Die Rache der Wölfin (ePub)
Roman
Ein historischer Roman voller dunkler Romantik, Abenteuer und Dramatik! Paris 1531. Viele Jahre musste Isabeau versteckt in den Wäldern mit dem Wolfsrudel leben. Doch nun kehrt sie zurück in die Welt der Menschen. In Paris scheint der uralte Fluch, der auf...
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Produktinformationen zu „Die Rache der Wölfin (ePub)“
Ein historischer Roman voller dunkler Romantik, Abenteuer und Dramatik! Paris 1531. Viele Jahre musste Isabeau versteckt in den Wäldern mit dem Wolfsrudel leben. Doch nun kehrt sie zurück in die Welt der Menschen. In Paris scheint der uralte Fluch, der auf den Frauen ihrer Familie liegt, keine Wirkung zu haben. Bis ein mächtiger Mann als Polizeichef an den Palast des Königs berufen wird. Und der ist ausgerechnet François de Chazeron - Isabeaus größter Feind. Er will die Wolfsfrau jagen. Und Isabeau schwört Rache ... Die spannende Fortsetzung von "Die verbotene Kammer"!
Lese-Probe zu „Die Rache der Wölfin (ePub)“
"Vollore, den 16. Mai 1521. Wahrlich ein seltsamer Tag, in diesem so strahlenden und tönenden Frühling, der die Knospen sprießen lässt. Selten noch erschien mir der Himmel über diesen Ländereien so klar und wolkenlos, selten lockten so intensive Düfte meine Nase. Ich gehe fort. Mag sein, dass es dieser Umstand ist, der meine Sinne schärft. Doch das glaube ich nicht. Dieser Tag ist wie Balsam auf sechs Jahre meines Lebens. Wie eine Seerose auf stetig fauliger und stinkender werdendem Wasser. François de Chazeron hat mich verjagt. Ich glaube, insgeheim habe ich diesen Moment schon immer herbeigesehnt. Um diesem Leidensweg voller erstickter Illusionen endlich ein Ende zu setzen, den Schmerz um die verlorenen Kinder zu vergessen und dem Fluch, der diese Gemäuer umgibt, zu entkommen. Für immer. Seltsam, wie die Erinnerungen wieder wach werden. Er hat mir erlaubt, Antoinette-Marie mit mir zu nehmen. Ich hätte sie ihm niemals überlassen, unter welchen Umständen auch immer. Das Kind ist ihm gleichgültig. Des Öfteren habe ich mich gefragt, ob er es nicht sogar hasst. Sie ist die einzige Überlebende von dreien, die das Licht der Welt erblickten. Zwei weitere wurden nach ihr gezeugt, ohne Liebe, in einem bestialischen Moment der Fortpflanzung. Beide starben sie bereits kurz nach ihrer Geburt. Ich glaube nicht länger an den Zufall. Dieses Land soll ganz einfach keinen Erben erhalten aus einem Grund, der mir weiterhin im Dunkeln bleibt. Gewiss wird mein Gemahl erneut heiraten. Ich weiß nicht, ob er schon ein bestimmtes Edelfräulein im Auge hat, aber ich bin überzeugt davon, dass sein Traum unerfüllt bleiben wird. Sie wird ihm ebenso wenig wie ich einen Sohn schenken. Das Schicksal dieses Landstriches ist bereits durch den Willen Gottes, oder jenen des Teufels, unwiderruflich besiegelt. Und so wird es geschehen. Ohne dass ein Sinn erkennbar wäre. Ich zumindest habe es aufgegeben, ihn zu suchen. Es gibt so viele Dinge, die Chazeron zu sühnen hätte. So viele Abscheulichkeiten,
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die er gegenüber seinen Bauern begangen hat, gegenüber seinem Gefolge, gegenüber mir. Nichts bleibt auf immer ungestraft. Mir bleibt Antoinette-Marie. Meine Tochter. Mein Fleisch und Blut. So winzig, so schwächlich war sie bei ihrer Geburt. So zart, dass ihr Kopf kaum größer als meine Faust war. So schwach, dass ich erst im September, mit dem Ende der Renovierungsarbeiten, nach Vollore zurückkehren konnte, als sie bereits zwei Monate alt war. Eine Zeit voller Furcht. Francois hatte sich geweigert, sie taufen zu lassen, bevor nicht alles für die geladenen Gäste bereit wäre. Und wirklich wurde es ein schönes Fest. So schön, wie allein unsere Hochzeit gewesen war. Spielmänner waren herbeigekommen, Seiltänzer mit ihren dressierten Affen und Bären, die sich auf ihren Hintertatzen aufrichteten und hinter ihren Maulkörben brummten. Es entzieht sich meiner Kenntnis, woher mein Gemahl das ganze Geld nahm, um seinen Gästen eine solche Pracht zuteil werden zu lassen. Das ganze Schloss war geschmückt und festlich beleuchtet. Chazeron hatte Seiden- und Brokatstoffe herbeischaffen lassen und die Dienerschaft völlig neu