischer Roman nach der »Cinna«-Trilogie. Zwei Männer ein Verrat: Nie war eine Schlacht so verherrend. Publius Quinctilius Varus war ein Mann von Charakter, Stärke und viel Vertrauen in die Seinen. Denn sonst hätte der römische...
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Produktinformationen zu „Varus “
Iris Kammerers historischer Roman nach der »Cinna«-Trilogie. Zwei Männer ein Verrat: Nie war eine Schlacht so verherrend. Publius Quinctilius Varus war ein Mann von Charakter, Stärke und viel Vertrauen in die Seinen. Denn sonst hätte der römische Statthalter die Zeichen deuten können, die er übersehen wollte. Hinweise darauf, dass der Cherusker Arminius nicht zuallererst enger Vertrauter, sondern im Herzen immer noch Germane war. Und als Germane plante er die römischen Unterdrücker auf brutalste Weise zu vernichten... Die atemberaubende Geschichte der Schicksalsstunde Europas. Faszinierend, actionreich und spannend wie Bernard Cornwell.
Klappentext zu „Varus “
Zwei Männer - ein Verrat: Nie war eine Schlacht so verheerendPublius Quinctilius Varus war ein Mann von Charakter, Stärke und viel Vertrauen in die Seinen. Denn sonst hätte der römische Statthalter die Zeichen deuten können, die er übersehen wollte. Hinweise darauf, dass der Cherusker Arminius nicht zuallererst sein enger Vertrauter war, sondern im Herzen immer noch Germane - und als Germane die römischen Unterdrücker auf brutalste Weise zu vernichten plante. Die Varusschlacht tötete 20.000 Menschen - Männer, Frauen, Kinder - und gilt als Schicksalsstunde Europas.
Lese-Probe zu „Varus “
Je weiter man sich entfernt von den inneren Regionen des Erdkreises rings um Unser Meer und in die äußeren Gebiete vordringt, wo der Oceanus in schier unendlichem Wellenring die Lande umschließt, umso wilder werden die Menschen und Tiere, die dort leben. Titus Annius ließ missmutig den Blick über den vielköpfigen Volkshaufen schweifen, atmete den fremdartigen Geruch. Die Leute drängten sich auf dem Gerichtsplatz, ihre kehligen Stimmen rauschten wie Brandung. Wenn Annius die Augen schloss, beschenkte ihn sein Gedächtnis mit der Erinnerung an den salzigen Duft des Hafens seiner Heimatstadt Tarraco. Er sehnte sich nach den Gestaden des Meeres, das im Herzen des Erdkreises lag, fern von diesem unwirtlichen Land unweit des Randes der Welt.Ein spöttischer Ruf schallte über den Platz, der von einem zornigen Blaffen beantwortet wurde. Immer mehr Stimmen brüllten. Die Menge wogte. Annius reckte den Hals, um Ausschau zu halten, sah dennoch nichts als helle und braune Schöpfe, dazwischen die bunten Kopftücher der Weiber. Ein Blick auf den Stand der Sonne über den Hügeln im Osten verriet ihm, dass gleich der Statthalter erscheinen würde, um Recht zu sprechen. Eine kleine Gruppe bahnte sich durch das Gewühl den Weg zum Podium, wo acht Soldaten in Reihe vor den Richterstühlen standen und mit ausdruckslosen Mienen über die Menschen hinweg starrten.
Annius las die Anspannung aus ihren Zügen und ihrer Haltung. Er wusste, was es bedeutet, einen solchen Volkshaufen vor sich zu haben, der sich binnen eines Wimpernschlags in eine reißende, alles zermalmende Bestie verwandeln konnte. Das Echo von Schlachtenlärm, das aus den Tiefen seiner Erinnerung empordrang, mischte sich in die fordernden Rufe einiger Barbaren auf dem Platz. Annius spürte das sachte Ziehen im Knie, die Narbe, die ein Fremdkörper geblieben war, als steckte noch ein Stück Holz oder Eisen darin. Die Verletzung hatte ihm immerhin ein Paar Armreifen, eine üppige Sonderzahlung und, weil man zu nächst angenommen hatte,
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dass er zum Kämpfen nicht mehr tauge, den Posten eines Schreibers mit doppeltem Sold eingebracht. Hätte ihm dieser dreimal verfluchte Wilde nicht den Spieß ins Bein gerammt, säße er jetzt mit seinen Kameraden von der Vierzehnten Legion in Mogontiacum beim Würfelspiel.
