Zielgerade
Als Joachim Fuchsberger sein neues Buch „Zielgerade“ in München Medienvertretern vorstellte, brachte er die Quintessenz seiner persönlichen Erfahrungen mit dem Alterungsprozess in deutlichen Worten zum Ausdruck:...
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Produktdetails
Produktinformationen zu „Zielgerade “
Als Joachim Fuchsberger sein neues Buch „Zielgerade“ in München Medienvertretern vorstellte, brachte er die Quintessenz seiner persönlichen Erfahrungen mit dem Alterungsprozess in deutlichen Worten zum Ausdruck: „Altwerden ist scheiße“, sagte der Schauspieler und Bestsellerautor, der sich in „Zielgerade“ offen, direkt, nachdenklich aber auch humorvoll zu Themen wie Tod, Leiden und Liebe äußert.
Seit ihn im vergangenen Jahr ein Schlaganfall für eine längere Zeit außer Gefecht setzte und ins Krankenbett zwang, sieht der mittlerweile 87-jährige Joachim Fuchsberger die Dinge noch etwas klarer. „In meinem Alter macht man keine Pläne mehr, da wird man - von wo auch immer – geplant.“ Das hindert den beliebten Kino- und TV-Star allerdings nicht daran, an einem Fernsehspiel-Drehbuch mitzuwirken und an einem weiteren Buch zu arbeiten.
„Meine Regierung“
Dass Joachim Fuchsberger trotz des gesundheitlichen Rückschlages die Kraft besaß, sein neues Buch fertigzustellen, verdankt er laut eigener Aussage in erster Linie seiner Frau Gundula, mit der er fast 60 Jahre lang verheiratet ist. „Sie hat mich gehalten“, so Fuchsberger, „wenn ich in letzter Zeit verzweifelt aufgeben wollte." So hat er sein Buch auch speziell der Frau gewidmet, die für ihn Navigator und Beraterin zugleich ist, und die er – etwas ungewöhnlich aber liebevoll – „meine Regierung“ nennt.
Keine Angst vor dem Tod
Fuchsberger bekennt, dass ein Leben ohne seine Frau für ihn eigentlich nicht vorstellbar sei. Er könne sich aber vorstellen, dass Gundula auch ohne ihn zurecht käme. Sollte sie wirklich vor ihm sterben, würde er wohl seine Pfeife wieder rausholen, wieder trinken und versuchen, die Zeit allein so zu verkürzen. Angst vor dem Tod habe er nicht.
Die Probleme, die mit dem Älterwerden verbunden sind, sieht Joachim Fuchsberger mittlerweile ziemlich nüchtern. Es sei sinnlos, so der Autor, über das zu klagen, was nicht mehr geht. Wesentlich bekömmlicher sei es, sich über das zu freuen, was noch geht. „Mein Verfallsdatum ist längst überschritten“ schreibt Fuchsberger, „und ein paar deutliche Vorwarnungen sind bei mir eingegangen. Ich bin dankbar für jeden neuen Morgen, an dem ich aufwache.“
Besonders dankbar wäre Joachim Fuchsberger, wenn er noch den 2. Dezember 2014 erleben würde – zusammen mit seiner Frau, denn an diesem Tag wären die beiden dann 60 Jahre lang verheirat. „Ich will meine Diamantene Hochzeit auf einem Stuhl sitzend mit gutem Essen feiern“, wünscht sich Fuchsberger.
Wahlkampf der Lügen
Dass „Zielgerade“, trotz aller persönlichen Bekenntnisse und privaten Offenbarungen das Thema Politik nicht ausklammert, verwundert bei Joachim Fuchsberger nicht. Vor allem die Bundestagswahl im Herbst 2013 und das anschließende, recht mühsame Ringen um eine Koalition kommentiert er ausführlich und bestimmt, oft mit einem polemischen Beiklang. An den Machthabenden lässt der Schauspieler kaum ein gutes Haar, vor allem nicht als Akteure im Wahlkampf: „Es ist also eine Zeit“, schreibt Joachim Fuchsberger, „in der wir Bürger von unseren Politikern belogen werden, dass sich die Balken biegen".
Auch zu Themen wie das Berliner Flughafendebakel oder die Affäre rund um die Beschäftigung von Familienangehörigen im Bayerischen Landtag äußert sich Joachim Fuchsberger kritisch und stellt fest, dass die Wirkung auf die Bürger fatal sei. Sein Eindruck: „Unzufriedenheit, wohin man schaut oder hört." Damit zeigt der Schauspieler und Buchautor, dass es trotz aller persönlichen Probleme wichtig ist, das aktuelle politische Geschehen zu verfolgen und sich nicht im Privaten einzuigeln.
Seit ihn im vergangenen Jahr ein Schlaganfall für eine längere Zeit außer Gefecht setzte und ins Krankenbett zwang, sieht der mittlerweile 87-jährige Joachim Fuchsberger die Dinge noch etwas klarer. „In meinem Alter macht man keine Pläne mehr, da wird man - von wo auch immer – geplant.“ Das hindert den beliebten Kino- und TV-Star allerdings nicht daran, an einem Fernsehspiel-Drehbuch mitzuwirken und an einem weiteren Buch zu arbeiten.
