Zeit des Wartens
»Italiens neues Erzähltalent.« Süddeutsche Zeitung
Maria ist Lehrerin in Neapel und hat ihr Leben fest im Griff: Sie ist ungebunden, emanzipiert und freut sich auf ihr erstes Kind. Doch dann kommt Irene schon im sechsten Monat zur...
Maria ist Lehrerin in Neapel und hat ihr Leben fest im Griff: Sie ist ungebunden, emanzipiert und freut sich auf ihr erstes Kind. Doch dann kommt Irene schon im sechsten Monat zur...
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Produktdetails
Produktinformationen zu „Zeit des Wartens “
»Italiens neues Erzähltalent.« Süddeutsche Zeitung
Maria ist Lehrerin in Neapel und hat ihr Leben fest im Griff: Sie ist ungebunden, emanzipiert und freut sich auf ihr erstes Kind. Doch dann kommt Irene schon im sechsten Monat zur Welt, muss in den Brutkasten, und niemand weiß, wie es weitergehen wird. Die Ausnahmesituation ändert Marias Blick auf sich und ihre Umgebung: Sie erlebt eine Stadt, deren Zerrissenheit zwischen überbordender Vitalität und tiefer Resignation täglich spürbar ist. Sie muss akzeptieren, dass das Schicksal unberechenbar ist, doch sie merkt auch, wie sie innerlich daran wächst. Nach mehreren Wochen ist Irenes Zustand stabil. Für Mutter und Tochter beginnt das Leben neu. Ein bewegender literarischer Roman, geschrieben in einer klaren, unsentimentalen Sprache.
Maria ist Lehrerin in Neapel und hat ihr Leben fest im Griff: Sie ist ungebunden, emanzipiert und freut sich auf ihr erstes Kind. Doch dann kommt Irene schon im sechsten Monat zur Welt, muss in den Brutkasten, und niemand weiß, wie es weitergehen wird. Die Ausnahmesituation ändert Marias Blick auf sich und ihre Umgebung: Sie erlebt eine Stadt, deren Zerrissenheit zwischen überbordender Vitalität und tiefer Resignation täglich spürbar ist. Sie muss akzeptieren, dass das Schicksal unberechenbar ist, doch sie merkt auch, wie sie innerlich daran wächst. Nach mehreren Wochen ist Irenes Zustand stabil. Für Mutter und Tochter beginnt das Leben neu. Ein bewegender literarischer Roman, geschrieben in einer klaren, unsentimentalen Sprache.
Klappentext zu „Zeit des Wartens “
Maria ist Lehrerin in Neapel und hat ihr Leben fest im Griff: Sie ist ungebunden, emanzipiert und freut sich auf ihr erstes Kind. Doch dann kommt Irene schon im sechsten Monat zur Welt, muss in den Brutkasten, und niemand weiß, wie es weitergehen wird. Die Ausnahmesituation ändert Marias Blick auf sich und ihre Umgebung: Sie erlebt eine Stadt, deren Zerrissenheit zwischen überbordender Vitalität und tiefer Resignation täglich spürbar ist. Sie muss akzeptieren, dass das Schicksal unberechenbar ist, doch sie merkt auch, wie sie innerlich daran wächst. Nach mehreren Wochen ist Irenes Zustand stabil. Für Mutter und Tochter beginnt das Leben neu. Ein bewegender literarischer Roman, geschrieben in einer klaren, unsentimentalen Sprache.
