Zwanzig Jahre und ein Tag
Roman
Eine unterschwellige Atmosphäre von Gewalt, Auflehnung, ungehöriger Sinnlichkeit empfängt den amerikanischen Historiker Michael Leidson, als er im Juli 1956 zum Landgut der herrschaftlichen Familie Avendaño in der Provinz Toledo kommt. Dort soll die...
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Produktinformationen zu „Zwanzig Jahre und ein Tag “
Eine unterschwellige Atmosphäre von Gewalt, Auflehnung, ungehöriger Sinnlichkeit empfängt den amerikanischen Historiker Michael Leidson, als er im Juli 1956 zum Landgut der herrschaftlichen Familie Avendaño in der Provinz Toledo kommt. Dort soll die jährliche Bußzeremonie stattfinden, mit der die Erschießung des jüngsten Bruders durch aufgebrachte Landarbeiter beim Ausbruch des Spanischen Bürgerkriegs "gesühnt" wird - ein merkwürdig atavistisches Ritual, dessen Bedeutung Leidson erhellen möchte. Der Politische Kommissar Roberto Sabuesa dagegen hofft dort den heimlichen Kopf der Studentenunruhen zu ermitteln, die Franco-Spanien im Frühjahr aufgestört haben. Sie werden Zeugen, wie an diesem Tag der gewaltsamen Beschwichtigung die kaum verhohlenen politischen wie erotischen Spannungen in der Familie Avendaño aufbrechen. Nach und nach deckt der Erzähler, der selbst stärker involviert ist, als der Leser anfangs ahnt, die Fäden der Handlung auf und verfolgt sie bis in eine jüngste Gegenwart. Wie in einem Prisma brechen sich darin Geschichte und Geschichten, erhellen sich gegenseitig, verdunkeln sich, ein Geflecht der Leidenschaften.
Klappentext zu „Zwanzig Jahre und ein Tag “
Eine unterschwellige Atmosphäre von Gewalt, Auflehnung, ungehöriger Sinnlichkeit empfängt den amerikanischen Historiker Michael Leidson, als er im Juli 1956 zum Landgut der herrschaftlichen Familie Avendaño in der Provinz Toledo kommt. Dort soll die jährliche Bußzeremonie stattfinden, mit der die Erschießung des jüngsten Bruders durch aufgebrachte Landarbeiter beim Ausbruch des Spanischen Bürgerkriegs "gesühnt" wird - ein merkwürdig atavistisches Ritual, dessen Bedeutung Leidson erhellen möchte. Der Politische Kommissar Roberto Sabuesa dagegen hofft dort den heimlichen Kopf der Studentenunruhen zu ermitteln, die Franco-Spanien im Frühjahr aufgestört haben. Sie werden Zeugen, wie an diesem Tag der gewaltsamen Beschwichtigung die kaum verhohlenen politischen wie erotischen Spannungen in der Familie Avendaño aufbrechen. Nach und nach deckt der Erzähler, der selbst stärker involviert ist, als der Leser anfangs ahnt, die Fäden der Handlung auf und verfolgt sie bis in eine jüngste Gegenwart. Wie in einem Prisma brechen sich darin Geschichte und Geschichten, erhellen sich gegenseitig, verdunkeln sich, ein Geflecht der Leidenschaften.
Autoren-Porträt von Jorge Semprún
Jorge Semprún wurde am 10. Dezember 1923 in Madrid geboren. Mit 14 Jahren musste er bei Beginn des spanischen Bürgerkrieges mit seiner Familie nach Paris fliehen. Dort besuchte er das Lycée Henri IV und studiert Philosophie an der Sorbonne. 1941 trat er unter dem Pseudonym 'Gérard' der kommunistischen Résistance-Bewegung 'Francs-Tireurs et Partisans' bei. Die deutsche Gestapo verhaftete ihn 1943, und Semprun wurde in das KZ Buchenwald deportiert. Nach der Befreiung 1945 kehrte er nach Paris zurück. Ab 1953 koordinierte er als Mitglied des ZK der spanischen Exil-KP im Geheimen den Widerstand gegen das Franco-Regime in Paris. Unter dem Pseudonym Federico Sánchez arbeitete er zwischen 1957 und 1962 im Untergrund der kommunistischen Partei im franquistischen Spanien. 1964 wurde er wegen Abweichung von der Parteilinie aus der KP ausgeschlossen. Seitdem widmete sich Semprun seiner schriftstellerischen Tätigkeit. In den sechziger Jahren wurde er erstmals als Drehbuchautor bekannt; mit berühmten Filmen wie beispielsweise La guerre est finie (Der Krieg ist aus) von 1966, Z von 1968 und L'aveu (Das Geständnis) von 1970. Nach seiner Amtszeit als spanischer Kultusminister von 1988 - 1991 lebte Jorge Semprún bis zu seinem Tod (2011) in Paris.
Elke Wehr, geboren 1946 in Bautzen und verstorben 2008 in Berlin, studierte Romanistik in Paris und Heidelberg. Zunächst konzentrierte sie sich auf Italienisch und Französisch, später legte sie ihren Schwerpunkt auf das Spanische. Seit den 1970er Jahren übersetzte sie spanische und lateinamerikanische Prosa ins Deutsche. Elke Wehr lebte in Madrid und Berlin.
Bibliographische Angaben
- Autor: Jorge Semprún
- 2005, 2. Aufl., 291 Seiten, Maße: 13 x 20,4 cm, Gebunden, Deutsch
- Übersetzung:Wehr, Elke
- Übersetzer: Elke Wehr
- Verlag: Suhrkamp
- ISBN-10: 3518416804
- ISBN-13: 9783518416808
Rezension zu „Zwanzig Jahre und ein Tag “
"Ein Buch über die politische Geschichte der letzten zwanzig Jahre der Franco-Diktatur, aber auch ein Roman der Abenteuer, der ungezügelten Leidenschaften, der großmütigen Taten und menschlichen Verirrungen. Ein Buch, in dem die großen Gesten zusammentreffen mit intellektuellem, beißendem Witz und einem vieles verstehenden Humor." (Walter Haubrich, Frankfurter Allgemeine Zeitung)
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