„Meine Regierung“
Dass Joachim Fuchsberger trotz des gesundheitlichen Rückschlages die Kraft besaß, sein neues Buch fertigzustellen, verdankt er laut eigener Aussage in erster Linie seiner Frau Gundula, mit der er fast 60 Jahre lang verheiratet ist. „Sie hat mich gehalten“, so Fuchsberger, „wenn ich in letzter Zeit verzweifelt aufgeben wollte." So hat er sein Buch auch speziell der Frau gewidmet, die für ihn Navigator und Beraterin zugleich ist, und die er – etwas ungewöhnlich aber liebevoll – „meine Regierung“ nennt.
Keine Angst vor dem Tod
Fuchsberger bekennt, dass ein Leben ohne seine Frau für ihn eigentlich nicht vorstellbar sei. Er könne sich aber vorstellen, dass Gundula auch ohne ihn zurecht käme. Sollte sie wirklich vor ihm sterben, würde er wohl seine Pfeife wieder rausholen, wieder trinken und versuchen, die Zeit allein so zu verkürzen. Angst vor dem Tod habe er nicht.
Die Probleme, die mit dem Älterwerden verbunden sind, sieht Joachim Fuchsberger mittlerweile ziemlich nüchtern. Es sei sinnlos, so der Autor, über das zu klagen, was nicht mehr geht. Wesentlich bekömmlicher sei es, sich über das zu freuen, was noch geht. „Mein Verfallsdatum ist längst überschritten“ schreibt Fuchsberger, „und ein paar deutliche Vorwarnungen sind bei mir eingegangen. Ich bin dankbar für jeden neuen Morgen, an dem ich aufwache.“
Besonders dankbar wäre Joachim Fuchsberger, wenn er noch den 2. Dezember 2014 erleben würde – zusammen mit seiner Frau, denn an diesem Tag wären die beiden dann 60 Jahre lang verheirat. „Ich will meine Diamantene Hochzeit auf einem Stuhl sitzend mit gutem Essen feiern“, wünscht sich Fuchsberger.
Wahlkampf der Lügen
Dass „Zielgerade“, trotz aller persönlichen Bekenntnisse und privaten Offenbarungen das Thema Politik nicht ausklammert, verwundert bei Joachim Fuchsberger nicht. Vor allem die Bundestagswahl im Herbst 2013 und das anschließende, recht mühsame Ringen um eine Koalition kommentiert er ausführlich und bestimmt, oft mit einem polemischen Beiklang. An den Machthabenden lässt der Schauspieler kaum ein gutes Haar, vor allem nicht als Akteure im Wahlkampf: „Es ist also eine Zeit“, schreibt Joachim Fuchsberger, „in der wir Bürger von unseren Politikern belogen werden, dass sich die Balken biegen".
Auch zu Themen wie das Berliner Flughafendebakel oder die Affäre rund um die Beschäftigung von Familienangehörigen im Bayerischen Landtag äußert sich Joachim Fuchsberger kritisch und stellt fest, dass die Wirkung auf die Bürger fatal sei. Sein Eindruck: „Unzufriedenheit, wohin man schaut oder hört." Damit zeigt der Schauspieler und Buchautor, dass es trotz aller persönlichen Probleme wichtig ist, das aktuelle politische Geschehen zu verfolgen und sich nicht im Privaten einzuigeln.
Klappentext zu „Zielgerade “
Jetzt endlich da: Das neue Buch von Joachim Fuchsberger!Es sollte schon im vergangenen Jahr erscheinen, doch die Gesundheit ließ es nicht zu. Jetzt aber ist es soweit: Nach seinem Bestseller "Altwerden ist nichts für Feiglinge" folgt nun sein neues Buch "Zielgerade". Darin stellt Joachim Fuchsberger sich in der ihm eigenen Mischung aus Nachdenklichkeit, Launigkeit und vor allem Menschlichkeit den großen Fragen des Lebens.
Es geht - natürlich - um Beziehungen, um den Umgang mit unserer Welt und ihren Ressourcen. Aber auch um die Welt der Politik und um die Politiker selbst, bei denen er immer häufiger Ehrlichkeit und Transparenz vermisst.
Ein sehr persönliches Buch einer beeindruckenden Persönlichkeit.
Nach dem Schlaganfall
"Du hast einen Schlaganfall", sagte Max, Hausarzt und Freund, einsneunzig groß, mit einer Stimme wie die tiefste Orgelpfeife. [...] In der vortrefflichen Schlaganfall-Abteilung belehrte man mich, was für ein ungeheueres Glück ich gehabt hätte! Wie bitte? Ungeheueres Glück bei einem Schlaganfall? Eher dachte ich, ob mein letztes Buch 'Altwerden ist nichts für Feiglinge' nicht vielleicht doch den falschen Titel hatte?! 'Altwerden ist Scheiße' käme der Sache und meinem Gefühl eigentlich näher."