'Sie wagt sich an das im madonnenversessenen Italien hoch aufgeladene Thema der Mutterschaft heran und präsentiert es ohne jeden Anflug von Sentimentalität. 'Zeit des Wartens' ist ein Roman über die Mutterschaft, die zu einer Chiffre für die Fährnisse der Existenz wird.' -- Süddeutsche Zeitung
"Ihr Stil ist flackernd, manchmal fast skizzenhaft, der Roman sehr bewegend." -- KulturSPIEGEL
"Valeria Parrella gehört zu Recht zu den besten jüngeren Autoren in Italien.' -- SWR2
"Ihr Stil ist flackernd, manchmal fast skizzenhaft, der Roman sehr bewegend." -- KulturSPIEGEL
"Valeria Parrella gehört zu Recht zu den besten jüngeren Autoren in Italien.' -- SWR2
Lese-Probe zu „Zeit des Wartens “
"Ich habe es versucht. Tag für Tag, wenn ich auf die U-Bahn zum Krankenhaus wartete, habe ich versucht zu lesen. Anfangs gelang es mir auch, denn ich hatte ja nur noch meinen Kopf. Und der kannte sich mit Büchern aus.An den endlosen Nachmittagen meiner Jugend, nach den Hausaufgaben und vor dem Abendessen, dehnte sich das Zimmer aus: Jedes Geräusch, der Krach der Konservenfabriken, die uns die Luft zum Atmen nahmen, und der Groll meiner Eltern, die sich von einem Ende des Flurs zum anderen beschimpften all dies versank in Lautlosigkeit, und die Zeit stand still, denn ich las.
Mein Kopf war also daran gewöhnt, nur sich selbst zu vertrauen. Und immer, wenn er sich von der Realität betrogen fühlte, erlag er dem Irrtum, sich selbst zu genügen.
Aber nun schaffte ich es nicht einmal, einen Roman zu lesen: Hinter jedem Wort, und war es noch so umsichtig gewählt, lauerte eine Grube, ich stolperte verzweifelt von einer Zeile zur nächsten. Also flüchtete ich mich auf ein Terrain, das den Schmerz nicht so leicht durchsickern ließ, und las Sachbücher. Ich suchte mir ein Thema aus, das präzise war wie die Mathematik und blutig wie eine Revolution: Laizismus, aber es hätte auch etwas anderes sein können. Um zu vermeiden, dass mich jemand nach meinem Befinden fragte, kaufte ich meine Lektüre in einer Buchhandlung in der Altstadt, die ich sonst nie betrat.
Ich musste systematisch vorgehen. Ich wollte kein Buch auslassen, jedes von vorne bis hinten durcharbeiten und mir am Rand Notizen machen.
Am Anfang funktionierte es, ich redete mir sogar ein, ich führe jeden Morgen gern mit der U-Bahn zum Krankenhaus: damit ich weiterlesen konnte. Doch nach kurzer Zeit glaubte ich das selbst nicht mehr und ließ mich ablenken. Es dauerte keine Woche, da lehnte ich den Kopf ans Fenster, gab mich meinen Tagträumen hin und sah den ein- und aussteigenden Leuten zu. Ich spürte meine Handtasche mit dem Buch und den Bleistift darin und redete mir ein: "Ich bin nur körperlich müde, im Kopf binich
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voll da."
In Wirklichkeit hatte ich auch den längst verloren. Es muss irgendwo auf dem Heimweg passiert sein, an einem jener Nachmittage, wo ich erst im Dunkeln wieder auftauchte und nicht einmal mehr Zeit zum Einkaufen war. Wahrscheinlich geschah es in der Via Foria, in der Nähe des Botanischen Gartens, der gerade neu eröffnet, aber schon vor der Fertigstellung wieder in desolatem Zustand war wie alles in dieser Stadt. Ich schätze, dort ist es passiert, und zwar abends, denn ich kam immer erst abends aus dem Krankenhaus, bis auf die wenigen Male, wo ich flüchtete oder gar nicht erst hinfuhr, dann sah ich die Welt auch bei Tageslicht. Die Welt draußen, außerhalb des Krankenhauses.
Ich erinnere mich an einen Urlaub auf Lampedusa als Urlaub noch hieß, alles hinter sich zu lassen , bei dem das Zimmermädchen sagte, meine Stadt sei wunderschön.
"Wann waren Sie denn dort?", fragte ich sie, während ich eilig meine Unterwäsche in einer Schublade versteckte.
"In der Stadt noch nie. Ich habe sie nur aus einem Fenster des Krankenhauses gesehen."
