Bindungsrepräsentation im jungen Erwachsenenalter: längschnittliche Zusammenhänge (PDF)
Die Bindungstheorie nach John Bowlby postuliert den lebenslangen Einfluss früher Erfahrungen mit besonders signifikanten Bezugspersonen (sogenannte Bindungspersonen) auf die befriedigende Gestaltung außerfamiliärer enger Beziehungen, die Fähigkeit zur...
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Produktinformationen zu „Bindungsrepräsentation im jungen Erwachsenenalter: längschnittliche Zusammenhänge (PDF)“
Die Bindungstheorie nach John Bowlby postuliert den lebenslangen Einfluss früher Erfahrungen mit besonders signifikanten Bezugspersonen (sogenannte Bindungspersonen) auf die befriedigende Gestaltung außerfamiliärer enger Beziehungen, die Fähigkeit zur adaptiven Emotionsregulation und realitätsgerechten Problemlösung, die Belastungsresistenz und das allgemeine seelische Wohlbefinden. Dabei begünstigt ein feinfühliges unterstützendes Eingehen der Bindungsperson auf die Bedürfnissen des Kindes nach Nähe und Schutz eine sogenannte sichere (im Gegensatz zu unsicherer) Bindungsorganisation: Diese schlägt sich unter anderem in einem nichtdefensiven Umgang mit negativen Gefühlen, einem grundsätzlichen Vertrauen in die Umwelt wie in die eigenen Fähigkeiten und einer flexiblen Bindungs-Explorations-Balance nieder.
Bindungsorganisation wird im (Klein-)Kindalter im wesentlichen durch Verhaltensbeobachtung, im Jugend- und Erwachsenenalter durch Analyse sogenannter Innerer Arbeitsmodelle erfasst, d.h. generalisierte Abstraktionen von Bindungserfahrungen, die Gedanken, Gefühle, Verhalten und Erinnerungen bezüglich Bindung steuern. Diese so genannten Bindungsrepräsentation weist, so die Bindungstheorie, eine gewisse Kontinuität zur Kindheit auf. Anhand einer norddeutschen Längsschnittstudie („Bielefelder Längsschnitt“, Grossmann und Grossmann) sollte diese Hypothese überprüft werden.
Die Bindungsrepräsentation der 38 Probanden, operationalisiert durch das Adult Attachment Interview, wurde zu längsschnittlichen Daten in Beziehung gesetzt, die folgende Aspekte der Bindungsorganisation umfassen: Bindungsrepräsentation von der mittleren Kindheit bis zum Erwachsenenalter; adaptives und wirklichkeitsbezogenes Fühlen, Handeln und Kommunizieren von der mittleren Kindheit zum Jugendalter; Bindungsverhalten vom Kleinkind- zum Jugendalter; elterliches Fürsorgeverhalten ab dem ersten Lebensjahr sowie bindungsbezogene Risikofaktoren wie eine Trennung oder schwere Erkrankung der Eltern.
Die Bindungsrepräsentation im jungen Erwachsenenalter erwies sich als eng verbunden mit der Repräsentation der Eltern und adaptiven Bewältigungsfähigkeiten in der mittleren Kindheit, Bindungsverhalten in mittlerer Kindheit und im Jugendalter, väterlicher Spielfeinfühligkeit und elterlichen Selbstauskünften über ihr Unterstützungsverhalten, zum größten Teil enger als zum Jugendalter. Weder die Bindungsqualität im Kleinkindalter noch die Bindungsrepräsentation der Eltern sagten die Bindungsrepräsentation der jungen Erwachsenen signifikant voraus, und die Bindungsrepräsentation im Jugendalter hatte nur moderate Effekte. Eine Trennung der Eltern beeinflusste die Bindungsrepräsentation nicht so stark wie im Jugendalter, ist aber insofern Moderatorvariable, als sich die Zusammenhänge bei kontrollierter Trennung verstärken. Andere Risikofaktoren erwiesen sich als vernachlässigbar.
Bindungsorganisation wird im (Klein-)Kindalter im wesentlichen durch Verhaltensbeobachtung, im Jugend- und Erwachsenenalter durch Analyse sogenannter Innerer Arbeitsmodelle erfasst, d.h. generalisierte Abstraktionen von Bindungserfahrungen, die Gedanken, Gefühle, Verhalten und Erinnerungen bezüglich Bindung steuern. Diese so genannten Bindungsrepräsentation weist, so die Bindungstheorie, eine gewisse Kontinuität zur Kindheit auf. Anhand einer norddeutschen Längsschnittstudie („Bielefelder Längsschnitt“, Grossmann und Grossmann) sollte diese Hypothese überprüft werden.
Die Bindungsrepräsentation der 38 Probanden, operationalisiert durch das Adult Attachment Interview, wurde zu längsschnittlichen Daten in Beziehung gesetzt, die folgende Aspekte der Bindungsorganisation umfassen: Bindungsrepräsentation von der mittleren Kindheit bis zum Erwachsenenalter; adaptives und wirklichkeitsbezogenes Fühlen, Handeln und Kommunizieren von der mittleren Kindheit zum Jugendalter; Bindungsverhalten vom Kleinkind- zum Jugendalter; elterliches Fürsorgeverhalten ab dem ersten Lebensjahr sowie bindungsbezogene Risikofaktoren wie eine Trennung oder schwere Erkrankung der Eltern.
Die Bindungsrepräsentation im jungen Erwachsenenalter erwies sich als eng verbunden mit der Repräsentation der Eltern und adaptiven Bewältigungsfähigkeiten in der mittleren Kindheit, Bindungsverhalten in mittlerer Kindheit und im Jugendalter, väterlicher Spielfeinfühligkeit und elterlichen Selbstauskünften über ihr Unterstützungsverhalten, zum größten Teil enger als zum Jugendalter. Weder die Bindungsqualität im Kleinkindalter noch die Bindungsrepräsentation der Eltern sagten die Bindungsrepräsentation der jungen Erwachsenen signifikant voraus, und die Bindungsrepräsentation im Jugendalter hatte nur moderate Effekte. Eine Trennung der Eltern beeinflusste die Bindungsrepräsentation nicht so stark wie im Jugendalter, ist aber insofern Moderatorvariable, als sich die Zusammenhänge bei kontrollierter Trennung verstärken. Andere Risikofaktoren erwiesen sich als vernachlässigbar.
Bibliographische Angaben
- 2007, 294 Seiten, Deutsch
- Verlag: Cuvillier Verlag
- ISBN-10: 3736922671
- ISBN-13: 9783736922679
- Erscheinungsdatum: 26.06.2007
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eBook Informationen
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