Zielgerade
"Es ist sinnlos, über das zu klagen, was nicht mehr geht. Viel bekömmlicher ist es, sich zu freuen über das, was noch geht. ... Mein Verfallsdatum ist längst überschritten, und ein paar deutliche Vorwarnungen sind bei mir eingegangen. Ich bin dankbar für jeden neuen Morgen, an dem ich aufwache. Ich folge meiner inneren Stimme, zugegeben jetzt zwangsläufig. Ich stehe am Rand, nicht des Abgrunds, sondern des Geschehens, und beobachte mit gelassener Heiterkeit, angemessenem Zorn oder altersbedingtem Unverständnis, was rings um mich geschieht."
Heimat
"Im Alter kam das Heimweh. Der Wunsch 'Zurück zu den Wurzeln' wurde immer stärker. Oder wie Heidi Brühl es einmal sagte: 'Wenn du lang genug hier [in Amerika] bist, sehnst du dich nach
... mehr
Weißwürsten, obwohl du sie überhaupt nicht magst.'"
Gundel
"Es wird niemanden erstaunen, dass ich dieses Buch meiner Gundel widme, in tiefer Dankbarkeit dafür, dass sie ein Leben lang mein Navigator war, meine Beraterin, meine Freundin, meine Frau, die Mutter unseres tragisch ums Leben gekommenen Sohnes. ... Sie hat mich gehalten, wenn ich in letzter Zeit verzweifelt aufgeben wollte."
Auf der Zielgeraden - Nachdenkliches und Nachdenkenswertes aus einem reichen Leben
Ein persönliches, aber auch streitbares Buch
Gundel
"Es wird niemanden erstaunen, dass ich dieses Buch meiner Gundel widme, in tiefer Dankbarkeit dafür, dass sie ein Leben lang mein Navigator war, meine Beraterin, meine Freundin, meine Frau, die Mutter unseres tragisch ums Leben gekommenen Sohnes. ... Sie hat mich gehalten, wenn ich in letzter Zeit verzweifelt aufgeben wollte."
Auf der Zielgeraden - Nachdenkliches und Nachdenkenswertes aus einem reichen Leben
Ein persönliches, aber auch streitbares Buch
... weniger
Lese-Probe zu „Zielgerade “
Zielgerade von Joachim FuchsbergerDie Eskaladierwand
Komisch. »Eskaladierwand.« Kein Mensch scheint dieses Wort zu kennen. Wo ich es in die Runde werfe, erstaunte Blicke, Schulterzucken, Kopfschütteln. Wissen Sie es? Na sehen Sie ...
Eine Eskaladierwand ist ein übermannshohes Ungetüm aus Holz. Man zwingt Menschen zuweilen, diese Wand anzuspringen und an ihr hochzuklettern, um auf der anderen Seite mehr oder weniger sanft auf dem Boden zu landen. Mit den Füßen zuerst, womöglich, sonst vielleicht auch auf der Schnauze. Beim Barras zum Beispiel, bei Sport- und Leibesertüchtigungsveranstaltungen. Ehrlich, sind Sie über dieses Wort ohne Straucheln weggekommen? »Leibesertüchtigungsveranstaltungen. « Ein Wortungetüm, eine phonetische Eskaladierwand.
Und vor so einer stehe ich mit diesem Buch. Den Titel hab' ich, das Grundthema auch, aber dann?
Fünfmal habe ich angefangen zu schreiben. Nach jeweils zwanzig mühsam errungenen Seiten sah ich ein, dass ich mich am Thema verhoben hatte. Immer wieder hab' ich diese Eskaladierwand angesprungen, hing wie ein nasser Sack an ihr, keuchte und pfiff wie eine alte Dampfmaschine ... und kam nicht drüber.
Jetzt versuch ich es noch mal. Zwei Freunde, unterschiedlichen Geschlechts, machten mir Mut.
»Gib nicht auf!«, sagte der eine.
»Mach weiter!«, sagte die andere.
Ich schilderte meine Schwierigkeiten, die durcheinanderwirbelnden Erinnerungen, Reflexionen, Assoziationen zum Verlauf meines Lebens in den Griff zu bekommen. Jetzt, auf der »Zielgeraden«.
... mehr
»Wenn ich, wie so oft in den letzten Jahren, in stillen Nächten in Krankenhäusern liege, ist es, als ob meine Vergangenheit wie in einem Kaleidoskop an meinem geistigen Auge vorbeizieht. Die Bilder vermischen sich, gehen ineinander über, verschwimmen, werden plötzlich kristallklar, zerplatzen, weil sie an andere Erinnerungen stoßen.« Auf vier verschiedenen Intensivstationen kommen einem viele Bilder und viele Gedanken, auch dumme.
»Das gefällt uns sehr«, sagten die beiden Freunde unterschiedlichen Geschlechts, »die Idee mit dem Kaleidoskop.«
Sie sagten es getrennt und zu unterschiedlichen Zeiten, also dachte ich darüber nach. Das mit dem Kaleidoskop hat Vorteile. Ich muss mich an keine Chronologie halten, kann Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft einfach mischen, ohne auf gelungene Übergänge aufpassen zu müssen. Das gefällt mir. Ihnen hoffentlich auch.
