Vormundschaftsrecht, Pflegschaftsrecht und Betreuungsrecht in der sozialen Arbeit

Jeder von uns kann in die Lage kommen, mehr oder weniger vorbereitet, eine Vormundschaft, Pflegschaft oder Betreuung übernehmen zu müssen. Geht es um eine Vormundschaft für ein Kind, weil dessen Eltern nicht mehr leben oder aus anderen Gründen die elterliche Sorge nicht mehr ausüben, erscheint die Aufgabe noch verhältnismäßig einfach, weil Ämter und Beratungsstellen um Hilfe gebeten werden können. Braucht dagegen jemand Unterstützung, weil er aus Gründen des Alters, schwerer Krankheit oder Behinderung seine Angelegenheiten nicht allein und zufriedenstellend besorgen kann, besteht oft Unsicherheit oder Ratlosigkeit, zumal in der letzten Zeit Vormundschaft, Pflegschaft und Entmündigung in Verruf geraten und zum Teil heftiger Kritik ausgesetzt gewesen sind. Der Gesetzgeber hat dies zum Anlass einer Reform genommen, die im Sommer 1990 verabschiedet wurde und seit 1.1.1992 in Kraft ist. Mit ihr hat der Gesetzgeber die Entmündigung abgeschafft und anstelle der Vormundschaft und Pfl egschaft für Volljährige die Betreuung eingeführt, durch die die Rechte der Betroffenen weniger als bisher beschnitten werden und ihre Situation durch eine persönliche Betreuung und Hilfe verbessert werden soll.
Die jetzt in dritter Auflage vorgelegte Darstellung des Vormundschafts-, Pflegschafts- und Betreuungsrechts enthält insbesondere eine Einführung in dieses neue Rechtsgebiet, bringt aber auch das Vormundschafts- und Pflegschaftsrecht für Minderjährige auf den neuesten Stand, den dieses Recht durch das Inkrafttreten des Kinder- und Jugendhilfegesetzes erhalten hat.