Und von den hinteren Gebäudeteilen ist das Panorama wirklich beeindruckend. Ich entdeckte es, als ich eines Tages eine Möglichkeit suchte zu rauchen, ohne dafür jedes Mal nach unten gehen zu müssen. Ich fand ein langes, schmales Fenster in der Toilette, es war ziemlich weit oben, aber ich konnte auf den Klodeckel steigen. Ich teilte das Fenster die ganze Zeit über mit einer Taube, die davor ihr Nest gebaut hatte. Zum Glück hatte ich zu diesem Zeitpunkt bereits den Kopf verloren, denn vor Tauben habe ich mich immer geekelt. Die Ärmsten sind nicht besser oder schlechter als andere, aber in dieser Stadt sind es einfach zu viele. Nachdem ich dieses Fenster mit Aussicht entdeckt hatte, leisteten wir uns jedenfalls nahezu schweigend Gesellschaft...."
In Wirklichkeit hatte ich auch den längst verloren. Es muss irgendwo auf dem Heimweg passiert sein, an einem jener Nachmittage, wo ich erst im Dunkeln wieder auftauchte und nicht einmal mehr Zeit zum Einkaufen war. Wahrscheinlich geschah es in der Via Foria, in der Nähe des Botanischen Gartens, der gerade neu eröffnet, aber schon vor der Fertigstellung wieder in desolatem Zustand war wie alles in dieser Stadt. Ich schätze, dort ist es passiert, und zwar abends, denn ich kam immer erst abends aus dem Krankenhaus, bis auf die wenigen Male, wo ich flüchtete oder gar nicht erst hinfuhr, dann sah ich die Welt auch bei Tageslicht. Die Welt draußen, außerhalb des Krankenhauses.
Ich erinnere mich an einen Urlaub auf Lampedusa als Urlaub noch hieß, alles hinter sich zu lassen , bei dem das Zimmermädchen sagte, meine Stadt sei wunderschön.
"Wann waren Sie denn dort?", fragte ich sie, während ich eilig meine Unterwäsche in einer Schublade versteckte.
"In der Stadt noch nie. Ich habe sie nur aus einem Fenster des Krankenhauses gesehen."
Und von den hinteren Gebäudeteilen ist das Panorama wirklich beeindruckend. Ich entdeckte es, als ich eines Tages eine Möglichkeit suchte zu rauchen, ohne dafür jedes Mal nach unten gehen zu müssen. Ich fand ein langes, schmales Fenster in der Toilette, es war ziemlich weit oben, aber ich konnte auf den Klodeckel steigen. Ich teilte das Fenster die ganze Zeit über mit einer Taube, die davor ihr Nest gebaut hatte. Zum Glück hatte ich zu diesem Zeitpunkt bereits den Kopf verloren, denn vor Tauben habe ich mich immer geekelt. Die Ärmsten sind nicht besser oder schlechter als andere, aber in dieser Stadt sind es einfach zu viele. Nachdem ich dieses Fenster mit Aussicht entdeckt hatte, leisteten wir uns jedenfalls nahezu schweigend Gesellschaft...."
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Autoren-Porträt von Valeria Parrella
Valeria Parrella, geboren 1974 in Neapel, studierte Sprachwissenschaft und ist Dolmetscherin für Gebärdensprache. Sie veröffentlichte zunächst die beiden hochgelobten Erzählungsbände »Die Signora, die ich werden wollte« und »Der erfundene Freund«. »Zeit d
Bibliographische Angaben
- Autor: Valeria Parrella
- 2009, 126 Seiten, Maße: 13,3 x 20,4 cm, Gebunden, Deutsch
- Aus d. Italien. v. Anja Nattefort
- Übersetzer: Anja Nattefort
- Verlag: C. Bertelsmann
- ISBN-10: 3570010562
- ISBN-13: 9783570010563
Rezension zu „Zeit des Wartens “
"Valeria Parrella gehört zu Recht zu den besten jüngeren Autoren in Italien."
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