Also ran an die Eskaladierwand!
Der Anfang vom Ende?
»Du hast einen Schlaganfall«, sagte Max, Hausarzt und Freund, einsneunzig groß, mit einer Stimme wie die tiefste Orgelpfeife. Bei mir nenne ich ihn den »Yes Man«, weil er jeden Satz mit einem im Ton leicht ansteigenden »Jaaa« beendet.
Einigermaßen verzagt lag ich im Fernsehsessel. Gundel, meine Regierung, war nicht zu Hause. Max, eilig herbeigerufen, stand also wie ein Berg vor mir. Aus seiner Höhe donnerte er zu mir herunter:
»Ins Krankenhaus mit dir - so schnell wie möglich, jaaa! Ich regle das mit dem Transport, jaaa! Bleib, wie du bist, die Gundel kann dir ja später alles nachbringen, jaaa!!«
Ich dachte, mich trifft der Schlag. Er traf mich einigermaßen unvorbereitet auf der rechten Seite, und so lag ich nach knapp einer halben Stunde in der »Stroke Unit« des Klinikums Harlaching im Süden Münchens. In der vortrefflichen Schlaganfall- Abteilung belehrte man mich, was für ein ungeheueres Glück ich gehabt hätte!
Wie bitte? Ungeheueres Glück bei einem Schlaganfall? Eher dachte ich, ob mein letztes Buch »Altwerden ist nichts für Feiglinge« nicht vielleicht doch den falschen Titel hatte?! »Altwerden ist Scheiße« käme der Sache und meinem Gefühl eigentlich näher.
Der Schlaganfall erwies sich, dank Schicksal und starker Blutverdünnung, als »Schlägle«.
»Das hätte Sie bös erwischen können!«, meinte der behandelnde Arzt.
Bös? Mir war's bös genug! Das rechte Bein war plötzlich so schwer, dass ich es nicht mehr vom Boden wegbrachte. Die rechte Hand zitterte derart, dass mir der Telefonhörer und alles andere, was ich zu greifen versuchte, entglitt. Die rechte Gesichtshälfte verzerrte sich zu einer Grimasse und entzog sich meiner Kontrolle. Damit hätte ich auch als Phantom der Oper auftreten können, oder als Glöckner von Notre-Dame.
Ich will nicht mit zu vielen Details langweilen. Nach dreiwöchiger Rehabilitation in einer Spezialklinik in Bad Tölz durfte ich endlich nach Hause. Ärzte und Pflegepersonal hatten mir geholfen, mein seelisches Gleichgewicht wiederzufinden. Mit dem körperlichen hapert es bis heute, trotzdem müssen Rollator oder Rollstuhl noch warten. Und der Himmel auch. Ihr Ärzte, ihr Schwestern, ihr Pfleger, ihr Therapeuten, ihr Köche in der Bad Tölzer Klinik, habt Dank!
Jetzt lerne ich wieder einigermaßen normal zu gehen, die rechte Hand ist immerhin so weit, dass ich den PC bedienen und schreiben kann. Aber bin ich im Kopf auch schon so weit?
Beobachtungen am Rande
»Zielgerade« - was bedeutet dieser Begriff? Bezeichnet er die Aktivierung der letzten Kräfte, um das Ziel zu erreichen? Und welches Ziel? Was kommt danach? Ist da noch was zu erwarten? Viele behaupten es, aber keiner weiß es. Da ist wohl der Wunsch der Vater des Gedankens.
Oder bedeutet »Zielgerade«, dass die innere Stimme dir sagt: »Quäl dich nicht länger! Geh aus der Spur und erfreue dich der Dinge, die der Rest des Weges noch zu bieten hat!« Ich weiß es nicht. Nur eines steht fest: Meine Zielgerade ist der Anfang vom Ende.
Aber meine Gedanken gehen weiter. Bin nur ich auf dieser Zielgeraden, ist es genau genommen nicht meine ganze Generation? Mehr noch
- kann es sein, dass unsere Gesellschaft, ja, das ganze System die Zielgerade entlangkeucht? Bei kritischem Hinsehen muss einem doch aufgehen, dass in unserer Welt etwas aus dem Ruder läuft. Oder bin ich vielleicht zu pessimistisch? Ich folge meiner inneren Stimme, zugegeben jetzt zwangsläufig. Ich stehe am Rand, nicht des Abgrunds, sondern des Geschehens, und beobachte mit gelassener Heiterkeit, angemessenem Zorn oder altersbedingtem Unverständnis, was rings um mich herum geschieht.
Da ist heutzutage so vieles, auf das ich vor dem Schlaganfall mit allen drei Emotionen reagierte. Einige Male mit Zorn, weniger mit Heiterkeit, aber immer öfter mit Unverständnis.
