Identität und Inklusion im europäischen Sozialraum (PDF)
Die im Zusammenhang mit Europäischer Identität und Inklusion aufgeworfenen Fragen nach Gelingen oder Scheitern von Teilhabe, Integration, Partizipation und Identifikation sind vielschichtig und vielfältig. Das machen die hier aus unterschiedlicher...
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Produktinformationen zu „Identität und Inklusion im europäischen Sozialraum (PDF)“
Die im Zusammenhang mit Europäischer Identität und Inklusion aufgeworfenen Fragen nach Gelingen oder Scheitern von Teilhabe, Integration, Partizipation und Identifikation sind vielschichtig und vielfältig. Das machen die hier aus unterschiedlicher wissenschaftlicher Perspektive versammelten Beiträge deutlich. Aus soziologischer, kommunikationswissenschaftlicher, politologischer, theologischer, sportsoziologischer und linguistischer Perspektive thematisieren die Beiträge Probleme von Inklusion oder Exklusion in der Europäischen Union und reflektieren die damit aufs Engste verknüpfte Schwierigkeit der Schaffung einer europäischen Identität. Das Buch wendet sich an Dozierende und Studierende der Kommunikations- und Sozialwissenschaften, der Philosophie und Politologie sowie an PolitikerInnen und MitarbeiterInnen in NGOs, die sich mit dem Thema der europäischen Inklusion befassen.
Lese-Probe zu „Identität und Inklusion im europäischen Sozialraum (PDF)“
Zur Rolle der Medien bei der Konstruktion von Europabildern sozial Benachteiligter unter besonderer Berücksichtigung von Jugendlichen (S. 185-186)Forschungsstand und konzeptionelle Überlegungen zur Stärkung von Integrations- und Partizipationsmöglichkeiten
Ingrid Paus-Hasebrink und Christina Ortner
1 Zur Relevanz des Themas
Mit der Entstehung der EU und dem damit verbundenen europäischen Integrationsprozess geht die Hoffnung einher, Europa möge auch die Transformation hin zu einem geeinigten Europa mit einem gemeinsamen Wertesystem (vgl. Heidenreich 2006: 18) gelingen, das heißt, dass über eine wirtschaftliche und politische Gemeinschaft hinaus ein „emotional begründetes Wir-Gefühl“ (Österreichisches Institut für Jugendforschung 2003: 7) entstehen möge.
Voraussetzung zur Ausbildung eines solchen „Wir-Gefühls“ ist die Wahrnehmung Europas und der EU als eine aktiv mitgetragene und von gemeinsamem Dialog geprägte Staatengemeinschaft, in der sich die Bevölkerung ihrer Mitglieder als eine „lebendige europäische Bürgergesellschaft“ (Tham 2007: 11) versteht. „Die vieler Ortens geforderte aktive europäische Bürgergesellschaft und rege Partizipation in Europa ist gegenwärtig noch weit von den tatsächlichen Möglichkeiten und deren Wahrnehmung in der Bevölkerung entfernt“ (ebd.).
Münch (1999: 105) weist darauf hin, dass die Identifikation mit Europa in entscheidender Weise mit der sozialen Lage zusammenhängt, das heißt abhängig ist von Einkommen, (formaler) Bildung sowie dem beruflichen Status. So betrachtet gestaltet eine Art „europäischer Elite“ (Politiker/innen, Expert/innen, Intellektuelle sowie Manager/innen) den Prozess der Europäischen Einigung (vgl. ebd.: 107; siehe auch Haller 2008).
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Mit Bourdieu gesprochen scheinen die Ressourcen zur aktiven Partizipation und Integration in der europäischen Bevölkerung ungleich verteilt.
„Der Zugang zu europäischer Identität [ist] auf eine Elite beschränkt, die viel reist, mehrere Sprachen spricht und in professionellen, kulturellen und politischen Netzwerken eingebunden [ist]“ (Österreichisches Institut für Jugendforschung 2003: 7; vgl. Münch 1999). Sozial benachteiligte Menschen reagieren dagegen eher mit Angst bzw. Skeptizismus, wie Daten des Spezial-Eurobarometers 220 ausweisen (vgl. Europäische Kommission 2005); danach nimmt die Unterstützung der Mitgliedschaft in der EU mit der formalen Bildung von Menschen ab. Betrachtet man das Beschäftigungsverhältnis, so zeigt sich, dass der größte Skeptizismus in Bezug auf die EU auf Seiten der Arbeitslosen, der Rentner/innen, der Hausfrauen sowie insgesamt der Arbeiterklasse zu finden ist.