eingekleidet. Meine Fragen stießen bei ihm auf taube Ohren. Die Wahrheit war, dass er sich erhofft hatte, den König auf seinem Schloss empfangen zu können. Aber dem König von Frankreich sind seine kleinen Vasallen gleichgültig, selbst wenn sie durch Heirat mit den Bourbonen verwandt sind. Er kam nicht. Sobald die Festlichkeiten beendet waren, brach Chazeron ein weiteres Mal in einen seiner Wutanfälle aus. Auch wenn er seiner Tochter an jenem Tag ein Medaillon mit ihren eingravierten Initialen schenkte, so hatte er doch mit all diesem Prunk nicht sie, sondern allein sein Ansehen im Sinn gehabt. Natürlich würde man im ganzen Umkreis noch lange von ihm reden, aber der König hatte seine Einladung ausgeschlagen. Er würde zum Gespött vieler Leute werden. Jene, die von dieser Schmach nichts wussten, würden zumindest das herrliche Fest eines reichen Lehnsherrn in Erinnerung behalten. Nachdem sich die letzten Gäste verabschiedet hatten, riss er die Stoffe herunter, zündete sie an und hätte fast das ganze Schloss in Schutt und Asche gelegt. Wäre Huc nicht dazwischengetreten, hätte er sicherlich auch Frau und Kind kurz und klein geschlagen. Danach hatte er sich, wie jedes Mal, tagelang in seinem Turm eingeschlossen. Eigenartiger Mann. Als er wieder auftauchte, ließ er uns mitteilen, dass, solange er lebe, niemand mehr auch nur den Fuß auf Montguerlhe setzen werde. Er ließ eine Garnison von zwölf Mann zurück, zusammen mit einer Kammerzofe, einer Wäscherin und einer Köchin, die sich um ihre Aufwartung kümmerten. Huc wurde gebeten, sie in seiner Funktion als Profos zu begleiten, und seine Gemahlin trat hier in meine Dienste. Ich weiß nicht, warum er sie trennen wollte. Das Gegenteil wäre mir angebrachter erschienen. Ich glaube, er versuchte Huc damit zu bestrafen, dass er ihn in seiner Wut zurückgehalten hatte. Aber ich wäre undankbar, würde ich mich beklagen, denn für Antoinette-Marie war diese Entscheidung nur zu ihrem Besten. Mir fehlte es im Wochenbett so sehr an Kraft, dass Alberie sich mehr um Antoinette-Marie kümmerte als ich selber. Sie wickelte sie, wusch sie und wiegte sie in den Schlaf. Ich konnte ihr nicht mehr geben als meine Brust und Muttermilch. Sie war eine seltsame Frau. Ich habe sie niemals gemocht und doch hat uns diese unerwartete Bindung einander näher gebracht. Sie war oft traurig, aber wenn sie sich mit dem Kind beschäftigte, hellte sich ihr Gesicht auf. Ich erinnerte mich an Hucs Worte: »Sie kann keine Kinder bekommen.« Ihre Mutterrolle war ihr von außen zugewiesen worden. Ich hätte sie ihr gerne wieder weggenommen, so wie sie, letztendlich, durch ihre Liebe und ihre Funktion als Gemahlin, mir Hucs Verlangen gestohlen hatte. Aber mir scheint, dass ich ihr das Leben Antoinette-Maries verdanke. Wir sind Vertraute geworden. So weit man mit einer so distanzierten, kalten und merkwürdigen Person, wie Alberie es ist, überhaupt vertraut werden kann. Sie richtete ständig ihre stählernen Augen auf mich, die immer mehr zu beinhalten schienen als ein Blick; sie leuchteten auf, wenn Antoinette-Marie ihre Hand ergriff. Auf Alberie machte sie ihre ersten Schritte zu, ihr reichte sie den ersten ausgefallenen Zahn. Ich hätte darüber Eifersucht verspüren können, aber es wollte mir nicht gelingen.
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Autoren-Porträt von Mireille Calmel
Mireille Calmel, geboren 1964 in Südfrankreich, begann mit acht Jahren während eines Krankenhausaufenthalts Gedichte zu schreiben, um eine rätselhafte, lebensbedrohliche Krankheit zu besiegen. Nach zwei Jahren entließ man sie geheilt aus der Klinik, und das Schreiben war seitdem ihre Bestimmung. Sie veröffentlichte Gedichte, Erzählungen, Chansontexte und Theaterstücke, führte Regie und trat als Sängerin auf. Ihr erster historischer Roman 'Die Nächte der Königin', der in acht Sprachen übersetzt wurde und weltweit Millionenauflagen erzielte, machte sie über Nacht berühmt.
Bibliographische Angaben
- Autor: Mireille Calmel
- 2009, Deutsch
- Übersetzer: Julika Betz, Susanne Van Volxem
- Verlag: E-Books der Verlagsgruppe Random House
- ISBN-10: 3894805730
- ISBN-13: 9783894805739
- Erscheinungsdatum: 11.03.2009
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