Okay - ich erfreue mich zweier Staatsbürgerschaften, der deutschen und der australischen. Aber ich bin mit Leib und Seele Deutscher. Ich kenne den Text unserer Nationalhymne und singe ihn manchmal sogar mit, quasi als Ersatz für maulfaule Fußballstars oder solche, die der deutschen Sprache noch nicht mächtig sind. Erinnern Sie sich, was für Aufregungen das »Nichtsingen « unserer Hymne bei den verschiedensten Sportereignissen ausgelöst hat? Dabei könnte man eigentlich froh sein, wenn die in einer anderen Tonart vor sich hinbrummenden Ballartisten das Maul hielten. Nein wirklich, als siebenundachtzigjähriger Bundesbürger, der unser Land nach dem entsetzlichen Weltkrieg II wieder mit aufgebaut hat, erlaube ich mir die Feststellung, dass ich immer stolz war, ein Bürger des Landes der Dichter und Denker zu sein. Aber auch des Landes der Künstler, der Ingenieure, der Wissenschaftler, der Handwerker, der Arbeiter - aller Menschen, die innerhalb unserer Grenzen leben.
Die Menschen meiner Generation mussten erfahren und damit fertig werden, dass die nationalsozialistische Diktatur und ihre Anhänger dieses Land in jeden nur denkbaren Abgrund gefahren hatten. Wir sind dabei, die letzten für ihre Scheußlichkeiten Verantwortlichen zur Rechenschaft zu ziehen, gleich, ob sie in ihrem Alter überhaupt noch verstehen, um was es geht, oder nicht. Aber egal, was wir tun - dieser Abschnitt wird im Geschichtsbuch Deutschlands ein hässlicher Fleck bleiben. Wir können ihn nicht ausradieren, um einen in der Zeit, als das alles geschah, gebräuchlichen Ausdruck zu benützen.
Fast drei Generationen danach werden wir Alten nach wie vor für vieles verantwortlich gemacht. Wir sind immer noch dabei, uns zu entschuldigen. Dabei geht das gar nicht. Man kann sich nicht selbst entschuldigen. Entschuldigen können uns nur die, denen wir unermessliches Leid zugefügt haben. Nur die können uns vergeben - wenn sie uns vergeben können.
Ich bin kein Betroffener, nur ein Beobachter am Rand des Geschehens, aber mit der Erfahrung des eigenen Erlebens durch bald neun Jahrzehnte. Doch auch die Kultur der westlichen Welt scheint sich in ihrem Endstadium zu suhlen. Nur langsam und vielleicht zu spät sehen wir ein, dass wir mit unserer großmäuligen Art nicht mehr andere belehren können, ihnen nicht mehr vorschreiben können, wie sie zu leben, zu arbeiten, zu denken haben. Wir machen uns lächerlich.
Der Schlaganfall hat mich gezwungen, das Rennen aufzugeben. Ich humple aus der Bahn und denke, das war's.
Nach langer Zeit mit Therapien aller Art, guten Gesprächen mit gescheiten Professoren und Doktoren bin ich jetzt wieder auf dem Weg nach oben und mache eine erfreuliche Feststellung: Ich sehe die Dinge um mich herum gelassener, rege mich nicht mehr über jeden Dreck auf, und vieles, was die Welt in Unordnung gebracht hat, interessiert mich nur noch am Rand bis gar nicht.
Bevor ich aber anfange, in der Gegend herumzunörgeln, versuche ich es mal mit einer Selbstbetrachtung, wobei ich feststelle, dass die alles andere als vergnüglich ist.
Man fragt wie's mir geht? Na ja, man macht sich
so seine Gedanken mit siebenundachtzig.
Da macht sich nämlich mit Verlaub
das Leben so langsam aus dem Staub.
Es heißt ja, der Weg von der Wiege zum Grab
ginge ab vierzig ständig bergab.
Man merkt es an vielen, kleinen Dingen,
die nicht mehr so gehen, wie sie mal gingen.
Die hohe Stirne oder gar Platte,
wo man früher Haare hatte.
Und hinter der Stirne vergisst die Birne
die Namen von Damen, die sonst flüssig kamen.
Auf gleicher Höhe, zwischen den Ohren
geht langsam das Gehör verloren,
und die einst glasklaren Pupillen
brauchen zum Lesen drei verschiedene Brillen.
Im Maul kann man die hässlichen Lücken
mit Kunststoff oder Gold überbrücken,
aber die Stimme, energisch und klar,
ist und bleibt nicht mehr, wie sie war.
Körperlich wird die Sache »gelenklich«
von Tag zu Tag immer mehr bedenklich.
Das Herz bereitet dir Unbehagen,
will nur mit Schrittmacher weiterschlagen.
Dann käme, anatomisch, glaub ich der Magen.
Der kann auch noch kaum was vertragen.
Nur noch Kinderportionen auf dem Teller
und der Wein bleibt am besten gleich im Keller.
Etwas tiefer, die kraftstrotzenden Lenden
motzen und wollen die Arbeit beenden!
Wozu auch, darunter die fruchtbaren Knollen
tun ja auch nicht mehr, was sie sollen.
Aber was mich da unten am meisten bedrängt
ist, dass mal stand, was jetzt nur noch hängt.
Darunter wackeln auch irgendwie
die bis dato eigentlich standhaften Knie.
