Zeitschrift für Evangelische Theologie, Heft 1/2011 (PDF)
Interkulturelle Theologie als interreligiöse Theologie, Rudolf Bultmann im interreligiösen Dialog, Gottes Gnade als Teilgewährung an ihm, Pilgern und Wallen in der deutschen Missionsbewegung des 19. jahrhunderts, Pastorale Präsenz in der Wahrnehmung von Brautpaaren
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Produktinformationen zu „Zeitschrift für Evangelische Theologie, Heft 1/2011 (PDF)“
Interkulturelle Theologie als interreligiöse Theologie, Rudolf Bultmann im interreligiösen Dialog, Gottes Gnade als Teilgewährung an ihm, Pilgern und Wallen in der deutschen Missionsbewegung des 19. jahrhunderts, Pastorale Präsenz in der Wahrnehmung von Brautpaaren
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»Es war sehr persönlich« (S. 64-65)Pastorale Präsenz in der Wahrnehmung von Brautpaaren
Konrad Merzyn
Abstract
Positive Eindrücke von der kirchlichen Trauung werden regelmäßig mit dem Attribut »persönlich « belegt. Diese Qualifizierung bezieht sich dabei immer auch (und häufig sogar primär) auf die Rolle der Pfarrperson und den Kontakt des Paares zu ihr und zeigt sich weitgehend unabhängig davon, ob das Paar der Pfarrerin bzw. dem Pfarrer bereits vor dem Gespräch begegnet war. Die Qualifizierung der pastoralen Rolle als »persönlich« deutet dabei auf ein Spezifikum pastoralenWirkens hin:Wichtig für die pastoraleWirkung ist anscheinend weniger die Art und Weise, wie die einzelne Pfarrperson ihre Rolle individuell ausfüllt, sondern vor allem der Anschluss an die auf personale Präsenz abhebende allgemeine Rollenerwartung.
Gerade der scheinbare Widerspruch zwischen der Darstellung einer Rolle im Bewusstsein der Inszenierung und der pastoralen Glaubwürdigkeit im Sinne persönlich zugewandter Authentizität ist demnach von grundlegender Bedeutung für eine Form der Präsenz, in der eben nicht die eigene Person dargestellt und in Szene gesetzt wird, sondern in der die mit der eigenen Rolle verbundene Aufgabe im Rahmen der Inszenierung als eine persönlich zu gestaltende angenommen wird.
Die empirischen Daten, die den folgenden Überlegungen zugrunde liegen, verdanken sich einem Forschungsprojekt zur Rezeption der kirchlichen Trauung durch die Brautpaare selbst.1 Mittels retrospektiv geführter qualitativer Leitfadeninterviews wurden ihre Sichtweise, ihre eigenen Theorien und individuellen Sinnkonstruktionen bzgl. der erlebten Hochzeit erhoben, um auf diese Weise die komplexe Lebenssituation der Paare und ihre Wahrnehmung der kirchlichen Trauung differenziert zu
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rekonstruieren und einen Beitrag zur Sensibilisierung im Umgang mit den Partizipanten des Traugottesdienstes zu leisten. Zu diesem Zweck wurden zehn Brautpaare in einem Zeitabstand von 12 bis 24 Monaten nach ihrer kirchlichen Trauung befragt. Die transkribierten Interviews wurden mit der Methode der qualitativen Inhaltsanalyse ausgewertet.
Die Analyse der Erzählungen über Traugespräch und Traugottesdienst zeigt, dass positive Bewertungen durchgängig mit einer Qualifizierung des Gesamtgeschehens und vor allem der pastoralen Rolle als »persönlich« verbunden werden. Diese Beobachtung wirft Fragen auf, die im Folgenden näher zu reflektieren sind: Welche Sinnzuschreibungen verbinden sich in den Rekonstruktionen der Paare mit der Qualifizierung »persönlich«?Welche Zusammenhänge bestehen zwischen denWahrnehmungen des Traugottesdienstes und den Rekonstruktionen der pastoralen Rolle?
Wie lassen sich die für einen »persönlichen« Eindruck relevanten Faktoren beschreiben und welche Auswirkungen hat dieser Eindruck auf dieWahrnehmung der kirchlichen Trauung? Zur Annäherung an diese Fragestellungen werden zunächst die einschlägigen Ergebnisse der Interviewanalysen bezüglich der Rekonstruktionen der pastoralen Rolle im Traugespräch und im Traugottesdienst entfaltet, um davon ausgehend eine Deutung der pastoralen Rolle als Inszenierung von Authentizität vorzustellen.
I. Pastorales Wirken im Kontext der kirchlichen Trauung
Positive Eindrücke von der kirchlichen Trauung werden regelmäßig mit dem Attribut »persönlich« belegt. Diese Qualifizierung bezieht sich dabei immer auch (und häufig sogar primär) auf die Rolle der Pfarrperson und den Kontakt des Paares zu ihr und weniger auf die exponierte Beteiligung von Verwandten und Freunden am Traugottesdienst oder auf einen seit früher Kindheit vertrauten Kirchenraum. Bemerkenswert ist dabei nicht zuletzt, dass sich Brautpaar und Pfarrer vor dem Traugespräch häufig noch nicht begegnet waren, was einer späteren Rekonstruktion des Kontakts als »persönlich« jedoch keinen Abbruch tut. So schildert beispielsweise Dorothea die Atmosphäre des Traugesprächs folgendermaßen:
Die Analyse der Erzählungen über Traugespräch und Traugottesdienst zeigt, dass positive Bewertungen durchgängig mit einer Qualifizierung des Gesamtgeschehens und vor allem der pastoralen Rolle als »persönlich« verbunden werden. Diese Beobachtung wirft Fragen auf, die im Folgenden näher zu reflektieren sind: Welche Sinnzuschreibungen verbinden sich in den Rekonstruktionen der Paare mit der Qualifizierung »persönlich«?Welche Zusammenhänge bestehen zwischen denWahrnehmungen des Traugottesdienstes und den Rekonstruktionen der pastoralen Rolle?
Wie lassen sich die für einen »persönlichen« Eindruck relevanten Faktoren beschreiben und welche Auswirkungen hat dieser Eindruck auf dieWahrnehmung der kirchlichen Trauung? Zur Annäherung an diese Fragestellungen werden zunächst die einschlägigen Ergebnisse der Interviewanalysen bezüglich der Rekonstruktionen der pastoralen Rolle im Traugespräch und im Traugottesdienst entfaltet, um davon ausgehend eine Deutung der pastoralen Rolle als Inszenierung von Authentizität vorzustellen.
I. Pastorales Wirken im Kontext der kirchlichen Trauung
Positive Eindrücke von der kirchlichen Trauung werden regelmäßig mit dem Attribut »persönlich« belegt. Diese Qualifizierung bezieht sich dabei immer auch (und häufig sogar primär) auf die Rolle der Pfarrperson und den Kontakt des Paares zu ihr und weniger auf die exponierte Beteiligung von Verwandten und Freunden am Traugottesdienst oder auf einen seit früher Kindheit vertrauten Kirchenraum. Bemerkenswert ist dabei nicht zuletzt, dass sich Brautpaar und Pfarrer vor dem Traugespräch häufig noch nicht begegnet waren, was einer späteren Rekonstruktion des Kontakts als »persönlich« jedoch keinen Abbruch tut. So schildert beispielsweise Dorothea die Atmosphäre des Traugesprächs folgendermaßen:
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Bibliographische Angaben
- Autoren: F. Crüsemann , H. Bedford-Strohm
- 2011, Deutsch
- Verlag: GVH Zeitschriften
- ISBN-13: 014350220111
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