Praktische Theologie Heft 1/2009 (PDF)
Kirchliche Berufsbilder
Leider schon ausverkauft
eBook
25.95 €
- Lastschrift, Kreditkarte, Paypal, Rechnung
- Kostenloser tolino webreader
Produktdetails
Produktinformationen zu „Praktische Theologie Heft 1/2009 (PDF)“
Kirchliche Berufsbilder
Lese-Probe zu „Praktische Theologie Heft 1/2009 (PDF)“
Vielfältige Kommunikation des Evangeliums (S. 25-26) Das Eigentliche des Pfarrberufs in der Vielfalt der Handlungsfelder
Uta Pohl-Patalong
Zusammenfassung
Die Fülle der Aufgaben im Pfarrberuf provoziert den Ruf nach einem geklärten Berufsprofil, von dem aus der pastorale Alltag sinnvoll strukturiert und der drohenden Überforderung begegnet werden kann. Nimmt man die Aufgabe der Kirche, das Evangelium in der pluralen Gesellschaft zu kommunizieren, ernst, dann gehören jedoch ganz unterschiedliche und breit gefächerte Handlungsfelder zu den pastoralen Aufgabenfeldern, die nicht gleichzeitig von einer Person leistbar sind. Der Beitrag plädiert daher für ein differenziertes und profiliertes Verständnis des Pfarrberufs. Seine gemeinsame Basis und gleichzeitig die pastorale Kernkompetenz ist es, die jeweiligen Handlungsfelder als Kommunikation des Evangeliums theologisch zu reflektieren und in ihrer Relevanz für das Leben von Menschen zu zeigen.
I. Das Problem: Die Frage nach dem Eigentlichen des Pfarrberufs in der Vielfalt der Aufgaben
Die Frage nach den wesentlichen Aufgaben des Pfarrberufes, nach dem Eigentlichen des pastoralen Amtes, wird gegenwärtig vielfach gestellt, nicht selten emotional aufgeladen diskutiert und in unterschiedlicher Weise beantwortet. Diese Debatten sind in der Regel im Kontext der aktuellen Krisen- und Reformdiskurse der Kirche angesiedelt und begreifen sich zumeist als Konsequenz der gesellschaftlichen Veränderungen der letzten Jahrzehnte. Der Ruf zum Eigentlichen und zur Konzentration des Pfarrberufs auf seine originären Aufgaben durchzieht jedoch die pastoraltheologische Literatur seit ihren Anfängen. Aufschlussreich ist bei dem Blick in die Geschichte vor allem, wie unterschiedlich das Eigentliche des pastoralen Berufes bestimmt werden kann: Es kann die Konzentration auf den ethischen und religiösen Bereich meinen statt sich auf medizinische,
... mehr
landwirtschaftliche o. a. Gebiete zu begeben, die Verkündigungsaufgabe bezeichnen nicht selten gegen Kasualien etc. abgegrenzt , es kann sich auf die unmittelbaren Amtspflichten beziehen statt sich der Mission Fernstehender oder Gemeindeveranstaltungen zu widmen oder auf die religiöse Kommunikation an Stelle von Verwaltungsaufgaben, geselligen Veranstaltungen etc. Offensichtlich gehört eine gewisse Diffusität der Aufgaben und Rollen sowie die Kritik an dieser zur Suche nach dem wahren Wesen dieses Berufsstandeskonstitutiv dazu. Seit einigen Jahrzehnten verbindet sich diese Thematik aber fast unweigerlich mit dem unter Pfarrerinnen und Pfarrern verbreiteten Gefühl subjektiver Überlastung und dem Druck, auf zu vielen Handlungsfeldern tätig sein zu müssen. Eine wesentliche Ursache hierfür liegt sicher in der die Ortsgemeinde bis heute prägenden Konzeption der Gemeindebewegung, die Gemeinde als ein von Geselligkeit bestimmten Verein zu entwerfen, in dem Kirchenmitglieder in ihrer Freizeit vielfältige religiöse Angebote wahrnehmen können (und sollen). Die diversen Gruppen und Kreise, die das damals entstandene Gemeindehaus seitdem füllen, sind trotz der ursprünglichen Verantwortlichkeit von Laien und der Entwicklung der gemeindepädagogischen Berufe schon seit den 1920er Jahren dem Pfarramt zugewachsen. Schon früh wurde die Gefahr gesehen, dass sich die Aufgaben des Geistlichen dabei immer stärker der Unterhaltung und Geselligkeit annähern und er zum Manager eines großen Fürsorge-, Bildungs-, und Vergnügungsvereins, der einen beträchtlichen Teil seiner Zeit Vorstandssitzungen und Proben widmen muß, wird. Mitte der 1960er Jahre identifizierte Ernst Lange dann prononciert das verbreitetes Gefühl subjektiver Überlastung im Pfarrberuf und damit zusammenhängend das Gefühl, dass man nicht genügend zum Eigentlichen komme.
