Behandlungsfehler in der Medizin (ePub)
Was nun? Verborgenes im Arzt-Patienten-Verhältnis
Jährlich kommen geschätzt ca. 40.000 Behandlungsfehlervorwürfe zur Anzeige. Nur in einem kleinen Prozentsatz erhalten die geschädigten Patienten aber tatsächlich Recht. Für Michael Imhof wenig überraschend, denn der Patient steht einer mächtigen Lobby...
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Produktinformationen zu „Behandlungsfehler in der Medizin (ePub)“
Jährlich kommen geschätzt ca. 40.000 Behandlungsfehlervorwürfe zur Anzeige. Nur in einem kleinen Prozentsatz erhalten die geschädigten Patienten aber tatsächlich Recht. Für Michael Imhof wenig überraschend, denn der Patient steht einer mächtigen Lobby gegenüber, der er hoffnungslos unterlegen ist. Seine Erfahrung zeigt: Nicht die Fehler der Ärzte sind der eigentliche Skandal, sondern die Art und Weise, wie Gutachter, Anwälte, Versicherungen und Krankenhäuser damit umgehen. Sie bringen die Beteiligten in eine Ausnahmesituation, unter der Patienten wie Ärzte gleichermaßen leiden.
Lese-Probe zu „Behandlungsfehler in der Medizin (ePub)“
Zur Geschichteder Behandlungsfehler (S. 14-15)Die Geburtsstunde des »Kunstfehlers«
Es war der Arzt Rudolf Virchow (1821 bis 1902), der im Zusammenhang mit der Novellierung des Strafgesetzbuches für das Deutsche Reich im Jahr 1871 den Begriff des »Kunstfehlers« einführte und diesen als einen »Verstoß gegen allgemein anerkannte Regeln der ärztlichen Wissenschaft« definierte. Diese Auffassung ging in die Rechtsprechung des Reichsgerichtes ein, auf die letztendlich die Rechtsfigur des Heileingriffes als eine Körperverletzung zurückgeht.
Die Notwendigkeit für solche Rechtsentscheide stand außer Zweifel. Schon 1888 formulierte der berühmte Chirurg Johann Nepomuk von Nussbaum: »Chirurgische Unglücke, verschuldet oder unverschuldet, gibt es so viele, dass man kaum weiß, wo man das Aufzählen anfangen und beenden soll.«1 Etwa hundert Jahre später stellte der renommierte Chirurg Prof. E. H. Farthmann fest: »Die Medizin lebt notwendigerweise mit der Komplikation und dem daraus abgeleiteten Fehlervorwurf.«
Die moderne Rechtsprechung hat sich in Laufe der Zeit von der ursprünglichen Virchow’schen Definition des »Kunstfehlers« weitgehend entfernt. Heute hat sich der Begriff des Behandlungsfehlers durchgesetzt, der seine Definition aus einer Verletzung der ärztlichen Sorgfaltspflicht ableitet. In den letzten Jahren ist zunehmend der Begriff des medizinischen Standards in den Vordergrund getreten. In Deutschland fand der erste Arzthaftungsprozess im Jahr 1811 in Berlin statt. Verhandelt wurde dabei folgende Krankengeschichte, die in einem Artikel von G. Carstensen so anschaulich und trefflich vorgetragen wurde, dass ich sie Ihnen nicht vorenthalten kann:
Die 21-jährige Luise Thiele wurde in die Charité (das berühmte Krankenhaus in Berlin) eingeliefert, weil sie
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die Nahrungsaufnahme verweigerte und dann in »wie es heißt Raserei« verfallen war. Sie wurde von dem Hofrat Dr. Ernst Horn behandelt, der die nach ihm benannte »Sack-Methode« anwandte. Die Patienten wurden dabei in einen Sack gesteckt und mussten darin so lange ausharren, bis sie zu toben aufgehört hatten. Am 1. September 1811 wurde also auch diese arme Patientin in besagten Sack gesteckt, weil sie laut Krankenblatt unaufhörlich geschrien hatte. Am Nachmittag des gleichen Tages verstummte sie dann plötzlich, weswegen sie aus dem Sack befreit wurde. Man fand sie leblos vor. Wiederbelebungsmaßnahmen waren vergeblich. Der Konkurrent des behandelnden Arztes war ein Herr Dr. Heinrich Kohlrausch, der zweite verantwortliche Arzt der Chirurgischen Abteilung. Dieser erstattete gegen Dr. Horn Anzeige.
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Autoren-Porträt von Michael Imhof
Dr. med. Michael Imhof, Jahrgang 1951, absolvierte sein Medizinstudium an der Medizinischen Fakultät der Julius-Maximilians-Universität Würzburg. Er habilitierte über Pathophysiologie?/?Pathobiochemie entzündlicher Darmerkrankungen und neue Wege der chirurgischen Therapie. Bevor er sich als medizinisch-wissenschaftlicher Berater und Gutachter selbstständig machte, war er lange Jahre als Oberarzt an der Chirurgischen Uniklinik Würzburg tätig. Er hielt zahlreiche Vorträge im In- und Ausland über Grundlagen- und Tumorforschung sowie innovative chirurgische Techniken. Zu diesen Themen sind bereits mehrere Bücher und Fachpublikationen von ihm erschienen.
Seit nunmehr vielen Jahren erstellt er Gutachten auf dem Gebiet des Arzthaftungsrechtes mit dem Schwerpunkt operative Medizin und
chirurgische Onkologie.
Einen weiteren Schwerpunkt seiner Arbeit stellt die Beschäftigung mit ethisch-philosophischen Grundfragen der modernen Medizin dar. Imhof versucht zudem in seiner Malerei diese Grundfragen darzustellen. Dabei ist es sein Ziel, medizinische Wissenschaft, Ethik der Medizin und bildende Kunst zu einer Einheit zu verbinden.
Bibliographische Angaben
- Autor: Michael Imhof
- 2010, 1. Auflage, 232 Seiten, Deutsch
- Verlag: Schulz-Kirchner Verlag Gm
- ISBN-10: 3824807904
- ISBN-13: 9783824807901
- Erscheinungsdatum: 01.01.2010
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