Wenn Liebe adelt
Über dreißig, attraktiv und beruflich erfolgreich, das sind heute die besten Voraussetzungen für eine königliche Liaison. Die selbstbewussten bürgerlichen Gattinnen von Felipe, Willem Alexander, Frederik oder Hakon machen die europäischen Königshäuser inzwischen auch für ein junges Publikum interessant. Ende der Monarchie oder längst fälliger Fortschritt? Dieser Frage gehen die SZ-Journalistinnen Andrea Bachstein und Claudia Fromme nach und geben so einen höchst unterhaltsamen Einblick in das (Liebes-)Leben moderner Prinzen und Prinzessinnen.
Millionen Menschen verfolgten am Bildschirm die Traumhochzeit des spanischen Thronfolgers Felipe und der Journalistin Letizia Ortiz ebenso wie die prachtvolle Vermählung des dänischen Prinzen Frederik mit der Australierin Mary Donaldson. Eine neue Bürgerlichkeit hält Einzug in Europas Königshäusern. Längst ist es nicht mehr der Regenbogenpresse vorbehalten, Hofbericht zu erstatten. Die öffentlich-rechtlichen Sender überbieten sich in stundenlanger Live-Berichterstattung, die Feuilletons großer Zeitungen befassen sich mit dem Phänomen.
Mittlerweile gehört es zum guten Ton, über die Thronfolger und ihre Angetrauten Bescheid zu wissen. Die Autorinnen beschreiben, wie das neue Leben am modernen Hofe aussieht, und zeigen, dass die angestaubten Monarchien frischen Wind durchaus vertragen können. Was aber näher am Zeitgeist ist, kratzt am Mythos der Monarchie. Karrierefrauen wie Letizia, Maxima, Mary und Mette-Marit haben es in der Welt strenger Protokolle wahrlich nicht immer leicht. Aber am Ende siegt wie in jedem echten Märchen dann doch die Liebe.
Über dreißig, attraktiv und beruflich erfolgreich, das sind heute die besten Voraussetzungen für eine königliche Liaison. Die selbstbewussten bürgerlichen Gattinnen von Felipe, Willem Alexander, Frederik oder Hakon machen die europäischen Königshäuser inzwischen auch für ein junges Publikum interessant. Ende der Monarchie oder längst fälliger Fortschritt? Dieser Frage gehen die SZ-Journalistinnen Andrea Bachstein und Claudia Fromme nach und geben so einen höchst unterhaltsamen Einblick in das (Liebes-)Leben moderner Prinzen und Prinzessinnen.
Millionen Menschen verfolgten am Bildschirm die Traumhochzeit des spanischen Thronfolgers Felipe und der Journalistin Letizia Ortiz ebenso wie die prachtvolle Vermählung des dänischen Prinzen Frederik mit der Australierin Mary Donaldson. Eine neue Bürgerlichkeit hält Einzug in Europas Königshäusern. Längst ist es nicht mehr der Regenbogenpresse vorbehalten, Hofbericht zu erstatten. Die öffentlich-rechtlichen Sender überbieten sich in stundenlanger Live-Berichterstattung, die Feuilletons großer Zeitungen befassen sich mit dem Phänomen.
Mittlerweile gehört es zum guten Ton, über die Thronfolger und ihre Angetrauten Bescheid zu wissen. Die Autorinnen beschreiben, wie das neue Leben am modernen Hofe aussieht, und zeigen, dass die angestaubten Monarchien frischen Wind durchaus vertragen können. Was aber näher am Zeitgeist ist, kratzt am Mythos der Monarchie. Karrierefrauen wie Letizia, Maxima, Mary und Mette-Marit haben es in der Welt strenger Protokolle wahrlich nicht immer leicht. Aber am Ende siegt - wie in jedem echten Märchen - dann doch die Liebe.
"Erfrischend." - Madame
"Monarchien trendy" - Für Sie
Wenn Liebe adelt von Andrea Bachstein und Claudia Fromme
LESEPROBE
Prinzenrollen.