Krampfadern, blau und dick wie ein Strang,
laufen Schienbein und Waden entlang,
und endlich, ganz unten, da brennen die Sohlen,
als stünde man barfuß auf glühenden Kohlen.
Da stehst du und denkst: So ist das halt -
Scheiße, jetzt bist du wirklich alt!
Wie soll man darauf reagieren?
Ständig in der Gegend herumlamentieren?
Nein! Dreimal Nein! Ganz im Gegenteil!
Glaubt mir - auch das Alter ist geil!
Auch mit siebenundachtzig, ihr werdet lachen,
kann man Liebe und anderen Blödsinn machen.
Drum haut auf die Pauken, lasst Korken knallen,
wir alten Rabauken zeigen es allen!
Ich genieße das Leben, so lang es noch geht -
bis irgendwann der »Boandlkramer« vor mir steht.
Aus hohlen Augen grinst er mich an:
»Na, kommst du freiwillig mit, alter Mann?
Wehren ist zwecklos, mach dich bereit -
ich bring dich rauf in die Ewigkeit!«
Du senkst den Kopf und reichst ihm zum Ende
mit Zweifel und zögernd die zitternden Hände,
in den Augen ein kleiner Hoffnungsschimmer -
und gibst den Löffel ab - für immer.
Halleluja!
Copyright © 2014 by Gütersloher Verlagshaus, Gütersloh, in der Verlagsgruppe Random House GmbH, München.
»Wenn ich, wie so oft in den letzten Jahren, in stillen Nächten in Krankenhäusern liege, ist es, als ob meine Vergangenheit wie in einem Kaleidoskop an meinem geistigen Auge vorbeizieht. Die Bilder vermischen sich, gehen ineinander über, verschwimmen, werden plötzlich kristallklar, zerplatzen, weil sie an andere Erinnerungen stoßen.« Auf vier verschiedenen Intensivstationen kommen einem viele Bilder und viele Gedanken, auch dumme.
»Das gefällt uns sehr«, sagten die beiden Freunde unterschiedlichen Geschlechts, »die Idee mit dem Kaleidoskop.«
Sie sagten es getrennt und zu unterschiedlichen Zeiten, also dachte ich darüber nach. Das mit dem Kaleidoskop hat Vorteile. Ich muss mich an keine Chronologie halten, kann Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft einfach mischen, ohne auf gelungene Übergänge aufpassen zu müssen. Das gefällt mir. Ihnen hoffentlich auch.
Also ran an die Eskaladierwand!
Der Anfang vom Ende?
»Du hast einen Schlaganfall«, sagte Max, Hausarzt und Freund, einsneunzig groß, mit einer Stimme wie die tiefste Orgelpfeife. Bei mir nenne ich ihn den »Yes Man«, weil er jeden Satz mit einem im Ton leicht ansteigenden »Jaaa« beendet.
Einigermaßen verzagt lag ich im Fernsehsessel. Gundel, meine Regierung, war nicht zu Hause. Max, eilig herbeigerufen, stand also wie ein Berg vor mir. Aus seiner Höhe donnerte er zu mir herunter:
»Ins Krankenhaus mit dir - so schnell wie möglich, jaaa! Ich regle das mit dem Transport, jaaa! Bleib, wie du bist, die Gundel kann dir ja später alles nachbringen, jaaa!!«
Ich dachte, mich trifft der Schlag. Er traf mich einigermaßen unvorbereitet auf der rechten Seite, und so lag ich nach knapp einer halben Stunde in der »Stroke Unit« des Klinikums Harlaching im Süden Münchens. In der vortrefflichen Schlaganfall- Abteilung belehrte man mich, was für ein ungeheueres Glück ich gehabt hätte!
Wie bitte? Ungeheueres Glück bei einem Schlaganfall? Eher dachte ich, ob mein letztes Buch »Altwerden ist nichts für Feiglinge« nicht vielleicht doch den falschen Titel hatte?! »Altwerden ist Scheiße« käme der Sache und meinem Gefühl eigentlich näher.
Der Schlaganfall erwies sich, dank Schicksal und starker Blutverdünnung, als »Schlägle«.
»Das hätte Sie bös erwischen können!«, meinte der behandelnde Arzt.
Bös? Mir war's bös genug! Das rechte Bein war plötzlich so schwer, dass ich es nicht mehr vom Boden wegbrachte. Die rechte Hand zitterte derart, dass mir der Telefonhörer und alles andere, was ich zu greifen versuchte, entglitt. Die rechte Gesichtshälfte verzerrte sich zu einer Grimasse und entzog sich meiner Kontrolle. Damit hätte ich auch als Phantom der Oper auftreten können, oder als Glöckner von Notre-Dame.
Ich will nicht mit zu vielen Details langweilen. Nach dreiwöchiger Rehabilitation in einer Spezialklinik in Bad Tölz durfte ich endlich nach Hause. Ärzte und Pflegepersonal hatten mir geholfen, mein seelisches Gleichgewicht wiederzufinden. Mit dem körperlichen hapert es bis heute, trotzdem müssen Rollator oder Rollstuhl noch warten. Und der Himmel auch. Ihr Ärzte, ihr Schwestern, ihr Pfleger, ihr Therapeuten, ihr Köche in der Bad Tölzer Klinik, habt Dank!
