Frühlingsnebel (ePub)
Die Geschichte einer japanischen Familie - Roman
Doch dann kommt der Weltkrieg, und innerhalb weniger Jahre bricht alles zusammen, was in Jahrhunderten gewachsen war. Haruko folgt ihrem Mann in die besetzte Mandschurei und muss sich mühsam mit fremden Menschen, mit Armut und Feindseligkeit...
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Produktinformationen zu „Frühlingsnebel (ePub)“
Doch dann kommt der Weltkrieg, und innerhalb weniger Jahre bricht alles zusammen, was in Jahrhunderten gewachsen war. Haruko folgt ihrem Mann in die besetzte Mandschurei und muss sich mühsam mit fremden Menschen, mit Armut und Feindseligkeit auseinandersetzen. Doch sie empfindet nicht nur Angst; mit Erstaunen spürt sie den - wenn auch eisigen - Hauch der Freiheit. Sie begreift, dass die alte Welt unwiederbringlich verloren ist, und dass es gilt, die Chancen der neuen Welt zu nutzen.Zurück in Tokio, steht Haruko nach dem Krieg vor den Trümmern des alten Japan. Aus den unerschütterlichen Werten in ihrem Innern und den Freiheiten der neuen Zeit beginnt sie, für ihre Familie eine neue Heimat zu bauen. Sie begreift ihre Stärke als Geschenk ihrer Herkunft, und sie ist stolz darauf, ihre Töchter sicher über die Schwelle ins neue Japan geleitet zu haben, ohne die alten Werte zu verraten.]]>
Lese-Probe zu „Frühlingsnebel (ePub)“
Shobei Miwa war ein wohlhabender Grundbesitzer. Seine Ländereien erstreckten sich weit über die Grenzen des Dorfes Takao hinaus. Von seinem Haus aus konnte er zu Fuß in etwa vierzig Minuten den nächsten Bahnhof erreichen, ohne das Land eines anderen zu betreten. Es war Shobei, der das Land für die Eisenbahn und den Bahnhof an die Regierung verkaufte.Shobei Miwa hatte zwei Söhne, Shintaro und Rinji. Shintaro, der ältere, wurde mit vierzehn nach Tokio geschickt. Damals gab es die Eisenbahn noch nicht, und so nahm er in Begleitung eines Dieners die Hauptstraße nach Tokio. Sie waren fast einen ganzen Monat unterwegs. Der Diener verwahrte Shintaros Geld einschließlich des Schulgeldes sicher in einem Bündel, das er um die Taille geschnürt hatte und auch nachts zum Schlafen nicht ablegte. Die Gasthauszimmer hatten Schiebetüren ohne Schlösser, und es wimmelte von Räubern. Der junge Herr und sein Diener gaben sich reserviert, wollten sich aber auch nicht zu vorsichtig verhalten und womöglich Aufmerksamkeit erregen.Am Ufer des Flusses Oigawa angekommen, traute der Diener dem Fährmann nicht und trug Shintaro auf den Schultern übers Wasser. In der Mitte des Flusses reichte ihm das Wasser bis zur Brust.Bis zur Fertigstellung der Eisenbahn machte er diese Reise jedes Jahr einmal, um Shintaro Geld zu bringen.Shobei machte sich keine großen Sorgen um Shintaros studentischen Lebenswandel. Als ihm zu Ohren kam, daß Shintaro gern dem Alkohol zusprach, lachte er und sagte: "Ein Mann, der keinen Alkohol verträgt, wird es im Leben nicht weit bringen."Auch was die Ausgaben seines Sohnes anging, war er sehr großzügig. "Er soll es sich gutgehen lassen. Man ist nur einmal jung." Seine einzige Sorge war, daß Shintaro in der Fremde etwas Ernsthaftes mit einer Frau anfangen könnte. Shobei war daran gelegen, daß sein Sohn ein Mädchen aus einer guten, wohlbekannten Familie heiratete."Nach harter Arbeit ist gelegentlich Entspannung zwar notwendig, aber vergiß nie deine
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Pflicht gegenüber deiner Familie", ermahnte er ihn in jedem Brief. Seine Briefe waren mit Pinsel und Tusche geschrieben und schwer zu entziffern, doch Shintaro kannte die letzten Sätze schon auswendig.Studenten der Kaiserlichen Universität hatten gute Zukunftsaussichten und wurden von ehrgeizigen Müttern mit ledigen Töchtern ins Visier genommen. Doch Shintaro kehrte ohne Zwischenfälle nach Takao zurück, das Dorf seines Vaters. Aufgrund Shobeis einflußreicher Stellung hatte Shintaro eine vielversprechende Zukunft vor sich. Er begann seine berufliche Laufbahn als Leiter eines neuen Krankenhauses, dem größten in der Umgebung. Er war der begehrteste Junggeselle mehrerer Verwaltungsbezirke."Wer wird wohl die Glückliche sein?" rätselten die Leute. Es gab viele junge Damen aus geeigneten Familien. Eltern mit Töchtern im heiratsfähigen Alter meldeten sich bei Bekannten der Miwas, damit diese sie dort vorstellten. Im Krankenhaus tauchten häufiger als sonst junge Frauen in Begleitung eines Dienstmädchens oder ihrer Mutter auf und klagten über unbedeutende Beschwerden.Shobei wies all diese Anträge zurück, ohne Shintaro etwas davon zu sagen. "Vielen Dank für Ihr Interesse, aber er war so lange weg und steht jetzt am Anfang seiner Karriere. Er muß sich erst einmal auf seine Arbeit konzentrieren", war seine immer gleichlautende Antwort. Doch er wußte genau, daß ihm das keiner abnahm."Was hat er nur vor? Will er Dr. Shintaro etwa mit der Tochter eines Edelmanns verheiraten?" Die Leute redeten. In Wahrheit war ihm wohl bisher keine der Familien gut genug gewesen.Als Shobei einen Antrag der Abes ablehnte, einer Familie, die reicher und älter war als die Miwas, stellte seine Frau ihn erstmals zur Rede."Verzeih, aber Shintarosan ist inzwischen über dreißig. Ich würde gern wissen, was du dir denkst. Shintarosan wird ewig Junggeselle bleiben, weil du zu ", sie wollte sagen "anspruchsvoll bist", beend]]>
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Autoren-Porträt von Ruriko Pilgrim
Ruriko Pilgrim wuchs in Japan und in der Mandschurei auf. In New York studierte sie Anthropologie bei Margaret Mead und bereiste mit ihrem Mann und ihren drei Töchtern die ganze Welt. Ihr Buch 'Frühlingsnebel' basiert auf der Lebensgeschichte ihrer Mutter.
Bibliographische Angaben
- Autor: Ruriko Pilgrim
- 2010
- Übersetzer: Kristin Ruppert
- Verlag: Random House E-Books
- ISBN-10: 3894805722
- ISBN-13: 9783894805722
- Erscheinungsdatum: 05.03.2010
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eBook Informationen
- Dateiformat: ePub
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