Religion in bioethischen Diskursen (PDF)
Die Bedeutung von Religion in bioethischen Diskursen hat in den letzten Jahren große Aufmerksamkeit erfahren. Unter diesem Stichwort verbirgt sich ein ganzes Bündel unterschiedlicher Probleme. Es geht dabei sowohl um den Einfluss, den die...
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Die Bedeutung von Religion in bioethischen Diskursen hat in den letzten Jahren große Aufmerksamkeit erfahren. Unter diesem Stichwort verbirgt sich ein ganzes Bündel unterschiedlicher Probleme. Es geht dabei sowohl um den Einfluss, den die Kirchen und religiöse Akteure auf politische Entscheidungsprozesse nehmen, als auch um die religiöse Prägung von Mentalitäten, Argumentationen und Begriffen.
Obwohl sich häufig auf dieselben Texte und dieselben theologischen Traditionen berufen wird, ergeben sich große Unterschiede in der Bewertung konkreter gegenwärtiger Herausforderungen wie etwa der Stammzellforschung oder der Sterbehilfe im internationalen und interreligiösen Vergleich.
Es wird deutlich, dass für die Frage nach der Religion in bioethischen Diskursen die Einbindung in die jeweilige kulturelle Debattenlage von großer Bedeutung ist. Der Aufklärung dieses Zusammenhangs von Religion und Bioethik dient der Band. Die Beiträge zeigen in unterschiedlicher disziplinärer und methodischer Annäherung die Verflechtungen von Religion und Bioethik in unterschiedlichen Ländern (Europa und Israel) mit unterschiedlichen religiösen Landschaften. Auch wird danach gefragt, wie auf diesem divergenten kulturellen Hintergrund gemeinsame Perspektiven der Bioethik zu entwickeln sind.
Michael Zichy
Die Frage nach der Rolle von Religion in bioethischen Diskursen erfordert zunächst die Bestimmung zweier Begriffe: Diskurs und Religion. Hier soll Diskurs im alltagssprachlichen Sinne von „Diskussion“, vor allem „öffentlicher Diskussion“ verstanden werden. Diese vage Definition geht einerseits über den engen Begriff von Diskurs als rationalen, verständigungs- bzw. konsensorientierten Austausch von Argumenten hinaus, so wie ihn Habermas eingeführt hat. Eine solche Engführung ließe für die vorliegende Untersuchung kaum noch Material zu. Andererseits ist diese Definition enger als der Diskursbegriff Foucaults, der als Diskurs all jene miteinander verflochtenen sprachlichen Äußerungen einer geschichtlichen Epoche versteht, in denen sich die grundlegenden Strukturen des Denkens dieser Epoche manifestieren und durch die diese Strukturen zugleich konstituiert werden. Ein solcher Diskursbegriff würde den Untersuchungsgegenstand grenzenlos zerfließen und die Untersuchung selbst zu einem beinahe unmöglichen Unterfangen werden lassen.
Der Begriff der Religion, für den es wie für den Diskursbegriff keine allgemein anerkannte Definition gibt, soll hier ebenfalls alltagssprachlich gefasst werden: Als Religion und zur Religion gehörend gilt das, was allgemein als Religion erkannt und ihr zugeordnet wird, d. h. die bekannten Religionen und all das an Institutionen, Personen, Praktiken und Gedanken, die sich ohne weiteres als religiöse entziffern lassen bzw. mit den bekannten Religionen üblicherweise in Verbindung gebracht werden.
Diese beiden begrifflichen Bestimmungen werden um eine thematische Fokussierung ergänzt: Die Untersuchung der Rolle der Religion in den bioethischen Diskursen Österreichs beschränkt sich auf den
Die Untersuchung entfaltet sich in vier Schritten: Nachdem zunächst ein paar allgemeine Eigenheiten des österreichischen bioethischen Diskurses in den Blick genommen werden, rückt der Fokus auf die österreichische Diskussion der embryonalen Stammzellforschung. In einem dritten Schritt wird kurz die diesbezügliche österreichische Rechtslage dargestellt. Die Analyse der Rolle der Religion in dieser Debatte, von einigen methodischen Überlegungen eingeleitet, wird im vierten Kapitel geleistet. Einige zusammenfassende Schlussbemerkungen finden sich dann im Fazit.
Friedemann Voigt, Ludwig-Maximilians-Universität München.
- 2010, 1. Auflage, 343 Seiten, Deutsch
- Herausgegeben: Friedemann Voigt
- Verlag: De Gruyter
- ISBN-10: 3110224380
- ISBN-13: 9783110224382
- Erscheinungsdatum: 31.08.2010
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