Zwei Lictoren betraten das Podium, über den Schultern die Rutenbündel, aus denen ein Beil ragte, und verkündeten lauthals das Eintreffen des noblen Publius Quinctilius Varus, Legat des Augustus im Range eines Praetors. Annius straffte sich unwillkürlich. Die Menschen auf dem Gerichtsplatz verstummten, reckten die Hälse, riefen einander den Namen des Statthalters zu, riefen ihn an, ihre Stimmen schwollen zu einem gellenden Heulen, bis die Lictoren sie mit einem scharfen Zischen zur Ruhe brachten.
Varus erwiderte die Begrüßung mit einer leichten Neigung des Kopfes, bevor er sich auf dem prachtvoll gepolsterten mittleren Sessel niederließ. Er trug einen Mantel mit aufwendiger Stickerei und einer goldglänzenden Fibel; der breite Purpurstreifen wies ihn als Senator aus, der ebenso purpurne Saum als Gesandten. Schütteres graues Haar und scharfe Falten in seinem Gesicht verrieten sein fortgeschrittenes Alter. Während sein Gefolge sich hinter ihm sammelte und die beisitzenden Richter ihre Plätze einnahmen, eilte ein kleiner Bediensteter um den Statthalter herum und legte ihm den Mantel zurecht, damit die Zeichen seines Ranges gut zur Geltung kamen. Schmunzelnd beobachtete Annius das geschäftige Treiben des Sklaven, dessen Hände Varus schließlich wegwischte wie lästige Fliegen. Indessen war der Barbar, der sich zuvor lautstark seinen Weg durch die Menge gebahnt hatte, vorgetreten, bis ihn die Wachtposten daran hinderten, auf die Bühne zu steigen.
"Wie ist dein Name? Wie lautet deine Klage?", rief einer der beiden Lictoren, und sogleich trat ein Gefreiter vor und wiederholte die Fragen in der Sprache der Barbaren.
Vertraut mit den Sitten römischer Rechtsprechun
Zwei Lictoren betraten das Podium, über den Schultern die Rutenbündel, aus denen ein Beil ragte, und verkündeten lauthals das Eintreffen des noblen Publius Quinctilius Varus, Legat des Augustus im Range eines Praetors. Annius straffte sich unwillkürlich. Die Menschen auf dem Gerichtsplatz verstummten, reckten die Hälse, riefen einander den Namen des Statthalters zu, riefen ihn an, ihre Stimmen schwollen zu einem gellenden Heulen, bis die Lictoren sie mit einem scharfen Zischen zur Ruhe brachten.
Varus erwiderte die Begrüßung mit einer leichten Neigung des Kopfes, bevor er sich auf dem prachtvoll gepolsterten mittleren Sessel niederließ. Er trug einen Mantel mit aufwendiger Stickerei und einer goldglänzenden Fibel; der breite Purpurstreifen wies ihn als Senator aus, der ebenso purpurne Saum als Gesandten. Schütteres graues Haar und scharfe Falten in seinem Gesicht verrieten sein fortgeschrittenes Alter. Während sein Gefolge sich hinter ihm sammelte und die beisitzenden Richter ihre Plätze einnahmen, eilte ein kleiner Bediensteter um den Statthalter herum und legte ihm den Mantel zurecht, damit die Zeichen seines Ranges gut zur Geltung kamen. Schmunzelnd beobachtete Annius das geschäftige Treiben des Sklaven, dessen Hände Varus schließlich wegwischte wie lästige Fliegen. Indessen war der Barbar, der sich zuvor lautstark seinen Weg durch die Menge gebahnt hatte, vorgetreten, bis ihn die Wachtposten daran hinderten, auf die Bühne zu steigen.
"Wie ist dein Name? Wie lautet deine Klage?", rief einer der beiden Lictoren, und sogleich trat ein Gefreiter vor und wiederholte die Fragen in der Sprache der Barbaren.
Vertraut mit den Sitten römischer Rechtsprechun
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Autoren-Porträt von Iris Kammerer
Iris Kammerer, 1963 in Krefeld geboren, arbeitete nach dem Studium der Klassischen Philologie und Philosophie als Texterin, Redakteurin und Beraterin. Seit 2004 ist sie freie Autorin. Bisher erschien die erfolgreiche Trilogie um den römischen Offizier Cinna ("Der Tribun", "Die Schwerter des Tiberius" und "Wolf und Adler") sowie der im Mittelalter angesiedelte Roman "Der Pfaffenkönig". Iris Kammerer lebt zusammen mit ihrem als Sachbuchautor tätigen Mann Helmut Kammerer in Marburg.<br />
Bibliographische Angaben
- Autor: Iris Kammerer
- 2008, 2, 462 Seiten, Maße: 12 x 19 cm, Taschenbuch, Deutsch
- Verlag: Heyne
- ISBN-10: 3453470893
- ISBN-13: 9783453470897
Rezension zu „Varus “
"Ein packender, neuer Roman über die Varus-Schlacht im Teutoburger Wald"
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