Jetzt lerne ich wieder einigermaßen normal zu gehen, die rechte Hand ist immerhin so weit, dass ich den PC bedienen und schreiben kann. Aber bin ich im Kopf auch schon so weit?
Beobachtungen am Rande
»Zielgerade« - was bedeutet dieser Begriff? Bezeichnet er die Aktivierung der letzten Kräfte, um das Ziel zu erreichen? Und welches Ziel? Was kommt danach? Ist da noch was zu erwarten? Viele behaupten es, aber keiner weiß es. Da ist wohl der Wunsch der Vater des Gedankens.
Oder bedeutet »Zielgerade«, dass die innere Stimme dir sagt: »Quäl dich nicht länger! Geh aus der Spur und erfreue dich der Dinge, die der Rest des Weges noch zu bieten hat!« Ich weiß es nicht. Nur eines steht fest: Meine Zielgerade ist der Anfang vom Ende.
Aber meine Gedanken gehen weiter. Bin nur ich auf dieser Zielgeraden, ist es genau genommen nicht meine ganze Generation? Mehr noch
- kann es sein, dass unsere Gesellschaft, ja, das ganze System die Zielgerade entlangkeucht? Bei kritischem Hinsehen muss einem doch aufgehen, dass in unserer Welt etwas aus dem Ruder läuft. Oder bin ich vielleicht zu pessimistisch? Ich folge meiner inneren Stimme, zugegeben jetzt zwangsläufig. Ich stehe am Rand, nicht des Abgrunds, sondern des Geschehens, und beobachte mit gelassener Heiterkeit, angemessenem Zorn oder altersbedingtem Unverständnis, was rings um mich herum geschieht.
Da ist heutzutage so vieles, auf das ich vor dem Schlaganfall mit allen drei Emotionen reagierte. Einige Male mit Zorn, weniger mit Heiterkeit, aber immer öfter mit Unverständnis.
Okay - ich erfreue mich zweier Staatsbürgerschaften, der deutschen und der australischen. Aber ich bin mit Leib und Seele Deutscher. Ich kenne den Text unserer Nationalhymne und singe ihn manchmal sogar mit, quasi als Ersatz für maulfaule Fußballstars oder solche, die der deutschen Sprache noch nicht mächtig sind. Erinnern Sie sich, was für Aufregungen das »Nichtsingen « unserer Hymne bei den verschiedensten Sportereignissen ausgelöst hat? Dabei könnte man eigentlich froh sein, wenn die in einer anderen Tonart vor sich hinbrummenden Ballartisten das Maul hielten. Nein wirklich, als siebenundachtzigjähriger Bundesbürger, der unser Land nach dem entsetzlichen Weltkrieg II wieder mit aufgebaut hat, erlaube ich mir die Feststellung, dass ich immer stolz war, ein Bürger des Landes der Dichter und Denker zu sein. Aber auch des Landes der Künstler, der Ingenieure, der Wissenschaftler, der Handwerker, der Arbeiter - aller Menschen, die innerhalb unserer Grenzen leben.
Die Menschen meiner Generation mussten erfahren und damit fertig werden, dass die nationalsozialistische Diktatur und ihre Anhänger dieses Land in jeden nur denkbaren Abgrund gefahren hatten. Wir sind dabei, die letzten für ihre Scheußlichkeiten Verantwortlichen zur Rechenschaft zu ziehen, gleich, ob sie in ihrem Alter überhaupt noch verstehen, um was es geht, oder nicht. Aber egal, was wir tun - dieser Abschnitt wird im Geschichtsbuch Deutschlands ein hässlicher Fleck bleiben. Wir können ihn nicht ausradieren, um einen in der Zeit, als das alles geschah, gebräuchlichen Ausdruck zu benützen.
Fast drei Generationen danach werden wir Alten nach wie vor für vieles verantwortlich gemacht. Wir sind immer noch dabei, uns zu entschuldigen. Dabei geht das gar nicht. Man kann sich nicht selbst entschuldigen. Entschuldigen können uns nur die, denen wir unermessliches Leid zugefügt haben. Nur die können uns vergeben - wenn sie uns vergeben können.
Ich bin kein Betroffener, nur ein Beobachter am Rand des Geschehens, aber mit der Erfahrung des eigenen Erlebens durch bald neun Jahrzehnte. Doch auch die Kultur der westlichen Welt scheint sich in ihrem Endstadium zu suhlen. Nur langsam und vielleicht zu spät sehen wir ein, dass wir mit unserer großmäuligen Art nicht mehr andere belehren können, ihnen nicht mehr vorschreiben können, wie sie zu leben, zu arbeiten, zu denken haben. Wir machen uns lächerlich.
Der Schlaganfall hat mich gezwungen, das Rennen aufzugeben. Ich humple aus der Bahn und denke, das war's.