Zusätzlich zu den Ansprüchen des Gemeindehauslebens haben sich in den 1960er und 1970er Jahren im Kontext der Kirchenreformbewegung die Aufgaben der Kirche noch einmal deutlich erweitert. Diakonische, gesellschaftspolitische, ökumenische, bildende und andere Aufgaben sind hinzugekommen, um die kirchliche Präsenz in der funktional differenzierten Gesellschaft zu sichern. Für diese wurden häufig Sonderpfarrämter eingerichtet, die die Gemeinden und ihre Hauptamtlichen von diesen Aufgaben entlasten sollten. Angesichts der gegenwärtigen überproportionalen Streichungen vieler nichtparochialer Pfarrstellen steigt heute der Druck auf die in der Ortsgemeinde tätigen Pfarrerinnen und Pfarrer, diese Aufgaben zu übernehmen. In dieser Vielfalt von Aufgabengebieten wird es offensichtlich noch unklarer, was den Pfarrberuf ausmacht, was seine Mitte, seine Kernaufgabe ist. Diese Diffusität stellt die Anforderung, sowohl Identität und Rolle persönlich auszuformen, als auch die pragmatischen Entscheidung, wie viel Arbeitszeit für welches Handlungsfeld aufgewendet wird, jeweils individuell zu treffen.
Zusätzlich zu den Ansprüchen des Gemeindehauslebens haben sich in den 1960er und 1970er Jahren im Kontext der Kirchenreformbewegung die Aufgaben der Kirche noch einmal deutlich erweitert. Diakonische, gesellschaftspolitische, ökumenische, bildende und andere Aufgaben sind hinzugekommen, um die kirchliche Präsenz in der funktional differenzierten Gesellschaft zu sichern. Für diese wurden häufig Sonderpfarrämter eingerichtet, die die Gemeinden und ihre Hauptamtlichen von diesen Aufgaben entlasten sollten. Angesichts der gegenwärtigen überproportionalen Streichungen vieler nichtparochialer Pfarrstellen steigt heute der Druck auf die in der Ortsgemeinde tätigen Pfarrerinnen und Pfarrer, diese Aufgaben zu übernehmen. In dieser Vielfalt von Aufgabengebieten wird es offensichtlich noch unklarer, was den Pfarrberuf ausmacht, was seine Mitte, seine Kernaufgabe ist. Diese Diffusität stellt die Anforderung, sowohl Identität und Rolle persönlich auszuformen, als auch die pragmatischen Entscheidung, wie viel Arbeitszeit für welches Handlungsfeld aufgewendet wird, jeweils individuell zu treffen.
... weniger
Bibliographische Angaben
- Autor: Hanna Kasparick
- 2009, Deutsch
- Herausgegeben: Uta Pohl-Patalong
- Verlag: GVH Zeitschriften
- ISBN-13: 938532020091
Abhängig von Bildschirmgröße und eingestellter Schriftgröße kann die Seitenzahl auf Ihrem Lesegerät variieren.
eBook Informationen
- Dateiformat: PDF
- Größe: 0.52 MB
- Mit Kopierschutz
Kopierschutz
Dieses eBook können Sie uneingeschränkt auf allen Geräten der tolino Familie lesen. Zum Lesen auf sonstigen eReadern und am PC benötigen Sie eine Adobe ID.
Kommentar zu "Praktische Theologie Heft 1/2009"
0 Gebrauchte Artikel zu „Praktische Theologie Heft 1/2009“
Zustand | Preis | Porto | Zahlung | Verkäufer | Rating |
---|
Schreiben Sie einen Kommentar zu "Praktische Theologie Heft 1/2009".
Kommentar verfassen