GreenTech Made in Germany - Umwelttechnologie-Atlas für Deutschland (PDF)

Rohstoff- und Materialeffizienz (S. 74-75)

Langsam aber sicher gehen die Rohstoffe auf unserem Planeten zur Neige. Die derzeit bekannten und nutzbaren Ölreserven werden in etwa 37 Jahren erschöpft sein. In der Europäischen Union sind die Vorkommen vermutlich bereits in weniger als zehn Jahren leer gepumpt. Bei den Metallen sieht die Lage kaum besser aus. Die förderfähigen Blei- und Zinkreserven weltweit reichen gerade einmal 20 Jahre, die Kupferreserven werden vermutlich 2037 aufgezehrt sein. Das Material wird knapp, und seine Gewinnung immer teurer. Gleichzeitig aber steigt die Nachfrage.

Im Jahr 2020 werden rund acht Milliarden Menschen auf der Erde leben – das sind rund 20% mehr als heute. Wenn wir so weitermachen wie bisher, werden mehr Menschen auch mehr Ressourcen verbrauchen.

Steigender Wohlstand in Indien und China heizt die Nachfrage zusätzlich an. Zum Beispiel nach Kupfer: Der Weltjahresverbrauch ist in den vergangenen zehn Jahren um 30% gestiegen, allein China benötigt heute viermal mehr Kupfer als vor zehn Jahren. Der Stahlverbrauch pro Kopf in China hat sich in sechs Jahren verdoppelt.

Das globale Wirtschafts- und Bevölkerungswachstum hat die Rohstoffpreise in die Höhe geschraubt. Innerhalb von vier Jahren ist beispielsweise der Aluminiumpreis um 80% gestiegen, Kupfer notiert sogar um 300% höher. Mit der Preishausse hat sich auch die Spekulation im Rohstoffmarkt verstärkt. Hohe Preisschwankungen verunsichern die Abnehmer.

Die Verknappung des Rohstoffangebots belastet vor allem die produzierende Industrie: In Deutschland sind dort 40 % der Kosten Materialkosten. Die Personalkosten betragen lediglich 25 %. Die Automobilbauer in Deutschland spüren die erhöhten Preise. So verteuerte sich der Rohmaterialeinkauf für die Herstellung eines Durchschnitts-Pkws zwischen 2005 und 2006 um 185 EUR. Die Rohstoffknappheit spürt Deutschland ganz besonders,

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