EinVorwort von Marie von Waldburg
Aschenputtel, Schneewittchen,Dornröschen - Verrat, wohin man schaut. Wie hatten diese armen Geschöpfe inGrimms Märchen alle mit dem bösen Umfeld zu kämpfen: intrigante Schwestern, mordlüsterneStiefmütter, unloyale Pagen, verpetztes Personal - mitgelitten haben wir alle.Und wie. Heute fiebern wir genauso: Denn ein Quäntchen Wahrheit mischt in jedemMärchen mit. Und so märchenhaft, wie wir uns die Rolle an der Seite einesKronprinzen vorstellen, ist die Realität leider selten. Ja, natürlich istvieles besser als in den vergangenen Jahrhunderten. Als sich die KönigeMätressen hielten und von ihren Frauen, den Königinnen, schlicht Contenance undkein Widerwort verlangten. Bürgerliche Geliebte fürs Bett, ebenbürtige Mädchen fürdie Krone. Diese Heuchelei ist weitgehend vorbei - und die Karten von König,Dame und Bube werden neu gemischt. Heute ist vieles anders, oder auch nicht? Dagibt es Glücksfälle wie Prinzessin Mary von Dänemark oder Máxima derNiederlande - und weniger glückliche Fälle wie Diana oder Letizia von Spanien. Aberalles der Reihe nach. Sind bürgerliche Bräute überhaupt in der Lage, den Stressder höfischen Etikette einzuschätzen, dem sie prompt nach dem Jawort ausgesetztsind? Können sie, nicht hineingeboren in eine Royal- Welt, überhaupt ermessen,was auf sie zukommt? Wer von den Auserwählten des aktuellen König-Roulettes istseiner Sache gewachsen - und wer weniger? Als Erstes wollen wir natürlichbegrüßen, dass die Grenzen fließend sind. Ja, so gut wie gar nicht mehrexistieren. Längst ist es keine Bedingung mehr, unter seinesgleichen zu suchenund zu bleiben. Sprich: Königssohn wird bei anderen Königs fündig. Da dieAuswahl bei Kronen relativ gering ist und sich die Zeiten geändert haben, istder neue Trend begrü- ßenswert in vieler Richtung: Frisches Blut kommt rein,mehr Volksnähe und Feeling für die Sorgen sind garantiert. In heutigen Zeiten,in denen Königssöhne in gemischte Internate, Unis, Ferienorte und Diskos gehen,hat sich das Spektrum eben erweitert. Die Ära der Hauslehrer und strengenAdelsbälle ist vorbei, überall auf der Welt können die Williams,Willem-Alexanders, Haakons und Frederiks ihre Wunschfrau finden. Und tun dasauch - so wie König Carl Gustaf schon vor über 30 Jahren seine Traumfrau beiden Olympischen Spielen in München fand. Auch kein leichter Weg zunächst. EinVersteckspiel hinter Sonnenbrillen und unter Perücken, aber es hat sichgelohnt: Heute gilt Königin Silvia von Schweden, geborene Fräulein Sommerlath, alsbeste Botschafterin ihres Landes. Und wenn Freunde wie Prinz Poldi von Bayernsagen: »Sie macht einen tollen Job«, dann ist das das größte Kompliment - dennein Job ist es wirklich an der Seite eines künftigen Königs. Und was für einharter! Eigentlich müsste er hoch dotiert sein. Denn: Schön, gebildet, diskret,diplomatisch, geschichts- und protokollbewusst - das alles sollte schon seinund macht die Auserwählte schließlich erst zum »wahren Traum aller königlichenSchwiegermütter« im Stil einer Silvia. Eine harte Schulung haben alle hintersich - »ich habe in einer Art Intensivkurs das Hofzeremoniell beigebrachtbekommen«, sagt Letizia. Bei Máxima, der blonden und lustigen Frau vonKronprinz Willem-Alexander von Holland, war der Intensivkurs spielend leicht,ja fast nicht nötig. Sie beherrscht ihre Rolle perfekt. Wenn sie lacht nebenihrem prinzlichen Sonnyboy, dann geht die Sonne auf. Spätestens am Tage ihrerHochzeit hat sie das Volk erobert - mit Strahlen und ein paar echten Tränen,die fließen mussten, weil ihre Eltern nicht da waren. (P.S.: Man hatte siewegen des Diktaturvorlebens des Vaters ausgeladen.) Und wir beobachten mitGenugtuung, dass Máxima seither nur Frohsinn verbreitet. Wenn sie Kindergärten besucht,ihren kleinen Wonneproppen präsentiert und überhaupt. Und erobert sie inzweiter Schwangerschaft erneut - es wird ein Bub, sagen die Holländer. Zurückzu Grimm und zu den bösen Schwiegermüttern. Es ist grundsätzlich ein Ammenmärchen,dass Königinnen wie Beatrix der Niederlande, Margrethe von Dänemark, ElizabethII. von England oder Sofia von Spanien so schwierig sind