Nach langer Zeit mit Therapien aller Art, guten Gesprächen mit gescheiten Professoren und Doktoren bin ich jetzt wieder auf dem Weg nach oben und mache eine erfreuliche Feststellung: Ich sehe die Dinge um mich herum gelassener, rege mich nicht mehr über jeden Dreck auf, und vieles, was die Welt in Unordnung gebracht hat, interessiert mich nur noch am Rand bis gar nicht.
Bevor ich aber anfange, in der Gegend herumzunörgeln, versuche ich es mal mit einer Selbstbetrachtung, wobei ich feststelle, dass die alles andere als vergnüglich ist.
Man fragt wie's mir geht? Na ja, man macht sich
so seine Gedanken mit siebenundachtzig.
Da macht sich nämlich mit Verlaub
das Leben so langsam aus dem Staub.
Es heißt ja, der Weg von der Wiege zum Grab
ginge ab vierzig ständig bergab.
Man merkt es an vielen, kleinen Dingen,
die nicht mehr so gehen, wie sie mal gingen.
Die hohe Stirne oder gar Platte,
wo man früher Haare hatte.
Und hinter der Stirne vergisst die Birne
die Namen von Damen, die sonst flüssig kamen.
Auf gleicher Höhe, zwischen den Ohren
geht langsam das Gehör verloren,
und die einst glasklaren Pupillen
brauchen zum Lesen drei verschiedene Brillen.
Im Maul kann man die hässlichen Lücken
mit Kunststoff oder Gold überbrücken,
aber die Stimme, energisch und klar,
ist und bleibt nicht mehr, wie sie war.
Körperlich wird die Sache »gelenklich«
von Tag zu Tag immer mehr bedenklich.
Das Herz bereitet dir Unbehagen,
will nur mit Schrittmacher weiterschlagen.
Dann käme, anatomisch, glaub ich der Magen.
Der kann auch noch kaum was vertragen.
Nur noch Kinderportionen auf dem Teller
und der Wein bleibt am besten gleich im Keller.
Etwas tiefer, die kraftstrotzenden Lenden
motzen und wollen die Arbeit beenden!
Wozu auch, darunter die fruchtbaren Knollen
tun ja auch nicht mehr, was sie sollen.
Aber was mich da unten am meisten bedrängt
ist, dass mal stand, was jetzt nur noch hängt.
Darunter wackeln auch irgendwie
die bis dato eigentlich standhaften Knie.
Krampfadern, blau und dick wie ein Strang,
laufen Schienbein und Waden entlang,
und endlich, ganz unten, da brennen die Sohlen,
als stünde man barfuß auf glühenden Kohlen.
Da stehst du und denkst: So ist das halt -
Scheiße, jetzt bist du wirklich alt!
Wie soll man darauf reagieren?
Ständig in der Gegend herumlamentieren?
Nein! Dreimal Nein! Ganz im Gegenteil!
Glaubt mir - auch das Alter ist geil!
Auch mit siebenundachtzig, ihr werdet lachen,
kann man Liebe und anderen Blödsinn machen.
Drum haut auf die Pauken, lasst Korken knallen,
wir alten Rabauken zeigen es allen!
Ich genieße das Leben, so lang es noch geht -
bis irgendwann der »Boandlkramer« vor mir steht.
Aus hohlen Augen grinst er mich an:
»Na, kommst du freiwillig mit, alter Mann?
Wehren ist zwecklos, mach dich bereit -
ich bring dich rauf in die Ewigkeit!«
Du senkst den Kopf und reichst ihm zum Ende
mit Zweifel und zögernd die zitternden Hände,
in den Augen ein kleiner Hoffnungsschimmer -
und gibst den Löffel ab - für immer.
Halleluja!
Copyright © 2014 by Gütersloher Verlagshaus, Gütersloh, in der Verlagsgruppe Random House GmbH, München.
... weniger
Autoren-Porträt von Joachim Fuchsberger
Joachim "Blacky" Fuchsberger, geboren am 11. März 1927 in Stuttgart, deutscher Schauspieler und Entertainer, wuchs in Heidelberg und Düsseldorf auf. Seine Film- und Fernsehkarriere begann er 1954 und erhielt dafür viele Auszeichnungen wie z. B. die Goldene Kamera, Bambi, Bundesverdienstkreuz, Großes Bundesverdienstkreuz, Bayerischer Fernsehpreis für sein Lebenswerk sowie den "Deutschen Fernsehpreis 2011", ebenfalls für sein Lebenswerk und den Ehrenpreis des "Deutschen Nachhaltigkeitspreises" für sein Engagement für UNICEF. Joachim Fuchsberger verstarb im September 2014.
Bibliographische Angaben
- Autor: Joachim Fuchsberger
- 2014, 2. Aufl., 222 Seiten, Maße: 14,3 x 22 cm, Gebunden, Deutsch
- Verlag: Gütersloher Verlagshaus
- ISBN-10: 3579066501
- ISBN-13: 9783579066509
- Erscheinungsdatum: 17.04.2014
Rezension zu „Zielgerade “
"Seine klare Sprache und die humorvollen Redewendungen sorgen für ein kurzweiliges und dabei spannendes Lesevergnügen." F. F. dabei (TV today)
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