Insbesondere Angehörige sozial benachteiligter Milieus haben im Kontext von Referenden zur europäischenVerfassung und zum Reformvertrag von Lissabon vielfach ihre Skepsis gegenüber dem Einigungsprozess zum Ausdruck gebracht. Hamelink und Hoffmann gehen davon aus, „thatmuch of the Euro-scepsis of European citizens is caused by the experience that they are ,talked to‘ and not ,listened to‘“ (2007: 5). Die Veränderung des Prozesses eines Europas hin zu einem demokratisch legitimierten und durch umfassende Partizipation aller Bevölkerungsgruppen geprägten Gesellschaftsmodell bedarf jedoch der Integration, wenn schon nicht aktiven Partizipation aller Gesellschaftsschichten und Bevölkerungsgruppen (vgl. Vobruba 2005: 8).
Ohne eine verstärkte Partizipation und insbesondere Integration möglichst aller Bevölkerungsgruppen, um dem Verständnis von einer abgehobenen politischen Klasse („die da oben, die uns regieren“) entgegenzuwirken, steht zu befürchten, dass die Distanz zwischen der Politik auf europäischer Ebene, die immer mehr Einfluss bekommt, und den Bürger/innen größer zu werden droht und damit die auf Grund des viel diskutierten demokratischen Defizits der EU ohnehin schon schwache Legitimität der EU noch weiter geschwächt wird.
„Der Zugang zu europäischer Identität [ist] auf eine Elite beschränkt, die viel reist, mehrere Sprachen spricht und in professionellen, kulturellen und politischen Netzwerken eingebunden [ist]“ (Österreichisches Institut für Jugendforschung 2003: 7; vgl. Münch 1999). Sozial benachteiligte Menschen reagieren dagegen eher mit Angst bzw. Skeptizismus, wie Daten des Spezial-Eurobarometers 220 ausweisen (vgl. Europäische Kommission 2005); danach nimmt die Unterstützung der Mitgliedschaft in der EU mit der formalen Bildung von Menschen ab. Betrachtet man das Beschäftigungsverhältnis, so zeigt sich, dass der größte Skeptizismus in Bezug auf die EU auf Seiten der Arbeitslosen, der Rentner/innen, der Hausfrauen sowie insgesamt der Arbeiterklasse zu finden ist.
Insbesondere Angehörige sozial benachteiligter Milieus haben im Kontext von Referenden zur europäischenVerfassung und zum Reformvertrag von Lissabon vielfach ihre Skepsis gegenüber dem Einigungsprozess zum Ausdruck gebracht. Hamelink und Hoffmann gehen davon aus, „thatmuch of the Euro-scepsis of European citizens is caused by the experience that they are ,talked to‘ and not ,listened to‘“ (2007: 5). Die Veränderung des Prozesses eines Europas hin zu einem demokratisch legitimierten und durch umfassende Partizipation aller Bevölkerungsgruppen geprägten Gesellschaftsmodell bedarf jedoch der Integration, wenn schon nicht aktiven Partizipation aller Gesellschaftsschichten und Bevölkerungsgruppen (vgl. Vobruba 2005: 8).
Ohne eine verstärkte Partizipation und insbesondere Integration möglichst aller Bevölkerungsgruppen, um dem Verständnis von einer abgehobenen politischen Klasse („die da oben, die uns regieren“) entgegenzuwirken, steht zu befürchten, dass die Distanz zwischen der Politik auf europäischer Ebene, die immer mehr Einfluss bekommt, und den Bürger/innen größer zu werden droht und damit die auf Grund des viel diskutierten demokratischen Defizits der EU ohnehin schon schwache Legitimität der EU noch weiter geschwächt wird.
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Autoren-Porträt von Elisabeth Klaus, Clemens Sedmak, Ricarda Drüeke, Gottfried Schweiger
Mag. Ricarda Drüeke und Prof. Elisabeth Klaus arbeiten am Fachbereich Kommunikationswissenschaft der Universität Salzburg. Dr. Gottfried Schweiger und Prof. Clemens Sedmak arbeiten am Zentrum für Ethik und Armutsforschung der Universität Salzburg zu Fragen der Sozialphilosophie. Alle vier sind Mitglieder des Salzburg Center for European Union Studies.
Bibliographische Angaben
- Autoren: Elisabeth Klaus , Clemens Sedmak , Ricarda Drüeke , Gottfried Schweiger
- 2010, 2010, 303 Seiten, Deutsch
- Herausgegeben: Elisabeth Klaus, Clemens Sedmak, Ricarda Drüeke, Gottfried Schweiger
- Verlag: VS Verlag für Sozialw.
- ISBN-10: 3531925350
- ISBN-13: 9783531925356
- Erscheinungsdatum: 16.09.2010
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