und permanent Kontrageben. Bei persönlichen Treffen mit allen vieren waren diese reizend, lockerund charmant. Beatrix kann lachen, dass sich die Balken biegen, und ist sonatürlich, wie man sich manch bürgerliche Schwiegermutter gern wünscht. AuchMargrethe von Dänemark macht es ihrer Mary leicht. Mary aus Tasmanien - werhätte das vor einem halben Jahrhundert noch geglaubt? Olympische Spielescheinen magisch zu wirken, denn wie den Schweden bescherte derMedaillen-Gipfel - diesmal in Sydney - den Dänen die künftige Königin.Gescheit, adrett, geschmackvoll gedressed und sehr populär ist diese Mary. Undwenn sie in diesem Vorwort als Nummer zwei und hinter Máxima rangiert, danndeshalb: Was bei Máxima spielerisch wirkt (weil sie so erzogen ist), kommt beiMary noch ein wenig einstudiert rüber. Alles ist ein wenig zu perfekt, um wahrzu sein, jede Falte im Dior-Kostüm, jede Feder am Hut, jedes Lächeln vor derKamera. Aber das wird sich - und da sind sich die Dänen sicher - mit den Jahreneinspielen. »In fünf Jahren wird man nicht mehr spüren, ob sie spielt odernicht«, prophezeit ein aristokratischer Insider. Auch Mette-Marit von Norwegenmacht Fortschritte. Für sie war es am schwersten von allen: ein unehelichesKind, heimliche Treffen mit Kronprinz Haakon, die blöden Geschichten vomtrinkenden Vater und vom Vorleben. Wichtig für sie war: Haakon stand immer zuihr, verteidigte sie mit Worten, Gesten, ging mit ihr für ein Jahr nach London,um sie dem Zugzwang des ersten und umso mehr beäugten Ehejahres zu entreißen.Vorsicht, im wunderschönen Land der Seen und Fjorde wurden neuerdings ein paarkritische Stimmen laut: Warum Mette-Marit in Mailand Mode kaufen muss und Pradaoder Gucci trägt, wenn es so gute heimische Modeschöpfer gibt. Ehrlich gesagt:Ich kann sie verstehen. Und bei Mary sagt auch keiner was, wenn sie Hugo Bossoder Valentino trägt - im Gegenteil. »Keine ist königlicher«, schreibt die HeraldTribune. Von der spanischen Hola wurde Mary zur bestangezogenenPrinzessin der Welt gewählt - noch vor der Landesprinzessin Letizia - und ModezarValentino charakterisiert: »Sie sind modern und keine steifen Prinzessinnen,wie es sie noch vor Jahren gab.« Máxima ist edel, Mary ist elegant, Mette-Maritnoch schüchtern und Letizia verkrampft. Allein solche Kritikpunkte zeigenansatzweise, wie schwer die Balance zwischen Diplomatie und Verzicht undeigener Lust und Selbstverwirklichung ist. Wie sehr diese beneideten und dochso gar nicht zu beneidenden Frauen diese Gratwanderung aus öffentlicher Schauund privatem Glück beachten müssen, ist gigantisch. Wie sie auf Schritt undTritt beobachtet werden - mit Röntgenaugen und unbarmherzigem Blick. AuchDiana, der so tragisch verunglückten Prinzessin von Wales, hat man dieKleiderwut mitunter angekreidet. Aber dann war sie weg vom Fenster des Hofesund konnte machen, was sie wollte. Zumindest nach außen hin. Wer Diana so wiewir hautnah beim Skifahren im schweizerischen Klosters erlebt hat - und somitihre Menschenscheu, der wird Charles nie allein die Schuld für die Trennunggeben. Dreierbeziehung mit Camilla hin oder her, unkompliziert war die spätere»Königin der Herzen« bestimmt nicht. Halt einfach zu jung, zu unerfahren, zunaiv und vielleicht ein wenig zu ichbezogen. Denn ein Jawort mit einemThronfolger, das weiß die klügere und ältere Camilla, das ist eineLebensaufgabe. Mit einer ordentlichen Portion »sich selbst zurücknehmen« dabei.Was beileibe nicht heißt, sich selbst aufgeben zu müssen, denn dann würde einenFelipe, Charles, Haakon und wie sie alle heißen ja auch nicht mehr so lieben.Vielmehr müssen Ehefrauen von Königssöhnen einfach zwei Seelen in ihrer Brusthaben - und dazu noch ganz schön schauspielern können Die Überleitung zuLetizia liegt nahe und stimmt leider auch ein wenig traurig. Wie selbstbewussthat sich die erfolgreiche Auslandskorrespondentin mit Spaniens Thronfolgerverlobt, der alle hätte haben können: Habsburg-Mädchen oder Thurn-und-Taxis- Töchter,von Hochadel und für den Job von Geburt aus bestimmt bestimmter als diegeschiedene Journalistin. Aber er wollte sie ja unbedingt - die eloquenteSchöne, die in der Welt ihren Mann steht. Alle Hindernisse - schon malverheiratet und von einfacher Familie - schienen so leicht umzublasen zu seinwie verblühter Löwenzahn. Pustekuchen, so einfach war s eben nicht: Schon beider Hochzeit fror der Gast bei so viel eingefrorener Miene der Braut - das Katastrophenwetterwärmte auch nicht gerade -, und Bräutigamvater Juan Carlos schaute so traurigdrein, dass man ihn ad hoc in den Arm nehmen wollte. Nur Königin Sofia (schonwieder - von wegen böse Schwiegermutter!) machte gute Miene zum Spiel,ermunterte das gar nicht fröhliche Paar mit liebevollen Blicken. »Sie hat essich anders vorgestellt«, heißt es aus Spaniens Aristokreisen. Aus derselbstständigen und aktiven Frau ist eine schmale und zurückhaltende Ehefraugeworden. Zumindest nach außen hin. Und dass sie wie Diana eventuell zu jungund unerfahren gewesen sein mag, trifft ja nun bei Letizia beides nicht zu. EinPrinz, der bei Felipes Hochzeit eingeladen war, gibt zu: »Diese ständigemediale Beobachtung ist die Hölle.« Nach außen immer die Fasson wahren, sichständig Protokoll und Etikette unterwerfen - kein leichtes Spiel. Wohl dem, deres mitspielt und das auch noch mit leichter Hand. Prinzenrollen. Da gibt es jaauch noch die zwei Zwergstaaten Liechtenstein und Monaco. Verschiedener könntendie Protagonisten kaum sein: Verschwiegen und zurückhaltend die aus demBergvolk in Vaduz, glamourös das Pendant vom Spielerparadies. Ob Sophie von undzu Liechtenstein oder ob Caroline von Hannover - beide spielen ihre Rollen gut.Sie sind aber auch im Repräsentieren groß geworden. Haben die Rolle von Geburtaus gelernt. Von Adel, geadelt oder adelig tun - alle drei Formen gibt es.Wobei die Letztere sicher die schlechteste Lebensform ist, denn auf Adel tunoder sich adelig geben hat schon was Verkrampftes, trifft nie den Ton, isteinfach daneben. Und dafür gibt es auch Beispiele: Mabel beispielsweise. Mabelwho? Sie erinnern sich: die so genannte Gangsterbraut, die im April 2004 denzweiten Sohn von Niederlands Königin Beatrix geheiratet hat. Man kann frohsein, dass Johan Friso nicht der Thronfolger ist - ja wegen des Vorlebens seinerBraut sogar von der Thronfolge zurücktrat. Warum? So siegessicher undtriumphierend wie Mabel aus der Kirche schritt - das hat wenigAristokratisches. Ja, wie ist er denn dann - der perfekte adelige Auftritt? Ambesten wie bei Máxima - wenn alles wie selbstverständlich ist. Ohne einenFunken Krampf. Aufstehen, wenn die Schwiegermutter und Königin ins Zimmerkommt, das Besteck sofort niederlegen, wenn die Königin am Tisch zu essenaufgehört hat. Immer wissen, was man zu sagen hat oder was man lieberverschweigt. Die Verwandtschaft ehren und die Geschichte des Hauses aus demEffeff beherrschen. Karitativ gesinnt sein und dabei stets noch sexy für deneigenen Mann. Ganz schön viel auf einmal für Máxima, Mary und Co. Aber mal ganzehrlich - sie haben es ja so gewollt. Sollen wir sie bedauern? Zu bedauern istkeiner, der sich auf dieses Royal-Rollenspiel einlässt. Auch nicht imumgekehrten Fall wie beim smarten Fitnesstrainer, der das Herz vonKronprinzessin Victoria von Schweden erobert hat. Jetzt darf er sie schon zuModeschauen nach Mailand oder auf Reisen begleiten. Auch er muss die Etikette vonder Pike auf lernen, muss das Protokoll pauken und sich zurücknehmen. Und wirdauch im Ehefall immer einen Schritt hinter ihr gehen. Und das ist vielleichtdas Ungerechteste an den modernen Prinzenrollen: Einen Mann neben einerKönigin, bürgerlich oder nicht, wird man immer weniger streng beobachten alsdie bürgerliche Frau eines Kronprinzen. Oder hat sich jemand ernsthaft überPrinz Philip, Prinz Henrik von Dänemark oder Claus von Amsberg erregt? DerenVorteil war: Auch sie waren von Adel, wenn auch von kleinem. Abwarten, wie esmit Victorias Fitnesstrainer läuft. Prinzenrollen - immer wieder neu undspannend.
© Heyne Verlag
- Autoren: Andrea Bachstein , Claudia Fromme
- 2005, 399 Seiten, 16 farbige Abbildungen, Maße: 14 x 22 cm, Gebunden, Deutsch
- Verlag: Heyne
- ISBN-10: 3453120175
- ISBN-13: 9783453120174
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